Geise, Heinrich Anton: Teutsches Corpus Juris. Hannover, 1703.gemeiner Städte und Dorffschafften Güter. Regelt gegen Bürgermeister/ Rath und Camerarii, oder wie diejenigengenant werden/ so gemeine Gelder unter Händen haben/ oder Vorste- here/ so die Gelder angeliehen/ vorbehalten/ wie denn dieselbe nicht allei- ne solche angeliehene Gelder aus ihrem Beutel und Privat-Mitteln zu bezahlen schuldig seyn/ sondern noch darzu mit einer schweren Geld- Busse/ oder sonst nach Befinden/ gestraffet werden sollen. Als nun solches unser ernster Wille/ Meynung und Befehl/ so hat sich män- niglich darnach zu achten. Urkundlich Unsers Churfürstl. Handzeichen und untergelegten Georg Ludwig/ Churfürst. (L. S.) XIV. Constitutio wegen Länderey und Wiesen- Verpfändung/ den 8. Junii 1691. VOn GOttes Gnaden Wir Ernst Augustus Bischoff zu Oßna- Fügen hiermit zu wissen: Als Uns mißfällig vorkommen/ ten
gemeiner Staͤdte und Dorffſchafften Guͤter. Regelt gegen Buͤrgermeiſter/ Rath und Camerarii, oder wie diejenigengenant werden/ ſo gemeine Gelder unter Haͤnden haben/ oder Vorſte- here/ ſo die Gelder angeliehen/ vorbehalten/ wie denn dieſelbe nicht allei- ne ſolche angeliehene Gelder aus ihrem Beutel und Privat-Mitteln zu bezahlen ſchuldig ſeyn/ ſondern noch darzu mit einer ſchweren Geld- Buſſe/ oder ſonſt nach Befinden/ geſtraffet werden ſollen. Als nun ſolches unſer ernſter Wille/ Meynung und Befehl/ ſo hat ſich maͤn- niglich darnach zu achten. Urkundlich Unſers Churfuͤrſtl. Handzeichen und untergelegten Georg Ludwig/ Churfuͤrſt. (L. S.) XIV. Conſtitutio wegen Laͤnderey und Wieſen- Verpfaͤndung/ den 8. Junii 1691. VOn GOttes Gnaden Wir Ernſt Auguſtus Biſchoff zu Oßna- Fuͤgen hiermit zu wiſſen: Als Uns mißfaͤllig vorkommen/ ten
<TEI> <text> <back> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0886" n="47"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">gemeiner Staͤdte und Dorffſchafften Guͤter.</hi></fw><lb/> Regelt gegen Buͤrgermeiſter/ Rath und <hi rendition="#aq">Camerarii,</hi> oder wie diejenigen<lb/> genant werden/ ſo gemeine Gelder unter Haͤnden haben/ oder Vorſte-<lb/> here/ ſo die Gelder angeliehen/ vorbehalten/ wie denn dieſelbe nicht allei-<lb/> ne ſolche angeliehene Gelder aus ihrem Beutel und <hi rendition="#aq">Privat-</hi>Mitteln zu<lb/> bezahlen ſchuldig ſeyn/ ſondern noch darzu mit einer ſchweren Geld-<lb/> Buſſe/ oder ſonſt nach Befinden/ geſtraffet werden ſollen. Als nun<lb/> ſolches unſer ernſter Wille/ Meynung und Befehl/ ſo hat ſich maͤn-<lb/> niglich darnach zu achten.</p><lb/> <p>Urkundlich Unſers Churfuͤrſtl. Handzeichen und untergelegten<lb/> Churfuͤrſtl. Cantzley-Jnſiegels. Gegeben in unſerer <hi rendition="#aq">Reſidenze</hi> Han-<lb/> nover am 19. <hi rendition="#aq">Maji, Anno</hi> 1702.</p><lb/> <closer> <salute> <hi rendition="#et"> <hi rendition="#b">Georg Ludwig/ Churfuͤrſt.</hi><lb/> <hi rendition="#aq">(L. S.)</hi> </hi> </salute> </closer> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">XIV.<lb/> Conſtitutio</hi> wegen Laͤnderey und Wieſen-<lb/> Verpfaͤndung/ den 8. <hi rendition="#aq">Junii</hi> 1691.</hi> </head><lb/> <p><hi rendition="#in">V</hi>On GOttes Gnaden Wir Ernſt Auguſtus Biſchoff zu Oßna-<lb/> bruͤck/ Hertzog zu Braunſchweig und Luͤneburg ꝛc.