Geise, Heinrich Anton: Teutsches Corpus Juris. Hannover, 1703.IV. Buch/ Cap. XXVI. daran gräntz- und stossend Gut hat/ oder so ihm dasselbe hypotheci-ret und zum Unterpfand eingethan oder verschrieben ist/ der wird billig einem frembden Käuffer vorgezogen. L. 1. ff. de privil. Cred. §. 27. Wie aber der Käuffer und Verkäuffer keinen vorsetzlichen §. 28. Es soll auch der Näherkäuffer nicht allein gerade dieselbe Caput XXVII. Von Ausleihen/ Entlehnen und Borgen/ auch §. 1. SO einer dem andern eine Summa oder Anzahl Geldes/ Geträy- Sub-
IV. Buch/ Cap. XXVI. daran graͤntz- und ſtoſſend Gut hat/ oder ſo ihm daſſelbe hypotheci-ret und zum Unterpfand eingethan oder verſchrieben iſt/ der wird billig einem frembden Kaͤuffer vorgezogen. L. 1. ff. de privil. Cred. §. 27. Wie aber der Kaͤuffer und Verkaͤuffer keinen vorſetzlichen §. 28. Es ſoll auch der Naͤherkaͤuffer nicht allein gerade dieſelbe Caput XXVII. Von Ausleihen/ Entlehnen und Borgen/ auch §. 1. SO einer dem andern eine Summa oder Anzahl Geldes/ Getraͤy- Sub-
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IV. Buch/ Cap. XXVI.
daran graͤntz- und ſtoſſend Gut hat/ oder ſo ihm daſſelbe hypotheci-
ret und zum Unterpfand eingethan oder verſchrieben iſt/ der wird billig
einem frembden Kaͤuffer vorgezogen.
L. 1. ff. de privil. Cred.
§. 27. Wie aber der Kaͤuffer und Verkaͤuffer keinen vorſetzlichen
boͤſen Betrug/ Liſt noch Gefaͤhrde demjenigen/ ſo der Naͤherkauff ge-
buͤhret/ zu Nachtheil gebrauchen ſollen/ als auch ſoll der Naͤherkaͤuffer
ſich deſſen ebenmaͤßig enthalten/ und den Abtritt zu ſeiner ſelbſt eigenen
Nothdurfft oder Gebrauch/ und ſonſt niemanden zum Vortheil/ zu thun
begehren oder Macht haben/ welches er auch/ auff den Fall deßwegen
einiger Verdacht vorhanden/ mit leiblichem Eyde zu betheuren ſchuldig/
und im Mangel deſſen zum Naͤher-Kauff nicht zugelaſſen werden ſoll.
Liſt oder Be-
trug bey Naͤ-
her Kauff ver-
boten.
§. 28. Es ſoll auch der Naͤherkaͤuffer nicht allein gerade dieſelbe
Summa/ die der fremde Kaͤuffer entweder ſo bald oder auff Zeit und
Ziel zu geben auffrichtig verſprochen/ in ebenmaͤßiger Friſt erlegen/
ſondern auch alle andere darneben abgeredte Pacta und Gedinge zu
halten ſehuldig ſeyn/ und ſonderlich ſo mehr als einerley Stuͤck Guts
zugleich mit einander verkaufft/ und ſolche verkauffte Stuͤcke nicht ein
jedes auff ſein beſonder Pretium geſetzt/ ſondern vor ſie alle zugleich ei-
ne ſaͤmtliche Kauff-Summa benannt waͤre/ ſo ſoll doch der Naͤher-
Kaͤuffer/ wofern ſonſt hierunter keine Gefaͤhrde gebraucht/ eines mit
dem andern behalten/ und wieder Kaͤuffers Willen nicht eben in einem
Stuͤck allein den Abtrieb vorzunehmen Macht haben.
Naͤber Kaͤuf-
fers Pflicht
Kauffs Geding
nnd Pacta zu
halten.
Caput XXVII.
Von Ausleihen/ Entlehnen und Borgen/ auch
andern beweglichen Dingen/ die gezaͤhlet/ gewogen/ ge-
meſſen werden oder nicht.
§. 1.
SO einer dem andern eine Summa oder Anzahl Geldes/ Getraͤy-
de/ Wein/ und dergleichen Gedinge/ die man zu zaͤhlen/ wiegen
oder meſſen pflegt/ abborget/ ſo werden ſolche abgeborgete Dinge des
Entlehners eigen/ und wird derſelbe verpflichtet/ ſeinem Leiher oder
Glaͤubiger das vorgeſtreckte Geld/ Getraͤyde/ oder was es ſonſt gewe-
ſen/ auch in dem Fall/ da ers gleich ohne alle ſeine Schuld/ durch unver-
ſehenen Zufall/ als Brand/ Raub/ Nahm/ Diebſtahl/ oder in ande-
re Wege verluſtiget worden waͤre/ mit ebenmaͤßiger Gattung/ von
Sub-
Leihet und
Entlehners
Pflicht.
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