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Geise, Heinrich Anton: Teutsches Corpus Juris. Hannover, 1703.

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Von Testamenten/ Morgengabe und Leibgedinge.
gen Schrifft Vertilgung aber/ so ohne Geheiß angefangen/ und den-
noch zu lesen wohl müglich/ ist gar nichtig.

L. 2. §. 1. vers. 1. quemad. test. aper. §. alio, inst. quib. mod. test. inf. §. 8. instit. de hae-
red. quae ab intest. Auth. ex caus. C. de liber. praeter. auth. hoc amplius, de
sideicomm. gloss. in § posthumi, Instit. de Exhaered. L. 22. C de solut. L 1.
2. 3. 4. de his quae in test. del.

§. 13. Ein Testament zu eröffnen/ einzusehen und abzuschreibenTestamenten
Eröffnungs
Recht.

gehöret der Obrigkeit zu/ welche die Zeugen zusammen kommen lassen/
und ihre Siegel erkennen oder zu verläugnen anstrengen muß binnen
3. oder 5. Tage nach Todes-Fall; Wer nun gar das Vermächtniß
läugnet/ wird es auszugeben gezwungen; Wann aber einer abwe-
send oder Versiegelung zu bekennen weigert/ so wird das Testament
nichts destoweniger erbrochen/ weilen es offenbahr nützlich/ daß eines
Menschen letzter Wille Urtheil und Meynung gebührenden Ausgang ge-
winne/ auch alle dahero entstehende Streitigkeiten ohne Jnnhalts An-
sehn und Erkäntniß nicht können erörtert werden/ es sey dann der Ver-
storbene von Geschlechts Erben getödtet/ so müssen vor Testaments
Eröffnung die Schuldigen abgestrafft werden/ wer nun wissend dage-
gen thut/ hat die Erbschafft verbrochen.

L. 6. ff. de transact. L. 1. 2. §. fin. L. 3. 4. 5. 6. & 7. ff. quemadm. testam. aper. L. Testam.
C. de Testam. L. 30. C. de Donat. L. 1. in princ. L. 3. §. 11. & L. 5. §. 1. L. 9. 15. & 19.
ff. ad SCt. Syllan. & Claudian.

§. 14. Eines Eigeners Eigengut mag ihm schlecht ohne BedingVermächtniß
Recht.

nicht zu nutzen vermacht werden/ jedoch kan der Mann seiner Ehe-
frauen ihre Mitgifft/ darüber sie zwar allbereits Eigenthums Recht hat/
voraus zuschreiben/ weilen sie dieselbe alsdann nach Testament-
Rechts Freyheit also fort/ sonst aber erst nach Jahres Frist ansuchen
und fordern kan/ ja sie mag solche von Erben dißfalls völlig erheischen/
und geht ihr ohne Kindes Theil nichts davon ab/ ist auch kein Geding
dagegen schädlich/ so gar/ daß ihr das Vermächtniß muß gegeben wer-
den/ obschon keiner Mitgifft ausdrücklich gedacht worden/ da sonst
der Schuldner nur so weit/ als er füglich thun kan/ zu bezahlen gehal-
ten ist.

§. sed si rem, instit. de Legat. §. sed si uxori, inst. Eod. L. un. §. Exactio, C. de rei
uxor. act. §. si quis debitori, vers. e contrario, instit. de Legat. L. cum dote,
ff. ad L. Falcid. L. 2. idem quaeritur. §. idem Julianus, ff. de dote praeleg. L. 6.
& 8. ff. Eod.

§. 15. Wann sonst jemanden Wein vermacht/ so gehören auch dieAllerley Art
Vermächtniß.

Fasse dazu/ ausgenommen solche/ die nicht aus Keller/ Ort und Lager-
Stelle zu bewegen/ sondern zu stetem Gebrauch daselbst verwahret

werden;
T t 2

Von Teſtamenten/ Morgengabe und Leibgedinge.
gen Schrifft Vertilgung aber/ ſo ohne Geheiß angefangen/ und den-
noch zu leſen wohl muͤglich/ iſt gar nichtig.

