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Geise, Heinrich Anton: Teutsches Corpus Juris. Hannover, 1703.

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Von Erbschafft und Theilung.
dem andern der Güter Wahl zu geben/ eingeführet; Wann auch bey
Theilung unpflichtige Schulden bezahlet/ hat Wiederforderung kei-
ne Statt/ es sey denn wegen wohl bekandten Unrechts mit vermeyn-
ten jedoch falschen Erben geschehen/ oder ein Theil über die Helffte
rechtmäßigen Antheils verkürtzet/ alsdann muß billig solche ungleiche
Theilung zur Gleichheit gezogen werden.

L. 36 ff. Famil. hercisc. L. cum quis, C. de jur. & fact. ignor. L. 29. de Usucap. L.
38. in fin. ff. fam. hercisc. L. 77. §. haeredit. de legat. L. 3. & 7. C. com. utr. jud.
L. 14. & 24. C. fam. Ercisc. L. 20. §. si pater, ff. Eod.

§. 10. Wann unter vielen Erbtheilung vorfällt/ sollen alle Par-Erbtheilungs
Recht unter
vielen.

theyen zu eben demselben Richter/ der allbereits von der Sachen ver-
ständiget/ und genugsam unterwiesen/ sich versamlen an den Ort/ da-
selbst alle streitige Güter gegenwärtig zu finden/ weilen eine zusam-
men gehörig verbundene Sache nicht kan oder mag zertrennet wer-
den/ als nemlich so fern hernach allgemeine Gräntz-scheidungs Ab-
theilung-Streit erwachsen möchte.

L. 1. & 2. ff. de quibus reb. ad eund. jud. eatur. L. nulli, C. de judic. L. 1. ff. quod. met.
caus. L. 39. §. in refutatoriis C. de appellat.

§. 11. Wann einer jemandes Erbe würde/ der ihm unwissend
seine eigene Sache dem Gläubiger verpfändet gehabt/ so mag dem Er-Erben Pflicht
in seinen eige-
nen verpfände-
ten Sachen.

ben kein Betrug vorgeworffen/ viel weniger Pfand-Recht verfolget
werden/ weilen jener sich nichts verpflichtet/ und die Verpflichtung durch
darauff folgende Erbschafft nicht gültig wird/ so ist jedoch billig/ daß
der Erbe des Verstorbenen Thaten gut heisse/ und seinen Verpflich-
tungen gemäß lebe.

L. 41 ff. de pign. act. L. 14. C. de Rei vind.

§. 12. Weilen es auch schädlich ist/ daß eines Verstorbenen an-
gefangene Geschäffte verabsäumt gelassen werden/ als sollen Erben/Verstorbenen
Geschäffte
nicht zu ver-
säumen.

welche dessen Stelle vertreten/ sich der Erbschafft annehmen/ Schul-
den und andere Last-Beschwerden zwar auch gutwillig tragen/ ob-
schon sie noch unmündig oder minderjährig wären; Derowegen ein
Erbe des Verstorbenen unrechtmäßig ausgegebene Gelder wiederfor-
dern/ und schändlichen Gewinn zurück begehren kan/ ob gleich des
andern Ubelthat durch zeitlichen Tod verloschen; Es mögen auch
viele Kläger und Beklagte/ nicht aber viele wegen Erbschafft-Theilung
zu Recht streitende Erben einen Fürsprecher bestellen/ damit nicht ih-
nen untereinander viel und mancherley Sachen vermischt ab- und
zuerkannt werden.

L. 42. §. pen. ff. de procur. L. 15. de usucap. L. 22. de. fidejuss. L. 21. ff. de neg. gest.
L. 4. &. 5. ff. Eod.
§. 13. Wann
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Von Erbſchafft und Theilung.
dem andern der Guͤter Wahl zu geben/ eingefuͤhret; Wann auch bey
Theilung unpflichtige Schulden bezahlet/ hat Wiederforderung kei-
ne Statt/ es ſey denn wegen wohl bekandten Unrechts mit vermeyn-
ten jedoch falſchen Erben geſchehen/ oder ein Theil uͤber die Helffte
rechtmaͤßigen Antheils verkuͤrtzet/ alsdann muß billig ſolche ungleiche
Theilung zur Gleichheit gezogen werden.

