angeschmolzen), und dann erst das Schräubchen in den Kegel eingeschraubt. Auf diese Art wird das Gewicht an den Faden befestiget. Da beyde Enden des Kegels mit Schräubchen versehen sind, so kan man den Versuch auch mit umgewendetem Kegel anstellen, um die Figur und die gleichförmige Vertheilung der Masse in demselben zu prüfen. Seine Gestalt ist nach einer in eine messingene Platte eingeschnittenen rhomboidalischen Lehre genau berichtiget und abgedreht. Die Axe dieses Kegels hat 11,25 par. Linien, der Durchmesser der gemeinschaftlichen Grundfläche beyder Kegel 7,52 Lin.; das Gewicht beträgt 270 1/2 Aß cöllnisch (die Mark zu 4352 Aß gerechnet), der 37 Zoll lange Pittfaden wiegt 1/4 Aß.
Mit dieser Vorrichtung hat Hr. von Zach die wahre Länge des einfachen nach Secunden der Sternzeit schwingenden Pendels zu Gotha bey der Temperatur 4 1/4 Gr. Reaum. oder 42 Gr. Fahrenheit, 438,29 par. Lin. gefunden, woraus sich für das nach Sonnenzeit-Secunden schwingende Pendel eine Länge von 440,693 Lin. ergiebt.
Zu S. 426. 427. Das Pendel von bestimmter Länge, das man mit sich führt, um seine Schläge binnen einer gewissen Zeit an verschiedenen Orten zu zählen, heißt ein unveränderliches Pendel(Pendule invariable). Man nimmt dazu ein gewöhnliches Uhrpendel, an dem die Linfe (S 423) befestiget wird. Will man es allein ohne Uhr gebrauchen, so muß es auf eine eigne Art auf eine Schärfe dergestalt aufgehängt werden, daß es die Schwingungen lange Zeit fortsetzt, ohne durch Reibung zum Stillstand gebracht zu werden, wie das Pendel der französischen Akademisten in Lapland, s. Reiben, Th. III. S. 700. Dergleichen Pendel hat Condamine gebraucht (Mem. de l'Acad. des sc. 1745. p. 476 der paris., 683 der holl. Ausg.), ingleichen Grischow(Relatio observ. et exp. quorum instituendorum iter 1757 in insulam Osiliam susceptum occasionem praebuit, in Nov. Comm. Petropol. To. VII. p. 445). Grischows Pendel, unter Grahams Aufsicht verfertigt, war eine stählerne Stange fast 26 par. Zoll lang, mit einer schweren Linse 5 2/3 Zoll im Durchmesser, und setzte die
angeſchmolzen), und dann erſt das Schraͤubchen in den Kegel eingeſchraubt. Auf dieſe Art wird das Gewicht an den Faden befeſtiget. Da beyde Enden des Kegels mit Schraͤubchen verſehen ſind, ſo kan man den Verſuch auch mit umgewendetem Kegel anſtellen, um die Figur und die gleichfoͤrmige Vertheilung der Maſſe in demſelben zu pruͤfen. Seine Geſtalt iſt nach einer in eine meſſingene Platte eingeſchnittenen rhomboidaliſchen Lehre genau berichtiget und abgedreht. Die Axe dieſes Kegels hat 11,25 par. Linien, der Durchmeſſer der gemeinſchaftlichen Grundflaͤche beyder Kegel 7,52 Lin.; das Gewicht betraͤgt 270 1/2 Aß coͤllniſch (die Mark zu 4352 Aß gerechnet), der 37 Zoll lange Pittfaden wiegt 1/4 Aß.
Mit dieſer Vorrichtung hat Hr. von Zach die wahre Laͤnge des einfachen nach Secunden der Sternzeit ſchwingenden Pendels zu Gotha bey der Temperatur 4 1/4 Gr. Reaum. oder 42 Gr. Fahrenheit, 438,29 par. Lin. gefunden, woraus ſich fuͤr das nach Sonnenzeit-Secunden ſchwingende Pendel eine Laͤnge von 440,693 Lin. ergiebt.
