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Geise, Heinrich Anton: Teutsches Corpus Juris. Hannover, 1703.

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Von derer Prediger Würde/ Wandel u. Einkünfften.
ten/ und hinkünfftig seines Amts Pflicht besser zu beobachten sich aner-
boten.

C. 11. X. de privil. & Excess. C. etsi clerici, X. de judic. c. 20. X. de V. S. c. fin. X. de
cohabit. Cler. C. quia periculosum, de sent. Excomm. in 6.

§. 19. Es kan und mag jedoch sonst niemand/ dem einige Prie-Priester Ein-
künffte Gerech-
tigkeiten.

ster Einkünffte beyzubringen oblieget/ solche für sich behalten; wann
aber Kirchen-Einkünffte durch Krieg oder Flamme verzehret wür-
den/ so sollen die Pfarr- und Kirchen-Kinder durch ihre Steuer Ein-
samlung zu Hülffe kommen/ welche sie mehr reich als arm macht; hin-
gegen wann Pfarr-Kinder und derer Grund-Güter sich vermehren/
so mögen auch der Priester Einkünffte gebessert werden; jedoch sollKirch-Spiele
nicht zu tren-
nen.

man dieselbe ohne genungsame Ursache nicht zertrennen und unter
zweyen vertheilen/ wie auch keine verknüpffte Kirchen so leicht zu schei-
den/ vielmehr mag man geringe Kirch-Spiele vereinigen; ja wann
neue Wasser- und Wind-Mühlen erbauet/ und derer Zuhörer An-
zahl gemehret wird/ sollen sich geist- und weltlichen Obrigkeit Ein-
künffte verbessern; allwo sie Brodt bekommen/ soll gewöhnliche Grösse/
Güte/ Zahl und Gewicht gelten.

C. 1. X. ut Eccles. benef. sine deminut. conf. c. 8. X. de praebend. c. 33. X. Eod.

§. 20. Wann eine Kirche arm und unvermögend/ auch die Zu-Priester sollen
nicht Mieth-
linge seyn.

hörer nothdürfftig/ so wäre es unverantwortlich/ daß ein reich und
wohlhabender Kirchen-Diener die Besoldung genau anfordern und
bey deren Bezahlung Mangel sein Amt versäumen wolte/ welches
nur eines Miethlings Arbeit hiesse/ wann aber ein Priester auff dem
Lande insonderheit nach erlangten Amts-Beruff freywillig/ unge-
zwungen/ ohne Furcht des Dienstes Verlust zur Besolds Verrin-Priester Frey-
heit geringern
Sold zu bewil-
ligen.

gerung eingewilliget/ und sonst anders woher Lebens-Mittel hat/ so
mag das Gedinge wohl bestehen/ weilen ein jeder seinem Nutzen ent-
sagen kan/ jedoch ohne des Nachfolgers Schaden und Nachtheil/ als
dessen Stand kein Vorweser verärgern mag/ massen sein Recht von
ihm nicht herrühret/ so kan derogestalt ein neu beruffener Priester/
auff Begehren des Patroni/ durch einen Revers versprechen/ daß er
Lebenslang über bedungenen Soldes Bestellung nichts mehr for-
dern wolle.

L. pen. C. de pact. c. 7. X. de transact.

§. 21. Wann nicht von jederm Acker/ sondern insgemein ohne Be-Priester Lohn
von Aecker und
Huffen.

trachtung der Huffen eine gewisse Belohnung verordnet/ solche bleibt
unverändert/ das Grund-Gut möge sich gleich mehren oder mindern;

also
A a

Von derer Prediger Wuͤrde/ Wandel u. Einkuͤnfften.
ten/ und hinkuͤnfftig ſeines Amts Pflicht beſſer zu beobachten ſich aner-
boten.

C. 11. X. de privil. & Exceſſ. C. etſi clerici, X. de judic. c. 20. X. de V. S. c. fin. X. de
cohabit. Cler. C. quia periculoſum, de ſent. Excomm. in 6.

§. 19. Es kan und mag jedoch ſonſt niemand/ dem einige Prie-Prieſter Ein-
kuͤnffte Gerech-
tigkeiten.

ſter Einkuͤnffte beyzubringen oblieget/ ſolche fuͤr ſich behalten; wann
aber Kirchen-Einkuͤnffte durch Krieg oder Flamme verzehret wuͤr-
den/ ſo ſollen die Pfarr- und Kirchen-Kinder durch ihre Steuer Ein-
ſamlung zu Huͤlffe kommen/ welche ſie mehr reich als arm macht; hin-
gegen wann Pfarr-Kinder und derer Grund-Guͤter ſich vermehren/
ſo moͤgen auch der Prieſter Einkuͤnffte gebeſſert werden; jedoch ſollKirch-Spiele
nicht zu tren-
nen.

man dieſelbe ohne genungſame Urſache nicht zertrennen und unter
zweyen vertheilen/ wie auch keine verknuͤpffte Kirchen ſo leicht zu ſchei-
den/ vielmehr mag man geringe Kirch-Spiele vereinigen; ja wann
neue Waſſer- und Wind-Muͤhlen erbauet/ und derer Zuhoͤrer An-
zahl gemehret wird/ ſollen ſich geiſt- und weltlichen Obrigkeit Ein-
kuͤnffte verbeſſern; allwo ſie Brodt bekommen/ ſoll gewoͤhnliche Groͤſſe/
Guͤte/ Zahl und Gewicht gelten.

