Geise, Heinrich Anton: Teutsches Corpus Juris. Hannover, 1703.III. Buch/ Cap. IX. §. 6 Wann der Erbschafft-Besitzer verläugnet/ daß Kläger ein L. 16. §. sed etsi, L. 25. 45. & pen. ff. famil. hercisc. L. haeredes in princ. ff. Eod. L. 6. C. Eod. L. pacto successorum, C de pact. L. 2. C. de haeredit. act. §. 7. Jn und bey Erbschafft-Theilung ist nun das Loß zugelas- L. 3. C. commun. de Legat. L. 14. ff. de judic. C. 1. & 2. de sortileg. C. sortes, & C. 26. q. 5. C. fors, C. 26. q. 2. bey Theilung. §. 8 Zur allgemeinen Erbschafft-Theilung gehöret alles/ was L. 27. de. neg. gest. L. fin. C. de fidei comm. L. 18. Comm. divid. L. 16. ff. famil. her- cisc. L. 22. §. 1. ff. Eod. L. 3. Comm. de Legat. Genes. 13. §. 9. Falls nun eine Parthie der Theilung sich entziehet u weigert/ dem
III. Buch/ Cap. IX. §. 6 Wann der Erbſchafft-Beſitzer verlaͤugnet/ daß Klaͤger ein L. 16. §. ſed etſi, L. 25. 45. & pen. ff. famil. herciſc. L. hæredes in princ. ff. Eod. L. 6. C. Eod. L. pacto ſucceſſorum, C de pact. L. 2. C. de hæredit. act. §. 7. Jn und bey Erbſchafft-Theilung iſt nun das Loß zugelaſ- L. 3. C. commun. de Legat. L. 14. ff. de judic. C. 1. & 2. de ſortileg. C. ſortes, & C. 26. q. 5. C. fors, C. 26. q. 2. bey Theilung. §. 8 Zur allgemeinen Erbſchafft-Theilung gehoͤret alles/ was L. 27. de. neg. geſt. L. fin. C. de fidei comm. L. 18. Comm. divid. L. 16. ff. famil. her- ciſc. L. 22. §. 1. ff. Eod. L. 3. Comm. de Legat. Geneſ. 13. §. 9. Falls nun eine Parthie der Theilung ſich entziehet u weigert/ dem
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0321" n="314"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">III.</hi> Buch/ <hi rendition="#aq"><hi rendition="#k">Cap.</hi> IX.</hi></hi> </fw><lb/> <p>§. 6 Wann der Erbſchafft-Beſitzer verlaͤugnet/ daß Klaͤger ein<lb/> Mit-Erbe ſey/ ſo vermag er ihn billig durch dieſen Vorwurff aus-<lb/> ſchlieſſen/ wofern es der Erbſchafft ohne Schaden und Nachtheil<lb/> ſeyn kan; Boͤſe Gifft-Artzneyen und verbotene Buͤcher mag ein<lb/><note place="left">Gifft Artzney<lb/> und verbote-<lb/> nen Buͤcher<lb/> Erb-Recht.</note>Richter alsbald verderben/ und vom Erbgut auswerffen; Jtem ge-<lb/> ſtohlene und durch andere Ubelthaten erworbene Sachen/ die man<lb/> rechtlich nicht beſitzen kan/ ſollen alle erſtattet werden/ und gehoͤren<lb/> nicht zur Erbſchafft; Alle aber von vergangener Zeit hero genoſſene<lb/> Fruͤchte/ deßgleichen alles/ was durch Mit-Erben Liſt oder Schuld<lb/> verlohren oder verdorben/ wird dazu gebuͤhrend gerechnet.</p><lb/> <list> <item> <hi rendition="#aq">L. 16. §. ſed etſi, L. 25. 45. & pen. ff. famil. herciſc. L. hæredes in princ. ff. Eod. L.<lb/> 6. C. Eod. L. pacto ſucceſſorum, C de pact. L. 2. C. de hæredit. act.</hi> </item> </list><lb/> <p>§. 7. Jn und bey Erbſchafft-Theilung iſt nun das Loß zugelaſ-<lb/><note place="left">Loß Miß-<lb/> brauch ver-<lb/> boten.</note>ſen/ wann nemlich eine Sache anders nicht kan verglichen werden/<lb/> muß man die Wahl dem Loß uͤberlaſſen/ nicht aber ohne Unterſcheid<lb/> zu ſolchem Mittel fliehen/ maſſen GOtt zu verſuchen iſt verboten/ auch<lb/> ſoll es kein Aberglaubens Werck ſeyn/ noch durch Fuͤrwitz und eigen-<lb/> ſinnige Luſt mißbraucht werden/ weilen das Loß Goͤttlichen Willen<lb/> zwar anzeiget/ jedoch iſt deſſen Mißbrauch nicht Wercks ſondern<lb/> Perſonen Schuld.</p><lb/> <list> <item> <hi rendition="#aq">L. 3. C. commun. de Legat. L. 14. ff. de judic. C. 1. & 2. de ſortileg. C. ſortes, & C.<lb/> 26. q. 5. C. fors, C. 26. q. 2.</hi> </item> </list><lb/> <note place="left">Richter Amt<lb/> bey Theilung.</note> <p>§. 8 Zur allgemeinen Erbſchafft-Theilung gehoͤret alles/ was<lb/> ein Mit-Erbe nach dem Todes-Fall auff Erbtheils Erhaltung nach<lb/> Nothdurfft ohne Wolluſt verwendet/ deßgleichen Vermaͤchtniß/ und<lb/> was der Verſtorbene dem Erben ſchuldig geweſen/ ſo ſoll nun hierinn<lb/> ein Richter Amts wegen Sorge tragen/ daß nichts ungetheilt verblei-<lb/> be; was aber nicht fuͤglich zu theilen/ ſoll er entweder auff Abwechs-<lb/> lungs Zeiten/ oder nach zugelaſſener Feilſchung und Werths-Ver-<lb/> gleichung einem die Sache/ dem andern den Preiß zuerkennen/ oder<lb/> die Wahl laſſen/ wie Abraham der aͤltere ſeinem Vetter Loth ge-<lb/> than.</p><lb/> <list> <item> <hi rendition="#aq">L. 27. de. neg. geſt. L. fin. C. de fidei comm. L. 18. Comm. divid. L. 16. ff. famil. her-<lb/> ciſc. L. 22. §. 1. ff. Eod. L. 3. Comm. de Legat. Geneſ. 13.</hi> </item> </list><lb/> <p>§. 9. Falls nun eine Parthie der Theilung ſich entziehet u weigert/<lb/> ſoll Obrigkeit nichts deſto weniger theilen/ dem Gegenwaͤrtigen ſein<lb/> Antheil zuſprechen/ und des Abweſenden gerichtlich verwahren/ ja<lb/> im Zweiffel iſt am ſicherſten/ die Sache dem Loß zu befehlen/ es waͤ-<lb/> re denn durch Gewohnheits Recht einem die Macht zu vertheilen/<lb/> <fw place="bottom" type="catch">dem</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [314/0321]
