Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 5. Leipzig, 1799.

Bild:
<< vorherige Seite


verflossen, so verband er alle Bemerkungspunkte mit kurzen Linien, trug alle Erniedrigungen des Wasserstandes zusammen auf eine gerade Linie, alle Erhöhungen aber auf eine zweyte, und erhielt dadurch die Summe der den ganzen Monat hindurch erfolgten Vertrocknung zugleich mit der des gefallenen Regens. Die Resultate waren folgende.

1776VertrocknungRegen
May3 Zoll7 Lin.- --- Zoll10 1/4 Lin.
Jun.5 -6 7/8- -1 -8 1/2
Jul.4 -11- -3 -8 3/4
Aug.4 -5- -1 -8 1/3
Sept.4 ---2/3- --- -2 2/3
Oct.1 -6- -1 ---
Summe 24 Zoll--1/2 3/4Lin.- -9 Zoll2 1/2 Lin.

Diese Methode, das Regenmaaß zugleich als Atmometer zu gebrauchen, hat mir allerdings der Bekanntmachung und Nachahmung würdig geschienen.

Reiben.

Zus. zu Th. III. S. 691--701.

Wenn ein gleicharmiger Wagbalken oder Hebel vom Gewichte W mittelst eines cylindrischen Zapfens in Pfannen ruht, und am Ende jeden Arms ein Gewicht = P trägt, so müßte das kleinste Gewicht, das an dem einen Arme zugeleat würde, den Hebel bewegen, wofern es die Friction des Zapfens nicht hinderte. Gesetzt nun, das Reiben betrage überhaupt 1/m des Drucks, so wird es sich hier, wo der Druck = 2P + W ist, = 1/m (2P + W) setzen lassen. Legt man nun, um diese Friction zu überwinden, dem einen Arme ein Gewicht = x zu, so wird durch selbiges der Druck verstärkt, und die Friction bis auf 1/m (2P + W + x) vergrößert. Diese Reibung wirkt am Umkreise des Zapfens, nach der Tangente desselben, in einer Entfernung vom Ruhepunkte, welche dem Halbmesser


verfloſſen, ſo verband er alle Bemerkungspunkte mit kurzen Linien, trug alle Erniedrigungen des Waſſerſtandes zuſammen auf eine gerade Linie, alle Erhoͤhungen aber auf eine zweyte, und erhielt dadurch die Summe der den ganzen Monat hindurch erfolgten Vertrocknung zugleich mit der des gefallenen Regens. Die Reſultate waren folgende.

1776VertrocknungRegen
May3 Zoll7 Lin.- -— Zoll10 1/4 Lin.
Jun.5 -6 7/8- -1 -8 1/2
Jul.4 -11- -3 -8 3/4
Aug.4 -5- -1 -8 1/3
Sept.4 -—2/3- -— -2 2/3
Oct.1 -6- -1 -
Summe 24 Zoll—1/2 3/4Lin.- -9 Zoll2 1/2 Lin.

Dieſe Methode, das Regenmaaß zugleich als Atmometer zu gebrauchen, hat mir allerdings der Bekanntmachung und Nachahmung wuͤrdig geſchienen.

Reiben.

Zuſ. zu Th. III. S. 691—701.

Wenn ein gleicharmiger Wagbalken oder Hebel vom Gewichte W mittelſt eines cylindriſchen Zapfens in Pfannen ruht, und am Ende jeden Arms ein Gewicht = P traͤgt, ſo muͤßte das kleinſte Gewicht, das an dem einen Arme zugeleat wuͤrde, den Hebel bewegen, wofern es die Friction des Zapfens nicht hinderte. Geſetzt nun, das Reiben betrage uͤberhaupt 1/m des Drucks, ſo wird es ſich hier, wo der Druck = 2P + W iſt, = 1/m (2P + W) ſetzen laſſen. Legt man nun, um dieſe Friction zu uͤberwinden, dem einen Arme ein Gewicht = x zu, ſo wird durch ſelbiges der Druck verſtaͤrkt, und die Friction bis auf 1/m (2P + W + x) vergroͤßert. Dieſe Reibung wirkt am Umkreiſe des Zapfens, nach der Tangente deſſelben, in einer Entfernung vom Ruhepunkte, welche dem Halbmeſſer

