Geise, Heinrich Anton: Teutsches Corpus Juris. Hannover, 1703.II. Buch/ Cap. VI. Visitatoren/Consistorial- Bedienten und Patronen Pflicht wegen Inventarien. §. 9. Weilen nun nöthig/ daß Kirchen und Pfarren mit Inven- nahm Ver- mehrungs Recht. §. 10. Derowegen nun/ der Kirchen Einnahme zu vermehren/ L. 2. & 4. ff. de pact. dotal. L. 2. ff. de jure dot. Tit. X. ut Eccles. benef. sine dimin. arg. L. 11. §. 1. ff. de Leg. 3. C. relatum, X. de testam. L. 44. & 55. ff. de con- dit. & demonstrat. Vermächtniß Recht. §. 11. Ja darum/ wann einer aus menschlicher Frömmigkeits wann
II. Buch/ Cap. VI. Viſitatoren/Conſiſtorial- Bedienten uñ Patronen Pflicht wegen Inventarien. §. 9. Weilen nun noͤthig/ daß Kirchen und Pfarren mit Inven- nahm Ver- mehrungs Recht. §. 10. Derowegen nun/ der Kirchen Einnahme zu vermehren/ L. 2. & 4. ff. de pact. dotal. L. 2. ff. de jure dot. Tit. X. ut Eccleſ. benef. ſine dimin. arg. L. 11. §. 1. ff. de Leg. 3. C. relatum, X. de teſtam. L. 44. & 55. ff. de con- dit. & demonſtrat. Vermaͤchtniß Recht. §. 11. Ja darum/ wann einer aus menſchlicher Froͤmmigkeits wann
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II. Buch/ Cap. VI.
§. 9. Weilen nun noͤthig/ daß Kirchen und Pfarren mit Inven-
tarien verſehen/ damit nicht denen neu anziehenden armen Pfarrern
faſt ſchwer nnd unmuͤglich ohne Auffnehmen ſich zu erhalten/ dero-
wegen ſollen die Viſitatores und Conſiſtorial-Bediente mit der Pa-
tronen Rath und Gutduͤncken bey einer jeden Pfarre/ nach ihres Ein-
kommens Gelegenheit/ woſelbſt nicht allbereit eins vorhanden/ ein
Verzeichniß zu machen und zu ordnen/ ſich nicht ſaͤumig finden laſſen/
der Kirchen Beſtes zu beobachten/ wobey zu wiſſen/ daß zu genoſſenen
Fruͤchten gehoͤret Stroh- und Viehes Fuͤtterung/ Miſt-Bereitung/
Duͤngen/ Saamen/ welches denen Erben zufaͤllt/ jedoch daß die Pfar-
re nicht gar veroͤdet und ausgeſchoͤpffet werde/ damit der neue Prie-
ſter hernachmahlen gar nichts finde/ darinn ihm doch naͤhern Kauffs
Recht gebuͤhret.
§. 10. Derowegen nun/ der Kirchen Einnahme zu vermehren/
ſollen Prediger ihre Zuhoͤrer von der Cantzel vermahnen/ daß ſie bey
Sterb-Faͤllen der Kirchen Vermaͤchtniß eingedenck ſeyn moͤchten/ da-
mit ihre Diener zu leben haben koͤnnen/ und iſt alſo gottloß ſolche Ge-
faͤlle zu mindern/ gleichwie in Mitgiffts Sachen; wann dann je-
mand aus Chriſtlichem Hertzen und Gemuͤthe etwas denen Kirchen zu
gottſeligen Urſachen vermachen wuͤrde/ ſollen ſo wohl die Obrigkeit
als andere verordnete Teſtaments Vollenzieher/ jedoch nach vorher
abgezogenen Schulden/ daruͤber halten/ wann nemlich der Vermaͤcht-
niß Siegel/ Band und Schrifft nach ſeinem Abſchiede unverletzt ge-
funden/ und ſo eigentlich ſolchen letzten Willens Meynung umſtaͤndlich
beſchloſſen/ alsdann waͤre ſie nicht unkraͤfftig.
L. 2. & 4. ff. de pact. dotal. L. 2. ff. de jure dot. Tit. X. ut Eccleſ. benef. ſine dimin.
arg. L. 11. §. 1. ff. de Leg. 3. C. relatum, X. de teſtam. L. 44. & 55. ff. de con-
dit. & demonſtrat.
§. 11. Ja darum/ wann einer aus menſchlicher Froͤmmigkeits
Freyheit zu GOttes Ehre/ der Kirchen und Armen Nutzen/ ſeinen
letzten Willen mit eigener Hand geſchrieben und unterſchrieben/ dar-
inn er ſein meiſtes Vermoͤgen zu gottſeligen Urſachen vermachet/ das-
jenige aber/ was nach ſolchem Abzug uͤbrig bleibet/ dem rechtmaͤßigen
Erben zugetheilet/ wofern er alles/ was in der Diſpoſition enthalten/
leiſten wird/ ſolches errichtete Teſtament und Verlaſſenſchafft iſt zu
Recht beſtaͤndig/ ob ſchon der Augenſchein deſſen nicht erfolgte Vollen-
ziehung deutlich ausweiſet/ indem der Teſtator ſeines jedoch dabey
nicht befindlichen beygedruͤckten Pittſchiers gedencket/ auch von kei-
nem darinn erwehnten Zeugen unterzeichnet noch bekraͤfftiget worden;
wann
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