Geise, Heinrich Anton: Teutsches Corpus Juris. Hannover, 1703.Von Verräther und Auffrührer Straffe. §. 16. So jemand sein Eheweib oder Kinder bösen Gewinns und P. H. O. Art. 122. L. 29 §. 4. ff. ad L. Jul. de adult. L. 4. §. 2. ff. de his, qui not. in- fam. L. 37. §. 1. ff. de minor. Nov. 14. vers. praeconizamus. L. 7. §. 1. ff. de Spons. L. 5. C. de nupt. §. 17. Nachdem auch offtermahlen unverständige Weibs-Bil-Kupplerin P. H. O. Art. 123. L. 6. §. 1. ff. ad L. Jul. de adult. L. 8. ff. Eod. L. 12. C. de Episc. aud. §. 18. Deßgleichen/ wer eines andern Sohn oder Knecht auff-Gesinde Ver- L. 5. & L. ut non tantum, ff. de serv. corrupt. L. 5. ff. de Extraord. Crim. L. 3. ff. de acquir. rer. dom. Caput E e e e
Von Verraͤther und Auffruͤhrer Straffe. §. 16. So jemand ſein Eheweib oder Kinder boͤſen Gewinns und P. H. O. Art. 122. L. 29 §. 4. ff. ad L. Jul. de adult. L. 4. §. 2. ff. de his, qui not. in- fam. L. 37. §. 1. ff. de minor. Nov. 14. verſ. præconizamus. L. 7. §. 1. ff. de Sponſ. L. 5. C. de nupt. §. 17. Nachdem auch offtermahlen unverſtaͤndige Weibs-Bil-Kupplerin P. H. O. Art. 123. L. 6. §. 1. ff. ad L. Jul. de adult. L. 8. ff. Eod. L. 12. C. de Epiſc. aud. §. 18. Deßgleichen/ wer eines andern Sohn oder Knecht auff-Geſinde Ver- L. 5. & L. ut non tantum, ff. de ſerv. corrupt. L. 5. ff. de Extraord. Crim. L. 3. ff. de acquir. rer. dom. Caput E e e e
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0592" n="585"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Von Verraͤther und Auffruͤhrer Straffe.</hi> </fw><lb/> <p>§. 16. So jemand ſein Eheweib oder Kinder boͤſen Gewinns und<lb/> ſchaͤndlichen Genuſſes halber/ wie es Nahmen haben kan/ williglich/<lb/> durch ſchmeichelhaffte Worte und Uberredungen oder ſchandbare ge-<note place="right">Huren Wirth-<lb/> ſchafft Verbot.</note><lb/> heime Zulaſſung/ zu unehrlichen/ unkeuſchen und ſchamloſen Wercken<lb/> gebrauchen laͤſt/ der iſt Ehrloß/ und ſoll/ vermoͤge gemeiner Rechten/<lb/> am Leben oder Umſtaͤnden gemaͤß/ als Diebe und Moͤrder der Keuſch-<lb/> heit/ mit peinlichen willkuͤhrlichen Straffe ernſtlich angeſehen werden;<lb/> Es muß aber ſolche Huren-Wirthſchafft zum Gebrauch Zweck voll-<lb/> fuͤhret ſeyn; und wann ein Vater zu ſolchen Huren-Wirthſchafften<lb/> oder auch geheimen Verloͤbniſſen wiſſentlich ſtillſchweiget noch wie-<lb/> derſpricht/ wird dafuͤr gehalten/ daß er gewilliget.</p><lb/> <list> <item>P. H. O. <hi rendition="#aq">Art. 122. L. 29 §. 4. ff. ad L. Jul. de adult. L. 4. §. 2. ff. de his, qui not. in-<lb/> fam. L. 37. §. 1. ff. de minor. Nov. 14. verſ. præconizamus. L. 7. §. 1. ff. de<lb/> Sponſ. L. 5. C. de nupt.</hi></item> </list><lb/> <p>§. 17. Nachdem auch offtermahlen unverſtaͤndige Weibs-Bil-<note place="right">Kupplerin<lb/> Straffe.</note><lb/> der/ unſchuldige Maͤgdlein und ſonſt ehrliche unverlaͤumbdete Perſo-<lb/> nen durch einige boßhaffte Mann- und Weibes-Leute betruͤglicher<lb/> Weiſe/ damit ihnen ihre Frau- oder Jungfraͤuliche Ehre entnommen<lb/> werde/ zu ſuͤndlichen Wercken des Fleiſches hingezogen werden/ ſol-<lb/> che gottloſe Kuppler- und Kupplerinnen/ auch diejenigen/ ſo wiſſent ge-<lb/> faͤhrlicher Weiſe ihre Haͤuſer dazu leihen/ oder darinn zu beſchehen ge-<lb/> ſtatten/ ſollen nach Mißhandlungs Gelegenheit geſtrafft werden ent-<lb/> weder mit Landes-Verweiſung/ Stellung an Pranger und Halßeiſen/<lb/> Ohren Abſchneidung/ oder mit Ruthen Aushauung und dergleichen;<lb/> Und ſolche Straffe haben auch Haußherren verdienet/ die ihre eigene<lb/> Dienſt-Maͤgde durch Schmeicheley oder Gabe dazu verfuͤhret haben.</p><lb/> <list> <item>P. H. O. <hi rendition="#aq">Art. 123. L. 6. §. 1. ff. ad L. Jul. de adult. L. 8. ff. Eod. L. 12. C. de Epiſc. aud.</hi></item> </list><lb/> <p>§. 18. Deßgleichen/ wer eines andern Sohn oder Knecht auff-<note place="right">Geſinde Ver-<lb/> leitungs Ver-<lb/> bot.</note><lb/> nimmt/ verdirbet und aͤrger macht/ wird peinlich beklagt/ darum ſoll<lb/> niemand eines andern Knecht/ Diener oder Jungen/ ohne ſchrifftlichen<lb/> Schein ehrlichen Erlaſſung/ auffnehmen/ vielweniger abſpenſtig ma-<lb/> chen; ein anders aber waͤre es/ ſolches aus Leutſeligkeit/ Mitleiden oder<lb/> andern gerechten Urſachen zu thun/ wann etwa einem Knecht von ſei-<lb/> nem Herrn der Abſchied oder Paß-Brieff geweigert wuͤrde/ und was<lb/> alsdann keinen Herrn hat/ gehoͤret dem zu/ der es annimmt; Sonſten<lb/> mag auch unter gebuͤhrlichen Straffe kein Dienſtbote ſeine Herr-<lb/> ſchafft verlaſſen/ ehe das Jahr oder rechte Zeit um iſt/ und der Schuͤrtz-<lb/> oder Fahrtag erſchienen.</p><lb/> <list> <item> <hi rendition="#aq">L. 5. & L. ut non tantum, ff. de ſerv. corrupt. L. 5. ff. de Extraord. Crim. L. 3. ff. de<lb/> acquir. rer. dom.</hi> </item> </list> </div><lb/> <fw place="bottom" type="sig">E e e e</fw> <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#g"> <hi rendition="#k">Caput</hi> </hi> </hi> </fw><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [585/0592]
Von Verraͤther und Auffruͤhrer Straffe.
