Geise, Heinrich Anton: Teutsches Corpus Juris. Hannover, 1703.IV. Buch/ Cap. XVIII. ben ihrer eheleiblichen Mutter Haab und Güter zu gleichen Antheilenund Rechten erben sollen/ unerachtet/ ob die Güter Erb- oder Pfand/ liegend oder fahrend/ in erst- oder letzten Ehe angefallen und erlangt seyn/ darauff auch in allen zutragenden Fällen an unsern Land-Hof- und Ober-Appellation-Gerichten geurtheilet und gesprochen wer- den soll. §. 5. Was der Mann von seinen Eltern in donationem propter §. 6. Also hingegen/ was das Weib ihrem Ehemann zu rechtem §. 7. Was aber Mann und Weib mit sämtlichem Zuthun/ Fleiß/ Caput XVIII. Von Letztlebenden Ehegemahls Verhalten gegen §. 1. WJewohl in einem solchen Fall/ da unter zweyen Eheleuten eines thüm-
IV. Buch/ Cap. XVIII. ben ihrer eheleiblichen Mutter Haab und Guͤter zu gleichen Antheilenund Rechten erben ſollen/ unerachtet/ ob die Guͤter Erb- oder Pfand/ liegend oder fahrend/ in erſt- oder letzten Ehe angefallen und erlangt ſeyn/ darauff auch in allen zutragenden Faͤllen an unſern Land-Hof- und Ober-Appellation-Gerichten geurtheilet und geſprochen wer- den ſoll. §. 5. Was der Mann von ſeinen Eltern in donationem propter §. 6. Alſo hingegen/ was das Weib ihrem Ehemann zu rechtem §. 7. Was aber Mann und Weib mit ſaͤmtlichem Zuthun/ Fleiß/ Caput XVIII. Von Letztlebenden Ehegemahls Verhalten gegen §. 1. WJewohl in einem ſolchen Fall/ da unter zweyen Eheleuten eines thuͤm-
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0465" n="458"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">IV.</hi> Buch/ <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g"><hi rendition="#k">Cap.</hi></hi> XVIII.</hi></hi></fw><lb/> ben ihrer eheleiblichen Mutter Haab und Guͤter zu gleichen Antheilen<lb/> und Rechten erben ſollen/ unerachtet/ ob die Guͤter Erb- oder Pfand/<lb/> liegend oder fahrend/ in erſt- oder letzten Ehe angefallen und erlangt<lb/> ſeyn/ darauff auch in allen zutragenden Faͤllen an unſern Land-Hof-<lb/> und Ober-<hi rendition="#aq">Appellation-</hi>Gerichten geurtheilet und geſprochen wer-<lb/> den ſoll.</p><lb/> <p>§. 5. Was der Mann von ſeinen Eltern <hi rendition="#aq">in donationem propter</hi><lb/><note place="left">Vaͤterlich Gut<lb/> was zu neñen.</note><hi rendition="#aq">nuptias</hi> bekommt/ oder ſonſt ſeinem Weibe zubringt/ von ſeinen El-<lb/> tern/ oder anderswoher ererbet/ oder mit ſeines Leib- und Lebens<lb/> Wagniß ehrlich erobert/ und etwan mit ſeiner Kunſt und Geſchicklich-<lb/> keit ohne des Weibes Zuthun erwirbet/ welches die Rechtsgelehrten<lb/><hi rendition="#aq">bona Caſtrenſia vel quaſi</hi> nennen/ oder ihm in der Eheberedung aus<lb/> der Frauen Guͤtern/ da er derſelben Tod erlebet/ vermacht iſt/ oder<lb/> ſonſt vermoͤge Rechtens/ guter Gewohnheit/ und Krafft dieſer Ord-<lb/> nung gebuͤhret/ ſolches alles ſoll fuͤr vaͤterlich Gut geachtet und gehal-<lb/> ten werden.</p><lb/> <p>§. 6. Alſo hingegen/ was das Weib ihrem Ehemann zu rechtem<lb/><note place="left">Muͤtterl. Gut<lb/> was zu achten.</note>Heyraths-Gut zubringt/ von ihren Eltern/ oder anders woher ererbet/<lb/> ihr gegeben/ geſchenckt oder in Eheberedungs Geding aus Mannes<lb/> Guͤtern erblich vermacht wird/ oder ihr ſonſt vermoͤge Rechtens guter<lb/> Gewohnheit und Krafft dieſer Ordnung gebuͤhret/ ſolches alles ſoll<lb/> fuͤr muͤtterlich Gut gerechnet werden.</p><lb/> <p>§. 7. Was aber Mann und Weib mit ſaͤmtlichem Zuthun/ Fleiß/<lb/><note place="left">Eheleute Er-<lb/> werb-Guͤter<lb/> Erbrecht.