Geise, Heinrich Anton: Teutsches Corpus Juris. Hannover, 1703.I. Landes-Constitution ausgerissen und weggekommen wären/ andere neue Steine setzen/und wie die Gräntze jedesmahl dabey befunden/ welchen Tag dieselbe zu beziehen angefangen/ wenn man nun mit solcher Beziehung fertig worden/ auch wie viel Mahl Bäume und Steine zwischen einem je- den Gräntz-Nachbarn stehen/ und was sonsten jedesmahl dabey vor- gelauffen/ mit Fleiß verzeichnen/ und von obigem allen ausführliche Relation zu Unser Fürstl. Cammer ungesäumt einschicken. 6. Würden auch an einem oder andern Orte die Fisch- und 7. Wie denn auch die Gräntz-Nachbarn/ welche Amts-Un- 8. Gleicher Gestalt sollen die Förstere/ wann Mahl-Bäume 9. Da auch zwischen fremden Gräntz-Nachbarn wegen der 10. Würde aber jemand einen Scheid- oder bezeichneten und
I. Landes-Conſtitution ausgeriſſen und weggekommen waͤren/ andere neue Steine ſetzen/und wie die Graͤntze jedesmahl dabey befunden/ welchen Tag dieſelbe zu beziehen angefangen/ wenn man nun mit ſolcher Beziehung fertig worden/ auch wie viel Mahl Baͤume und Steine zwiſchen einem je- den Graͤntz-Nachbarn ſtehen/ und was ſonſten jedesmahl dabey vor- gelauffen/ mit Fleiß verzeichnen/ und von obigem allen ausfuͤhrliche Relation zu Unſer Fuͤrſtl. Cammer ungeſaͤumt einſchicken. 6. Wuͤrden auch an einem oder andern Orte die Fiſch- und 7. Wie denn auch die Graͤntz-Nachbarn/ welche Amts-Un- 8. Gleicher Geſtalt ſollen die Foͤrſtere/ wann Mahl-Baͤume 9. Da auch zwiſchen fremden Graͤntz-Nachbarn wegen der 10. Wuͤrde aber jemand einen Scheid- oder bezeichneten und
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I. Landes-Conſtitution
ausgeriſſen und weggekommen waͤren/ andere neue Steine ſetzen/
und wie die Graͤntze jedesmahl dabey befunden/ welchen Tag dieſelbe
zu beziehen angefangen/ wenn man nun mit ſolcher Beziehung fertig
worden/ auch wie viel Mahl Baͤume und Steine zwiſchen einem je-
den Graͤntz-Nachbarn ſtehen/ und was ſonſten jedesmahl dabey vor-
gelauffen/ mit Fleiß verzeichnen/ und von obigem allen ausfuͤhrliche
Relation zu Unſer Fuͤrſtl. Cammer ungeſaͤumt einſchicken.
6. Wuͤrden auch an einem oder andern Orte die Fiſch- und
andere Waſſer die Wald-Graͤntzen ſcheiden; auch truͤge ſichs zu/
daß/ bey Ausfließ- und Ergieſſung der groſſen Waſſer/ Uns an Unſe-
rem Lande oder Graͤntzen Schade oder Abbruch geſchehe; ſo ſollen
die Ober-Forſt- oder Jaͤgermeiſter/ Beamte und Forſt-Bediente
fleißige Auffſicht haben/ damit beyzeiten vorgebauet/ und dadurch das
Waſſer in ſeinem alten Gang und Strom behalten werde.
7. Wie denn auch die Graͤntz-Nachbarn/ welche Amts-Un-
terthanen ſeyn/ wann Mahl-Baͤume umfallen/ oder Steine ſich ver-
liehren und ausgeriſſen wuͤrden/ ſolches denen Beamten und Foͤrſtern
anzuzeigen/ dieſe aber dergleichen Baͤume und Steine zu beſichtigen/
an deren ſtatt andere Baͤume zu zeichnen/ oder Steine hinwieder zu
ſetzen/ ſchuldig ſeyn ſollen; wuͤrde aber jemand ſolches uͤber 8. Tage
nach ſeiner Wiſſenſchafft verſchweigen/ auch von den ausgeworffe-
nen Mahl-Steinen/ oder umgeworffenen Mahl-Baͤumen keine Mel-
dung thun/ derſelbe ſoll/ dafern er deſſen uͤberfuͤhret werden kan/ will-
kuͤhrlich/ und im Fall er ſich des umgefallenen Holtzes unterzogen/ be-
fundenen Umſtaͤnden nach/ in hoͤhere Straffe genommen werden.
8. Gleicher Geſtalt ſollen die Foͤrſtere/ wann Mahl-Baͤume
umfallen oder abgehauen worden/ ſolches bey Vermeidung ernſter
Beſtraffung zufoͤrderſt dem Ober-Forſt- und Jaͤgermeiſter/ und
demnechſt denen Beamten binnen acht Tagen anzumelden ſchuldig
und gehalten; neue Graͤntzen oder Steinungen aber fuͤr ihre Perſon/
ohne Beyſeyn des Ober-Forſt- und Jaͤgermeiſters und der Beamten/
anzuordnen oder zu ſetzen/ keines Weges bemaͤchtiget ſeyn.
9. Da auch zwiſchen fremden Graͤntz-Nachbarn wegen der
Graͤntzen Bedencken oder Jrrungen vorfielen/ ſollen ſie ſolches/ ſamt
allen Umſtaͤnden/ an Uns oder Unſere geheimbte Cantzley gelangen
laſſen/ und von dannen Beſcheides darauff erwarten.
10. Wuͤrde aber jemand einen Scheid- oder bezeichneten
Marck-Baum/ ſo die Graͤntzen und Maͤrckungen auff den Waͤldern
und
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