§. 16. So jemand ſein Eheweib oder Kinder boͤſen Gewinns und
ſchaͤndlichen Genuſſes halber/ wie es Nahmen haben kan/ williglich/
durch ſchmeichelhaffte Worte und Uberredungen oder ſchandbare ge-
heime Zulaſſung/ zu unehrlichen/ unkeuſchen und ſchamloſen Wercken
gebrauchen laͤſt/ der iſt Ehrloß/ und ſoll/ vermoͤge gemeiner Rechten/
am Leben oder Umſtaͤnden gemaͤß/ als Diebe und Moͤrder der Keuſch-
heit/ mit peinlichen willkuͤhrlichen Straffe ernſtlich angeſehen werden;
Es muß aber ſolche Huren-Wirthſchafft zum Gebrauch Zweck voll-
fuͤhret ſeyn; und wann ein Vater zu ſolchen Huren-Wirthſchafften
oder auch geheimen Verloͤbniſſen wiſſentlich ſtillſchweiget noch wie-
derſpricht/ wird dafuͤr gehalten/ daß er gewilliget.
Huren Wirth-
ſchafft Verbot.
P. H. O. Art. 122. L. 29 §. 4. ff. ad L. Jul. de adult. L. 4. §. 2. ff. de his, qui not. in-
fam. L. 37. §. 1. ff. de minor. Nov. 14. verſ. præconizamus. L. 7. §. 1. ff. de
Sponſ. L. 5. C. de nupt.
§. 17. Nachdem auch offtermahlen unverſtaͤndige Weibs-Bil-
der/ unſchuldige Maͤgdlein und ſonſt ehrliche unverlaͤumbdete Perſo-
nen durch einige boßhaffte Mann- und Weibes-Leute betruͤglicher
Weiſe/ damit ihnen ihre Frau- oder Jungfraͤuliche Ehre entnommen
werde/ zu ſuͤndlichen Wercken des Fleiſches hingezogen werden/ ſol-
che gottloſe Kuppler- und Kupplerinnen/ auch diejenigen/ ſo wiſſent ge-
faͤhrlicher Weiſe ihre Haͤuſer dazu leihen/ oder darinn zu beſchehen ge-
ſtatten/ ſollen nach Mißhandlungs Gelegenheit geſtrafft werden ent-
weder mit Landes-Verweiſung/ Stellung an Pranger und Halßeiſen/
Ohren Abſchneidung/ oder mit Ruthen Aushauung und dergleichen;
Und ſolche Straffe haben auch Haußherren verdienet/ die ihre eigene
Dienſt-Maͤgde durch Schmeicheley oder Gabe dazu verfuͤhret haben.
Kupplerin
Straffe.
P. H. O. Art. 123. L. 6. §. 1. ff. ad L. Jul. de adult. L. 8. ff. Eod. L. 12. C. de Epiſc. aud.
§. 18. Deßgleichen/ wer eines andern Sohn oder Knecht auff-
nimmt/ verdirbet und aͤrger macht/ wird peinlich beklagt/ darum ſoll
niemand eines andern Knecht/ Diener oder Jungen/ ohne ſchrifftlichen
Schein ehrlichen Erlaſſung/ auffnehmen/ vielweniger abſpenſtig ma-
chen; ein anders aber waͤre es/ ſolches aus Leutſeligkeit/ Mitleiden oder
andern gerechten Urſachen zu thun/ wann etwa einem Knecht von ſei-
nem Herrn der Abſchied oder Paß-Brieff geweigert wuͤrde/ und was
alsdann keinen Herrn hat/ gehoͤret dem zu/ der es annimmt; Sonſten
mag auch unter gebuͤhrlichen Straffe kein Dienſtbote ſeine Herr-
ſchafft verlaſſen/ ehe das Jahr oder rechte Zeit um iſt/ und der Schuͤrtz-
oder Fahrtag erſchienen.
Geſinde Ver-
leitungs Ver-
bot.
L. 5. & L. ut non tantum, ff. de ſerv. corrupt. L. 5. ff. de Extraord. Crim. L. 3. ff. de
acquir. rer. dom.
Caput
E e e e
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |