Abwechselung der Jahrszeiten unter der heißen Zone. Hier regnet es mehrere Monate nach einander unaufhörlich, mehrentheils sehr heftig; und wenn endlich diese Regengüsse aufhören, und der Himmel sich aufklärt, so erhält die Atmosphäre auf einmal eine so große Ziehkraft, daß sie viele Monate nach einander das Wasser auf die erste Art auflöset, und man fast gar keine Wolke am Himmel sieht. Wäre hier die Verminderung der wahren Feuchtigkeit der Atmosphäre durch den Regen die einzige, oder wenigstens die vornehmste Ursache ihrer vermehrten Ziehkraft, so könnte kein Regen lange anhalten, sondern trübes und gutes Wetter müßten das ganze Jahr über abwechseln, und die Atmosphäre würde beständig mit Feuchtigkeit beynahe gesättiget seyn. Also ist es vorzüglich die Wirkung der elektrisirten Wolken auf die Atmosphäre, der man die große Schwächung ihrer Ziehkraft zuschreiben muß. Sobald die obere Luft soviel Dünste verloren hat, daß sie die Wolken auflöst, sobald also jene elektrische Wirkung aufhört, so wird auch die Atmosphäre auf einmal ganz ungemein trocken.
Lichtenberg zu Erxlebens Anfangsgr. der Naturlehre, 5te Aufl. Gött. 1791. 6te Aufl. Gött. 1794. 8. in den Vorreden und der Anm. zu §. 434.
Kurze Darstellung der vorzüglichsten Theorien des Feuers, dessen Wirkungen und verschiedenen Verbindungen, von W. A. E. Lampadius. Gött. 1793. 8. S. 86--99.
de Luc Schreiben an Fourcroy über die moderne Chemie in Grens Journ. d. Phys. B. VII. S. 136 f.
Girtanner Anfangsgr. der antiphlogist. Chemie. Berl. 1792. 8. Kap. 37. S. 275 u. f.
Ueber die Ausdünstung und ihre Wirkungen in der Atmosphäre, von Mich. Hube. Leipzig, 1790. gr. 8. LVI. Kap. S. 327 u. f.
Ebend. vollständiger und faßlicher Unterricht in der Naturlehre, in einer Reihe von Briefen. Zweyter Band. Leipz. 1793. gr. 8. 29ster Brief. S. 223. 31ster Brief. S. 241 u. f.
Regenbogen.
Zusatz zu diesem Art. Th. III. S. 664--685.
Zu S. 664 -- 675. Die angenommene Theorie des Regenbogens ist eine der schönsten und vollständigsten in der
Abwechſelung der Jahrszeiten unter der heißen Zone. Hier regnet es mehrere Monate nach einander unaufhoͤrlich, mehrentheils ſehr heftig; und wenn endlich dieſe Regenguͤſſe aufhoͤren, und der Himmel ſich aufklaͤrt, ſo erhaͤlt die Atmoſphaͤre auf einmal eine ſo große Ziehkraft, daß ſie viele Monate nach einander das Waſſer auf die erſte Art aufloͤſet, und man faſt gar keine Wolke am Himmel ſieht. Waͤre hier die Verminderung der wahren Feuchtigkeit der Atmoſphaͤre durch den Regen die einzige, oder wenigſtens die vornehmſte Urſache ihrer vermehrten Ziehkraft, ſo koͤnnte kein Regen lange anhalten, ſondern truͤbes und gutes Wetter muͤßten das ganze Jahr uͤber abwechſeln, und die Atmoſphaͤre wuͤrde beſtaͤndig mit Feuchtigkeit beynahe geſaͤttiget ſeyn. Alſo iſt es vorzuͤglich die Wirkung der elektriſirten Wolken auf die Atmoſphaͤre, der man die große Schwaͤchung ihrer Ziehkraft zuſchreiben muß. Sobald die obere Luft ſoviel Duͤnſte verloren hat, daß ſie die Wolken aufloͤſt, ſobald alſo jene elektriſche Wirkung aufhoͤrt, ſo wird auch die Atmoſphaͤre auf einmal ganz ungemein trocken.
