Geier, Martin: Die köstlichste Arbeit/ aus dem 119. Psalm v. 54. [...] bei Ansehnlicher und Volckreicher Leichbestattung Des [...] Herrn Henrich Schützens [...]. Dresden, 1672.Lebens-Lauff. einigen Erlöser JESU CHRJSTO/ denselben in der heiligenTauffe an folgenden 9ten selbiges Monats fürgetragen/ da Er denn durch die Krafft des Blutes CHRJSTJ mit dem hoch- theuern Verdienst seines Heylandes angethan/ und in GOT- TES Geschlechte mit dem Nahmen Heinrich aufgenommen worden/ Diesen seeligen Anfang seines Christenthumbs haben die geehrte Eltern durch gottseelige Aufferziehung und zeitlichen Unterricht in der Erkäntnis seines GOttes/ treulich nachgesetzet/ und eiferigst dahin getrachtet/ wie Er mit zunehmenden Kräff- ten vornehmlich in wahrer Gottesfurch einher gehen/ zu einen rechtschaffenen Christen auffwachsen und zu denen würcklichen Gaben und Gnaden eines huld- und liebreichen Menschens ge- langen möge/ Dahero dann/ nachdem Anno 1591. sein Herr Groß-Vater/ Herr Albrecht Schütze/ wohlverdienter Raths- Cämmerer zu Weissenfels nach GOttes Willen verstorben/ und sein Herr Vater als zu den verlassenen Güthern hinterbliebe- ner Erbe/ dahin nach Weissenfelß ziehen müssen/ hat Er Jhn nebenst andern seinen Geschwister daselbst nach den wohlgeleg- ten Grund der Gottseeligkeit/ stets zu einen tugendhafften Wan- del/ stillen Leben/ erbaren Sitten/ guten Wissenschafften und Sprachen/ auch folgends zu höhern Studiis nicht allein durch ei- gene privat Praeceptores selbst gehalten und fleissig angewiesen/ son- dern Jhn auch anderer stattlich gelehrter Leuten Information hierzu untergeben/ Gleich wie sich aber die Lust zu einem Dinge leichtlich nicht bergen lässet/ also hat sich auch stracks in der Ju- gend eine sonderliche Inclination zu der edlen Music, bey dem Herrn Schützen gefunden/ also daß Er in kurtzer Zeit gewiß und ziemblich wohl mit einer besondern Anmuth zu singen geler- net hat/ welches denn nicht eine geringe Ursach seiner zeitlichen Beförderung gewesen/ denn nach dem Anno 1598. Jhre Hoch- Fürstl.
Lebens-Lauff. einigen Erloͤſer JESU CHRJSTO/ denſelben in der heiligenTauffe an folgenden 9ten ſelbiges Monats fuͤrgetragen/ da Er denn durch die Krafft des Blutes CHRJSTJ mit dem hoch- theuern Verdienſt ſeines Heylandes angethan/ und in GOT- TES Geſchlechte mit dem Nahmen Heinrich aufgenommen worden/ Dieſen ſeeligen Anfang ſeines Chriſtenthumbs haben die geehrte Eltern durch gottſeelige Aufferziehung und zeitlichen Unterricht in der Erkaͤntnis ſeines GOttes/ treulich nachgeſetzet/ und eiferigſt dahin getrachtet/ wie Er mit zunehmenden Kraͤff- ten vornehmlich in wahrer Gottesfurch einher gehen/ zu einen rechtſchaffenen Chriſten auffwachſen und zu denen wuͤrcklichen Gaben und Gnaden eines huld- und liebreichen Menſchens ge- langen moͤge/ Dahero dann/ nachdem Anno 1591. ſein Herr Groß-Vater/ Herr Albrecht Schuͤtze/ wohlverdienter Raths- Caͤmmerer zu Weiſſenfels nach GOttes Willen verſtorben/ und ſein Herr Vater als zu den verlaſſenen Guͤthern hinterbliebe- ner Erbe/ dahin nach Weiſſenfelß ziehen muͤſſen/ hat Er Jhn nebenſt andern ſeinen Geſchwiſter daſelbſt nach den wohlgeleg- ten Grund der Gottſeeligkeit/ ſtets zu einen tugendhafften Wan- del/ ſtillen Leben/ erbaren Sitten/ guten Wiſſenſchafften und Sprachen/ auch folgends zu hoͤhern Studiis nicht allein durch ei- gene privat Præceptores ſelbſt gehalten und fleiſſig angewieſen/ ſon- dern Jhn auch anderer ſtattlich gelehrter Leuten Information hierzu untergeben/ Gleich wie ſich aber die Luſt zu einem Dinge leichtlich nicht bergen laͤſſet/ alſo hat ſich auch ſtracks in der Ju- gend eine ſonderliche Inclination zu der edlen Muſic, bey dem Herrn Schuͤtzen gefunden/ alſo daß Er in kurtzer Zeit gewiß und ziemblich wohl mit einer beſondern Anmuth zu ſingen geler- net hat/ welches denn nicht eine geringe Urſach ſeiner zeitlichen Befoͤrderung geweſen/ denn nach dem Anno 1598. Jhre Hoch- Fuͤrſtl.
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0042"/><fw place="top" type="header">Lebens-Lauff.<lb/></fw> einigen Erloͤſer JESU CHRJSTO/ denſelben in der heiligen<lb/> Tauffe an folgenden 9ten ſelbiges Monats fuͤrgetragen/ da Er<lb/> denn durch die Krafft des Blutes CHRJSTJ mit dem hoch-<lb/> theuern Verdienſt ſeines Heylandes angethan/ und in GOT-<lb/> TES Geſchlechte mit dem Nahmen Heinrich aufgenommen<lb/> worden/ Dieſen ſeeligen Anfang ſeines Chriſtenthumbs haben<lb/> die geehrte Eltern durch gottſeelige Aufferziehung und zeitlichen<lb/> Unterricht in der Erkaͤntnis ſeines GOttes/ treulich nachgeſetzet/<lb/> und eiferigſt dahin getrachtet/ wie Er mit zunehmenden Kraͤff-<lb/> ten vornehmlich in wahrer Gottesfurch einher gehen/ zu einen<lb/> rechtſchaffenen Chriſten auffwachſen und zu denen wuͤrcklichen<lb/> Gaben und Gnaden eines huld- und liebreichen Menſchens ge-<lb/> langen moͤge/ Dahero dann/ nachdem <hi rendition="#aq">Anno</hi> 1591. ſein Herr<lb/> Groß-Vater/ Herr Albrecht Schuͤtze/ wohlverdienter Raths-<lb/> Caͤmmerer zu Weiſſenfels nach GOttes Willen verſtorben/ und<lb/> ſein Herr Vater als zu den verlaſſenen Guͤthern hinterbliebe-<lb/> ner Erbe/ dahin nach Weiſſenfelß ziehen muͤſſen/ hat Er Jhn<lb/> nebenſt andern ſeinen Geſchwiſter daſelbſt nach den wohlgeleg-<lb/> ten Grund der Gottſeeligkeit/ ſtets zu einen tugendhafften Wan-<lb/> del/ ſtillen Leben/ erbaren Sitten/ guten Wiſſenſchafften und<lb/> Sprachen/ auch folgends zu hoͤhern <hi rendition="#aq">Studiis</hi> nicht allein durch ei-<lb/> gene <hi rendition="#aq">privat Præceptores</hi> ſelbſt gehalten und fleiſſig angewieſen/ ſon-<lb/> dern Jhn auch anderer ſtattlich gelehrter Leuten <hi rendition="#aq">Information</hi><lb/> hierzu untergeben/ Gleich wie ſich aber die Luſt zu einem Dinge<lb/> leichtlich nicht bergen laͤſſet/ alſo hat ſich auch ſtracks in der Ju-<lb/> gend eine ſonderliche <hi rendition="#aq">Inclination</hi> zu der edlen <hi rendition="#aq">Muſic,</hi> bey dem<lb/> Herrn Schuͤtzen gefunden/ alſo daß Er in kurtzer Zeit gewiß<lb/> und ziemblich wohl mit einer beſondern Anmuth zu ſingen geler-<lb/> net hat/ welches denn nicht eine geringe Urſach ſeiner zeitlichen<lb/> Befoͤrderung geweſen/ denn nach dem <hi rendition="#aq">Anno 1598.</hi> Jhre Hoch-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">Fuͤrſtl.<lb/></fw> </p> </div> </body> </text> </TEI> [0042]
Lebens-Lauff.
