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Geise, Heinrich Anton: Teutsches Corpus Juris. Hannover, 1703.

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V. Buch/ Cap. I.
Person/ Würde und Ansehn durch fluchen und schänden oder hart
ruffen/ als Schlag/ Tod und dergleichen gerichtet/ so steht die Straffe
in dessen freyen Willkühr; sonst ist ordentliche Straffe das Schwerdt/
Viertheilung und Güter Einziehung/ oder zeitlich und ewige Landes-
Verweisung/ nachdem das Zungen-Verbrechen groß ist/ was nemlich
mit Arglist/ bösem Vorsatz und Betrug geschiehet/ ist Verrath gleich.

Clem. Past. de sent. & re judic. L. 1. 2. & 5. ff. de crim. Majest. L. data opera, C.
qui accus. non poss. L. 6. & 7. §. 3. de crim. maj.
P. H. O. Art. 218. L. 24.
28. & 40. ff. de poen. L. 1. in fin. ff. ad L. Jul. maj.

§. 3. So kan nun das Laster beleidigter Majestät in Wort und
Affterreden
gegen hoher
Obrigkeit Ver-
bot.
Thaten bestehen/ massen seiner hohen Regiments Obrigkeit niemand
übel nachreden soll/ dann wer sich nicht scheuet/ seines Hertzens Gedan-
cken mit Affterreden zu offenbaren/ darff nach Gelegenheit wohl ein
mehrers wider seine Oberherrn vorzunehmen sich unterstehen/ zudem
ist es mehr weibisch als tapffer/ böse Lästerung und schändliche Reden
gegen seine Vorgesetzte auszustossen.

L. aut facta, in verbis, aut dicta aut convitia ff. de poen.

§. 4. Wer dann geübten Feindseligkeit halben/ gegen gemeinen
Vestung Uber-
gabe Straffe.
Wesens oder Fürsten und Landesherrn Wohlfahrt/ als ein Verräther
überwunden/ dessen Güter sind auch nach seinem Tode verfallen/ und
wird billig sein Gedächtniß gar ausgerottet/ mag auch jederman ihn
verklagen/ denen sonst der Rechtsstand verboten; deßgleichen wer oh-
ne Ursachen einen ihm anbefohlenen Ort zu verwahren nachläst/ oder
dem Feinde auffgiebt und überlieffert/ begehet das Laster beleidigten
Majestät und verdienet Lebens-Straffe.

§. publica, & §. 2. instit. de publ. jud. L. quisquis, & L. pen. in fin. C. ad L. Jul. maj.
L. ult. c. de Leg. L. 1. de constit. Princip. L. 3. ff. ad L. Jul. majest.
Neuen Zoll
Verbot.

§. 5. Also auch/ wer neuen Zolls Aufflagen erpresset oder alte ver-
mehret/ und Leuten dabey Gewalt anthut/ oder Hauß und Hof stür-
met/ wird zuweilen mit Handverlust gestrafft; Jtem/ wer je-
manden aus richterlichen Obrigkeits Macht-Furcht befehdet/ oder
Feinds-Brieffe schreibet/ oder mit Gewalt-schrecken Geld abpresset/
oder etwas zu kauffen/ verkauffen/ abzustehen/ unwillige Ehe zu vollen-
ziehen zwinget/ über seinen angesetzten Sold etwas Befehlsweise be-
gehret/ muß solches vierfach wieder erstatten/ und wird ohne das wie
ein Fälschner oder Verräther gestrafft.

L. 3. cum seqq. & L. pen. ff. ad L. Jul. de vi publ. L. pen. C. de his, quae vi me-
tusve. Tot. tit. C. de contr. jud. L. quod evitandi, C. de condit. ob.
turpem.
§. 6. Jm

V. Buch/ Cap. I.
Perſon/ Wuͤrde und Anſehn durch fluchen und ſchaͤnden oder hart
ruffen/ als Schlag/ Tod und dergleichen gerichtet/ ſo ſteht die Straffe
in deſſen freyen Willkuͤhr; ſonſt iſt ordentliche Straffe das Schwerdt/
Viertheilung und Guͤter Einziehung/ oder zeitlich und ewige Landes-
Verweiſung/ nachdem das Zungen-Verbrechen groß iſt/ was nemlich
mit Argliſt/ boͤſem Vorſatz und Betrug geſchiehet/ iſt Verrath gleich.