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="2">
              <p><pb facs="#f0773" xml:id="P.5.761" n="761"/><lb/>
verflo&#x017F;&#x017F;en, &#x017F;o verband er alle Bemerkungspunkte mit kurzen Linien, trug alle Erniedrigungen des Wa&#x017F;&#x017F;er&#x017F;tandes zu&#x017F;ammen auf eine gerade Linie, alle Erho&#x0364;hungen aber auf eine zweyte, und erhielt dadurch die Summe der den ganzen Monat hindurch erfolgten Vertrocknung zugleich mit der des gefallenen Regens. Die Re&#x017F;ultate waren folgende. <table><row><cell>1776</cell><cell>Vertrocknung</cell><cell/><cell>Regen</cell></row><row><cell>May</cell><cell>3 Zoll</cell><cell>7 Lin.</cell><cell>- -</cell><cell>&#x2014; Zoll</cell><cell>10 1/4 Lin.</cell></row><row><cell>Jun.</cell><cell>5 -</cell><cell>6 7/8</cell><cell>- -</cell><cell>1 -</cell><cell>8 1/2</cell></row><row><cell>Jul.</cell><cell>4 -</cell><cell>11</cell><cell>- -</cell><cell>3 -</cell><cell>8 3/4</cell></row><row><cell>Aug.</cell><cell>4 -</cell><cell>5</cell><cell>- -</cell><cell>1 -</cell><cell>8 1/3</cell></row><row><cell>Sept.</cell><cell>4 -</cell><cell>&#x2014;2/3</cell><cell>- -</cell><cell>&#x2014; -</cell><cell>2 2/3</cell></row><row><cell>Oct.</cell><cell>1 -</cell><cell>6</cell><cell>- -</cell><cell>1 -</cell><cell>&#x2014;</cell></row><row><cell>Summe 24 Zoll&#x2014;1/2 3/4Lin.</cell><cell>- -</cell><cell>9 Zoll</cell><cell>2 1/2 Lin.</cell></row></table></p>
              <p>Die&#x017F;e Methode, das Regenmaaß zugleich als Atmometer zu gebrauchen, hat mir allerdings der Bekanntmachung und Nachahmung wu&#x0364;rdig ge&#x017F;chienen.</p>
            </div>
            <div n="2">
              <head>Reiben.</head><lb/>
              <p> <hi rendition="#c">Zu&#x017F;. zu Th. <hi rendition="#aq">III.</hi> S. 691&#x2014;701.</hi> </p>
              <p>Wenn ein gleicharmiger Wagbalken oder Hebel vom Gewichte <hi rendition="#aq">W</hi> mittel&#x017F;t eines cylindri&#x017F;chen Zapfens in Pfannen ruht, und am Ende jeden Arms ein Gewicht = <hi rendition="#aq">P</hi> tra&#x0364;gt, &#x017F;o mu&#x0364;ßte das klein&#x017F;te Gewicht, das an dem einen Arme zugeleat wu&#x0364;rde, den Hebel bewegen, wofern es die Friction des Zapfens nicht hinderte. Ge&#x017F;etzt nun, das Reiben betrage u&#x0364;berhaupt 1/<hi rendition="#aq">m</hi> des Drucks, &#x017F;o wird es &#x017F;ich hier, wo der Druck = <hi rendition="#aq">2P + W</hi> i&#x017F;t, = 1/<hi rendition="#aq">m (2P + W)</hi> &#x017F;etzen la&#x017F;&#x017F;en. Legt man nun, um die&#x017F;e Friction zu u&#x0364;berwinden, dem einen Arme ein Gewicht = <hi rendition="#aq">x</hi> zu, &#x017F;o wird durch &#x017F;elbiges der Druck ver&#x017F;ta&#x0364;rkt, und die Friction bis auf 1/<hi rendition="#aq">m (2P + W + x)</hi> vergro&#x0364;ßert. Die&#x017F;e Reibung wirkt am Umkrei&#x017F;e des Zapfens, nach der Tangente de&#x017F;&#x017F;elben, in einer Entfernung vom Ruhepunkte, welche dem Halbme&#x017F;&#x017F;er<lb/></p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[761/0773] verfloſſen, ſo verband er alle Bemerkungspunkte mit kurzen Linien, trug alle Erniedrigungen des Waſſerſtandes zuſammen auf eine gerade Linie, alle Erhoͤhungen aber auf eine zweyte, und erhielt dadurch die Summe der den ganzen Monat hindurch erfolgten Vertrocknung zugleich mit der des gefallenen Regens. Die Reſultate waren folgende. 1776 Vertrocknung Regen May 3 Zoll 7 Lin. - - — Zoll 10 1/4 Lin. Jun. 5 - 6 7/8 - - 1 - 8 1/2 Jul. 4 - 11 - - 3 - 8 3/4 Aug. 4 - 5 - - 1 - 8 1/3 Sept. 4 - —2/3 - - — - 2 2/3 Oct. 1 - 6 - - 1 - — Summe 24 Zoll—1/2 3/4Lin. - - 9 Zoll 2 1/2 Lin. Dieſe Methode, das Regenmaaß zugleich als Atmometer zu gebrauchen, hat mir allerdings der Bekanntmachung und Nachahmung wuͤrdig geſchienen. Reiben. Zuſ. zu Th. III. S. 691—701. Wenn ein gleicharmiger Wagbalken oder Hebel vom Gewichte W mittelſt eines cylindriſchen Zapfens in Pfannen ruht, und am Ende jeden Arms ein Gewicht = P traͤgt, ſo muͤßte das kleinſte Gewicht, das an dem einen Arme zugeleat wuͤrde, den Hebel bewegen, wofern es die Friction des Zapfens nicht hinderte. Geſetzt nun, das Reiben betrage uͤberhaupt 1/m des Drucks, ſo wird es ſich hier, wo der Druck = 2P + W iſt, = 1/m (2P + W) ſetzen laſſen. Legt man nun, um dieſe Friction zu uͤberwinden, dem einen Arme ein Gewicht = x zu, ſo wird durch ſelbiges der Druck verſtaͤrkt, und die Friction bis auf 1/m (2P + W + x) vergroͤßert. Dieſe Reibung wirkt am Umkreiſe des Zapfens, nach der Tangente deſſelben, in einer Entfernung vom Ruhepunkte, welche dem Halbmeſſer

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Bibliothek des Max-Planck-Instituts für Wissenschaftsgeschichte : Bereitstellung der Texttranskription. (2015-09-02T12:13:09Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition. (2015-09-02T12:13:09Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: keine Angabe; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): keine Angabe; i/j in Fraktur: wie Vorlage; I/J in Fraktur: wie Vorlage; Kolumnentitel: keine Angabe; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): wie Vorlage; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (&#xa75b;): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: wie Vorlage; Vokale mit übergest. e: wie Vorlage; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch05_1799
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch05_1799/773
Zitationshilfe: Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 5. Leipzig, 1799, S. 761. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch05_1799/773>, abgerufen am 25.11.2024.