Lichtenberg zu Erxlebens Anfangsgr. der Naturlehre, 5te Aufl. Goͤtt. 1791. 6te Aufl. Goͤtt. 1794. 8. in den Vorreden und der Anm. zu §. 434.
Kurze Darſtellung der vorzuͤglichſten Theorien des Feuers, deſſen Wirkungen und verſchiedenen Verbindungen, von W. A. E. Lampadius. Goͤtt. 1793. 8. S. 86—99.
de Luc Schreiben an Fourcroy uͤber die moderne Chemie in Grens Journ. d. Phyſ. B. VII. S. 136 f.
Girtanner Anfangsgr. der antiphlogiſt. Chemie. Berl. 1792. 8. Kap. 37. S. 275 u. f.
Ueber die Ausduͤnſtung und ihre Wirkungen in der Atmoſphaͤre, von Mich. Hube. Leipzig, 1790. gr. 8. LVI. Kap. S. 327 u. f.
Ebend. vollſtaͤndiger und faßlicher Unterricht in der Naturlehre, in einer Reihe von Briefen. Zweyter Band. Leipz. 1793. gr. 8. 29ſter Brief. S. 223. 31ſter Brief. S. 241 u. f.
Regenbogen.
Zuſatz zu dieſem Art. Th. III. S. 664—685.
Zu S. 664 — 675. Die angenommene Theorie des Regenbogens iſt eine der ſchoͤnſten und vollſtaͤndigſten in der
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Abwechſelung der Jahrszeiten unter der heißen Zone. Hier regnet es mehrere Monate nach einander unaufhoͤrlich, mehrentheils ſehr heftig; und wenn endlich dieſe Regenguͤſſe aufhoͤren, und der Himmel ſich aufklaͤrt, ſo erhaͤlt die Atmoſphaͤre auf einmal eine ſo große Ziehkraft, daß ſie viele Monate nach einander das Waſſer auf die erſte Art aufloͤſet, und man faſt gar keine Wolke am Himmel ſieht. Waͤre hier die Verminderung der wahren Feuchtigkeit der Atmoſphaͤre durch den Regen die einzige, oder wenigſtens die vornehmſte Urſache ihrer vermehrten Ziehkraft, ſo koͤnnte kein Regen lange anhalten, ſondern truͤbes und gutes Wetter muͤßten das ganze Jahr uͤber abwechſeln, und die Atmoſphaͤre wuͤrde beſtaͤndig mit Feuchtigkeit beynahe geſaͤttiget ſeyn. Alſo iſt es vorzuͤglich die Wirkung der elektriſirten Wolken auf die Atmoſphaͤre, der man die große Schwaͤchung ihrer Ziehkraft zuſchreiben muß. Sobald die obere Luft ſoviel Duͤnſte verloren hat, daß ſie die Wolken aufloͤſt, ſobald alſo jene elektriſche Wirkung aufhoͤrt, ſo wird auch die Atmoſphaͤre auf einmal ganz ungemein trocken.</p><p><hirendition="#b">Lichtenberg</hi> zu <hirendition="#b">Erxlebens</hi> Anfangsgr. der Naturlehre, 5te Aufl. Goͤtt. 1791. 6te Aufl. Goͤtt. 1794. 8. in den Vorreden und der Anm. zu §. 434.</p><p>Kurze Darſtellung der vorzuͤglichſten Theorien des Feuers, deſſen Wirkungen und verſchiedenen Verbindungen, von <hirendition="#b">W. A. E. Lampadius.</hi> Goͤtt. 1793. 8. S. 86—99.</p><p><hirendition="#b">de Luc</hi> Schreiben an <hirendition="#b">Fourcroy</hi> uͤber die moderne Chemie in <hirendition="#b">Grens</hi> Journ. d. Phyſ. B. <hirendition="#aq">VII.</hi> S. 136 f.</p><p><hirendition="#aq"><hirendition="#i">Girtanner</hi> Anfangsgr. der antiphlogiſt. Chemie. Berl. 1792. 8. Kap. 37. S. 275 u. f.</hi></p><p>Ueber die Ausduͤnſtung und ihre Wirkungen in der Atmoſphaͤre, von <hirendition="#b">Mich. Hube.