Zu S. 426. 427. Das Pendel von beſtimmter Laͤnge, das man mit ſich fuͤhrt, um ſeine Schlaͤge binnen einer gewiſſen Zeit an verſchiedenen Orten zu zaͤhlen, heißt ein unveraͤnderliches Pendel(Pendule invariable). Man nimmt dazu ein gewoͤhnliches Uhrpendel, an dem die Linfe (S 423) befeſtiget wird. Will man es allein ohne Uhr gebrauchen, ſo muß es auf eine eigne Art auf eine Schaͤrfe dergeſtalt aufgehaͤngt werden, daß es die Schwingungen lange Zeit fortſetzt, ohne durch Reibung zum Stillſtand gebracht zu werden, wie das Pendel der franzoͤſiſchen Akademiſten in Lapland, ſ. Reiben, Th. III. S. 700. Dergleichen Pendel hat Condamine gebraucht (Mém. de l'Acad. des ſc. 1745. p. 476 der pariſ., 683 der holl. Ausg.), ingleichen Griſchow(Relatio obſerv. et exp. quorum inſtituendorum iter 1757 in inſulam Oſiliam ſuſceptum occaſionem praebuit, in Nov. Comm. Petropol. To. VII. p. 445). Griſchows Pendel, unter Grahams Aufſicht verfertigt, war eine ſtaͤhlerne Stange faſt 26 par. Zoll lang, mit einer ſchweren Linſe 5 2/3 Zoll im Durchmeſſer, und ſetzte die
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="2"><p><pbfacs="#f0692"xml:id="P.5.680"n="680"/><lb/>
angeſchmolzen), und dann erſt das Schraͤubchen in den Kegel eingeſchraubt. Auf dieſe Art wird das Gewicht an den Faden befeſtiget. Da beyde Enden des Kegels mit Schraͤubchen verſehen ſind, ſo kan man den Verſuch auch mit umgewendetem Kegel anſtellen, um die Figur und die gleichfoͤrmige Vertheilung der Maſſe in demſelben zu pruͤfen. Seine Geſtalt iſt nach einer in eine meſſingene Platte eingeſchnittenen rhomboidaliſchen Lehre genau berichtiget und abgedreht. Die Axe dieſes Kegels hat 11,25 par. Linien, der Durchmeſſer der gemeinſchaftlichen Grundflaͤche beyder Kegel 7,52 Lin.; das Gewicht betraͤgt 270 1/2 Aß coͤllniſch (die Mark zu 4352 Aß gerechnet), der 37 Zoll lange Pittfaden wiegt 1/4 Aß.</p><p>Mit dieſer Vorrichtung hat Hr. <hirendition="#b">von Zach</hi> die wahre Laͤnge des einfachen nach Secunden der Sternzeit ſchwingenden Pendels zu Gotha bey der Temperatur 4 1/4 Gr. Reaum. oder 42 Gr. Fahrenheit, 438,29 par. Lin. gefunden, woraus ſich fuͤr das nach Sonnenzeit-Secunden ſchwingende Pendel eine Laͤnge von 440,693 Lin. ergiebt.</p><p><hirendition="#b">Zu S.</hi> 426. 427. Das Pendel von beſtimmter Laͤnge, das man mit ſich fuͤhrt, um ſeine Schlaͤge binnen einer gewiſſen Zeit an verſchiedenen Orten zu zaͤhlen, heißt ein <hirendition="#b">unveraͤnderliches Pendel</hi><hirendition="#i"><hirendition="#aq">(Pendule invariable).</hi></hi> Man nimmt dazu ein gewoͤhnliches Uhrpendel, an dem die Linfe (S 423) befeſtiget wird. Will man es allein ohne Uhr gebrauchen, ſo muß es auf eine eigne Art auf eine Schaͤrfe dergeſtalt aufgehaͤngt werden, daß es die Schwingungen lange Zeit fortſetzt, ohne durch Reibung zum Stillſtand gebracht zu werden, wie das Pendel der franzoͤſiſchen Akademiſten in Lapland, ſ. <hirendition="#b">Reiben,</hi> Th. <hirendition="#aq">III.</hi> S. 700. Dergleichen Pendel hat <hirendition="#b">Condamine</hi> gebraucht <hirendition="#aq">(Mém. de l'Acad. des ſc. 1745. p. 476</hi> der pariſ., 683 der holl. Ausg.), ingleichen <hirendition="#b">Griſchow</hi><hirendition="#aq">(Relatio obſerv. et exp. quorum inſtituendorum iter 1757 in inſulam Oſiliam ſuſceptum occaſionem praebuit, in Nov. Comm. Petropol. To. VII. p. 445).</hi> Griſchows Pendel, unter Grahams Aufſicht verfertigt, war eine ſtaͤhlerne Stange faſt 26 par. Zoll lang, mit einer ſchweren Linſe 5 2/3 Zoll im Durchmeſſer, und ſetzte die<lb/></p></div></div></div></div></body></text></TEI>
[680/0692]
angeſchmolzen), und dann erſt das Schraͤubchen in den Kegel eingeſchraubt. Auf dieſe Art wird das Gewicht an den Faden befeſtiget. Da beyde Enden des Kegels mit Schraͤubchen verſehen ſind, ſo kan man den Verſuch auch mit umgewendetem Kegel anſtellen, um die Figur und die gleichfoͤrmige Vertheilung der Maſſe in demſelben zu pruͤfen. Seine Geſtalt iſt nach einer in eine meſſingene Platte eingeſchnittenen rhomboidaliſchen Lehre genau berichtiget und abgedreht. Die Axe dieſes Kegels hat 11,25 par. Linien, der Durchmeſſer der gemeinſchaftlichen Grundflaͤche beyder Kegel 7,52 Lin.; das Gewicht betraͤgt 270 1/2 Aß coͤllniſch (die Mark zu 4352 Aß gerechnet), der 37 Zoll lange Pittfaden wiegt 1/4 Aß.
Mit dieſer Vorrichtung hat Hr. von Zach die wahre Laͤnge des einfachen nach Secunden der Sternzeit ſchwingenden Pendels zu Gotha bey der Temperatur 4 1/4 Gr. Reaum. oder 42 Gr. Fahrenheit, 438,29 par. Lin. gefunden, woraus ſich fuͤr das nach Sonnenzeit-Secunden ſchwingende Pendel eine Laͤnge von 440,693 Lin. ergiebt.
Zu S. 426. 427. Das Pendel von beſtimmter Laͤnge, das man mit ſich fuͤhrt, um ſeine Schlaͤge binnen einer gewiſſen Zeit an verſchiedenen Orten zu zaͤhlen, heißt ein unveraͤnderliches Pendel (Pendule invariable). Man nimmt dazu ein gewoͤhnliches Uhrpendel, an dem die Linfe (S 423) befeſtiget wird. Will man es allein ohne Uhr gebrauchen, ſo muß es auf eine eigne Art auf eine Schaͤrfe dergeſtalt aufgehaͤngt werden, daß es die Schwingungen lange Zeit fortſetzt, ohne durch Reibung zum Stillſtand gebracht zu werden, wie das Pendel der franzoͤſiſchen Akademiſten in Lapland, ſ. Reiben, Th. III. S. 700. Dergleichen Pendel hat Condamine gebraucht (Mém. de l'Acad. des ſc. 1745. p. 476 der pariſ., 683 der holl. Ausg.), ingleichen Griſchow (Relatio obſerv. et exp. quorum inſtituendorum iter 1757 in inſulam Oſiliam ſuſceptum occaſionem praebuit, in Nov. Comm. Petropol. To. VII. p. 445). Griſchows Pendel, unter Grahams Aufſicht verfertigt, war eine ſtaͤhlerne Stange faſt 26 par. Zoll lang, mit einer ſchweren Linſe 5 2/3 Zoll im Durchmeſſer, und ſetzte die
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
Weitere Informationen …
Bibliothek des Max-Planck-Instituts für Wissenschaftsgeschichte : Bereitstellung der Texttranskription.
(2015-09-02T12:13:09Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2015-09-02T12:13:09Z)
Weitere Informationen:
Bogensignaturen: keine Angabe;
Druckfehler: keine Angabe;
fremdsprachliches Material: keine Angabe;
Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe;
Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): keine Angabe;
i/j in Fraktur: wie Vorlage;
I/J in Fraktur: wie Vorlage;
Kolumnentitel: keine Angabe;
Kustoden: keine Angabe;
langes s (ſ): wie Vorlage;
Normalisierungen: keine Angabe;
rundes r (ꝛ): keine Angabe;
Seitenumbrüche markiert: ja;
Silbentrennung: aufgelöst;
u/v bzw. U/V: wie Vorlage;
Vokale mit übergest. e: wie Vorlage;
Vollständigkeit: keine Angabe;
Zeichensetzung: keine Angabe;
Zeilenumbrüche markiert: nein;
Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 5. Leipzig, 1799, S. 680. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch05_1799/692>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.