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Geier, Martin: Die köstlichste Arbeit/ aus dem 119. Psalm v. 54. [...] bei Ansehnlicher und Volckreicher Leichbestattung Des [...] Herrn Henrich Schützens [...]. Dresden, 1672.

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Lebens-Lauff.
Der liebe GOTT aber hat ihn dieses sein Glück und hohe Ehre
allezeit bey seiner Zurück-Kunfft mit Traurigkeit versaltzen/
Jndem ihn Anno 1632. sein Bruder M. Valerius Schütz/ Anno
1635.
seine liebste Frau Mutter/ Anno 1636. seine Frau Schwie-
ger Mutter/ Anno 1637. sein Herr Bruder Doctor George
Schütze/ und Anno 1638. seine liebe Tochter Jungfer Anna
Justina in Dreßden verstorben/ und er dadurch in ein lang-
wieriges Trauern und Betrübnüs gesetzet worden ist. Anno
1647.
in Augusto hat der seelig Verstorbene seine noch eintzige
und jüngste Tochter/ Jungfer Euphrosinen an den Ehren-
Vesten Groß-Achtbarn und Hochgelahrten Herrn Christoph
Pinckern/ J. U. Doctorn. damahls Juris Practicum, ietzo aber
Churfl. Sächs. Appellation-Rath/ des Schöppen-Stuhls
zu Leiptzig Assessorn und Bürger-Meistern daselbst/ ehelichen
versprochen/ und hernach am 25. Januarii Anno 1648. dieses
Christliche Ehe-Gelöbnüs durch Priesterliche Copulation
vollnziehen lassen/ aus welcher Ehe er auch sonderbaren Trost
und Vergnügung empfunden/ auch fünff Enckelein erlebet/
darvon aber nur noch eines nehmlichen Frau Gertraud Eu-
phrosina/ so am 18. Maii Anno 1670. an Herrn Johann Sey-
deln/ Dom-Herrn zu Wurtzen und Raths-Verwandten zu
Leipzig verheyrathet worden/ noch am Leben/ von welcher er
auch zwey Enckelein/ davon eines auch bald wieder verstor-
ben/ erlebet/ und also zum Groß Groß Vater gemachet wor-
den/ die auch ietzo ihren seeligen Groß-Vater das Geleit zu
seiner Ruhe-Stete giebet; Jm Januario Anno 1655. aber ist
diese seine einige Tochter in Leipzig/ als der seelig Verstorbene
eben dahin gekommen sie zu besuchen/ durch den zeitlichen Tod
zu seinem und seines Herrn Eydams höchsten Betrübnüs
hinweg gerissen worden/ Wie sich aber der seelig Verstorbene

als
G 3

Lebens-Lauff.
Der liebe GOTT aber hat ihn dieſes ſein Gluͤck und hohe Ehre
allezeit bey ſeiner Zuruͤck-Kunfft mit Traurigkeit verſaltzen/
Jndem ihn Anno 1632. ſein Bruder M. Valerius Schuͤtz/ Anno
1635.
ſeine liebſte Frau Mutter/ Anno 1636. ſeine Frau Schwie-
ger Mutter/ Anno 1637. ſein Herr Bruder Doctor George
Schuͤtze/ und Anno 1638. ſeine liebe Tochter Jungfer Anna
Juſtina in Dreßden verſtorben/ und er dadurch in ein lang-
wieriges Trauern und Betruͤbnuͤs geſetzet worden iſt. Anno
1647.
in Auguſto hat der ſeelig Verſtorbene ſeine noch eintzige
und juͤngſte Tochter/ Jungfer Euphroſinen an den Ehren-
Veſten Groß-Achtbarn und Hochgelahrten Herrn Chriſtoph
Pinckern/ J. U. Doctorn. damahls Juris Practicum, ietzo aber
Churfl. Saͤchſ. Appellation-Rath/ des Schoͤppen-Stuhls
zu Leiptzig Aſſeſſorn und Buͤrger-Meiſtern daſelbſt/ ehelichen
verſprochen/ und hernach am 25. Januarii Anno 1648. dieſes
Chriſtliche Ehe-Geloͤbnuͤs durch Prieſterliche Copulation
vollnziehen laſſen/ aus welcher Ehe er auch ſonderbaren Troſt
und Vergnuͤgung empfunden/ auch fuͤnff Enckelein erlebet/
darvon aber nur noch eines nehmlichen Frau Gertraud Eu-
phroſina/ ſo am 18. Maii Anno 1670. an Herrn Johann Sey-
deln/ Dom-Herrn zu Wurtzen und Raths-Verwandten zu
Leipzig verheyrathet worden/ noch am Leben/ von welcher er
auch zwey Enckelein/ davon eines auch bald wieder verſtor-
ben/ erlebet/ und alſo zum Groß Groß Vater gemachet wor-
den/ die auch ietzo ihren ſeeligen Groß-Vater das Geleit zu
ſeiner Ruhe-Stete giebet; Jm Januario Anno 1655. aber iſt
dieſe ſeine einige Tochter in Leipzig/ als der ſeelig Verſtorbene
eben dahin gekommen ſie zu beſuchen/ durch den zeitlichen Tod
zu ſeinem und ſeines Herrn Eydams hoͤchſten Betruͤbnuͤs
hinweg geriſſen worden/ Wie ſich aber der ſeelig Verſtorbene

