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Geise, Heinrich Anton: Teutsches Corpus Juris. Hannover, 1703.

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Von Schuld/ deren Wucher und Renthen.
strafft mit der Haupt-Summa vierdten Theils Verlust/ darum/ wer
solchen zu geben sich verschrieben/ ist es zu halten nicht schuldig/ er ha-
be es denn mit Eyd bey Treu und Glauben bestätiget/ weilen man
GOtt alle gethane Pflicht halten muß.

Dist. 47. c. 4. caus. 14. q. 3. c. 3. caus. 14. q. 4. c. 9. & fin. C. 10. & 15. X. de Usur. Exod.
XXII, 25. Lev. XXV, 35. Deut. XXIII, 19. Luc. VI, 35. Ps. XV, 5. Ezech. XVIII,
13. & c. XXII, 12. Tot. tit. Ext. & in 6. & Clem. un. de usur. & c. 14. q. 3. & 4.
L. 1. C. de summ. Trin. L. inter claras, §. suscipimus. Eod. Novell. 131. Gloss.
in L. rogasti, §. si tibi ff. si cert. pet. C. si foeneraveris, 14. q. 3. gloss. in 6. verb.
reddere, in verb. cogendi, c. si verum, C. quando, Ext. de jurejur. c. quam-
vis in 6. de pact. C. ad aures, Ext. de his quae vi metusve. C. querelam, ne
praelat. Matth. V.

§. 5. Derowegen nun ferner unchrist- und wucherliche oder ge-Wucher und
Wucherer
Straffe.

wissenlose Contract-Händel/ da einer mehr Zinsen/ als 5. oder 6. vom
Hundert nimmt/ oder sich mehr Capital als er ausgeliehen verschreiben
läst/ oder Zinß von Zinsen fordert/ oder Zinsen zum Capital schlägt/
daß die Schuld Summa zwiefach anwächset/ sind ungültig und ver-
boten/ auch wie Diebstahl mit Landes-Verweisung oder Geldbusse
an Wucherern zu bestraffen; ja wie gesagt/ verliehren sie dadurch
Capitals 4. ten Theil/ dessen Helffte der Obrigkeit/ die andere Helffte
der Partey zu geben/ item/ es werden solche Leute/ ehe sie sich bekeh-
ret/ und Contracte auffgehoben/ für unwürdig zum Tisch des Herrn
zu lassen gerechnet/ und mögen nicht an ehrlichen Orten begraben
werden.

L. 2. & 3. ff. de crim. stellion. L. improbum, C. ex quib. caus. infam. irrog. c. 3. X. de
Usur. c. 2. & 7. de usur. in 6. Arg. c. sacris, Ext. de sepult.

§. 6. Nach Jnlager oder Umschlags und Wechsel-Recht/ wieDoppelte
Rente wann
zugelassen.

zu Kiehl in Holstein/ um bey Handels-Gewerbe Treu und Glauben
zu erhalten/ ist ein jeder zur doppelten Renthe gehalten/ der in Schul-
den Bezahlung hartnäckicht oder säumig ist/ dahin auch der König in
Dennemarck selbst mag citiret werden/ und wer dasigem Arrest ent-
weicht/ wird zu erst am Gelde/ hernach am Leibe gestrafft.

§. 7. Was nun für gelehnt Gut in Gewicht/ Zahl und Maaß be-Gelehnt Geld
wie zu bezah-
len.

stehet/ dessen Natur ist allerdings in selbigem Werth und Güte wie-
der zu geben/ als Geld in gleichen Müntz-Stücken/ von gleichem
Werth/ es sey der Preiß vermehret oder geringert/ kan man also wi-
der Willen eins fürs andere nicht bezahlen; darum/ wann einer je-
manden baar Geld geliehen/ und hernach dessen innerliche Güte der
wesentlichen Materie verändert ist/ so muß nach angesehenen Handels
Zeit Bezahlung erstattet seyn/ so gut als einer das Geliehene genossen;

wann
A a a

Von Schuld/ deren Wucher und Renthen.
ſtrafft mit der Haupt-Summa vierdten Theils Verluſt/ darum/ wer
ſolchen zu geben ſich verſchrieben/ iſt es zu halten nicht ſchuldig/ er ha-
be es denn mit Eyd bey Treu und Glauben beſtaͤtiget/ weilen man
GOtt alle gethane Pflicht halten muß.

Diſt. 47. c. 4. cauſ. 14. q. 3. c. 3. cauſ. 14. q. 4. c. 9. & fin. C. 10. & 15. X. de Uſur. Exod.
XXII, 25. Lev. XXV, 35. Deut. XXIII, 19. Luc. VI, 35. Pſ. XV, 5. Ezech. XVIII,
13. & c. XXII, 12. Tot. tit. Ext. & in 6. & Clem. un. de uſur. & c. 14. q. 3. & 4.
L. 1. C. de ſumm. Trin. L. inter claras, §. ſuſcipimus. Eod. Novell. 131. Gloſſ.
in L. rogaſti, §. ſi tibi ff. ſi cert. pet. C. ſi fœneraveris, 14. q. 3. gloſſ. in 6. verb.
reddere, in verb. cogendi, c. ſi verum, C. quando, Ext. de jurejur. c. quam-
vis in 6. de pact. C. ad aures, Ext. de his quæ vi metusve. C. querelam, ne
prælat. Matth. V.

§. 5. Derowegen nun ferner unchriſt- und wucherliche oder ge-Wucher und
Wucherer
Straffe.

wiſſenloſe Contract-Haͤndel/ da einer mehr Zinſen/ als 5. oder 6. vom
Hundert nimmt/ oder ſich mehr Capital als er ausgeliehen verſchreiben
laͤſt/ oder Zinß von Zinſen fordert/ oder Zinſen zum Capital ſchlaͤgt/
daß die Schuld Summa zwiefach anwaͤchſet/ ſind unguͤltig und ver-
boten/ auch wie Diebſtahl mit Landes-Verweiſung oder Geldbuſſe
an Wucherern zu beſtraffen; ja wie geſagt/ verliehren ſie dadurch
Capitals 4. ten Theil/ deſſen Helffte der Obrigkeit/ die andere Helffte
der Partey zu geben/ item/ es werden ſolche Leute/ ehe ſie ſich bekeh-
ret/ und Contracte auffgehoben/ fuͤr unwuͤrdig zum Tiſch des Herrn
zu laſſen gerechnet/ und moͤgen nicht an ehrlichen Orten begraben
werden.

L. 2. & 3. ff. de crim. ſtellion. L. improbum, C. ex quib. cauſ. infam. irrog. c. 3. X. de
Uſur. c. 2. & 7. de uſur. in 6. Arg. c. ſacris, Ext. de ſepult.

§. 6. Nach Jnlager oder Umſchlags und Wechſel-Recht/ wieDoppelte
Rente wann
zugelaſſen.

zu Kiehl in Holſtein/ um bey Handels-Gewerbe Treu und Glauben
zu erhalten/ iſt ein jeder zur doppelten Renthe gehalten/ der in Schul-
den Bezahlung hartnaͤckicht oder ſaͤumig iſt/ dahin auch der Koͤnig in
Dennemarck ſelbſt mag citiret werden/ und wer daſigem Arreſt ent-
weicht/ wird zu erſt am Gelde/ hernach am Leibe geſtrafft.

§. 7. Was nun fuͤr gelehnt Gut in Gewicht/ Zahl und Maaß be-Gelehnt Geld
wie zu bezah-
len.

ſtehet/ deſſen Natur iſt allerdings in ſelbigem Werth und Guͤte wie-
der zu geben/ als Geld in gleichen Muͤntz-Stuͤcken/ von gleichem
Werth/ es ſey der Preiß vermehret oder geringert/ kan man alſo wi-
der Willen eins fuͤrs andere nicht bezahlen; darum/ wann einer je-
manden baar Geld geliehen/ und hernach deſſen innerliche Guͤte der
weſentlichen Materie veraͤndert iſt/ ſo muß nach angeſehenen Handels
Zeit Bezahlung erſtattet ſeyn/ ſo gut als einer das Geliehene genoſſen;

wann
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[369/0376] Von Schuld/ deren Wucher und Renthen. ſtrafft mit der Haupt-Summa vierdten Theils Verluſt/ darum/ wer ſolchen zu geben ſich verſchrieben/ iſt es zu halten nicht ſchuldig/ er ha- be es denn mit Eyd bey Treu und Glauben beſtaͤtiget/ weilen man GOtt alle gethane Pflicht halten muß. Diſt. 47. c. 4. cauſ. 14. q. 3. c. 3. cauſ. 14. q. 4. c. 9. & fin. C. 10. & 15. X. de Uſur. Exod. XXII, 25. Lev. XXV, 35. Deut. XXIII, 19. Luc. VI, 35. Pſ. XV, 5. Ezech. XVIII, 13. & c. XXII, 12. Tot. tit. Ext. & in 6. & Clem. un. de uſur. & c. 14. q. 3. & 4. L. 1. C. de ſumm. Trin. L. inter claras, §. ſuſcipimus. Eod. Novell. 131. Gloſſ. in L. rogaſti, §. ſi tibi ff. ſi cert. pet. C. ſi fœneraveris, 14. q. 3. gloſſ. in 6. verb. reddere, in verb. cogendi, c. ſi verum, C. quando, Ext. de jurejur. c. quam- vis in 6. de pact. C. ad aures, Ext. de his quæ vi metusve. C. querelam, ne prælat. Matth. V. §. 5. Derowegen nun ferner unchriſt- und wucherliche oder ge- wiſſenloſe Contract-Haͤndel/ da einer mehr Zinſen/ als 5. oder 6. vom Hundert nimmt/ oder ſich mehr Capital als er ausgeliehen verſchreiben laͤſt/ oder Zinß von Zinſen fordert/ oder Zinſen zum Capital ſchlaͤgt/ daß die Schuld Summa zwiefach anwaͤchſet/ ſind unguͤltig und ver- boten/ auch wie Diebſtahl mit Landes-Verweiſung oder Geldbuſſe an Wucherern zu beſtraffen; ja wie geſagt/ verliehren ſie dadurch Capitals 4. ten Theil/ deſſen Helffte der Obrigkeit/ die andere Helffte der Partey zu geben/ item/ es werden ſolche Leute/ ehe ſie ſich bekeh- ret/ und Contracte auffgehoben/ fuͤr unwuͤrdig zum Tiſch des Herrn zu laſſen gerechnet/ und moͤgen nicht an ehrlichen Orten begraben werden. Wucher und Wucherer Straffe. L. 2. & 3. ff. de crim. ſtellion. L. improbum, C. ex quib. cauſ. infam. irrog. c. 3. X. de Uſur. c. 2. & 7. de uſur. in 6. Arg. c. ſacris, Ext. de ſepult. §. 6. Nach Jnlager oder Umſchlags und Wechſel-Recht/ wie zu Kiehl in Holſtein/ um bey Handels-Gewerbe Treu und Glauben zu erhalten/ iſt ein jeder zur doppelten Renthe gehalten/ der in Schul- den Bezahlung hartnaͤckicht oder ſaͤumig iſt/ dahin auch der Koͤnig in Dennemarck ſelbſt mag citiret werden/ und wer daſigem Arreſt ent- weicht/ wird zu erſt am Gelde/ hernach am Leibe geſtrafft. Doppelte Rente wann zugelaſſen. §. 7. Was nun fuͤr gelehnt Gut in Gewicht/ Zahl und Maaß be- ſtehet/ deſſen Natur iſt allerdings in ſelbigem Werth und Guͤte wie- der zu geben/ als Geld in gleichen Muͤntz-Stuͤcken/ von gleichem Werth/ es ſey der Preiß vermehret oder geringert/ kan man alſo wi- der Willen eins fuͤrs andere nicht bezahlen; darum/ wann einer je- manden baar Geld geliehen/ und hernach deſſen innerliche Guͤte der weſentlichen Materie veraͤndert iſt/ ſo muß nach angeſehenen Handels Zeit Bezahlung erſtattet ſeyn/ ſo gut als einer das Geliehene genoſſen; wann Gelehnt Geld wie zu bezah- len. A a a

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Zitationshilfe: Geise, Heinrich Anton: Teutsches Corpus Juris. Hannover, 1703, S. 369. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/geise_corpus_1703/376>, abgerufen am 22.11.2024.