L. 36 ff. Famil. herciſc. L. cum quis, C. de jur. & fact. ignor. L. 29. de Uſucap. L.
38. in fin. ff. fam. herciſc. L. 77. §. hæredit. de legat. L. 3. & 7. C. com. utr. jud.
L. 14. & 24. C. fam. Erciſc. L. 20. §. ſi pater, ff. Eod.

§. 10. Wann unter vielen Erbtheilung vorfaͤllt/ ſollen alle Par-Erbtheilungs
Recht unter
vielen.

theyen zu eben demſelben Richter/ der allbereits von der Sachen ver-
ſtaͤndiget/ und genugſam unterwieſen/ ſich verſamlen an den Ort/ da-
ſelbſt alle ſtreitige Guͤter gegenwaͤrtig zu finden/ weilen eine zuſam-
men gehoͤrig verbundene Sache nicht kan oder mag zertrennet wer-
den/ als nemlich ſo fern hernach allgemeine Graͤntz-ſcheidungs Ab-
theilung-Streit erwachſen moͤchte.

L. 1. & 2. ff. de quibus reb. ad eund. jud. eatur. L. nulli, C. de judic. L. 1. ff. quod. met.
cauſ. L. 39. §. in refutatoriis C. de appellat.

§. 11. Wann einer jemandes Erbe wuͤrde/ der ihm unwiſſend
ſeine eigene Sache dem Glaͤubiger verpfaͤndet gehabt/ ſo mag dem Er-Erben Pflicht
in ſeinen eige-
nen veꝛpfaͤnde-
ten Sachen.

ben kein Betrug vorgeworffen/ viel weniger Pfand-Recht verfolget
werden/ weilen jener ſich nichts verpflichtet/ und die Verpflichtung durch
darauff folgende Erbſchafft nicht guͤltig wird/ ſo iſt jedoch billig/ daß
der Erbe des Verſtorbenen Thaten gut heiſſe/ und ſeinen Verpflich-
tungen gemaͤß lebe.

L. 41 ff. de pign. act. L. 14. C. de Rei vind.

§. 12. Weilen es auch ſchaͤdlich iſt/ daß eines Verſtorbenen an-
gefangene Geſchaͤffte verabſaͤumt gelaſſen werden/ als ſollen Erben/Verſtorbenen
Geſchaͤffte
nicht zu ver-
ſaͤumen.

welche deſſen Stelle vertreten/ ſich der Erbſchafft annehmen/ Schul-
den und andere Laſt-Beſchwerden zwar auch gutwillig tragen/ ob-
ſchon ſie noch unmuͤndig oder minderjaͤhrig waͤren; Derowegen ein
Erbe des Verſtorbenen unrechtmaͤßig ausgegebene Gelder wiederfor-
dern/ und ſchaͤndlichen Gewinn zuruͤck begehren kan/ ob gleich des
andern Ubelthat durch zeitlichen Tod verloſchen; Es moͤgen auch
viele Klaͤger und Beklagte/ nicht aber viele wegen Erbſchafft-Theilung
zu Recht ſtreitende Erben einen Fuͤrſprecher beſtellen/ damit nicht ih-
nen untereinander viel und mancherley Sachen vermiſcht ab- und
zuerkannt werden.

