Glanz, der aber doch dem Glanze des flüßigen Quecksilbers nicht gleich war.
Bey einem andern Versuche fielen einige Bruchstücke des festen Quecksilbers in laufendes Quecksilber, und man fand, daß sie mit beträchtlicher Geschwindigkeit untersanken. Es scheint also das feste Quecksilber specifisch schwerer, als das laufende, zu seyn.
Bey Hrn. Lowitz Versuchen (s. Crells chem. Annal. 1793. I. B. 4tes St.) wurden 12 Pfund Quecksilber unmittelbar in die erkältende Mischung gegossen, und 4 Pfund noch besonders in einem Glase zum Gefrieren gebracht. Das durchgefrorne Quecksilber zeigte auf die ersten sanften Hammerschläge einige Streckbarkeit; von einem sehr starken Schlage aber zersprang es in sehr viele Stücke von deutlich muschlichtem Bruche, und mit scharfen Ecken; mit dem Messer ließ es sich gleichwohl in schöne spiralförmig gewundene Späne schneiden.
Zu S. 597. Die Ausdehnung des Quecksilbers durch die Wärme vom Eispunkte bis zum Siedpunkte ist hier nach de l'Isle auf 0,014 gesetzt. Neuere Versuche haben sie durchaus größer gegeben, s. Barometer (Th. I. S. 262.) und den Zusatz dieses Art. (oben S. 118.). So ist sie nach
Herbert
=
0,0156
Roy
=
0,0170
Rosenthal
=
0,0171
Luz
=
0,0174
Shuckburgh
=
0,0182
de Luc
=
0,0185
und nach dem oben S. 119. aus mehrern Beobachtungen gezogenen Mittel = 0,0177. In den Schlöglischen Tafeln ist sie = 0,017 angenommen.
Zu S. 597 u. s. Nach dem antiphlogistischen System und dessen Nomenclatur läßt sich von dem chemischen Verhalten dieses Metalls folgende kurze Uebersicht geben.
Wärmestoff allein verändert das Quecksilber weiter nicht, als daß er dasselbe ausdehnt: aber Wärmestoff mit Sauerstoff verbunden säuert das Quecksilber. An der Luft wird es allezeit, wiewohl sehr langsam gesäuert, und die schillernde
Glanz, der aber doch dem Glanze des fluͤßigen Queckſilbers nicht gleich war.
Bey einem andern Verſuche fielen einige Bruchſtuͤcke des feſten Queckſilbers in laufendes Queckſilber, und man fand, daß ſie mit betraͤchtlicher Geſchwindigkeit unterſanken. Es ſcheint alſo das feſte Queckſilber ſpecifiſch ſchwerer, als das laufende, zu ſeyn.
Bey Hrn. Lowitz Verſuchen (ſ. Crells chem. Annal. 1793. I. B. 4tes St.) wurden 12 Pfund Queckſilber unmittelbar in die erkaͤltende Miſchung gegoſſen, und 4 Pfund noch beſonders in einem Glaſe zum Gefrieren gebracht. Das durchgefrorne Queckſilber zeigte auf die erſten ſanften Hammerſchlaͤge einige Streckbarkeit; von einem ſehr ſtarken Schlage aber zerſprang es in ſehr viele Stuͤcke von deutlich muſchlichtem Bruche, und mit ſcharfen Ecken; mit dem Meſſer ließ es ſich gleichwohl in ſchoͤne ſpiralfoͤrmig gewundene Spaͤne ſchneiden.
Zu S. 597. Die Ausdehnung des Queckſilbers durch die Waͤrme vom Eispunkte bis zum Siedpunkte iſt hier nach de l'Isle auf 0,014 geſetzt. Neuere Verſuche haben ſie durchaus groͤßer gegeben, ſ. Barometer (Th. I. S. 262.) und den Zuſatz dieſes Art. (oben S. 118.). So iſt ſie nach
Herbert
=
0,0156
Roy
=
0,0170
Roſenthal
=
0,0171
Luz
=
0,0174
Shuckburgh
=
0,0182
de Luc
=
0,0185
und nach dem oben S. 119. aus mehrern Beobachtungen gezogenen Mittel = 0,0177. In den Schloͤgliſchen Tafeln iſt ſie = 0,017 angenommen.
Zu S. 597 u. ſ. Nach dem antiphlogiſtiſchen Syſtem und deſſen Nomenclatur laͤßt ſich von dem chemiſchen Verhalten dieſes Metalls folgende kurze Ueberſicht geben.
Waͤrmeſtoff allein veraͤndert das Queckſilber weiter nicht, als daß er daſſelbe ausdehnt: aber Waͤrmeſtoff mit Sauerſtoff verbunden ſaͤuert das Queckſilber. An der Luft wird es allezeit, wiewohl ſehr langſam geſaͤuert, und die ſchillernde
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Glanz, der aber doch dem Glanze des fluͤßigen Queckſilbers nicht gleich war.
Bey einem andern Verſuche fielen einige Bruchſtuͤcke des feſten Queckſilbers in laufendes Queckſilber, und man fand, daß ſie mit betraͤchtlicher Geſchwindigkeit unterſanken. Es ſcheint alſo das feſte Queckſilber ſpecifiſch ſchwerer, als das laufende, zu ſeyn.
Bey Hrn. Lowitz Verſuchen (ſ. Crells chem. Annal. 1793. I. B. 4tes St.) wurden 12 Pfund Queckſilber unmittelbar in die erkaͤltende Miſchung gegoſſen, und 4 Pfund noch beſonders in einem Glaſe zum Gefrieren gebracht. Das durchgefrorne Queckſilber zeigte auf die erſten ſanften Hammerſchlaͤge einige Streckbarkeit; von einem ſehr ſtarken Schlage aber zerſprang es in ſehr viele Stuͤcke von deutlich muſchlichtem Bruche, und mit ſcharfen Ecken; mit dem Meſſer ließ es ſich gleichwohl in ſchoͤne ſpiralfoͤrmig gewundene Spaͤne ſchneiden.
Zu S. 597. Die Ausdehnung des Queckſilbers durch die Waͤrme vom Eispunkte bis zum Siedpunkte iſt hier nach de l'Isle auf 0,014 geſetzt. Neuere Verſuche haben ſie durchaus groͤßer gegeben, ſ. Barometer (Th. I. S. 262.) und den Zuſatz dieſes Art. (oben S. 118.). So iſt ſie nach Herbert = 0,0156
Roy = 0,0170
Roſenthal = 0,0171
Luz = 0,0174
Shuckburgh = 0,0182
de Luc = 0,0185
und nach dem oben S. 119. aus mehrern Beobachtungen gezogenen Mittel = 0,0177. In den Schloͤgliſchen Tafeln iſt ſie = 0,017 angenommen.
Zu S. 597 u. ſ. Nach dem antiphlogiſtiſchen Syſtem und deſſen Nomenclatur laͤßt ſich von dem chemiſchen Verhalten dieſes Metalls folgende kurze Ueberſicht geben.
Waͤrmeſtoff allein veraͤndert das Queckſilber weiter nicht, als daß er daſſelbe ausdehnt: aber Waͤrmeſtoff mit Sauerſtoff verbunden ſaͤuert das Queckſilber. An der Luft wird es allezeit, wiewohl ſehr langſam geſaͤuert, und die ſchillernde
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Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 5. Leipzig, 1799, S. 734. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch05_1799/746>, abgerufen am 22.11.2024.
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