als daß so viel Theile, als zur Bildung des Ringes erforderlich sind, diese Höhe hätten erreichen können. Es muß sich nemlich der Halbmesser des Ringes zum Halbmesser des Planeten, wie die Gravitation zur Schwungkraft, verhalten; hätte also z. B. die Erde einen Ring erhalten sollen, so hätte dieser 288 Erdhalbmesser, d. i. über 4 1/2mal weiter, als der Mond, abstehen müssen. In dieser Höhe über der Erde waren nicht Theile genug vorhanden, um einen Ring zu bilden.
Man wird den Scharfsinn, womit diese Theorie entworfen ist, nicht verkennen, und mit Vergnügen bemerken, daß sie mit dem, was die neusten Entdeckungen lehren, in der That in einigen Stücken übereinkömmt. Dennoch dürfte sie in den wenigsten ihrer Theile eine strenge mathematische Prüfung, dergleichen Hr. Wildt unternommen hat, aushalten. Man findet in ihr bey genauerer Untersuchung mehrere ganz willkührlich angenommene Sätze, die weder unter einander, noch mit den wirklichen Entdeckungen am Himmel, bestehen.
Lichtenberg zu Erxlebens Anfangsgr. der Naturlehre, 6te Aufl. Göttingen, 1794. 8. Anm. zu §. 637 a.
Hrn. D. Herschels neuste Beobachtungen des Saturns, nebst Bemerkungen über den Ring und über die Rotation des äußersten Trabanten, im Gothaischen Magazin für das Neuste rc. IX. B. 4tes St. S. 50 u. f.
I. C. D. Wildtii De rotatione annuli Saturni Commentatio. Pars prior. Hannoverae, 1795. 4.
Eine eigenthümliche Säure des Pflanzenreichs, welche man aus dem Salze des Sauerklees (Oxalis Acetosella L., Oxalis corniculata L., Rumex Acetosella L.) und Sauerampfers (Rumex acetosa L.), ingleichen mit Hülfe der Salpetersäure aus dem Zucker, der Stärke, dem
als daß ſo viel Theile, als zur Bildung des Ringes erforderlich ſind, dieſe Hoͤhe haͤtten erreichen koͤnnen. Es muß ſich nemlich der Halbmeſſer des Ringes zum Halbmeſſer des Planeten, wie die Gravitation zur Schwungkraft, verhalten; haͤtte alſo z. B. die Erde einen Ring erhalten ſollen, ſo haͤtte dieſer 288 Erdhalbmeſſer, d. i. uͤber 4 1/2mal weiter, als der Mond, abſtehen muͤſſen. In dieſer Hoͤhe uͤber der Erde waren nicht Theile genug vorhanden, um einen Ring zu bilden.
Man wird den Scharfſinn, womit dieſe Theorie entworfen iſt, nicht verkennen, und mit Vergnuͤgen bemerken, daß ſie mit dem, was die neuſten Entdeckungen lehren, in der That in einigen Stuͤcken uͤbereinkoͤmmt. Dennoch duͤrfte ſie in den wenigſten ihrer Theile eine ſtrenge mathematiſche Pruͤfung, dergleichen Hr. Wildt unternommen hat, aushalten. Man findet in ihr bey genauerer Unterſuchung mehrere ganz willkuͤhrlich angenommene Saͤtze, die weder unter einander, noch mit den wirklichen Entdeckungen am Himmel, beſtehen.
Lichtenberg zu Erxlebens Anfangsgr. der Naturlehre, 6te Aufl. Goͤttingen, 1794. 8. Anm. zu §. 637 a.
Hrn. D. Herſchels neuſte Beobachtungen des Saturns, nebſt Bemerkungen uͤber den Ring und uͤber die Rotation des aͤußerſten Trabanten, im Gothaiſchen Magazin fuͤr das Neuſte rc. IX. B. 4tes St. S. 50 u. f.