Clem. Paſt. de ſent. & re judic. L. 1. 2. & 5. ff. de crim. Majeſt. L. data opera, C.
qui accuſ. non poſſ. L. 6. & 7. §. 3. de crim. maj.
P. H. O. Art. 218. L. 24.
28. & 40. ff. de pœn. L. 1. in fin. ff. ad L. Jul. maj.

§. 3. So kan nun das Laſter beleidigter Majeſtaͤt in Wort und
Affterreden
gegen hoher
Obrigkeit Ver-
bot.
Thaten beſtehen/ maſſen ſeiner hohen Regiments Obrigkeit niemand
uͤbel nachreden ſoll/ dann wer ſich nicht ſcheuet/ ſeines Hertzens Gedan-
cken mit Affterreden zu offenbaren/ darff nach Gelegenheit wohl ein
mehrers wider ſeine Oberherrn vorzunehmen ſich unterſtehen/ zudem
iſt es mehr weibiſch als tapffer/ boͤſe Laͤſterung und ſchaͤndliche Reden
gegen ſeine Vorgeſetzte auszuſtoſſen.

L. aut facta, in verbis, aut dicta aut convitia ff. de pœn.

§. 4. Wer dann geuͤbten Feindſeligkeit halben/ gegen gemeinen
Veſtung Uber-
gabe Straffe.
Weſens oder Fuͤrſten und Landesherrn Wohlfahrt/ als ein Verraͤther
uͤberwunden/ deſſen Guͤter ſind auch nach ſeinem Tode verfallen/ und
wird billig ſein Gedaͤchtniß gar ausgerottet/ mag auch jederman ihn
verklagen/ denen ſonſt der Rechtsſtand verboten; deßgleichen wer oh-
ne Urſachen einen ihm anbefohlenen Ort zu verwahren nachlaͤſt/ oder
dem Feinde auffgiebt und uͤberlieffert/ begehet das Laſter beleidigten
Majeſtaͤt und verdienet Lebens-Straffe.

§. publica, & §. 2. inſtit. de publ. jud. L. quisquis, & L. pen. in fin. C. ad L. Jul. maj.
L. ult. c. de Leg. L. 1. de conſtit. Princip. L. 3. ff. ad L. Jul. majeſt.
Neuen Zoll
Verbot.

§. 5. Alſo auch/ wer neuen Zolls Aufflagen erpreſſet oder alte ver-
mehret/ und Leuten dabey Gewalt anthut/ oder Hauß und Hof ſtuͤr-
met/ wird zuweilen mit Handverluſt geſtrafft; Jtem/ wer je-
manden aus richterlichen Obrigkeits Macht-Furcht befehdet/ oder
Feinds-Brieffe ſchreibet/ oder mit Gewalt-ſchrecken Geld abpreſſet/
oder etwas zu kauffen/ verkauffen/ abzuſtehen/ unwillige Ehe zu vollen-
ziehen zwinget/ uͤber ſeinen angeſetzten Sold etwas Befehlsweiſe be-
gehret/ muß ſolches vierfach wieder erſtatten/ und wird ohne das wie
ein Faͤlſchner oder Verraͤther geſtrafft.