</p><lb/> <p>Fuͤgen hiermit zu wiſſen: Als Uns mißfaͤllig vorkommen/<lb/> was Geſtalt theils unſere Unterthanen/ abſonderlich aber die Mey-<lb/> erleute/ ohne einigen unſer Fuͤrſtlichen Kammer/ unſerer Beam-<lb/> ten und uͤbriger Guts-Herren <hi rendition="#aq">Conſens,</hi> Vorwiſſen und Bewil-<lb/> ligung die Laͤndereyen und Wieſen von den Hoͤfen verſetzen/ verpfaͤn-<lb/> den oder verkauffen/ und zwar daſſelbe alſo gar/ daß bey etlichen Mey-<lb/> erhoͤfen ſolcher <hi rendition="#aq">Pertinenti</hi>en gar wenig uͤbrig blieben/ die Hauswirthe<lb/> dem Faullentzen ſich ergeben/ und kein Vieh mehr halten/ mithin die<lb/> Aecker und Gebaͤude in <hi rendition="#aq">Ruin</hi> und Abgang gerathen/ und folglich die<lb/> Hoͤfe gar wuͤſte werden/ daſſelbe aber unſer zur <hi rendition="#aq">Conſervation</hi> und<lb/> Auffnahme unſerer Fuͤrſtenthum und Lande fuͤhrenden guten <hi rendition="#aq">Inten-<lb/> tion</hi> auch zu dem Ende ergangenen <hi rendition="#aq">Edict</hi>en und Verordnungen/ in-<lb/> dem Wir zu wider Beſetz- und Anrichtung derer in vorigen Zeiten in<lb/> Abgang gerathenen und verwuͤſteten Hoͤfe/ Freyheiten/ <hi rendition="#aq">Immunit</hi>aͤten<lb/> und andere Huͤlffs-Mittel reichlich ertheilen laſſen/ gaͤntzlich entgegen/<lb/> und Wir dannenhero ſolchem Ubel in Zerreiſſung der Hoͤfe und deren<lb/><hi rendition="#aq">Pertinenti</hi>en zu- und der Fahrlaͤßigkeit der Hauswirthe darinn nachzu-<lb/> ſehen keines weges gemeynet ſeyn; ſo laſſen wir es wegen der gaͤntzli-<lb/> chen Verkauff- und Vereuſſerungen bey demjenigen/ was in den Rech-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">ten</fw><lb/></p> </div> </div> </back> </text> </TEI> [47/0886]
gemeiner Staͤdte und Dorffſchafften Guͤter.
Regelt gegen Buͤrgermeiſter/ Rath und Camerarii, oder wie diejenigen
genant werden/ ſo gemeine Gelder unter Haͤnden haben/ oder Vorſte-
here/ ſo die Gelder angeliehen/ vorbehalten/ wie denn dieſelbe nicht allei-
ne ſolche angeliehene Gelder aus ihrem Beutel und Privat-Mitteln zu
bezahlen ſchuldig ſeyn/ ſondern noch darzu mit einer ſchweren Geld-
Buſſe/ oder ſonſt nach Befinden/ geſtraffet werden ſollen. Als nun
ſolches unſer ernſter Wille/ Meynung und Befehl/ ſo hat ſich maͤn-
niglich darnach zu achten.
Urkundlich Unſers Churfuͤrſtl. Handzeichen und untergelegten
Churfuͤrſtl. Cantzley-Jnſiegels. Gegeben in unſerer Reſidenze Han-
nover am 19. Maji, Anno 1702.
Georg Ludwig/ Churfuͤrſt.
(L. S.)
XIV.
Conſtitutio wegen Laͤnderey und Wieſen-
Verpfaͤndung/ den 8. Junii 1691.
VOn GOttes Gnaden Wir Ernſt Auguſtus Biſchoff zu Oßna-
bruͤck/ Hertzog zu Braunſchweig und Luͤneburg ꝛc.
Fuͤgen hiermit zu wiſſen: Als Uns mißfaͤllig vorkommen/
was Geſtalt theils unſere Unterthanen/ abſonderlich aber die Mey-
erleute/ ohne einigen unſer Fuͤrſtlichen Kammer/ unſerer Beam-
ten und uͤbriger Guts-Herren Conſens, Vorwiſſen und Bewil-
ligung die Laͤndereyen und Wieſen von den Hoͤfen verſetzen/ verpfaͤn-
den oder verkauffen/ und zwar daſſelbe alſo gar/ daß bey etlichen Mey-
erhoͤfen ſolcher Pertinentien gar wenig uͤbrig blieben/ die Hauswirthe
dem Faullentzen ſich ergeben/ und kein Vieh mehr halten/ mithin die
Aecker und Gebaͤude in Ruin und Abgang gerathen/ und folglich die
Hoͤfe gar wuͤſte werden/ daſſelbe aber unſer zur Conſervation und
Auffnahme unſerer Fuͤrſtenthum und Lande fuͤhrenden guten Inten-
tion auch zu dem Ende ergangenen Edicten und Verordnungen/ in-
dem Wir zu wider Beſetz- und Anrichtung derer in vorigen Zeiten in
Abgang gerathenen und verwuͤſteten Hoͤfe/ Freyheiten/ Immunitaͤten
und andere Huͤlffs-Mittel reichlich ertheilen laſſen/ gaͤntzlich entgegen/
und Wir dannenhero ſolchem Ubel in Zerreiſſung der Hoͤfe und deren
Pertinentien zu- und der Fahrlaͤßigkeit der Hauswirthe darinn nachzu-
ſehen keines weges gemeynet ſeyn; ſo laſſen wir es wegen der gaͤntzli-
chen Verkauff- und Vereuſſerungen bey demjenigen/ was in den Rech-
ten
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |