den Stöpsel des Gefäßes B geht ein kupfernes Rohr C, das an die biegsame Röhre D befestiget ist. Diese Röhre ist aus starkem Leder, luftdicht, und wird durch einen durchgehenden gewundenen Drath offen erhalten. An ihr Ende E ist wieder ein kupfernes konisches Rohr mit einem Hahne befestiget. Dieses paßt in die Oefnung des Rohrs F mit dem Hahne G, welcher dient, die Luft abzuhalten, wenn E aus F herausgenommen wird. An dem Rohre F befinden sich zwey große Schweinsblasen HH, und unter denselben ein Hahn I, das Eindringen des Wassers in die Blasen zu verhüten, wenn das Gefäß A geschüttelt werden muß. Eine andere Blase K ist an einer in ein Knie gebognen und mit einem Hahne L versehenen Röhre befestiget. Dieser Hahn dient, die Verbindung der Blase mit dem Gefäße B, in welches die Röhre hineingeht, nach Belieben aufzuheben. In eben dieses Gefäß geht auch ein gläserner Trichter M mit einem eingeschliffenen Glasstöpsel N. Das Gefäß A hat noch die Oefnung O, die mit einem Glasstöpsel oder silbernen Hahne verschlossen ist, um das imprägnirte Wasser zum Gebrauch herauszulassen, ingleichen die Röhre P, die mit dem kupfernen Rohre F verbunden ist, und fast bis auf den Boden herabgeht.
Um diesen Apparat zu brauchen, fülle man A ganz mit reinem Wasser: in B hingegen bringe man gröblich gestoßenen Marmor oder Kreide, daß der Boden ohngefähr 2 Zoll hoch bedeckt ist, und gieße dann so viel Wasser zu, daß es die Höhe der punktirten Linie der Figur erreicht. Der Hals des Gefäßes A wird mit einem Kork verschlossen, durch diesen die Röhre P gesteckt, und über den Kork fließendes Siegellack oder Wachs gegossen, um alle Oefnungen sorgfältig zu verstopfen. In den Hals des Gefäßes B wird ein Stück Mahagonyholz eingepaßt, das man zuerst konisch abgedreht und etwas stärker gelassen hat, als es die Weite des Halses erfordert; dieses Stück Holz wird in geschmolzenes Wachs gelegt, und dieses heiß gemacht, bis das Holz anfängt schwarz zu werden: wenn es wieder kalt ist, so wird es nunmehr nach der Weite des Halses genau abgedreht. Die Röhren C, L, M gehen durch diesen hölzernen Stöpsel, in den sie luftdicht eingesetzt sind.
den Stoͤpſel des Gefaͤßes B geht ein kupfernes Rohr C, das an die biegſame Roͤhre D befeſtiget iſt. Dieſe Roͤhre iſt aus ſtarkem Leder, luftdicht, und wird durch einen durchgehenden gewundenen Drath offen erhalten. An ihr Ende E iſt wieder ein kupfernes koniſches Rohr mit einem Hahne befeſtiget. Dieſes paßt in die Oefnung des Rohrs F mit dem Hahne G, welcher dient, die Luft abzuhalten, wenn E aus F herausgenommen wird. An dem Rohre F befinden ſich zwey große Schweinsblaſen HH, und unter denſelben ein Hahn I, das Eindringen des Waſſers in die Blaſen zu verhuͤten, wenn das Gefaͤß A geſchuͤttelt werden muß. Eine andere Blaſe K iſt an einer in ein Knie gebognen und mit einem Hahne L verſehenen Roͤhre befeſtiget. Dieſer Hahn dient, die Verbindung der Blaſe mit dem Gefaͤße B, in welches die Roͤhre hineingeht, nach Belieben aufzuheben. In eben dieſes Gefaͤß geht auch ein glaͤſerner Trichter M mit einem eingeſchliffenen Glasſtoͤpſel N. Das Gefaͤß A hat noch die Oefnung O, die mit einem Glasſtoͤpſel oder ſilbernen Hahne verſchloſſen iſt, um das impraͤgnirte Waſſer zum Gebrauch herauszulaſſen, ingleichen die Roͤhre P, die mit dem kupfernen Rohre F verbunden iſt, und faſt bis auf den Boden herabgeht.