einigen Erloͤſer JESU CHRJSTO/ denſelben in der heiligen
Tauffe an folgenden 9ten ſelbiges Monats fuͤrgetragen/ da Er
denn durch die Krafft des Blutes CHRJSTJ mit dem hoch-
theuern Verdienſt ſeines Heylandes angethan/ und in GOT-
TES Geſchlechte mit dem Nahmen Heinrich aufgenommen
worden/ Dieſen ſeeligen Anfang ſeines Chriſtenthumbs haben
die geehrte Eltern durch gottſeelige Aufferziehung und zeitlichen
Unterricht in der Erkaͤntnis ſeines GOttes/ treulich nachgeſetzet/
und eiferigſt dahin getrachtet/ wie Er mit zunehmenden Kraͤff-
ten vornehmlich in wahrer Gottesfurch einher gehen/ zu einen
rechtſchaffenen Chriſten auffwachſen und zu denen wuͤrcklichen
Gaben und Gnaden eines huld- und liebreichen Menſchens ge-
langen moͤge/ Dahero dann/ nachdem Anno 1591. ſein Herr
Groß-Vater/ Herr Albrecht Schuͤtze/ wohlverdienter Raths-
Caͤmmerer zu Weiſſenfels nach GOttes Willen verſtorben/ und
ſein Herr Vater als zu den verlaſſenen Guͤthern hinterbliebe-
ner Erbe/ dahin nach Weiſſenfelß ziehen muͤſſen/ hat Er Jhn
nebenſt andern ſeinen Geſchwiſter daſelbſt nach den wohlgeleg-
ten Grund der Gottſeeligkeit/ ſtets zu einen tugendhafften Wan-
del/ ſtillen Leben/ erbaren Sitten/ guten Wiſſenſchafften und
Sprachen/ auch folgends zu hoͤhern Studiis nicht allein durch ei-
gene privat Præceptores ſelbſt gehalten und fleiſſig angewieſen/ ſon-
dern Jhn auch anderer ſtattlich gelehrter Leuten Information
hierzu untergeben/ Gleich wie ſich aber die Luſt zu einem Dinge
leichtlich nicht bergen laͤſſet/ alſo hat ſich auch ſtracks in der Ju-
gend eine ſonderliche Inclination zu der edlen Muſic, bey dem
Herrn Schuͤtzen gefunden/ alſo daß Er in kurtzer Zeit gewiß
und ziemblich wohl mit einer beſondern Anmuth zu ſingen geler-
net hat/ welches denn nicht eine geringe Urſach ſeiner zeitlichen
Befoͤrderung geweſen/ denn nach dem Anno 1598. Jhre Hoch-
Fuͤrſtl.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/geier_schuetz_1672 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/geier_schuetz_1672/42 |
Zitationshilfe: | Geier, Martin: Die köstlichste Arbeit/ aus dem 119. Psalm v. 54. [...] bei Ansehnlicher und Volckreicher Leichbestattung Des [...] Herrn Henrich Schützens [...]. Dresden, 1672, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/geier_schuetz_1672/42>, abgerufen am 02.03.2025. |