L. 3. cum ſeqq. & L. pen. ff. ad L. Jul. de vi publ. L. pen. C. de his, quæ vi me-
tusve. Tot. tit. C. de còntr. jud. L. quod evitandi, C. de condit. ob.
turpem.
§. 6. Jm
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[580/0587] V. Buch/ Cap. I. Perſon/ Wuͤrde und Anſehn durch fluchen und ſchaͤnden oder hart ruffen/ als Schlag/ Tod und dergleichen gerichtet/ ſo ſteht die Straffe in deſſen freyen Willkuͤhr; ſonſt iſt ordentliche Straffe das Schwerdt/ Viertheilung und Guͤter Einziehung/ oder zeitlich und ewige Landes- Verweiſung/ nachdem das Zungen-Verbrechen groß iſt/ was nemlich mit Argliſt/ boͤſem Vorſatz und Betrug geſchiehet/ iſt Verrath gleich. Clem. Paſt. de ſent. & re judic. L. 1. 2. & 5. ff. de crim. Majeſt. L. data opera, C. qui accuſ. non poſſ. L. 6. & 7. §. 3. de crim. maj. P. H. O. Art. 218. L. 24. 28. & 40. ff. de pœn. L. 1. in fin. ff. ad L. Jul. maj. §. 3. So kan nun das Laſter beleidigter Majeſtaͤt in Wort und Thaten beſtehen/ maſſen ſeiner hohen Regiments Obrigkeit niemand uͤbel nachreden ſoll/ dann wer ſich nicht ſcheuet/ ſeines Hertzens Gedan- cken mit Affterreden zu offenbaren/ darff nach Gelegenheit wohl ein mehrers wider ſeine Oberherrn vorzunehmen ſich unterſtehen/ zudem iſt es mehr weibiſch als tapffer/ boͤſe Laͤſterung und ſchaͤndliche Reden gegen ſeine Vorgeſetzte auszuſtoſſen. Affterreden gegen hoher Obrigkeit Ver- bot. L. aut facta, in verbis, aut dicta aut convitia ff. de pœn. §. 4. Wer dann geuͤbten Feindſeligkeit halben/ gegen gemeinen Weſens oder Fuͤrſten und Landesherrn Wohlfahrt/ als ein Verraͤther uͤberwunden/ deſſen Guͤter ſind auch nach ſeinem Tode verfallen/ und wird billig ſein Gedaͤchtniß gar ausgerottet/ mag auch jederman ihn verklagen/ denen ſonſt der Rechtsſtand verboten; deßgleichen wer oh- ne Urſachen einen ihm anbefohlenen Ort zu verwahren nachlaͤſt/ oder dem Feinde auffgiebt und uͤberlieffert/ begehet das Laſter beleidigten Majeſtaͤt und verdienet Lebens-Straffe. Veſtung Uber- gabe Straffe. §. publica, & §. 2. inſtit. de publ. jud. L. quisquis, & L. pen. in fin. C. ad L. Jul. maj. L. ult. c. de Leg. L. 1. de conſtit. Princip. L. 3. ff. ad L. Jul. majeſt. §. 5. Alſo auch/ wer neuen Zolls Aufflagen erpreſſet oder alte ver- mehret/ und Leuten dabey Gewalt anthut/ oder Hauß und Hof ſtuͤr- met/ wird zuweilen mit Handverluſt geſtrafft; Jtem/ wer je- manden aus richterlichen Obrigkeits Macht-Furcht befehdet/ oder Feinds-Brieffe ſchreibet/ oder mit Gewalt-ſchrecken Geld abpreſſet/ oder etwas zu kauffen/ verkauffen/ abzuſtehen/ unwillige Ehe zu vollen- ziehen zwinget/ uͤber ſeinen angeſetzten Sold etwas Befehlsweiſe be- gehret/ muß ſolches vierfach wieder erſtatten/ und wird ohne das wie ein Faͤlſchner oder Verraͤther geſtrafft. L. 3. cum ſeqq. & L. pen. ff. ad L. Jul. de vi publ. L. pen. C. de his, quæ vi me- tusve. Tot. tit. C. de còntr. jud. L. quod evitandi, C. de condit. ob. turpem. §. 6. Jm

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Zitationshilfe: Geise, Heinrich Anton: Teutsches Corpus Juris. Hannover, 1703, S. 580. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/geise_corpus_1703/587>, abgerufen am 22.11.2024.