Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Geise, Heinrich Anton: Teutsches Corpus Juris. Hannover, 1703.

Bild:
<< vorherige Seite
nächste Seite >>
IV. Buch/ Cap. XXX.
Lein- und Rüb-Oehl wird verkaufft/ nach dem die Frucht theuer ist/ das
Maaß 6. a 10. alb.
Ein Pfund Land-Stroh-Butter 2. alb. Mey-Butter 21/2 alb.
Ein Schock Hand-Käse von Kühmilch 5. alb. ein Pfund Schaaf oder
Ziegen-Käse 2. alb.
Ein Maaß sauer Milch 2. alb. ein Pfund Honig/ Wachs 6. 8. biß 10.
alb. nach Jahrs Zeiten.

5.

Dieweilen das Obst- und Garten Gewächs/ als Rüben/ Kraut/
gelbe Wurtzeln/ Zwiebeln und andere Früchte nicht allemahl an allen
Orten gleich wohl gerathen/ sollen sie allemahl geschätzt/ und dem ar-
men Mann nicht vertheuret werden; Ein Fuder Heu/ nachdem es
klein oder groß ist/ für 2. biß 4. fl. Eine Steyge Stroh für 1. fl. eintzeln
Schöttling aber 16. Heller.   6.

Nachdem auch Brau-Frucht und Hopffen Kauff unständig/ stei-
get und fället/ wie sie wohl oder übel gerathen/ so ist billig/ daß nach
Bier und Wein
Kauffs Recht.Gerst- und Hopffen Einkauff das im Lande gebrauete Bier allent-
halben geschätzt werde; Frembden Bier/ wie auch Rhein- oder Frän-
ckischen Weins halben/ soll man wegen des billigen Werths gute Auff-
sicht haben/ daß solche von niemand eigenen Gefallens zu theuer gege-
ben werden; Auf süsse frembde Weine auch mag der siebende Pfen-
nig zum Gewinn angeschlagen passiret werden.

7.

Einer Klaffter Holtz-Maß bestehet in sechs Schue lang/ weit und hoch;
Eine halbe Klaffter aber sechs Schue lang und weit/ auch drey Schue
Holtz und Koh-
len Kauff auch
Messer/ Häuer
und Fuhrlohns
Recht.hoch. An etlichen Orten ist jedoch eine Klaffter nur fünff Schue hoch
und weit/ aber sechs Schue lang/ und sollen auff jede Klaffter 2. fl. ge-
setzt werden; wann etwas am Holtz fehlet/ soll man am Klafftermaaß
so viel Kerb- oder Kimmen schneiden und abtheilen/ als die Klaffter an
alb. kostet/ daß für jeder Kerb oder Theil 1. alb. abgerechnet; was aber
an der Länge mangelt/ soll für jeden Schue auff jedes Kerb 2. Heller/
und für einen halben Schue 1. Heller dem Verkäuffer abgezogen wer-
den. Holtz- und Steinkohlen sollen auch gemessen/ und für ein Rumpf
Holtzkohlen 16. alb. für ein Maaß Steinkohlen aber 6. alb. gegeben
werden. Messerlohn für ein Fuder Holtz/ es sey das Halb-Klaffter-
Maaß halb oder gantz voll 6. Heller/ der Käuffer soll auch das Zeichen
zu lösen 1. Heller geben. Ein Rumpff Holtzkohlen zu messen 3. Hel-
ler. Ein Maaß Steinkohlen 1. Heller. Eine Klaffter Holtz von sechs

Schue
IV. Buch/ Cap. XXX.
Lein- und Ruͤb-Oehl wird verkaufft/ nach dem die Frucht theuer iſt/ das
Maaß 6. à 10. alb.
Ein Pfund Land-Stroh-Butter 2. alb. Mey-Butter 2½ alb.
Ein Schock Hand-Kaͤſe von Kuͤhmilch 5. alb. ein Pfund Schaaf oder
Ziegen-Kaͤſe 2. alb.
Ein Maaß ſauer Milch 2. alb. ein Pfund Honig/ Wachs 6. 8. biß 10.
alb. nach Jahrs Zeiten.

5.