III. Buch/ Cap. IX.
§. 6 Wann der Erbſchafft-Beſitzer verlaͤugnet/ daß Klaͤger ein
Mit-Erbe ſey/ ſo vermag er ihn billig durch dieſen Vorwurff aus-
ſchlieſſen/ wofern es der Erbſchafft ohne Schaden und Nachtheil
ſeyn kan; Boͤſe Gifft-Artzneyen und verbotene Buͤcher mag ein
Richter alsbald verderben/ und vom Erbgut auswerffen; Jtem ge-
ſtohlene und durch andere Ubelthaten erworbene Sachen/ die man
rechtlich nicht beſitzen kan/ ſollen alle erſtattet werden/ und gehoͤren
nicht zur Erbſchafft; Alle aber von vergangener Zeit hero genoſſene
Fruͤchte/ deßgleichen alles/ was durch Mit-Erben Liſt oder Schuld
verlohren oder verdorben/ wird dazu gebuͤhrend gerechnet.
Gifft Artzney
und verbote-
nen Buͤcher
Erb-Recht.
L. 16. §. ſed etſi, L. 25. 45. & pen. ff. famil. herciſc. L. hæredes in princ. ff. Eod. L.
6. C. Eod. L. pacto ſucceſſorum, C de pact. L. 2. C. de hæredit. act.
§. 7. Jn und bey Erbſchafft-Theilung iſt nun das Loß zugelaſ-
ſen/ wann nemlich eine Sache anders nicht kan verglichen werden/
muß man die Wahl dem Loß uͤberlaſſen/ nicht aber ohne Unterſcheid
zu ſolchem Mittel fliehen/ maſſen GOtt zu verſuchen iſt verboten/ auch
ſoll es kein Aberglaubens Werck ſeyn/ noch durch Fuͤrwitz und eigen-
ſinnige Luſt mißbraucht werden/ weilen das Loß Goͤttlichen Willen
zwar anzeiget/ jedoch iſt deſſen Mißbrauch nicht Wercks ſondern
Perſonen Schuld.
Loß Miß-
brauch ver-
boten.
L. 3. C. commun. de Legat. L. 14. ff. de judic. C. 1. & 2. de ſortileg. C. ſortes, & C.
26. q. 5. C. fors, C. 26. q. 2.
§. 8 Zur allgemeinen Erbſchafft-Theilung gehoͤret alles/ was
ein Mit-Erbe nach dem Todes-Fall auff Erbtheils Erhaltung nach
Nothdurfft ohne Wolluſt verwendet/ deßgleichen Vermaͤchtniß/ und
was der Verſtorbene dem Erben ſchuldig geweſen/ ſo ſoll nun hierinn
ein Richter Amts wegen Sorge tragen/ daß nichts ungetheilt verblei-
be; was aber nicht fuͤglich zu theilen/ ſoll er entweder auff Abwechs-
lungs Zeiten/ oder nach zugelaſſener Feilſchung und Werths-Ver-
gleichung einem die Sache/ dem andern den Preiß zuerkennen/ oder
die Wahl laſſen/ wie Abraham der aͤltere ſeinem Vetter Loth ge-
than.
L. 27. de. neg. geſt. L. fin. C. de fidei comm. L. 18. Comm. divid. L. 16. ff. famil. her-
ciſc. L. 22. §. 1. ff. Eod. L. 3. Comm. de Legat. Geneſ. 13.
§. 9. Falls nun eine Parthie der Theilung ſich entziehet u weigert/
ſoll Obrigkeit nichts deſto weniger theilen/ dem Gegenwaͤrtigen ſein
Antheil zuſprechen/ und des Abweſenden gerichtlich verwahren/ ja
im Zweiffel iſt am ſicherſten/ die Sache dem Loß zu befehlen/ es waͤ-
re denn durch Gewohnheits Recht einem die Macht zu vertheilen/
dem
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/geise_corpus_1703 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/geise_corpus_1703/321 |
Zitationshilfe: | Geise, Heinrich Anton: Teutsches Corpus Juris. Hannover, 1703, S. 314. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/geise_corpus_1703/321>, abgerufen am 16.02.2025. |