Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 5. Leipzig, 1799.V Vegetation, künstliche, s. Dianenbaum Th. I. S. 578. Ventilator. Zus. zu diesem Art. Th. IV. S. 426--430. Um die wichtige und noch wenig bearbeitete Lehre von den Ventilatoren hat sich neuerlich Hr. Parrot, Prof. der Mathematik und Physik zu Offenbach, (Ge. Fr. Parrot's zweckmäßige Luftreiniger theoretisch und praktisch beschrieben. Frf. am Mayn, 1793. 8.) ungemein verdient gemacht. Seine Theorie geht von dem Grundsatze aus, um die Luft eines Zimmers zu reinigen, müsse darinn eine doppelte Röhre vorhanden seyn, eine, die mit dem obern, und eine, die mit dem untern Theile der Luft im Zimmer in Verbindung stehe. Es ist dieses eben der Gedanke, der im Wörterbuche S. 428. aus Cavallo angeführt und empfohlen wird. Hr. Parrot erläutert ihn noch durch folgende Erfahrung. An jeder Oefnung zwischen zwey Räumen von verschiedener Temperatur, z. B. in der ofnen Thür zwischen einem geheitzten und einem kalten Zimmer, geht ein doppelter Luftstrom, der untere aus dem kalten ins warme, der obere umgekehrt aus dem wärmern ins kalte. Stellt man eine Lichtflamme in die Thür, so giebt ihre Richtung diese Ströme an, je nachdem man sie tief oder hoch stellt. In der Mitte steht sie ruhig, als ob gar kein Strom vorhanden wäre (Auch dieser Versuch, der sich vom D. Franklin herschreiben soll, wird schon von Cavallo a. a. O. S. 174. angeführt). Hr. P. legt diesem allen gemäß den Vorschlag zum Grunde, in jedem Zimmer zwo solche Röhren oder Oefnungen anzubringen, die mit der äußern Luft in Verbindung sind; weil sie aber für sich allein zu schwach wirken, so unterstützt er die abführende Röhre durch einen sogenannten Saugventilator, die zuführende Röhre oder Oefnung aber durch einen Druckventilator. Der Saugventilator ist dem von de l'Isle de St. Martin (Wörterbuch S. 429 u. f. Taf. XXV. Fig. 60.) ähnlich, so daß ich ihn hier mit Beziehung auf die dortige V Vegetation, kuͤnſtliche, ſ. Dianenbaum Th. I. S. 578. Ventilator. Zuſ. zu dieſem Art. Th. IV. S. 426—430. Um die wichtige und noch wenig bearbeitete Lehre von den Ventilatoren hat ſich neuerlich Hr. Parrot, Prof. der Mathematik und Phyſik zu Offenbach, (Ge. Fr. Parrot's zweckmaͤßige Luftreiniger theoretiſch und praktiſch beſchrieben. Frf. am Mayn, 1793. 8.) ungemein verdient gemacht. Seine Theorie geht von dem Grundſatze aus, um die Luft eines Zimmers zu reinigen, muͤſſe darinn eine doppelte Roͤhre vorhanden ſeyn, eine, die mit dem obern, und eine, die mit dem untern Theile der Luft im Zimmer in Verbindung ſtehe. Es iſt dieſes eben der Gedanke, der im Woͤrterbuche S. 428. aus Cavallo angefuͤhrt und empfohlen wird. Hr. Parrot erlaͤutert ihn noch durch folgende Erfahrung. An jeder Oefnung zwiſchen zwey Raͤumen von verſchiedener Temperatur, z. B. in der ofnen Thuͤr zwiſchen einem geheitzten und einem kalten Zimmer, geht ein doppelter Luftſtrom, der untere aus dem kalten ins warme, der obere umgekehrt aus dem waͤrmern ins kalte. Stellt man eine Lichtflamme in die Thuͤr, ſo giebt ihre Richtung dieſe Stroͤme an, je nachdem man ſie tief oder hoch ſtellt. In der Mitte ſteht ſie ruhig, als ob gar kein Strom vorhanden waͤre (Auch dieſer Verſuch, der ſich vom D. Franklin herſchreiben ſoll, wird ſchon von Cavallo a. a. O. S. 174. angefuͤhrt). Hr. P. legt dieſem allen gemaͤß den Vorſchlag zum Grunde, in jedem Zimmer zwo ſolche Roͤhren oder Oefnungen anzubringen, die mit der aͤußern Luft in Verbindung ſind; weil ſie aber fuͤr ſich allein zu ſchwach wirken, ſo unterſtuͤtzt er die abfuͤhrende Roͤhre durch einen ſogenannten Saugventilator, die zufuͤhrende Roͤhre oder Oefnung aber durch einen Druckventilator. 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Vegetation, kuͤnſtliche, ſ. Dianenbaum
Th. I. S. 578.
Ventilator.
Zuſ. zu dieſem Art. Th. IV. S. 426—430.
Um die wichtige und noch wenig bearbeitete Lehre von den Ventilatoren hat ſich neuerlich Hr. Parrot, Prof. der Mathematik und Phyſik zu Offenbach, (Ge. Fr. Parrot's zweckmaͤßige Luftreiniger theoretiſch und praktiſch beſchrieben. Frf. am Mayn, 1793. 8.) ungemein verdient gemacht. Seine Theorie geht von dem Grundſatze aus, um die Luft eines Zimmers zu reinigen, muͤſſe darinn eine doppelte Roͤhre vorhanden ſeyn, eine, die mit dem obern, und eine, die mit dem untern Theile der Luft im Zimmer in Verbindung ſtehe. Es iſt dieſes eben der Gedanke, der im Woͤrterbuche S. 428. aus Cavallo angefuͤhrt und empfohlen wird. Hr. Parrot erlaͤutert ihn noch durch folgende Erfahrung. An jeder Oefnung zwiſchen zwey Raͤumen von verſchiedener Temperatur, z. B. in der ofnen Thuͤr zwiſchen einem geheitzten und einem kalten Zimmer, geht ein doppelter Luftſtrom, der untere aus dem kalten ins warme, der obere umgekehrt aus dem waͤrmern ins kalte. Stellt man eine Lichtflamme in die Thuͤr, ſo giebt ihre Richtung dieſe Stroͤme an, je nachdem man ſie tief oder hoch ſtellt. In der Mitte ſteht ſie ruhig, als ob gar kein Strom vorhanden waͤre (Auch dieſer Verſuch, der ſich vom D. Franklin herſchreiben ſoll, wird ſchon von Cavallo a. a. O. S. 174. angefuͤhrt). Hr. P. legt dieſem allen gemaͤß den Vorſchlag zum Grunde, in jedem Zimmer zwo ſolche Roͤhren oder Oefnungen anzubringen, die mit der aͤußern Luft in Verbindung ſind; weil ſie aber fuͤr ſich allein zu ſchwach wirken, ſo unterſtuͤtzt er die abfuͤhrende Roͤhre durch einen ſogenannten Saugventilator, die zufuͤhrende Roͤhre oder Oefnung aber durch einen Druckventilator.
Der Saugventilator iſt dem von de l'Isle de St. Martin (Woͤrterbuch S. 429 u. f. Taf. XXV. Fig. 60.) aͤhnlich, ſo daß ich ihn hier mit Beziehung auf die dortige
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