Um dieſen Apparat zu brauchen, fuͤlle man A ganz mit reinem Waſſer: in B hingegen bringe man groͤblich geſtoßenen Marmor oder Kreide, daß der Boden ohngefaͤhr 2 Zoll hoch bedeckt iſt, und gieße dann ſo viel Waſſer zu, daß es die Hoͤhe der punktirten Linie der Figur erreicht. Der Hals des Gefaͤßes A wird mit einem Kork verſchloſſen, durch dieſen die Roͤhre P geſteckt, und uͤber den Kork fließendes Siegellack oder Wachs gegoſſen, um alle Oefnungen ſorgfaͤltig zu verſtopfen. In den Hals des Gefaͤßes B wird ein Stuͤck Mahagonyholz eingepaßt, das man zuerſt koniſch abgedreht und etwas ſtaͤrker gelaſſen hat, als es die Weite des Halſes erfordert; dieſes Stuͤck Holz wird in geſchmolzenes Wachs gelegt, und dieſes heiß gemacht, bis das Holz anfaͤngt ſchwarz zu werden: wenn es wieder kalt iſt, ſo wird es nunmehr nach der Weite des Halſes genau abgedreht. Die Roͤhren C, L, M gehen durch dieſen hoͤlzernen Stoͤpſel, in den ſie luftdicht eingeſetzt ſind.
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den Stoͤpſel des Gefaͤßes B geht ein kupfernes Rohr C, das an die biegſame Roͤhre D befeſtiget iſt. Dieſe Roͤhre iſt aus ſtarkem Leder, luftdicht, und wird durch einen durchgehenden gewundenen Drath offen erhalten. An ihr Ende E iſt wieder ein kupfernes koniſches Rohr mit einem Hahne befeſtiget. Dieſes paßt in die Oefnung des Rohrs F mit dem Hahne G, welcher dient, die Luft abzuhalten, wenn E aus F herausgenommen wird. An dem Rohre F befinden ſich zwey große Schweinsblaſen HH, und unter denſelben ein Hahn I, das Eindringen des Waſſers in die Blaſen zu verhuͤten, wenn das Gefaͤß A geſchuͤttelt werden muß. Eine andere Blaſe K iſt an einer in ein Knie gebognen und mit einem Hahne L verſehenen Roͤhre befeſtiget. Dieſer Hahn dient, die Verbindung der Blaſe mit dem Gefaͤße B, in welches die Roͤhre hineingeht, nach Belieben aufzuheben. In eben dieſes Gefaͤß geht auch ein glaͤſerner Trichter M mit einem eingeſchliffenen Glasſtoͤpſel N. Das Gefaͤß A hat noch die Oefnung O, die mit einem Glasſtoͤpſel oder ſilbernen Hahne verſchloſſen iſt, um das impraͤgnirte Waſſer zum Gebrauch herauszulaſſen, ingleichen die Roͤhre P, die mit dem kupfernen Rohre F verbunden iſt, und faſt bis auf den Boden herabgeht.
Um dieſen Apparat zu brauchen, fuͤlle man A ganz mit reinem Waſſer: in B hingegen bringe man groͤblich geſtoßenen Marmor oder Kreide, daß der Boden ohngefaͤhr 2 Zoll hoch bedeckt iſt, und gieße dann ſo viel Waſſer zu, daß es die Hoͤhe der punktirten Linie der Figur erreicht. Der Hals des Gefaͤßes A wird mit einem Kork verſchloſſen, durch dieſen die Roͤhre P geſteckt, und uͤber den Kork fließendes Siegellack oder Wachs gegoſſen, um alle Oefnungen ſorgfaͤltig zu verſtopfen. In den Hals des Gefaͤßes B wird ein Stuͤck Mahagonyholz eingepaßt, das man zuerſt koniſch abgedreht und etwas ſtaͤrker gelaſſen hat, als es die Weite des Halſes erfordert; dieſes Stuͤck Holz wird in geſchmolzenes Wachs gelegt, und dieſes heiß gemacht, bis das Holz anfaͤngt ſchwarz zu werden: wenn es wieder kalt iſt, ſo wird es nunmehr nach der Weite des Halſes genau abgedreht. Die Roͤhren C, L, M gehen durch dieſen hoͤlzernen Stoͤpſel, in den ſie luftdicht eingeſetzt ſind.
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Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 5. Leipzig, 1799, S. 670. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch05_1799/682>, abgerufen am 22.11.2024.
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