Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 5. Leipzig, 1799.
Girtanner Anfangsgr. der antiphlogistisch. Chemie. S. 324. Grens Grundriß der Naturl. 1793. §. 428. Uranus. Zusatz zu diesem Artikel Th. IV. S. 417--424. Herrn de Lambre Tafeln für diesen Planeten sind nun auch in der neusten Ausgabe von de la Lande Astronomie (Paris, 1792) erschienen. Durch eine sehr einfache Einrichtung zeichnen sich die Tafeln von Hrn. Wurm in Nürtingen (Geschichte des neuen Planeten Uranus, sammt Tafeln für dessen heliocentrischen u. geocentrisch. Ort, herausg. u berechnet von J. Fr. Wurm. Gotha, 1791. 8.) vorzüglich aus. Da bey der großen Entfernung und geringen Breite des Uranus sein geocentrischer Ort vom heliocentrischen nie sehr verschieden ist, so ließ sich hier die gewöhnliche Reductionstafel anwenden, nach welcher man die Länge der Sonne auf gerade Aufsteigung und Abweichung zurücksührt. Herr Wurm hat also dieser Tafel die de Lambreschen für den heliocentrischen Ort vorausgeschickt, und nachher nur noch einige Correctionstafeln beygefügt, welches zusammen eine sehr einfache, leichte und dennoch (nach dem Zeugnisse des Herrn Bode im astronomischen Jahrbuche für 1795) äusserst genaue Berechnuug gewährt. Mit Vorschlägen zu Benennungen und Bezeichnungen dieses Planeten hat man sich von allen Seiten erschöpft. Einige sind schon im Artikel S. 421. 422. angegeben. Die Namen Uranus in Deutschland, Rußland, Dänemark und Italien, the Georgian Planet in England, und Herschel in Frankreich, machen sich noch jetzt den Vorzug streitig. Der P. Hell hatte Urania vorgeschlagen. Man wollte diesem Planeten auch ein Metall beylegen, und dazu fand sich anfänglich die Platina, von der auch Herr Bode das Zeichen
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entlehnte. Dem P. Hell wurden (angeblich
Girtanner Anfangsgr. der antiphlogiſtiſch. Chemie. S. 324. Grens Grundriß der Naturl. 1793. §. 428. Uranus. Zuſatz zu dieſem Artikel Th. IV. S. 417—424. Herrn de Lambre Tafeln fuͤr dieſen Planeten ſind nun auch in der neuſten Ausgabe von de la Lande Aſtronomie (Paris, 1792) erſchienen. Durch eine ſehr einfache Einrichtung zeichnen ſich die Tafeln von Hrn. Wurm in Nuͤrtingen (Geſchichte des neuen Planeten Uranus, ſammt Tafeln für deſſen heliocentriſchen u. geocentriſch. Ort, herausg. u berechnet von J. Fr. Wurm. Gotha, 1791. 8.) vorzuͤglich aus. Da bey der großen Entfernung und geringen Breite des Uranus ſein geocentriſcher Ort vom heliocentriſchen nie ſehr verſchieden iſt, ſo ließ ſich hier die gewoͤhnliche Reductionstafel anwenden, nach welcher man die Laͤnge der Sonne auf gerade Aufſteigung und Abweichung zuruͤckſuͤhrt. Herr Wurm hat alſo dieſer Tafel die de Lambreſchen fuͤr den heliocentriſchen Ort vorausgeſchickt, und nachher nur noch einige Correctionstafeln beygefuͤgt, welches zuſammen eine ſehr einfache, leichte und dennoch (nach dem Zeugniſſe des Herrn Bode im aſtronomiſchen Jahrbuche fuͤr 1795) aͤuſſerſt genaue Berechnuug gewaͤhrt. Mit Vorſchlaͤgen zu Benennungen und Bezeichnungen dieſes Planeten hat man ſich von allen Seiten erſchoͤpft. Einige ſind ſchon im Artikel S. 421. 422. angegeben. Die Namen Uranus in Deutſchland, Rußland, Daͤnemark und Italien, the Georgian Planet in England, und Herſchel in Frankreich, machen ſich noch jetzt den Vorzug ſtreitig. Der P. Hell hatte Urania vorgeſchlagen. Man wollte dieſem Planeten auch ein Metall beylegen, und dazu fand ſich anfaͤnglich die Platina, von der auch Herr Bode das Zeichen
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neuentdeckte Halbmetall Uranium. 1ſtes Stuͤck. Breslgu und Hirſchberg, 1791. 8.), der dieſen Gegenſtand ſehr ſorgfaͤltig unterſucht hat, erhielt zwar einen, der jedoch nach Hrn. Gren nicht frey von phosphorſaurem Eiſen geweſen zu ſeyn ſcheint.
Girtanner Anfangsgr. der antiphlogiſtiſch. Chemie. S. 324.
Grens Grundriß der Naturl. 1793. §. 428.
Uranus.
Zuſatz zu dieſem Artikel Th. IV. S. 417—424.
Herrn de Lambre Tafeln fuͤr dieſen Planeten ſind nun auch in der neuſten Ausgabe von de la Lande Aſtronomie (Paris, 1792) erſchienen. Durch eine ſehr einfache Einrichtung zeichnen ſich die Tafeln von Hrn. Wurm in Nuͤrtingen (Geſchichte des neuen Planeten Uranus, ſammt Tafeln für deſſen heliocentriſchen u. geocentriſch. Ort, herausg. u berechnet von J. Fr. Wurm. Gotha, 1791. 8.) vorzuͤglich aus. Da bey der großen Entfernung und geringen Breite des Uranus ſein geocentriſcher Ort vom heliocentriſchen nie ſehr verſchieden iſt, ſo ließ ſich hier die gewoͤhnliche Reductionstafel anwenden, nach welcher man die Laͤnge der Sonne auf gerade Aufſteigung und Abweichung zuruͤckſuͤhrt. Herr Wurm hat alſo dieſer Tafel die de Lambreſchen fuͤr den heliocentriſchen Ort vorausgeſchickt, und nachher nur noch einige Correctionstafeln beygefuͤgt, welches zuſammen eine ſehr einfache, leichte und dennoch (nach dem Zeugniſſe des Herrn Bode im aſtronomiſchen Jahrbuche fuͤr 1795) aͤuſſerſt genaue Berechnuug gewaͤhrt.
Mit Vorſchlaͤgen zu Benennungen und Bezeichnungen dieſes Planeten hat man ſich von allen Seiten erſchoͤpft. Einige ſind ſchon im Artikel S. 421. 422. angegeben. Die Namen Uranus in Deutſchland, Rußland, Daͤnemark und Italien, the Georgian Planet in England, und Herſchel in Frankreich, machen ſich noch jetzt den Vorzug ſtreitig. Der P. Hell hatte Urania vorgeſchlagen.
Man wollte dieſem Planeten auch ein Metall beylegen, und dazu fand ſich anfaͤnglich die Platina, von der auch Herr Bode das Zeichen
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entlehnte. Dem P. Hell wurden (angeblich
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