Geise, Heinrich Anton: Teutsches Corpus Juris. Hannover, 1703.II. Buch/ Cap. VI. Kirchen Zehen-den Verpach- tungs Recht. §. 24. Kirchen-Zehenden kan man wohl verpachten/ ist auch nicht Extravagans, ambitiose. de rebus Eccles. non alien. Clem. 1. Eod. C. 15. & ult. X. de Decim. L. 24. princ. C. de SS. Eccles. schenck Zehen- den Recht. §. 25. Wer aus weltlichen Personen Geschenck alte Zehenden C. 2. §. nec pro eo, de Decim. in 6. c. 2. de decim. in Clem. c. un. §. fiet, Extravag. Comm. de decim. C. un. §. de iis, Extrav. Eod. c. 27. X. de decim. den Gerechtig- keit. §. 26. Frucht-Zehenden sollen geschehen auff Aeckern/ und wer- und Recht Ze- henden einzu- nehmen. §. 27. Vermöge Zehenden Recht/ wie solches jedern Orts bräuch- heit/
II. Buch/ Cap. VI. Kiꝛchen Zehen-den Verpach- tungs Recht. §. 24. Kirchen-Zehenden kan man wohl verpachten/ iſt auch nicht Extravagans, ambitioſe. de rebus Eccleſ. non alien. Clem. 1. Eod. C. 15. & ult. X. de Decim. L. 24. princ. C. de SS. Eccleſ. ſchenck Zehen- den Recht. §. 25. Wer aus weltlichen Perſonen Geſchenck alte Zehenden C. 2. §. nec pro eo, de Decim. in 6. c. 2. de decim. in Clem. c. un. §. fiet, Extravag. Comm. de decim. C. un. §. de iis, Extrav. Eod. c. 27. X. de decim. den Gerechtig- keit. §. 26. Frucht-Zehenden ſollen geſchehen auff Aeckern/ und wer- und Recht Ze- henden einzu- nehmen. §. 27. Vermoͤge Zehenden Recht/ wie ſolches jedern Orts braͤuch- heit/
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II. Buch/ Cap. VI.
§. 24. Kirchen-Zehenden kan man wohl verpachten/ iſt auch nicht
verboten ſolche zu verheuren/ aber nicht auff lange Zeit/ ſondern nur
auff 3. Jahr/ und zwar mit Biſchoffs Bewilligung/ es ſey denn da-
bey bedungen/ die Zinß-Heure zu vermehren/ oder die Mieths-Leute
muͤſſen umwechſeln und ſich veraͤndern/ damit wegen Erb-Zinß-Gut-
Recht kein Streit entſtehen moͤge/ es koͤnnen aber Zehenden nicht
wohl verpfaͤndet werden.
Extravagans, ambitioſe. de rebus Eccleſ. non alien. Clem. 1. Eod. C. 15. & ult. X.
de Decim. L. 24. princ. C. de SS. Eccleſ.
§. 25. Wer aus weltlichen Perſonen Geſchenck alte Zehenden
erhebet/ kan nicht die an ſelbigem Ort neu entſtandene genieſſen; Ze-
henden baren Geldes ſollen in gangbahrer Muͤntze geliefert und ab-
getragen werden; wann auch von Regalien/ Peinlichkeiten/ oder
buͤrgerlichen Gerichts-Hegungen Zehenden fallen muͤſſen/ ſo mag
man erſt gemaͤßigte Beſoldung abkuͤrtzen; jedoch Gold/ Silber/ Ertz/
Kupffer/ Zinn/ Sallpeter/ Gips/ Stein-Kohlen und dergleichen/ ge-
hoͤret allein ohne Zehenden Pflicht der Landes-Herrſchafft zu/ als un-
ter die Ober-Regalien allezeit mit gerechnet.
Regalien Ze-
henden Recht.
C. 2. §. nec pro eo, de Decim. in 6. c. 2. de decim. in Clem. c. un. §. fiet, Extravag.
Comm. de decim. C. un. §. de iis, Extrav. Eod. c. 27. X. de decim.
§. 26. Frucht-Zehenden ſollen geſchehen auff Aeckern/ und wer-
den bezahlet in Garben/ worinn dem Bauren nicht die Wahl zu ge-
ben/ auff welchem Acker er die Zahlung anſtellen wolle/ ſondern es ſte-
het dieſes dem Pfarrer frey/ der herbey zu ruffen/ ehe dann etwas
vom Lande gefuͤhret; wann aber die Korn-Fruͤchte ausgedroſchen und
geſchlagen/ werden ſie nicht in gehaͤufftem/ ſondern geſtriechenem
Scheffel bezahlet/ irgendwo in Schultzen und Schoͤpffen Beyſeyn/
Betrug zu entheben und Streit zu meiden/ auch zum Kirchen oder
Pfarrhauß auff Zehenden Gebers Unkoſten ſolche hinzufuͤhren/ es
ſey denn jemand durch undenckliche Verjaͤhrung auff allerley Fruͤch-
te mit Gewohnheits Abgang befreyet/ oder die Saat durch Krieg ver-
dorben.
Scheffel-Maß
Recht mit Ze-
henden.
§. 27. Vermoͤge Zehenden Recht/ wie ſolches jedern Orts braͤuch-
lich/ kan deren Einnehmer dem Eigener verbiethen/ ſo ſollen auch die-
jenigen/ welche dem Pfarrern den Korn-Zehenden zu geben ſchuldig
ſeyn/ nichts an Korn oder Getraͤide Fruͤchten/ von Hufen oder Ae-
ckern zu ſamlen/ und ohne ſein Wiſſen/ biß der Zehende entrichtet/ ein-
zufuͤhren gehalten ſeyn/ ſie haben denn ihnen vorhero nach Gewohn-
heit/
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