Geise, Heinrich Anton: Teutsches Corpus Juris. Hannover, 1703.II. Buch/ Cap. III. zu erlangen/ Tauff und Paten-Geschencks wegen zwey oder mehrmahlstauffen lassen/ massen sie dadurch grobe Falschheit und Gottesläste- rung an verschiedenen Orten begehen. Dist. 4. c. 23. 24. 28. 29. & 36. de consecrat. Tot. Tit. C. ne Sanct. bapt. iter. Zigeuner Kin-der Tauff ver- boten. Mißgeburt Recht zu tauf- fen. §. 18. Darum auch aller Zigeuner Kinder zu tauffen verboten Dist. 4. c. 30. 37. 64. & 83. & seqq. de consecrat. Noth-Taufferecht. §. 19. Jm Nothfall und zur Noth-Tauffe/ wann ein Kind in To- Can. 19. &. 21. de consecrat. Dist. 4. c. 30. q. 1. c. 7. Dist. 4. c. 34. & 114. de consecr. Wer mag ge-taufft werden. §. 20. Alle diejenigen nun/ so zur Kirchen auff- und angenommen C. majores, X de Baptism. Dist. 4. c. 94. de consecr. Matth. XXVIII. v. 19. Act. VIII. v. 37. Tauffzeugen Recht. §. 21. Nach Kirchen-Gebrauch werden zur Tauffe Gevattern und sind/
II. Buch/ Cap. III. zu erlangẽ/ Tauff und Paten-Geſchencks wegen zwey oder mehrmahlstauffen laſſen/ maſſen ſie dadurch grobe Falſchheit und Gotteslaͤſte- rung an verſchiedenen Orten begehen. Diſt. 4. c. 23. 24. 28. 29. & 36. de conſecrat. Tot. Tit. C. ne Sanct. bapt. iter. Zigeuner Kin-der Tauff ver- boten. Mißgeburt Recht zu tauf- fen. §. 18. Darum auch aller Zigeuner Kinder zu tauffen verboten Diſt. 4. c. 30. 37. 64. & 83. & ſeqq. de conſecrat. Noth-Taufferecht. §. 19. Jm Nothfall und zur Noth-Tauffe/ wann ein Kind in To- Can. 19. &. 21. de conſecrat. Diſt. 4. c. 30. q. 1. c. 7. Diſt. 4. c. 34. & 114. de conſecr. Wer mag ge-taufft werden. §. 20. Alle diejenigen nun/ ſo zur Kirchen auff- und angenommen C. majores, X de Baptiſm. Diſt. 4. c. 94. de conſecr. Matth. XXVIII. v. 19. Act. VIII. v. 37. Tauffzeugen Recht. §. 21. Nach Kirchen-Gebrauch werden zur Tauffe Gevattern und ſind/
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II. Buch/ Cap. III.
zu erlangẽ/ Tauff und Paten-Geſchencks wegen zwey oder mehrmahls
tauffen laſſen/ maſſen ſie dadurch grobe Falſchheit und Gotteslaͤſte-
rung an verſchiedenen Orten begehen.
Diſt. 4. c. 23. 24. 28. 29. & 36. de conſecrat. Tot. Tit. C. ne Sanct. bapt. iter.
§. 18. Darum auch aller Zigeuner Kinder zu tauffen verboten
werden/ es waͤre dann gewiß/ daß ſie erſt neulich friſch gebohren und
annoch bey Geburts Ort gefunden werden/ jedoch muß ein Kind gantz
und vollkommen lebendig nicht aber todt/ oder zum Theil gebohren
ſeyn; Wann auch ungeheure Mißgeburt Menſchen Geſtalt hat/
mag ſie wohl getaufft werden.
Diſt. 4. c. 30. 37. 64. & 83. & ſeqq. de conſecrat.
§. 19. Jm Nothfall und zur Noth-Tauffe/ wann ein Kind in To-
des-Gefahr/ und kein Prieſter zeitig zur Hand zu bekommen/ ſo mag
wohl nach Roͤmiſch- und Lutheriſcher Kirchen-Ordnung/ das Werck
der heil. Tauffe zu verrichten/ einer weltlichen Perſon/ als einem jedern
Chriſten/ Weibe/ Hebammen/ ja Kindes Vater erlaubet ſeyn/ welches
zwar von viel hundert Jahren alſo uͤblich geſchehen/ jedoch bey Refor-
mirten ſtreitig/ ſich ſelbſt aber kan und mag niemand tauffen.
Noth-Tauffe
ſtreitig.
Can. 19. &. 21. de conſecrat. Diſt. 4. c. 30. q. 1. c. 7. Diſt. 4. c. 34. & 114. de conſecr.
§. 20. Alle diejenigen nun/ ſo zur Kirchen auff- und angenommen
ſeyn wollen/ ſoll man tauffen/ ſie ſeyn erwachſen/ daß ſie reden koͤnnen/
oder nicht/ als Unmuͤndige/ Krancke/ Taube/ Stumme/ Beſeſſene
und Unſinnige; Es ſoll aber bey erwachſenen Leuten/ welche zwey
Jahr lang zu unterrichten/ die Lehre vor der Tauffe hergehen/ daß ſie
zuvor im Chriſtlichen Glauben unterwieſen/ die Ketzerey vergeſſen ler-
nen. Juden aber pfleget man 8. Monat lang zu unterrichten/ ja deren
Kinder/ wann ſie in der Kirchen Gewalt kommen/ ſollen von ihren
ob ſchon bekehrten Eltern abgeſondert/ und bey gebohrnen Chriſten
unterwieſen werden; Endlich auch Heyden/ wann ſie in letzten Zuͤgen
begehren getaufft zu werden/ ſoll man es ihnen nicht verſagen/ ob ſchon
ſie vorher nicht gelehret.
C. majores, X de Baptiſm. Diſt. 4. c. 94. de conſecr. Matth. XXVIII. v. 19. Act.
VIII. v. 37.
§. 21. Nach Kirchen-Gebrauch werden zur Tauffe Gevattern und
Zeugen erſuchet/ daß ſie fuͤr das getauffte Kind beten und ſorgen/ daß
es in wahrem Glauben aufferzogen werde/ und zwar pflegt man etli-
cher Orten einen/ zween oder mehr zu nehmen/ die auch wohl gar da-
durch alſobald das Vormuͤnder-Amt auff ſich zu nehmen genoͤthiget
ſind/
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