Geise, Heinrich Anton: Teutsches Corpus Juris. Hannover, 1703.IV. Buch/ Cap. XIII. auch in Casu converso, wann nemlich die Mutter vom Jhrigen testi-ret/ und den Vater per Substitutionem ausschleust/ statt haben und verstanden werden. §. 16. Also wann ein Vater seinem unmündigen Kinde/ das er in Caput XIV. Von Ursachen der Enterbung auch verur- §. 1. WJewohl die Ursachen der Enterbung in gemeinen Käyserlichen Stieff-
IV. Buch/ Cap. XIII. auch in Caſu converſo, wann nemlich die Mutter vom Jhrigen teſti-ret/ und den Vater per Subſtitutionem ausſchleuſt/ ſtatt haben und verſtanden werden. §. 16. Alſo wann ein Vater ſeinem unmuͤndigen Kinde/ das er in Caput XIV. Von Urſachen der Enterbung auch verur- §. 1. WJewohl die Urſachen der Enterbung in gemeinen Kaͤyſerlichen Stieff-
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IV. Buch/ Cap. XIII.
auch in Caſu converſo, wann nemlich die Mutter vom Jhrigen teſti-
ret/ und den Vater per Subſtitutionem ausſchleuſt/ ſtatt haben und
verſtanden werden.
§. 16. Alſo wann ein Vater ſeinem unmuͤndigen Kinde/ das er in
ſeiner Gewalt hat/ pupillariter ſubſtituiret/ ob dann wohl ſolche pupilla-
ris ſubſtitutio intra pubertatis tempora ſich nicht allein auff die vaͤter-
liche/ ſondern zugleich auch auff alle andere demſelben Kinde ſonſt an-
derswoher zugefallene Guͤter erſtreckt; ſo ſetzen/ ordnen und wollen
wir doch/ daß in dieſem Fall der Mutter oder Altmutter die Legitima
allein in vaͤterlichen Guͤtern benommen/ ſonſt aber in uͤbrigen dem ver-
ſtorbenen Kinde auſſerhalb ſeines Vaters Teſtament anders woher
zugefallenen Guͤtern ſolche legitima in alle Wege bleiben/ und hier-
nach an allen unſern Land-Hof- und Ober-Appellation-Gerichten/
unerachtet obgleich etliche Rechts Lehrer einer andern Meynung ſeyn/
erkannt und geurtheilet werden ſoll.
Mutter Legi-
timæ Gerech-
tigkeit.
Caput XIV.
Von Urſachen der Enterbung auch verur-
theilten Ubelthaͤter Teſtament.
§. 1.
WJewohl die Urſachen der Enterbung in gemeinen Kaͤyſerlichen
Rechten genungſam vermeldet ſind/ jedoch damit unſere Unter-
thanen/ bevorab die Einfaͤltigen/ zu ihrer Nachrichtung deren auch
Wiſſenſchafft haben moͤgen; ſo wollen wir ihnen dieſelben hiermit
kuͤrtzlich erklaͤren/ und moͤgen demnach Eltern ihre Kinder um nach-
folgender Urſachen willen enterben: Erſtlich/ wann Kinder ihren
Vater/ Mutter/ Altvater oder Altmutter vorſaͤtzlich ſchlagen und fre-
ventlich Hand an ſie legen. Zum andern/ wann Kinder ihren Eltern
ſchwere unehrliche Schmach zugemeſſen/ u. alſo an ihren Ehren verletzt
haͤtten. Drittens/ ob Kinder ihre Eltern/ auſſer in crimine læſæ majeſta-
tis aut contra Rempublicam, um Leib und Leben peinlich beklagten/ oder
ſie ſonſt unziemlich antruͤgen/ und dadurch in mercklichen Schaden
und Nachtheil braͤchten. Vierdtens/ wann Kinder mit Zauberey
und Hexenwerck umgiengen/ und deſſen uͤberwieſen wuͤrden. Zum
fuͤnfften/ wann Kinder ihrer Eltern einem nach Leib und Leben ſtuͤn-
den/ und dieſelben mit Gifft oder ſonſt auff andere Weiſe umzubrin-
gen ſich unterſtuͤnden. Sechſtens/ ob etwa ein Sohn ſich zu ſeiner
Stieff-
Rechtmaͤßige
Enterbungs
Urſachen.
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