L. 2. §. 1. verſ. 1. quemad. teſt. aper. §. alio, inſt. quib. mod. teſt. inf. §. 8. inſtit. de hæ-
red. quæ ab inteſt. Auth. ex cauſ. C. de liber. præter. auth. hoc amplius, de
ſideicomm. gloſſ. in § poſthumi, Inſtit. de Exhæred. L. 22. C de ſolut. L 1.
2. 3. 4. de his quæ in teſt. del.

§. 13. Ein Teſtament zu eroͤffnen/ einzuſehen und abzuſchreibenTeſtamenten
Eroͤffnungs
Recht.

gehoͤret der Obrigkeit zu/ welche die Zeugen zuſammen kommen laſſen/
und ihre Siegel erkennen oder zu verlaͤugnen anſtrengen muß binnen
3. oder 5. Tage nach Todes-Fall; Wer nun gar das Vermaͤchtniß
laͤugnet/ wird es auszugeben gezwungen; Wann aber einer abwe-
ſend oder Verſiegelung zu bekennen weigert/ ſo wird das Teſtament
nichts deſtoweniger erbrochen/ weilen es offenbahr nuͤtzlich/ daß eines
Menſchen letzteꝛ Wille Urtheil und Meynung gebuͤhꝛenden Ausgang ge-
winne/ auch alle dahero entſtehende Streitigkeiten ohne Jnnhalts An-
ſehn und Erkaͤntniß nicht koͤnnen eroͤrtert werden/ es ſey dann der Ver-
ſtorbene von Geſchlechts Erben getoͤdtet/ ſo muͤſſen vor Teſtaments
Eroͤffnung die Schuldigen abgeſtrafft werden/ wer nun wiſſend dage-
gen thut/ hat die Erbſchafft verbrochen.

L. 6. ff. de transact. L. 1. 2. §. fin. L. 3. 4. 5. 6. & 7. ff. quemadm. teſtam. aper. L. Teſtam.
C. de Teſtam. L. 30. C. de Donat. L. 1. in princ. L. 3. §. 11. & L. 5. §. 1. L. 9. 15. & 19.
ff. ad SCt. Syllan. & Claudian.

§. 14. Eines Eigeners Eigengut mag ihm ſchlecht ohne BedingVermaͤchtniß
Recht.

nicht zu nutzen vermacht werden/ jedoch kan der Mann ſeiner Ehe-
frauen ihre Mitgifft/ daruͤber ſie zwar allbereits Eigenthums Recht hat/
voraus zuſchreiben/ weilen ſie dieſelbe alsdann nach Teſtament-
Rechts Freyheit alſo fort/ ſonſt aber erſt nach Jahres Friſt anſuchen
und fordern kan/ ja ſie mag ſolche von Erben dißfalls voͤllig erheiſchen/
und geht ihr ohne Kindes Theil nichts davon ab/ iſt auch kein Geding
dagegen ſchaͤdlich/ ſo gar/ daß ihr das Vermaͤchtniß muß gegeben wer-
den/ obſchon keiner Mitgifft ausdruͤcklich gedacht worden/ da ſonſt
der Schuldner nur ſo weit/ als er fuͤglich thun kan/ zu bezahlen gehal-
ten iſt.

§. ſed ſi rem, inſtit. de Legat. §. ſed ſi uxori, inſt. Eod. L. un. §. Exactio, C. de rei
uxor. act. §. ſi quis debitori, verſ. è contrario, inſtit. de Legat. L. cum dote,
ff. ad L. Falcid. L. 2. idem quæritur. §. idem Julianus, ff. de dote præleg. L. 6.
& 8. ff. Eod.

§. 15. Wann ſonſt jemanden Wein vermacht/ ſo gehoͤren auch dieAllerley Art
Vermaͤchtniß.

