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Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 5. Leipzig, 1799.

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Aerostaten, zu einiger, wiewohl nie beträchtlicher, Höhe erheben können.

Sternzeit.

Zusatz zu Th. IV S. 207--208.

Da es sonst allgemeine Gewohnheit war, alle astronomische Beobachtungen nach Sonnenzeit anzustellen, und in wahrer Sonnenzeit anzugeben, so mußte der Gang der Uhren auf mittlere Sonnenzeit gerichtet, und jede Angabe durch Beobachtungen des wahren Mittags, correspondirender Sonnenhöhen oder durch andere Methoden erst auf wahre Sonnenzeit reducirt werden. Man sieht bald, daß diese Reductionen nicht allein die Arbeit vermehren, sondern auch unter den Händen ungeübter Beobachter leicht eine Quelle neuer Fehler werden können. Herr von Zach hat sehr richtig bemerkt, daß bey diesen Reductionen nicht selten mehr Fehler eingerechnet wurden, als man wirklich beym Beobachten begangen hatte.

Jetzt fängt man daher an, die Beobachtungen vielmehr nach der gleichförmigen unveränderlichen Sternzeit zu machen und anzugeben, und zu dieser Absicht auch den Gang der astronomischen Uhren auf Sternzeit einzurichten. Die englischen Astronomen haben dieses zuerst angefangen, und Herr von Zach hat es bey der Anordnung seiner neuen Sonnentafeln (Tabulae motuum solis novae et correctae. Gothae, 1792. 4maj.) zu einer seiner Hauptabsichten gemacht, diese unmittelbaren Meridianbestimmungen durch Sternzeit auch unter den deutschen Astronomen mehr in Gang zu bringen.

Stickgas, Stickluft, s. Gas, phlogistisirtes

Th. II. S. 404 u. f., auch den Zusatz dieses Art. oben S. 449.

Stickstoff.

N. A.

Stickstoff, Azote, Salpeterstoff, Azoticum, Azots.

Diese Benennungen haben die Antiphlogistiker dem von ihnen angenommenen Stoffe beygelegt, welchen sie als die Grundlage des irrespirabeln Theils der atmosphärischen Luft, und zugleich als die Basis der Salpetersäure, betrachten. La-


Aeroſtaten, zu einiger, wiewohl nie betraͤchtlicher, Hoͤhe erheben koͤnnen.

Sternzeit.

Zuſatz zu Th. IV S. 207—208.

Da es ſonſt allgemeine Gewohnheit war, alle aſtronomiſche Beobachtungen nach Sonnenzeit anzuſtellen, und in wahrer Sonnenzeit anzugeben, ſo mußte der Gang der Uhren auf mittlere Sonnenzeit gerichtet, und jede Angabe durch Beobachtungen des wahren Mittags, correſpondirender Sonnenhoͤhen oder durch andere Methoden erſt auf wahre Sonnenzeit reducirt werden. Man ſieht bald, daß dieſe Reductionen nicht allein die Arbeit vermehren, ſondern auch unter den Haͤnden ungeuͤbter Beobachter leicht eine Quelle neuer Fehler werden koͤnnen. Herr von Zach hat ſehr richtig bemerkt, daß bey dieſen Reductionen nicht ſelten mehr Fehler eingerechnet wurden, als man wirklich beym Beobachten begangen hatte.

Jetzt faͤngt man daher an, die Beobachtungen vielmehr nach der gleichfoͤrmigen unveraͤnderlichen Sternzeit zu machen und anzugeben, und zu dieſer Abſicht auch den Gang der aſtronomiſchen Uhren auf Sternzeit einzurichten. Die engliſchen Aſtronomen haben dieſes zuerſt angefangen, und Herr von Zach hat es bey der Anordnung ſeiner neuen Sonnentafeln (Tabulae motuum ſolis novae et correctae. Gothae, 1792. 4maj.) zu einer ſeiner Hauptabſichten gemacht, dieſe unmittelbaren Meridianbeſtimmungen durch Sternzeit auch unter den deutſchen Aſtronomen mehr in Gang zu bringen.

Stickgas, Stickluft, ſ. Gas, phlogiſtiſirtes

Th. II. S. 404 u. f., auch den Zuſatz dieſes Art. oben S. 449.

Stickſtoff.

N. A.

Stickſtoff, Azote, Salpeterſtoff, Azoticum, Azots.

Dieſe Benennungen haben die Antiphlogiſtiker dem von ihnen angenommenen Stoffe beygelegt, welchen ſie als die Grundlage des irreſpirabeln Theils der atmoſphaͤriſchen Luft, und zugleich als die Baſis der Salpeterſaͤure, betrachten. La-

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[868/0880] Aeroſtaten, zu einiger, wiewohl nie betraͤchtlicher, Hoͤhe erheben koͤnnen. Sternzeit. Zuſatz zu Th. IV S. 207—208. Da es ſonſt allgemeine Gewohnheit war, alle aſtronomiſche Beobachtungen nach Sonnenzeit anzuſtellen, und in wahrer Sonnenzeit anzugeben, ſo mußte der Gang der Uhren auf mittlere Sonnenzeit gerichtet, und jede Angabe durch Beobachtungen des wahren Mittags, correſpondirender Sonnenhoͤhen oder durch andere Methoden erſt auf wahre Sonnenzeit reducirt werden. Man ſieht bald, daß dieſe Reductionen nicht allein die Arbeit vermehren, ſondern auch unter den Haͤnden ungeuͤbter Beobachter leicht eine Quelle neuer Fehler werden koͤnnen. Herr von Zach hat ſehr richtig bemerkt, daß bey dieſen Reductionen nicht ſelten mehr Fehler eingerechnet wurden, als man wirklich beym Beobachten begangen hatte. Jetzt faͤngt man daher an, die Beobachtungen vielmehr nach der gleichfoͤrmigen unveraͤnderlichen Sternzeit zu machen und anzugeben, und zu dieſer Abſicht auch den Gang der aſtronomiſchen Uhren auf Sternzeit einzurichten. Die engliſchen Aſtronomen haben dieſes zuerſt angefangen, und Herr von Zach hat es bey der Anordnung ſeiner neuen Sonnentafeln (Tabulae motuum ſolis novae et correctae. Gothae, 1792. 4maj.) zu einer ſeiner Hauptabſichten gemacht, dieſe unmittelbaren Meridianbeſtimmungen durch Sternzeit auch unter den deutſchen Aſtronomen mehr in Gang zu bringen. Stickgas, Stickluft, ſ. Gas, phlogiſtiſirtes Th. II. S. 404 u. f., auch den Zuſatz dieſes Art. oben S. 449. Stickſtoff. N. A. Stickſtoff, Azote, Salpeterſtoff, Azoticum, Azots. Dieſe Benennungen haben die Antiphlogiſtiker dem von ihnen angenommenen Stoffe beygelegt, welchen ſie als die Grundlage des irreſpirabeln Theils der atmoſphaͤriſchen Luft, und zugleich als die Baſis der Salpeterſaͤure, betrachten. La-

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Zitationshilfe: Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 5. Leipzig, 1799, S. 868. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch05_1799/880>, abgerufen am 22.11.2024.