L. 42. §. pen. ff. de procur. L. 15. de uſucap. L. 22. de. fidejuſſ. L. 21. ff. de neg. geſt.
L. 4. &. 5. ff. Eod.
§. 13. Wann
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[315/0322] Von Erbſchafft und Theilung. dem andern der Guͤter Wahl zu geben/ eingefuͤhret; Wann auch bey Theilung unpflichtige Schulden bezahlet/ hat Wiederforderung kei- ne Statt/ es ſey denn wegen wohl bekandten Unrechts mit vermeyn- ten jedoch falſchen Erben geſchehen/ oder ein Theil uͤber die Helffte rechtmaͤßigen Antheils verkuͤrtzet/ alsdann muß billig ſolche ungleiche Theilung zur Gleichheit gezogen werden. L. 36 ff. Famil. herciſc. L. cum quis, C. de jur. & fact. ignor. L. 29. de Uſucap. L. 38. in fin. ff. fam. herciſc. L. 77. §. hæredit. de legat. L. 3. & 7. C. com. utr. jud. L. 14. & 24. C. fam. Erciſc. L. 20. §. ſi pater, ff. Eod. §. 10. Wann unter vielen Erbtheilung vorfaͤllt/ ſollen alle Par- theyen zu eben demſelben Richter/ der allbereits von der Sachen ver- ſtaͤndiget/ und genugſam unterwieſen/ ſich verſamlen an den Ort/ da- ſelbſt alle ſtreitige Guͤter gegenwaͤrtig zu finden/ weilen eine zuſam- men gehoͤrig verbundene Sache nicht kan oder mag zertrennet wer- den/ als nemlich ſo fern hernach allgemeine Graͤntz-ſcheidungs Ab- theilung-Streit erwachſen moͤchte. Erbtheilungs Recht unter vielen. L. 1. & 2. ff. de quibus reb. ad eund. jud. eatur. L. nulli, C. de judic. L. 1. ff. quod. met. cauſ. L. 39. §. in refutatoriis C. de appellat. §. 11. Wann einer jemandes Erbe wuͤrde/ der ihm unwiſſend ſeine eigene Sache dem Glaͤubiger verpfaͤndet gehabt/ ſo mag dem Er- ben kein Betrug vorgeworffen/ viel weniger Pfand-Recht verfolget werden/ weilen jener ſich nichts verpflichtet/ und die Verpflichtung durch darauff folgende Erbſchafft nicht guͤltig wird/ ſo iſt jedoch billig/ daß der Erbe des Verſtorbenen Thaten gut heiſſe/ und ſeinen Verpflich- tungen gemaͤß lebe. Erben Pflicht in ſeinen eige- nen veꝛpfaͤnde- ten Sachen. L. 41 ff. de pign. act. L. 14. C. de Rei vind. §. 12. Weilen es auch ſchaͤdlich iſt/ daß eines Verſtorbenen an- gefangene Geſchaͤffte verabſaͤumt gelaſſen werden/ als ſollen Erben/ welche deſſen Stelle vertreten/ ſich der Erbſchafft annehmen/ Schul- den und andere Laſt-Beſchwerden zwar auch gutwillig tragen/ ob- ſchon ſie noch unmuͤndig oder minderjaͤhrig waͤren; Derowegen ein Erbe des Verſtorbenen unrechtmaͤßig ausgegebene Gelder wiederfor- dern/ und ſchaͤndlichen Gewinn zuruͤck begehren kan/ ob gleich des andern Ubelthat durch zeitlichen Tod verloſchen; Es moͤgen auch viele Klaͤger und Beklagte/ nicht aber viele wegen Erbſchafft-Theilung zu Recht ſtreitende Erben einen Fuͤrſprecher beſtellen/ damit nicht ih- nen untereinander viel und mancherley Sachen vermiſcht ab- und zuerkannt werden. Verſtorbenen Geſchaͤffte nicht zu ver- ſaͤumen. L. 42. §. pen. ff. de procur. L. 15. de uſucap. L. 22. de. fidejuſſ. L. 21. ff. de neg. geſt. L. 4. &. 5. ff. Eod. §. 13. Wann R r 2

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Zitationshilfe: Geise, Heinrich Anton: Teutsches Corpus Juris. Hannover, 1703, S. 315. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/geise_corpus_1703/322>, abgerufen am 25.11.2024.