Faſſe dazu/ ausgenommen ſolche/ die nicht aus Keller/ Ort und Lager-
Stelle zu bewegen/ ſondern zu ſtetem Gebrauch daſelbſt verwahret

werden;
T t 2
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[331/0338] Von Teſtamenten/ Morgengabe und Leibgedinge. gen Schrifft Vertilgung aber/ ſo ohne Geheiß angefangen/ und den- noch zu leſen wohl muͤglich/ iſt gar nichtig. L. 2. §. 1. verſ. 1. quemad. teſt. aper. §. alio, inſt. quib. mod. teſt. inf. §. 8. inſtit. de hæ- red. quæ ab inteſt. Auth. ex cauſ. C. de liber. præter. auth. hoc amplius, de ſideicomm. gloſſ. in § poſthumi, Inſtit. de Exhæred. L. 22. C de ſolut. L 1. 2. 3. 4. de his quæ in teſt. del. §. 13. Ein Teſtament zu eroͤffnen/ einzuſehen und abzuſchreiben gehoͤret der Obrigkeit zu/ welche die Zeugen zuſammen kommen laſſen/ und ihre Siegel erkennen oder zu verlaͤugnen anſtrengen muß binnen 3. oder 5. Tage nach Todes-Fall; Wer nun gar das Vermaͤchtniß laͤugnet/ wird es auszugeben gezwungen; Wann aber einer abwe- ſend oder Verſiegelung zu bekennen weigert/ ſo wird das Teſtament nichts deſtoweniger erbrochen/ weilen es offenbahr nuͤtzlich/ daß eines Menſchen letzteꝛ Wille Urtheil und Meynung gebuͤhꝛenden Ausgang ge- winne/ auch alle dahero entſtehende Streitigkeiten ohne Jnnhalts An- ſehn und Erkaͤntniß nicht koͤnnen eroͤrtert werden/ es ſey dann der Ver- ſtorbene von Geſchlechts Erben getoͤdtet/ ſo muͤſſen vor Teſtaments Eroͤffnung die Schuldigen abgeſtrafft werden/ wer nun wiſſend dage- gen thut/ hat die Erbſchafft verbrochen. Teſtamenten Eroͤffnungs Recht. L. 6. ff. de transact. L. 1. 2. §. fin. L. 3. 4. 5. 6. & 7. ff. quemadm. teſtam. aper. L. Teſtam. C. de Teſtam. L. 30. C. de Donat. L. 1. in princ. L. 3. §. 11. & L. 5. §. 1. L. 9. 15. & 19. ff. ad SCt. Syllan. & Claudian. §. 14. Eines Eigeners Eigengut mag ihm ſchlecht ohne Beding nicht zu nutzen vermacht werden/ jedoch kan der Mann ſeiner Ehe- frauen ihre Mitgifft/ daruͤber ſie zwar allbereits Eigenthums Recht hat/ voraus zuſchreiben/ weilen ſie dieſelbe alsdann nach Teſtament- Rechts Freyheit alſo fort/ ſonſt aber erſt nach Jahres Friſt anſuchen und fordern kan/ ja ſie mag ſolche von Erben dißfalls voͤllig erheiſchen/ und geht ihr ohne Kindes Theil nichts davon ab/ iſt auch kein Geding dagegen ſchaͤdlich/ ſo gar/ daß ihr das Vermaͤchtniß muß gegeben wer- den/ obſchon keiner Mitgifft ausdruͤcklich gedacht worden/ da ſonſt der Schuldner nur ſo weit/ als er fuͤglich thun kan/ zu bezahlen gehal- ten iſt. Vermaͤchtniß Recht. §. ſed ſi rem, inſtit. de Legat. §. ſed ſi uxori, inſt. Eod. L. un. §. Exactio, C. de rei uxor. act. §. ſi quis debitori, verſ. è contrario, inſtit. de Legat. L. cum dote, ff. ad L. Falcid. L. 2. idem quæritur. §. idem Julianus, ff. de dote præleg. L. 6. & 8. ff. Eod. §. 15. Wann ſonſt jemanden Wein vermacht/ ſo gehoͤren auch die Faſſe dazu/ ausgenommen ſolche/ die nicht aus Keller/ Ort und Lager- Stelle zu bewegen/ ſondern zu ſtetem Gebrauch daſelbſt verwahret werden; Allerley Art Vermaͤchtniß. T t 2

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Zitationshilfe: Geise, Heinrich Anton: Teutsches Corpus Juris. Hannover, 1703, S. 331. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/geise_corpus_1703/338>, abgerufen am 22.11.2024.