Dieweilen das Obſt- und Garten Gewaͤchs/ als Ruͤben/ Kraut/
gelbe Wurtzeln/ Zwiebeln und andere Fruͤchte nicht allemahl an allen
Orten gleich wohl gerathen/ ſollen ſie allemahl geſchaͤtzt/ und dem ar-
men Mann nicht vertheuret werden; Ein Fuder Heu/ nachdem es
klein oder groß iſt/ fuͤr 2. biß 4. fl. Eine Steyge Stroh fuͤr 1. fl. eintzeln
Schoͤttling aber 16. Heller.   6.

Nachdem auch Brau-Frucht und Hopffen Kauff unſtaͤndig/ ſtei-
get und faͤllet/ wie ſie wohl oder uͤbel gerathen/ ſo iſt billig/ daß nach
Bier uñ Wein
Kauffs Recht.Gerſt- und Hopffen Einkauff das im Lande gebrauete Bier allent-
halben geſchaͤtzt werde; Frembden Bier/ wie auch Rhein- oder Fraͤn-
ckiſchen Weins halben/ ſoll man wegen des billigen Werths gute Auff-
ſicht haben/ daß ſolche von niemand eigenen Gefallens zu theuer gege-
ben werden; Auf ſuͤſſe frembde Weine auch mag der ſiebende Pfen-
nig zum Gewinn angeſchlagen paſſiret werden.

7.

Einer Klaffter Holtz-Maß beſtehet in ſechs Schue lang/ weit uñ hoch;
Eine halbe Klaffter aber ſechs Schue lang und weit/ auch drey Schue
Holtz und Koh-
len Kauff auch
Meſſer/ Haͤuer
und Fuhꝛlohns
Recht.hoch. An etlichen Orten iſt jedoch eine Klaffter nur fuͤnff Schue hoch
und weit/ aber ſechs Schue lang/ und ſollen auff jede Klaffter 2. fl. ge-
ſetzt werden; wann etwas am Holtz fehlet/ ſoll man am Klafftermaaß
ſo viel Kerb- oder Kimmen ſchneiden und abtheilen/ als die Klaffter an
alb. koſtet/ daß fuͤr jeder Kerb oder Theil 1. alb. abgerechnet; was aber
an der Laͤnge mangelt/ ſoll fuͤr jeden Schue auff jedes Kerb 2. Heller/
und fuͤr einen halben Schue 1. Heller dem Verkaͤuffer abgezogen wer-
den. Holtz- und Steinkohlen ſollen auch gemeſſen/ und fuͤr ein Rumpf
Holtzkohlen 16. alb. fuͤr ein Maaß Steinkohlen aber 6. alb. gegeben
werden. Meſſerlohn fuͤr ein Fuder Holtz/ es ſey das Halb-Klaffter-
Maaß halb oder gantz voll 6. Heller/ der Kaͤuffer ſoll auch das Zeichen
zu loͤſen 1. Heller geben. Ein Rumpff Holtzkohlen zu meſſen 3. Hel-
ler. Ein Maaß Steinkohlen 1. Heller. Eine Klaffter Holtz von ſechs

