Geise, Heinrich Anton: Teutsches Corpus Juris. Hannover, 1703.IV. Buch/ Cap. XXX. BrauordnungUbertreter Straffe. 15. Gegen solche Mühe sollen einem jeden seine sechs Eymer Co- nungs Wie- dersetzungs- Straffe. 16. Da sich aber ein oder ander solchem wiedersetzen/ die Straffe Pfannenmei- ster Straffe. 17. Da auch die Brau- oder Pfannenmeister/ so hierzu geordnet/ 18. Schließlich ist geordnet/ so offt die Brauer durch die Braumei- 19. So viel das gemeine Zapffen- oder Weinschencken-Geld an- 20. So
IV. Buch/ Cap. XXX. BrauordnungUbertreter Straffe. 15. Gegen ſolche Muͤhe ſollen einem jeden ſeine ſechs Eymer Co- nungs Wie- derſetzungs- Straffe. 16. Da ſich aber ein oder ander ſolchem wiederſetzen/ die Straffe Pfannenmei- ſter Straffe. 17. Da auch die Brau- oder Pfannenmeiſter/ ſo hierzu geordnet/ 18. Schließlich iſt geordnet/ ſo offt die Brauer durch die Braumei- 19. So viel das gemeine Zapffen- oder Weinſchencken-Geld an- 20. So
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IV. Buch/ Cap. XXX.
15. Gegen ſolche Muͤhe ſollen einem jeden ſeine ſechs Eymer Co-
vent und ſechs Metzen Treber von jederm Gebrau gefolget werden; und
damit dieſe Brau-Ordnung in allen ihren Puncten und Clauſuln
ſteiff/ feſt und unverbruͤchlich gehalten werden moͤge/ ſo wird hiermit
geordnet/ daß derjenige/ ſo in einem oder andern derſelben boßhafftig zu
wider handeln wuͤrde/ jedesmahl/ ſo offt es geſchehen/ zween harte
Rthlr. die Helffte gnaͤdigſten Fuͤrſten und Herrn/ und die andere
Helffte dem Brauhauſe zum Beſten/ zu unnachlaͤßiger Straffe erle-
gen/ und denen Braumeiſtern zu berechnen ohnſaͤumig zuſtellen ſolle.
16. Da ſich aber ein oder ander ſolchem wiederſetzen/ die Straffe
nicht achten/ und das Verbrechen ſo groß ſeyn wuͤrde/ ſoll derſelbe un-
ſerm gnaͤdigſten Fuͤrſten und Herrn am Gerichte um 5. fl. unnach-
laͤßiger Straffe geruͤget werden/ und gleichwohl mit der Gemeine
Abtrag machen.
17. Da auch die Brau- oder Pfannenmeiſter/ ſo hierzu geordnet/
daß ſie gute Auffſicht haben ſollen/ einem oder andern durch die Finger
ſehen/ und ſein Verbrechen nicht anzeigen oder ſtraffen werden/ ſol-
len ſie mit der verordneten Straffe angeſehen und beleget werden.
18. Schließlich iſt geordnet/ ſo offt die Brauer durch die Braumei-
ſter auffgeboten und zuſammen gefordert werden/ und ein oder ander
etwan ausbleibet/ ſoll er ſchuldig ſeyn/ ſolches mit 3½ alb. zu verbuͤſ-
ſen/ und da er ſich dieſer Straffe wiederſetzen wuͤrde/ ſoll er ſich da-
durch der Braugeſellſchafft verluſtig gemacht haben/ auch ſchuldig
ſeyn/ dafern er wieder brauen will/ ſolche auffs neue zu kauffen/ und
wiederum einen Rthlr. Pfannen-Geld zu erlegen/ es waͤre denn/ daß
er nicht einheimiſch geweſen/ oder ſich ſonſt mit der Warheit Beſtand
zu entſchuldigen wuͤſte; welches obſervirt von An. 1629. alſo notirt/
von Henrich Pfeffer/ damahligem Gerichtſchreiber.
Braugeſell-
ſchafft Recht
wegen friſchen
Pfannen-Gel-
des.
19. So viel das gemeine Zapffen- oder Weinſchencken-Geld an-
langet/ daruͤber ſich die Gemeinde beſchweret/ daß ſehr wenig insge-
mein vorhanden/ und damit kein Nutzen geſchafft wird/ iſt befohlen/
daß ſolches in Vorrath geſchafft/ und deßwegen die Einwohner in
Hafft gelegt werden ſollen/ da es zu exequiren noͤthig; Die Wein-
meiſterey aber betreffend/ ſoll deren einer hinfuͤhro jaͤhrlich auff Tri-
nm Regum, wegen unſerer gnaͤdigſten Fuͤrſten und Herrn/ durch hieſi-
ge Beamten/ der andere durch die gantze Gemeinde erwehlet/ und
ſonderlich dazu beeydiget werden.
Weinmeiſte-
rey Recht.
20. So
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