</hi> Leipzig, 1790. gr. 8. <hirendition="#aq">LVI.</hi> Kap. S. 327 u. f.</p><p><hirendition="#b">Ebend.</hi> vollſtaͤndiger und faßlicher Unterricht in der Naturlehre, in einer Reihe von Briefen. Zweyter Band. Leipz. 1793. gr. 8. 29ſter Brief. S. 223. 31ſter Brief. S. 241 u. f.</p></div><divn="2"><head>Regenbogen.</head><lb/><p><hirendition="#c">Zuſatz zu dieſem Art. Th. <hirendition="#aq">III.</hi> S. 664—685.</hi></p><p><hirendition="#b">Zu S.</hi> 664 — 675. Die angenommene Theorie des Regenbogens iſt eine der ſchoͤnſten und vollſtaͤndigſten in der<lb/></p></div></div></div></div></body></text></TEI>
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Abwechſelung der Jahrszeiten unter der heißen Zone. Hier regnet es mehrere Monate nach einander unaufhoͤrlich, mehrentheils ſehr heftig; und wenn endlich dieſe Regenguͤſſe aufhoͤren, und der Himmel ſich aufklaͤrt, ſo erhaͤlt die Atmoſphaͤre auf einmal eine ſo große Ziehkraft, daß ſie viele Monate nach einander das Waſſer auf die erſte Art aufloͤſet, und man faſt gar keine Wolke am Himmel ſieht. Waͤre hier die Verminderung der wahren Feuchtigkeit der Atmoſphaͤre durch den Regen die einzige, oder wenigſtens die vornehmſte Urſache ihrer vermehrten Ziehkraft, ſo koͤnnte kein Regen lange anhalten, ſondern truͤbes und gutes Wetter muͤßten das ganze Jahr uͤber abwechſeln, und die Atmoſphaͤre wuͤrde beſtaͤndig mit Feuchtigkeit beynahe geſaͤttiget ſeyn. Alſo iſt es vorzuͤglich die Wirkung der elektriſirten Wolken auf die Atmoſphaͤre, der man die große Schwaͤchung ihrer Ziehkraft zuſchreiben muß. Sobald die obere Luft ſoviel Duͤnſte verloren hat, daß ſie die Wolken aufloͤſt, ſobald alſo jene elektriſche Wirkung aufhoͤrt, ſo wird auch die Atmoſphaͤre auf einmal ganz ungemein trocken.
Lichtenberg zu Erxlebens Anfangsgr. der Naturlehre, 5te Aufl. Goͤtt. 1791. 6te Aufl. Goͤtt. 1794. 8. in den Vorreden und der Anm. zu §. 434.
Kurze Darſtellung der vorzuͤglichſten Theorien des Feuers, deſſen Wirkungen und verſchiedenen Verbindungen, von W. A. E. Lampadius. Goͤtt. 1793. 8. S. 86—99.
de Luc Schreiben an Fourcroy uͤber die moderne Chemie in Grens Journ. d. Phyſ. B. VII. S. 136 f.
Girtanner Anfangsgr. der antiphlogiſt. Chemie. Berl. 1792. 8. Kap. 37. S. 275 u. f.
Ueber die Ausduͤnſtung und ihre Wirkungen in der Atmoſphaͤre, von Mich. Hube. Leipzig, 1790. gr. 8. LVI. Kap. S. 327 u. f.
Ebend. vollſtaͤndiger und faßlicher Unterricht in der Naturlehre, in einer Reihe von Briefen. Zweyter Band. Leipz. 1793. gr. 8. 29ſter Brief. S. 223. 31ſter Brief. S. 241 u. f.
Regenbogen.
Zuſatz zu dieſem Art. Th. III. S. 664—685.
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Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 5. Leipzig, 1799, S. 757. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch05_1799/769>, abgerufen am 25.11.2024.
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