als
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[0049] Lebens-Lauff. Der liebe GOTT aber hat ihn dieſes ſein Gluͤck und hohe Ehre allezeit bey ſeiner Zuruͤck-Kunfft mit Traurigkeit verſaltzen/ Jndem ihn Anno 1632. ſein Bruder M. Valerius Schuͤtz/ Anno 1635. ſeine liebſte Frau Mutter/ Anno 1636. ſeine Frau Schwie- ger Mutter/ Anno 1637. ſein Herr Bruder Doctor George Schuͤtze/ und Anno 1638. ſeine liebe Tochter Jungfer Anna Juſtina in Dreßden verſtorben/ und er dadurch in ein lang- wieriges Trauern und Betruͤbnuͤs geſetzet worden iſt. Anno 1647. in Auguſto hat der ſeelig Verſtorbene ſeine noch eintzige und juͤngſte Tochter/ Jungfer Euphroſinen an den Ehren- Veſten Groß-Achtbarn und Hochgelahrten Herrn Chriſtoph Pinckern/ J. U. Doctorn. damahls Juris Practicum, ietzo aber Churfl. Saͤchſ. Appellation-Rath/ des Schoͤppen-Stuhls zu Leiptzig Aſſeſſorn und Buͤrger-Meiſtern daſelbſt/ ehelichen verſprochen/ und hernach am 25. Januarii Anno 1648. dieſes Chriſtliche Ehe-Geloͤbnuͤs durch Prieſterliche Copulation vollnziehen laſſen/ aus welcher Ehe er auch ſonderbaren Troſt und Vergnuͤgung empfunden/ auch fuͤnff Enckelein erlebet/ darvon aber nur noch eines nehmlichen Frau Gertraud Eu- phroſina/ ſo am 18. Maii Anno 1670. an Herrn Johann Sey- deln/ Dom-Herrn zu Wurtzen und Raths-Verwandten zu Leipzig verheyrathet worden/ noch am Leben/ von welcher er auch zwey Enckelein/ davon eines auch bald wieder verſtor- ben/ erlebet/ und alſo zum Groß Groß Vater gemachet wor- den/ die auch ietzo ihren ſeeligen Groß-Vater das Geleit zu ſeiner Ruhe-Stete giebet; Jm Januario Anno 1655. aber iſt dieſe ſeine einige Tochter in Leipzig/ als der ſeelig Verſtorbene eben dahin gekommen ſie zu beſuchen/ durch den zeitlichen Tod zu ſeinem und ſeines Herrn Eydams hoͤchſten Betruͤbnuͤs hinweg geriſſen worden/ Wie ſich aber der ſeelig Verſtorbene als G 3

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Zitationshilfe: Geier, Martin: Die köstlichste Arbeit/ aus dem 119. Psalm v. 54. [...] bei Ansehnlicher und Volckreicher Leichbestattung Des [...] Herrn Henrich Schützens [...]. Dresden, 1672, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/geier_schuetz_1672/49>, abgerufen am 21.11.2024.