Schue
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <pb facs="#f0569" n="562"/>
              <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">IV.</hi> Buch/ <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g"><hi rendition="#k">Cap.</hi></hi> XXX.</hi></hi> </fw><lb/>
              <list>
                <item>Lein- und Ru&#x0364;b-Oehl wird verkaufft/ nach dem die Frucht theuer i&#x017F;t/ das<lb/>
Maaß 6. <hi rendition="#aq">à 10. alb.</hi></item><lb/>
                <item>Ein Pfund Land-Stroh-Butter 2. <hi rendition="#aq">alb.</hi> Mey-Butter 2½ <hi rendition="#aq">alb.</hi></item><lb/>
                <item>Ein Schock Hand-Ka&#x0364;&#x017F;e von Ku&#x0364;hmilch 5. <hi rendition="#aq">alb.</hi> ein Pfund Schaaf oder<lb/>
Ziegen-Ka&#x0364;&#x017F;e 2. <hi rendition="#aq">alb.</hi></item><lb/>
                <item>Ein Maaß &#x017F;auer Milch 2. <hi rendition="#aq">alb.</hi> ein Pfund Honig/ Wachs 6. 8. biß 10.<lb/><hi rendition="#aq">alb.</hi> nach Jahrs Zeiten.</item>
              </list><lb/>
              <p> <hi rendition="#c">5.</hi> </p><lb/>
              <p>Dieweilen das Ob&#x017F;t- und Garten Gewa&#x0364;chs/ als Ru&#x0364;ben/ Kraut/<lb/>
gelbe Wurtzeln/ Zwiebeln und andere Fru&#x0364;chte nicht allemahl an allen<lb/>
Orten gleich wohl gerathen/ &#x017F;ollen &#x017F;ie allemahl ge&#x017F;cha&#x0364;tzt/ und dem ar-<lb/>
men Mann nicht vertheuret werden; Ein Fuder Heu/ nachdem es<lb/>
klein oder groß i&#x017F;t/ fu&#x0364;r 2. biß 4. fl. Eine Steyge Stroh fu&#x0364;r 1. fl. eintzeln<lb/>
Scho&#x0364;ttling aber 16. Heller.<space dim="horizontal"/>6.</p><lb/>
              <p>Nachdem auch Brau-Frucht und Hopffen Kauff un&#x017F;ta&#x0364;ndig/ &#x017F;tei-<lb/>
get und fa&#x0364;llet/ wie &#x017F;ie wohl oder u&#x0364;bel gerathen/ &#x017F;o i&#x017F;t billig/ daß nach<lb/><note place="left">Bier un&#x0303; Wein<lb/>
Kauffs Recht.</note>Ger&#x017F;t- und Hopffen Einkauff das im Lande gebrauete Bier allent-<lb/>
halben ge&#x017F;cha&#x0364;tzt werde; Frembden Bier/ wie auch Rhein- oder Fra&#x0364;n-<lb/>
cki&#x017F;chen Weins halben/ &#x017F;oll man wegen des billigen Werths gute Auff-<lb/>
&#x017F;icht haben/ daß &#x017F;olche von niemand eigenen Gefallens zu theuer gege-<lb/>
ben werden; Auf &#x017F;u&#x0364;&#x017F;&#x017F;e frembde Weine auch mag der &#x017F;iebende Pfen-<lb/>
nig zum Gewinn ange&#x017F;chlagen <hi rendition="#aq">pa&#x017F;&#x017F;ir</hi>et werden.</p><lb/>
              <p> <hi rendition="#c">7.</hi> </p><lb/>
              <p>Einer Klaffter Holtz-Maß be&#x017F;tehet in &#x017F;echs Schue lang/ weit un&#x0303; hoch;<lb/>
Eine halbe Klaffter aber &#x017F;echs Schue lang und weit/ auch drey Schue<lb/><note place="left">Holtz und Koh-<lb/>
len Kauff auch<lb/>
Me&#x017F;&#x017F;er/ Ha&#x0364;uer<lb/>
und Fuh&#xA75B;lohns<lb/>
Recht.</note>hoch. An etlichen Orten i&#x017F;t jedoch eine Klaffter nur fu&#x0364;nff Schue hoch<lb/>
und weit/ aber &#x017F;echs Schue lang/ und &#x017F;ollen auff jede Klaffter 2. fl. ge-<lb/>
&#x017F;etzt werden; wann etwas am Holtz fehlet/ &#x017F;oll man am Klafftermaaß<lb/>
&#x017F;o viel Kerb- oder Kimmen &#x017F;chneiden und abtheilen/ als die Klaffter an<lb/><hi rendition="#aq">alb.</hi> ko&#x017F;tet/ daß fu&#x0364;r jeder Kerb oder Theil 1. <hi rendition="#aq">alb.</hi> abgerechnet; was aber<lb/>
an der La&#x0364;nge mangelt/ &#x017F;oll fu&#x0364;r jeden Schue auff jedes Kerb 2. Heller/<lb/>
und fu&#x0364;r einen halben Schue 1. Heller dem Verka&#x0364;uffer abgezogen wer-<lb/>