C. 1. X. ut Eccleſ. benef. ſine deminut. conf. c. 8. X. de præbend. c. 33. X. Eod.

§. 20. Wann eine Kirche arm und unvermoͤgend/ auch die Zu-Prieſter ſollen
nicht Mieth-
linge ſeyn.

hoͤrer nothduͤrfftig/ ſo waͤre es unverantwortlich/ daß ein reich und
wohlhabender Kirchen-Diener die Beſoldung genau anfordern und
bey deren Bezahlung Mangel ſein Amt verſaͤumen wolte/ welches
nur eines Miethlings Arbeit hieſſe/ wann aber ein Prieſter auff dem
Lande inſonderheit nach erlangten Amts-Beruff freywillig/ unge-
zwungen/ ohne Furcht des Dienſtes Verluſt zur Beſolds Verrin-Prieſter Frey-
heit geringern
Sold zu bewil-
ligen.

gerung eingewilliget/ und ſonſt anders woher Lebens-Mittel hat/ ſo
mag das Gedinge wohl beſtehen/ weilen ein jeder ſeinem Nutzen ent-
ſagen kan/ jedoch ohne des Nachfolgers Schaden und Nachtheil/ als
deſſen Stand kein Vorweſer veraͤrgern mag/ maſſen ſein Recht von
ihm nicht herruͤhret/ ſo kan derogeſtalt ein neu beruffener Prieſter/
auff Begehren des Patroni/ durch einen Revers verſprechen/ daß er
Lebenslang uͤber bedungenen Soldes Beſtellung nichts mehr for-
dern wolle.

L. pen. C. de pact. c. 7. X. de transact.

§. 21. Wann nicht von jederm Acker/ ſondern insgemein ohne Be-Prieſter Lohn
von Aecker und
Huffen.

trachtung der Huffen eine gewiſſe Belohnung verordnet/ ſolche bleibt
unveraͤndert/ das Grund-Gut moͤge ſich gleich mehren oder mindern;

alſo
A a
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[185/0192] Von derer Prediger Wuͤrde/ Wandel u. Einkuͤnfften. ten/ und hinkuͤnfftig ſeines Amts Pflicht beſſer zu beobachten ſich aner- boten. C. 11. X. de privil. & Exceſſ. C. etſi clerici, X. de judic. c. 20. X. de V. S. c. fin. X. de cohabit. Cler. C. quia periculoſum, de ſent. Excomm. in 6. §. 19. Es kan und mag jedoch ſonſt niemand/ dem einige Prie- ſter Einkuͤnffte beyzubringen oblieget/ ſolche fuͤr ſich behalten; wann aber Kirchen-Einkuͤnffte durch Krieg oder Flamme verzehret wuͤr- den/ ſo ſollen die Pfarr- und Kirchen-Kinder durch ihre Steuer Ein- ſamlung zu Huͤlffe kommen/ welche ſie mehr reich als arm macht; hin- gegen wann Pfarr-Kinder und derer Grund-Guͤter ſich vermehren/ ſo moͤgen auch der Prieſter Einkuͤnffte gebeſſert werden; jedoch ſoll man dieſelbe ohne genungſame Urſache nicht zertrennen und unter zweyen vertheilen/ wie auch keine verknuͤpffte Kirchen ſo leicht zu ſchei- den/ vielmehr mag man geringe Kirch-Spiele vereinigen; ja wann neue Waſſer- und Wind-Muͤhlen erbauet/ und derer Zuhoͤrer An- zahl gemehret wird/ ſollen ſich geiſt- und weltlichen Obrigkeit Ein- kuͤnffte verbeſſern; allwo ſie Brodt bekommen/ ſoll gewoͤhnliche Groͤſſe/ Guͤte/ Zahl und Gewicht gelten. Prieſter Ein- kuͤnffte Gerech- tigkeiten. Kirch-Spiele nicht zu tren- nen. C. 1. X. ut Eccleſ. benef. ſine deminut. conf. c. 8. X. de præbend. c. 33. X. Eod. §. 20. Wann eine Kirche arm und unvermoͤgend/ auch die Zu- hoͤrer nothduͤrfftig/ ſo waͤre es unverantwortlich/ daß ein reich und wohlhabender Kirchen-Diener die Beſoldung genau anfordern und bey deren Bezahlung Mangel ſein Amt verſaͤumen wolte/ welches nur eines Miethlings Arbeit hieſſe/ wann aber ein Prieſter auff dem Lande inſonderheit nach erlangten Amts-Beruff freywillig/ unge- zwungen/ ohne Furcht des Dienſtes Verluſt zur Beſolds Verrin- gerung eingewilliget/ und ſonſt anders woher Lebens-Mittel hat/ ſo mag das Gedinge wohl beſtehen/ weilen ein jeder ſeinem Nutzen ent- ſagen kan/ jedoch ohne des Nachfolgers Schaden und Nachtheil/ als deſſen Stand kein Vorweſer veraͤrgern mag/ maſſen ſein Recht von ihm nicht herruͤhret/ ſo kan derogeſtalt ein neu beruffener Prieſter/ auff Begehren des Patroni/ durch einen Revers verſprechen/ daß er Lebenslang uͤber bedungenen Soldes Beſtellung nichts mehr for- dern wolle. Prieſter ſollen nicht Mieth- linge ſeyn. Prieſter Frey- heit geringern Sold zu bewil- ligen. L. pen. C. de pact. c. 7. X. de transact. §. 21. Wann nicht von jederm Acker/ ſondern insgemein ohne Be- trachtung der Huffen eine gewiſſe Belohnung verordnet/ ſolche bleibt unveraͤndert/ das Grund-Gut moͤge ſich gleich mehren oder mindern; alſo Prieſter Lohn von Aecker und Huffen. A a

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Zitationshilfe: Geise, Heinrich Anton: Teutsches Corpus Juris. Hannover, 1703, S. 185. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/geise_corpus_1703/192>, abgerufen am 26.11.2024.