Art, auf welche sie angestellt wurden, Erscheinungen veranlasset habe, die Hr. Lentin mit Unrecht für Kennzeichen einer nicht erfolgten Schmelzung halte.
Göttingische Anzeigen von gelehrten Sachen, 1795. 93stes Stück, S. 929 u. f.
Schmelzungsmittel
s. den Zusatz des Artikels Fluß, oben S. 414.
Schnellkraft, s. Elasticität
Th. I. S. 695 u. f.
Schörl, elektrischer, s. Turmalin
Th. IV. S. 400. 405.
Schwefel.
Zus. zu diesem Artikel Th. III. S. 875--883.
Daß das antiphlogistische System den Schwefel zu den einfachen Substanzen zähle, ist schon im Art. S. 880|erwähnt. Nach der alten phlogistischen Theorie ist die Schwefelsäure (Vitriolsäure) ein Bestandtheil des Schwefels, und wird nur durch das Phlogiston, mit dem sie verbunden ist, gehindert, sich als Säure zu zeigen; die neuere Theorie hingegen betrachtet den Schwefel als einfach, und läßt die Säure erst durch seine Verbindung mit dem Sauerstoff, als dem allgemeinen Princip aller Säuren, entstehen. Der Streit beyder Lehrgebäude dreht sich also um die Präexistenz der Säure im Schwefel, welche das Stahlische System behauptet, das antiphlogistische läugnet.
Es ist äußerst schwer, vielleicht ganz unmöglich, durch unmittelbare Erfahrungen auszumachen, ob beym Verbrennen des Schwefels die Säure durch Zerlegung oder durch Zusammensetzung entstehe. Das Stahlische System kan die Zerlegung nicht erweisen; denn der andere Bestandtheil, von dem die präexistirende Säure dem Angeben nach getrennt wird (das Phlogiston), ist ein blos hypothetischer Stoff, den kein Versuch in der Welt abgesondert darstellen, und den Sinnen vorlegen kan. Aber das antiphlogistische System kan die Zusammensetzung auch nicht erweisen; denn der andere Bestandtheil, der durch sein Hinzukommen dem Angeben nach die Säure erzeugt (der Sauerstoff), ist,
Art, auf welche ſie angeſtellt wurden, Erſcheinungen veranlaſſet habe, die Hr. Lentin mit Unrecht fuͤr Kennzeichen einer nicht erfolgten Schmelzung halte.
Goͤttingiſche Anzeigen von gelehrten Sachen, 1795. 93ſtes Stuͤck, S. 929 u. f.
Schmelzungsmittel
ſ. den Zuſatz des Artikels Fluß, oben S. 414.
Schnellkraft, ſ. Elaſticitaͤt
Th. I. S. 695 u. f.
Schoͤrl, elektriſcher, ſ. Turmalin
Th. IV. S. 400. 405.
Schwefel.
Zuſ. zu dieſem Artikel Th. III. S. 875—883.
Daß das antiphlogiſtiſche Syſtem den Schwefel zu den einfachen Subſtanzen zaͤhle, iſt ſchon im Art. S. 880|erwaͤhnt. Nach der alten phlogiſtiſchen Theorie iſt die Schwefelſaͤure (Vitriolſaͤure) ein Beſtandtheil des Schwefels, und wird nur durch das Phlogiſton, mit dem ſie verbunden iſt, gehindert, ſich als Saͤure zu zeigen; die neuere Theorie hingegen betrachtet den Schwefel als einfach, und laͤßt die Saͤure erſt durch ſeine Verbindung mit dem Sauerſtoff, als dem allgemeinen Princip aller Saͤuren, entſtehen. Der Streit beyder Lehrgebaͤude dreht ſich alſo um die Praͤexiſtenz der Saͤure im Schwefel, welche das Stahliſche Syſtem behauptet, das antiphlogiſtiſche laͤugnet.
Es iſt aͤußerſt ſchwer, vielleicht ganz unmoͤglich, durch unmittelbare Erfahrungen auszumachen, ob beym Verbrennen des Schwefels die Saͤure durch Zerlegung oder durch Zuſammenſetzung entſtehe. Das Stahliſche Syſtem kan die Zerlegung nicht erweiſen; denn der andere Beſtandtheil, von dem die praͤexiſtirende Saͤure dem Angeben nach getrennt wird (das Phlogiſton), iſt ein blos hypothetiſcher Stoff, den kein Verſuch in der Welt abgeſondert darſtellen, und den Sinnen vorlegen kan. Aber das antiphlogiſtiſche Syſtem kan die Zuſammenſetzung auch nicht erweiſen; denn der andere Beſtandtheil, der durch ſein Hinzukommen dem Angeben nach die Saͤure erzeugt (der Sauerſtoff), iſt,
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Art, auf welche ſie angeſtellt wurden, Erſcheinungen veranlaſſet habe, die Hr. Lentin mit Unrecht fuͤr Kennzeichen einer nicht erfolgten Schmelzung halte.
Goͤttingiſche Anzeigen von gelehrten Sachen, 1795. 93ſtes Stuͤck, S. 929 u. f.
Schmelzungsmittel
ſ. den Zuſatz des Artikels Fluß, oben S. 414.
Schnellkraft, ſ. Elaſticitaͤt
Th. I. S. 695 u. f.
Schoͤrl, elektriſcher, ſ. Turmalin
Th. IV. S. 400. 405.
Schwefel.
Zuſ. zu dieſem Artikel Th. III. S. 875—883.
Daß das antiphlogiſtiſche Syſtem den Schwefel zu den einfachen Subſtanzen zaͤhle, iſt ſchon im Art. S. 880|erwaͤhnt. Nach der alten phlogiſtiſchen Theorie iſt die Schwefelſaͤure (Vitriolſaͤure) ein Beſtandtheil des Schwefels, und wird nur durch das Phlogiſton, mit dem ſie verbunden iſt, gehindert, ſich als Saͤure zu zeigen; die neuere Theorie hingegen betrachtet den Schwefel als einfach, und laͤßt die Saͤure erſt durch ſeine Verbindung mit dem Sauerſtoff, als dem allgemeinen Princip aller Saͤuren, entſtehen. Der Streit beyder Lehrgebaͤude dreht ſich alſo um die Praͤexiſtenz der Saͤure im Schwefel, welche das Stahliſche Syſtem behauptet, das antiphlogiſtiſche laͤugnet.
Es iſt aͤußerſt ſchwer, vielleicht ganz unmoͤglich, durch unmittelbare Erfahrungen auszumachen, ob beym Verbrennen des Schwefels die Saͤure durch Zerlegung oder durch Zuſammenſetzung entſtehe. Das Stahliſche Syſtem kan die Zerlegung nicht erweiſen; denn der andere Beſtandtheil, von dem die praͤexiſtirende Saͤure dem Angeben nach getrennt wird (das Phlogiſton), iſt ein blos hypothetiſcher Stoff, den kein Verſuch in der Welt abgeſondert darſtellen, und den Sinnen vorlegen kan. Aber das antiphlogiſtiſche Syſtem kan die Zuſammenſetzung auch nicht erweiſen; denn der andere Beſtandtheil, der durch ſein Hinzukommen dem Angeben nach die Saͤure erzeugt (der Sauerſtoff), iſt,
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Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 5. Leipzig, 1799, S. 825. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch05_1799/837>, abgerufen am 22.11.2024.
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