den. Holtz- und Steinkohlen &#x017F;ollen auch geme&#x017F;&#x017F;en/ und fu&#x0364;r ein Rumpf<lb/>
Holtzkohlen 16. <hi rendition="#aq">alb.</hi> fu&#x0364;r ein Maaß Steinkohlen aber 6. <hi rendition="#aq">alb.</hi> gegeben<lb/>
werden. Me&#x017F;&#x017F;erlohn fu&#x0364;r ein Fuder Holtz/ es &#x017F;ey das Halb-Klaffter-<lb/>
Maaß halb oder gantz voll 6. Heller/ der Ka&#x0364;uffer &#x017F;oll auch das Zeichen<lb/>
zu lo&#x0364;&#x017F;en 1. Heller geben. Ein Rumpff Holtzkohlen zu me&#x017F;&#x017F;en 3. Hel-<lb/>
ler. Ein Maaß Steinkohlen 1. Heller. Eine Klaffter Holtz von &#x017F;echs<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">Schue</fw><lb/></p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[562/0569] IV. Buch/ Cap. XXX. Lein- und Ruͤb-Oehl wird verkaufft/ nach dem die Frucht theuer iſt/ das Maaß 6. à 10. alb. Ein Pfund Land-Stroh-Butter 2. alb. Mey-Butter 2½ alb. Ein Schock Hand-Kaͤſe von Kuͤhmilch 5. alb. ein Pfund Schaaf oder Ziegen-Kaͤſe 2. alb. Ein Maaß ſauer Milch 2. alb. ein Pfund Honig/ Wachs 6. 8. biß 10. alb. nach Jahrs Zeiten. 5. Dieweilen das Obſt- und Garten Gewaͤchs/ als Ruͤben/ Kraut/ gelbe Wurtzeln/ Zwiebeln und andere Fruͤchte nicht allemahl an allen Orten gleich wohl gerathen/ ſollen ſie allemahl geſchaͤtzt/ und dem ar- men Mann nicht vertheuret werden; Ein Fuder Heu/ nachdem es klein oder groß iſt/ fuͤr 2. biß 4. fl. Eine Steyge Stroh fuͤr 1. fl. eintzeln Schoͤttling aber 16. Heller. 6. Nachdem auch Brau-Frucht und Hopffen Kauff unſtaͤndig/ ſtei- get und faͤllet/ wie ſie wohl oder uͤbel gerathen/ ſo iſt billig/ daß nach Gerſt- und Hopffen Einkauff das im Lande gebrauete Bier allent- halben geſchaͤtzt werde; Frembden Bier/ wie auch Rhein- oder Fraͤn- ckiſchen Weins halben/ ſoll man wegen des billigen Werths gute Auff- ſicht haben/ daß ſolche von niemand eigenen Gefallens zu theuer gege- ben werden; Auf ſuͤſſe frembde Weine auch mag der ſiebende Pfen- nig zum Gewinn angeſchlagen paſſiret werden. Bier uñ Wein Kauffs Recht. 7. Einer Klaffter Holtz-Maß beſtehet in ſechs Schue lang/ weit uñ hoch; Eine halbe Klaffter aber ſechs Schue lang und weit/ auch drey Schue hoch. An etlichen Orten iſt jedoch eine Klaffter nur fuͤnff Schue hoch und weit/ aber ſechs Schue lang/ und ſollen auff jede Klaffter 2. fl. ge- ſetzt werden; wann etwas am Holtz fehlet/ ſoll man am Klafftermaaß ſo viel Kerb- oder Kimmen ſchneiden und abtheilen/ als die Klaffter an alb. koſtet/ daß fuͤr jeder Kerb oder Theil 1. alb. abgerechnet; was aber an der Laͤnge mangelt/ ſoll fuͤr jeden Schue auff jedes Kerb 2. Heller/ und fuͤr einen halben Schue 1. Heller dem Verkaͤuffer abgezogen wer- den. Holtz- und Steinkohlen ſollen auch gemeſſen/ und fuͤr ein Rumpf Holtzkohlen 16. alb. fuͤr ein Maaß Steinkohlen aber 6. alb. gegeben werden. Meſſerlohn fuͤr ein Fuder Holtz/ es ſey das Halb-Klaffter- Maaß halb oder gantz voll 6. Heller/ der Kaͤuffer ſoll auch das Zeichen zu loͤſen 1. Heller geben. Ein Rumpff Holtzkohlen zu meſſen 3. Hel- ler. Ein Maaß Steinkohlen 1. Heller. Eine Klaffter Holtz von ſechs Schue Holtz und Koh- len Kauff auch Meſſer/ Haͤuer und Fuhꝛlohns Recht.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/geise_corpus_1703
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/geise_corpus_1703/569
Zitationshilfe: Geise, Heinrich Anton: Teutsches Corpus Juris. Hannover, 1703, S. 562. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/geise_corpus_1703/569>, abgerufen am 25.11.2024.