</note>Muͤhe und Arbeit in ſtehender Ehe/ beydes an liegend und fahrenden<lb/> Guͤtern erwerben und vor ſich bringen/ mit deren Vertheil- und Abſon-<lb/> derung ſoll es nach Abſterben des einen Ehegemahls/ ſonderlich da<lb/> ſich das Letztlebende in zweyte Ehe begeben will/ gehalten werden/ wie<lb/> hernach eigentlich erklaͤret wird.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b"> <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g"><hi rendition="#k">Caput</hi></hi> XVIII.</hi> </hi> </head><lb/> <argument> <p> <hi rendition="#b">Von Letztlebenden Ehegemahls Verhalten gegen<lb/><hi rendition="#c">gemeine Kinder mit Guͤter Vertheilung fuͤr andern<lb/> Eheſtands Anfang.</hi></hi> </p> </argument><lb/> <p> <hi rendition="#c">§. 1.</hi> </p><lb/> <p><hi rendition="#in">W</hi>Jewohl in einem ſolchen Fall/ da unter zweyen Eheleuten eines<lb/> verſtorben und Kinder hinterlaſſen/ das Letztlebende biß dahero/<lb/> vermoͤge in dieſen Landen eingeriſſenen Mißbrauchs/ gemeiniglich alle<lb/> Baar- und Pfandſchafften ſamt beweglichen Guͤtern allein eigen-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">thuͤm-</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [458/0465]
IV. Buch/ Cap. XVIII.
ben ihrer eheleiblichen Mutter Haab und Guͤter zu gleichen Antheilen
und Rechten erben ſollen/ unerachtet/ ob die Guͤter Erb- oder Pfand/
liegend oder fahrend/ in erſt- oder letzten Ehe angefallen und erlangt
ſeyn/ darauff auch in allen zutragenden Faͤllen an unſern Land-Hof-
und Ober-Appellation-Gerichten geurtheilet und geſprochen wer-
den ſoll.
§. 5. Was der Mann von ſeinen Eltern in donationem propter
nuptias bekommt/ oder ſonſt ſeinem Weibe zubringt/ von ſeinen El-
tern/ oder anderswoher ererbet/ oder mit ſeines Leib- und Lebens
Wagniß ehrlich erobert/ und etwan mit ſeiner Kunſt und Geſchicklich-
keit ohne des Weibes Zuthun erwirbet/ welches die Rechtsgelehrten
bona Caſtrenſia vel quaſi nennen/ oder ihm in der Eheberedung aus
der Frauen Guͤtern/ da er derſelben Tod erlebet/ vermacht iſt/ oder
ſonſt vermoͤge Rechtens/ guter Gewohnheit/ und Krafft dieſer Ord-
nung gebuͤhret/ ſolches alles ſoll fuͤr vaͤterlich Gut geachtet und gehal-
ten werden.
Vaͤterlich Gut
was zu neñen.
§. 6. Alſo hingegen/ was das Weib ihrem Ehemann zu rechtem
Heyraths-Gut zubringt/ von ihren Eltern/ oder anders woher ererbet/
ihr gegeben/ geſchenckt oder in Eheberedungs Geding aus Mannes
Guͤtern erblich vermacht wird/ oder ihr ſonſt vermoͤge Rechtens guter
Gewohnheit und Krafft dieſer Ordnung gebuͤhret/ ſolches alles ſoll
fuͤr muͤtterlich Gut gerechnet werden.
Muͤtterl. Gut
was zu achten.
§. 7. Was aber Mann und Weib mit ſaͤmtlichem Zuthun/ Fleiß/
Muͤhe und Arbeit in ſtehender Ehe/ beydes an liegend und fahrenden
Guͤtern erwerben und vor ſich bringen/ mit deren Vertheil- und Abſon-
derung ſoll es nach Abſterben des einen Ehegemahls/ ſonderlich da
ſich das Letztlebende in zweyte Ehe begeben will/ gehalten werden/ wie
hernach eigentlich erklaͤret wird.
Eheleute Er-
werb-Guͤter
Erbrecht.
Caput XVIII.
Von Letztlebenden Ehegemahls Verhalten gegen
gemeine Kinder mit Guͤter Vertheilung fuͤr andern
Eheſtands Anfang.
§. 1.
WJewohl in einem ſolchen Fall/ da unter zweyen Eheleuten eines
verſtorben und Kinder hinterlaſſen/ das Letztlebende biß dahero/
vermoͤge in dieſen Landen eingeriſſenen Mißbrauchs/ gemeiniglich alle
Baar- und Pfandſchafften ſamt beweglichen Guͤtern allein eigen-
thuͤm-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |