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Geise, Heinrich Anton: Teutsches Corpus Juris. Hannover, 1703.

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III. Buch/ Cap. XI.
gene zwiefach wiedergeben will/ wird ohne Straffe zum Reu-Kauff
gelassen/ wann aber der Handel erfüllet/ wird das Hand-zum Kauff-
Geld gerechnet; deßgleichen besteht Kauffmanns Recht etlicher Or-
ten in Haafen und Stapel-Gerechtigkeit/ oder freyen Niederlage we-
gen Korn und andern Schiffungen/ dadurch die Schiffe Wein und
andere Waaren am Staffel-Marckt auff etliche Tage zu verkauffen/
vorzuweisen und derohalben still zu liegen/ vermöge solchen Vorrechts
Freyheit/ von einem Ort oder Stadt würcklich gezwungen werden
mögen.

Hauß- und
Erde-Guts
Kauff-Recht.

§. 4. Was dann einem verkaufften Gut anhänget und zugehörig/
wird/ nachdem es zur Kauff-Handels Zeit beschaffen gewesen/ für mit
verkaufft geschätzt/ also pflegt einem verkaufften Hause alles mit zu
folgen/ was an Gebäus-Balcken und Dach oder Fach/ Grund und
Boden oder Nagel fest enthalten/ also auch Erb-Zinß und Schatzungs
Gefälle/ ohne welche man kein liegendes Grund-Gut erkauffen kan;
jedoch gehören eben nicht alsbald dazu Fisch und Weydwerck/ Vieh/
Holtz/ Mühlen/ Taubenhäuser/ Vestungs Gebäu/ Herrschafft-Ge-
biet/ Erd-Schatz/ noch was aus der Erden gerissen oder abgehauen;
Also/ wann das Pferd verkaufft/ wird Sattel und Zaum nicht mit
verkaufft gehalten.

L. 69. 73. & 77. ff. de act. Emt. L. 40. §. qui agrum & §. fin. L. 47. cum seqq. ff. Eod
Tot. tit. C. sine cens. vel rel. L. 66. L. 17. §. si rata, L. 7. & L. 13. §. fin. cum seq.
de act. Emt.
Verkaufften
Erd-Güter
Recht.

§. 5. Solte auch jemand seine Güter aller Beschwerden/ Dienst-
barkeiten/ Steuren/ Zinsen/ Wachten und dergleichen Bürden oder
Renten frey verkauffen/ kan solches dem Käuffer nicht helffen/ son-
dern muß davon alle künfftige und verfallene Lasten zahlen und abtra-
gen/ weilen in diesem Fall nicht der Käuffer/ sondern sein erkaufftes
Gut angesprochen wird; So mag auch der Obrigkeitlichen Zugehör
durch der Contrahenten Geding nichts benommen werden/ derowegen
wann solche Bezahlung nicht geschicht/ können die Güter von Rechts
wegen eingezogen werden/ jedoch mag der Käuffer deßfalls um sein
Interesse den Verkäuffer Vertrag gemäß beklagen.

L. rei annon. L. omnes, Auth. sed & peric. C. sine cens. vel rel. fund. Arg. L. Impe-
ratores, ff. de publ. & vectig. L. inter debitorem, ff. de pact. L. fin. C. si pro-
pter publ. pens. L. Epistola, §. pactum, ff. de pact. L. fin. C. sine cens. vel re-
liq. fund. comp. L. 80. ff. de Legat. 2.
Kauff-Brieffs
gerichtliche
Einführung.

§. 6. Wann aber Kläger solchen Falls durch Kauff-Brieffs ge-
richtliche Einführung sein Anbringen erwiesen/ so ist Beklagter die

vor-

III. Buch/ Cap. XI.
gene zwiefach wiedergeben will/ wird ohne Straffe zum Reu-Kauff
gelaſſen/ wann aber der Handel erfuͤllet/ wird das Hand-zum Kauff-
Geld gerechnet; deßgleichen beſteht Kauffmanns Recht etlicher Or-
ten in Haafen und Stapel-Gerechtigkeit/ oder freyen Niederlage we-
gen Korn und andern Schiffungen/ dadurch die Schiffe Wein und
andere Waaren am Staffel-Marckt auff etliche Tage zu verkauffen/
vorzuweiſen und derohalben ſtill zu liegen/ vermoͤge ſolchen Vorrechts
Freyheit/ von einem Ort oder Stadt wuͤrcklich gezwungen werden
moͤgen.

Hauß- und
Erde-Guts
Kauff-Recht.

§. 4. Was dann einem verkaufften Gut anhaͤnget und zugehoͤrig/
wird/ nachdem es zur Kauff-Handels Zeit beſchaffen geweſen/ fuͤr mit
verkaufft geſchaͤtzt/ alſo pflegt einem verkaufften Hauſe alles mit zu
folgen/ was an Gebaͤus-Balcken und Dach oder Fach/ Grund und
Boden oder Nagel feſt enthalten/ alſo auch Erb-Zinß und Schatzungs
Gefaͤlle/ ohne welche man kein liegendes Grund-Gut erkauffen kan;
jedoch gehoͤren eben nicht alsbald dazu Fiſch und Weydwerck/ Vieh/
Holtz/ Muͤhlen/ Taubenhaͤuſer/ Veſtungs Gebaͤu/ Herrſchafft-Ge-
biet/ Erd-Schatz/ noch was aus der Erden geriſſen oder abgehauen;
Alſo/ wann das Pferd verkaufft/ wird Sattel und Zaum nicht mit
verkaufft gehalten.

L. 69. 73. & 77. ff. de act. Emt. L. 40. §. qui agrum & §. fin. L. 47. cum ſeqq. ff. Eod
Tot. tit. C. ſine cenſ. vel rel. L. 66. L. 17. §. ſi rata, L. 7. & L. 13. §. fin. cum ſeq.
de act. Emt.
Verkaufften
Erd-Guͤter
Recht.

§. 5. Solte auch jemand ſeine Guͤter aller Beſchwerden/ Dienſt-
barkeiten/ Steuren/ Zinſen/ Wachten und dergleichen Buͤrden oder
Renten frey verkauffen/ kan ſolches dem Kaͤuffer nicht helffen/ ſon-
dern muß davon alle kuͤnfftige und verfallene Laſten zahlen und abtra-
gen/ weilen in dieſem Fall nicht der Kaͤuffer/ ſondern ſein erkaufftes
Gut angeſprochen wird; So mag auch der Obrigkeitlichen Zugehoͤr
durch der Contrahenten Geding nichts benommen werden/ derowegen
wann ſolche Bezahlung nicht geſchicht/ koͤnnen die Guͤter von Rechts
wegen eingezogen werden/ jedoch mag der Kaͤuffer deßfalls um ſein
Intereſſe den Verkaͤuffer Vertrag gemaͤß beklagen.

L. rei annon. L. omnes, Auth. ſed & peric. C. ſine cenſ. vel rel. fund. Arg. L. Impe-
ratores, ff. de publ. & vectig. L. inter debitorem, ff. de pact. L. fin. C. ſi pro-
pter publ. penſ. L. Epiſtola, §. pactum, ff. de pact. L. fin. C. ſine cenſ. vel re-
liq. fund. comp. L. 80. ff. de Legat. 2.
Kauff-Brieffs
gerichtliche
Einfuͤhrung.

§. 6. Wann aber Klaͤger ſolchen Falls durch Kauff-Brieffs ge-
richtliche Einfuͤhrung ſein Anbringen erwieſen/ ſo iſt Beklagter die

vor-
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[340/0347] III. Buch/ Cap. XI. gene zwiefach wiedergeben will/ wird ohne Straffe zum Reu-Kauff gelaſſen/ wann aber der Handel erfuͤllet/ wird das Hand-zum Kauff- Geld gerechnet; deßgleichen beſteht Kauffmanns Recht etlicher Or- ten in Haafen und Stapel-Gerechtigkeit/ oder freyen Niederlage we- gen Korn und andern Schiffungen/ dadurch die Schiffe Wein und andere Waaren am Staffel-Marckt auff etliche Tage zu verkauffen/ vorzuweiſen und derohalben ſtill zu liegen/ vermoͤge ſolchen Vorrechts Freyheit/ von einem Ort oder Stadt wuͤrcklich gezwungen werden moͤgen. §. 4. Was dann einem verkaufften Gut anhaͤnget und zugehoͤrig/ wird/ nachdem es zur Kauff-Handels Zeit beſchaffen geweſen/ fuͤr mit verkaufft geſchaͤtzt/ alſo pflegt einem verkaufften Hauſe alles mit zu folgen/ was an Gebaͤus-Balcken und Dach oder Fach/ Grund und Boden oder Nagel feſt enthalten/ alſo auch Erb-Zinß und Schatzungs Gefaͤlle/ ohne welche man kein liegendes Grund-Gut erkauffen kan; jedoch gehoͤren eben nicht alsbald dazu Fiſch und Weydwerck/ Vieh/ Holtz/ Muͤhlen/ Taubenhaͤuſer/ Veſtungs Gebaͤu/ Herrſchafft-Ge- biet/ Erd-Schatz/ noch was aus der Erden geriſſen oder abgehauen; Alſo/ wann das Pferd verkaufft/ wird Sattel und Zaum nicht mit verkaufft gehalten. L. 69. 73. & 77. ff. de act. Emt. L. 40. §. qui agrum & §. fin. L. 47. cum ſeqq. ff. Eod Tot. tit. C. ſine cenſ. vel rel. L. 66. L. 17. §. ſi rata, L. 7. & L. 13. §. fin. cum ſeq. de act. Emt. §. 5. Solte auch jemand ſeine Guͤter aller Beſchwerden/ Dienſt- barkeiten/ Steuren/ Zinſen/ Wachten und dergleichen Buͤrden oder Renten frey verkauffen/ kan ſolches dem Kaͤuffer nicht helffen/ ſon- dern muß davon alle kuͤnfftige und verfallene Laſten zahlen und abtra- gen/ weilen in dieſem Fall nicht der Kaͤuffer/ ſondern ſein erkaufftes Gut angeſprochen wird; So mag auch der Obrigkeitlichen Zugehoͤr durch der Contrahenten Geding nichts benommen werden/ derowegen wann ſolche Bezahlung nicht geſchicht/ koͤnnen die Guͤter von Rechts wegen eingezogen werden/ jedoch mag der Kaͤuffer deßfalls um ſein Intereſſe den Verkaͤuffer Vertrag gemaͤß beklagen. L. rei annon. L. omnes, Auth. ſed & peric. C. ſine cenſ. vel rel. fund. Arg. L. Impe- ratores, ff. de publ. & vectig. L. inter debitorem, ff. de pact. L. fin. C. ſi pro- pter publ. penſ. L. Epiſtola, §. pactum, ff. de pact. L. fin. C. ſine cenſ. vel re- liq. fund. comp. L. 80. ff. de Legat. 2. §. 6. Wann aber Klaͤger ſolchen Falls durch Kauff-Brieffs ge- richtliche Einfuͤhrung ſein Anbringen erwieſen/ ſo iſt Beklagter die vor-

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Zitationshilfe: Geise, Heinrich Anton: Teutsches Corpus Juris. Hannover, 1703, S. 340. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/geise_corpus_1703/347>, abgerufen am 22.11.2024.