I. C. D. Wildtii De rotatione annuli Saturni Commentatio. Pars prior. Hannoverae, 1795. 4.
Eine eigenthuͤmliche Saͤure des Pflanzenreichs, welche man aus dem Salze des Sauerklees (Oxalis Acetoſella L., Oxalis corniculata L., Rumex Acetoſella L.) und Sauerampfers (Rumex acetoſa L.), ingleichen mit Huͤlfe der Salpeterſaͤure aus dem Zucker, der Staͤrke, dem
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als daß ſo viel Theile, als zur Bildung des Ringes erforderlich ſind, dieſe Hoͤhe haͤtten erreichen koͤnnen. Es muß ſich nemlich der Halbmeſſer des Ringes zum Halbmeſſer des Planeten, wie die Gravitation zur Schwungkraft, verhalten; haͤtte alſo z. B. die Erde einen Ring erhalten ſollen, ſo haͤtte dieſer 288 Erdhalbmeſſer, d. i. uͤber 4 1/2mal weiter, als der Mond, abſtehen muͤſſen. In dieſer Hoͤhe uͤber der Erde waren nicht Theile genug vorhanden, um einen Ring zu bilden.</p><p>Man wird den Scharfſinn, womit dieſe Theorie entworfen iſt, nicht verkennen, und mit Vergnuͤgen bemerken, daß ſie mit dem, was die neuſten Entdeckungen lehren, in der That in einigen Stuͤcken uͤbereinkoͤmmt. Dennoch duͤrfte ſie in den wenigſten ihrer Theile eine ſtrenge mathematiſche Pruͤfung, dergleichen Hr. <hirendition="#b">Wildt</hi> unternommen hat, aushalten. Man findet in ihr bey genauerer Unterſuchung mehrere ganz willkuͤhrlich angenommene Saͤtze, die weder unter einander, noch mit den wirklichen Entdeckungen am Himmel, beſtehen.</p><p><hirendition="#b">Kaͤſtner</hi> Anfangsgr. der Aſtronomie, 4te Aufl. Goͤttingen, 1793. 8. §. 199. <hirendition="#aq">II—IV.</hi></p><p><hirendition="#b">Lichtenberg</hi> zu <hirendition="#b">Erxlebens</hi> Anfangsgr. der Naturlehre, 6te Aufl. Goͤttingen, 1794. 8. Anm. zu §. 637 <hirendition="#aq">a.</hi></p><p>Hrn. D. <hirendition="#b">Herſchels</hi> neuſte Beobachtungen des Saturns, nebſt Bemerkungen uͤber den Ring und uͤber die Rotation des aͤußerſten Trabanten, im Gothaiſchen Magazin fuͤr das Neuſte rc. <hirendition="#aq">IX.</hi> B. 4tes St. S. 50 u. f.</p><p><hirendition="#aq"><hirendition="#i">I. C. D. Wildtii</hi> De rotatione annuli Saturni Commentatio. Pars prior. Hannoverae, 1795. 4.</hi></p></div><divn="2"><head>Sauerkleeſaͤure.</head><lb/><p><hirendition="#c">N. A.</hi></p></div><divn="2"><head>Sauerkleeſaͤure, Kleeſaͤure, Zuckerſaͤure, <nametype="subjectIndexTerm"><foreignxml:lang="lat"><hirendition="#aq">Acidum oxalicum, acetoſellae, ſacchari, ſaccharinum</hi></foreign></name>, <nametype="subjectIndexTerm"><foreignxml:lang="fra"><hirendition="#aq #i">Acide oxalique</hi></foreign></name>.</head><lb/><p>Eine eigenthuͤmliche Saͤure des Pflanzenreichs, welche man aus dem Salze des Sauerklees <hirendition="#aq">(Oxalis Acetoſella L., Oxalis corniculata L., Rumex Acetoſella L.)</hi> und Sauerampfers <hirendition="#aq">(Rumex acetoſa L.),</hi> ingleichen mit Huͤlfe der Salpeterſaͤure aus dem Zucker, der Staͤrke, dem<lb/></p></div></div></div></div></body></text></TEI>
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als daß ſo viel Theile, als zur Bildung des Ringes erforderlich ſind, dieſe Hoͤhe haͤtten erreichen koͤnnen. Es muß ſich nemlich der Halbmeſſer des Ringes zum Halbmeſſer des Planeten, wie die Gravitation zur Schwungkraft, verhalten; haͤtte alſo z. B. die Erde einen Ring erhalten ſollen, ſo haͤtte dieſer 288 Erdhalbmeſſer, d. i. uͤber 4 1/2mal weiter, als der Mond, abſtehen muͤſſen. In dieſer Hoͤhe uͤber der Erde waren nicht Theile genug vorhanden, um einen Ring zu bilden.
Man wird den Scharfſinn, womit dieſe Theorie entworfen iſt, nicht verkennen, und mit Vergnuͤgen bemerken, daß ſie mit dem, was die neuſten Entdeckungen lehren, in der That in einigen Stuͤcken uͤbereinkoͤmmt. Dennoch duͤrfte ſie in den wenigſten ihrer Theile eine ſtrenge mathematiſche Pruͤfung, dergleichen Hr. Wildt unternommen hat, aushalten. Man findet in ihr bey genauerer Unterſuchung mehrere ganz willkuͤhrlich angenommene Saͤtze, die weder unter einander, noch mit den wirklichen Entdeckungen am Himmel, beſtehen.
Kaͤſtner Anfangsgr. der Aſtronomie, 4te Aufl. Goͤttingen, 1793. 8. §. 199. II—IV.
Lichtenberg zu Erxlebens Anfangsgr. der Naturlehre, 6te Aufl. Goͤttingen, 1794. 8. Anm. zu §. 637 a.
Hrn. D. Herſchels neuſte Beobachtungen des Saturns, nebſt Bemerkungen uͤber den Ring und uͤber die Rotation des aͤußerſten Trabanten, im Gothaiſchen Magazin fuͤr das Neuſte rc. IX. B. 4tes St. S. 50 u. f.
I. C. D. Wildtii De rotatione annuli Saturni Commentatio. Pars prior. Hannoverae, 1795. 4.
Sauerkleeſaͤure.
N. A.
Sauerkleeſaͤure, Kleeſaͤure, Zuckerſaͤure, Acidum oxalicum, acetoſellae, ſacchari, ſaccharinum, Acide oxalique.
Eine eigenthuͤmliche Saͤure des Pflanzenreichs, welche man aus dem Salze des Sauerklees (Oxalis Acetoſella L., Oxalis corniculata L., Rumex Acetoſella L.) und Sauerampfers (Rumex acetoſa L.), ingleichen mit Huͤlfe der Salpeterſaͤure aus dem Zucker, der Staͤrke, dem
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Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 5. Leipzig, 1799, S. 799. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch05_1799/811>, abgerufen am 22.11.2024.
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