Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 5. Leipzig, 1799.
Homberg hat auch Gefäße, darinn man Liquoren unter einem bestimmten Volumen auf der Wage abwägen kan, den Namen der Aräometer beygelegt (s. den Art. S. 127.). Solcher Gefäße haben sich neuere Physiker öfter bedient, und sie der nöthigen Genauigkeit halber mit Thermometern verbunden. Ramsden (An account of experiments to determine the specific gravities of fluids etc. by I. Ramsden. London, 1792. 4maj.) beschreibt ein solches Gefäß, dessen er sich schon seit 1776 bey seinem Hydrometer bedient hat. Eine Flasche von 2 -- 2 1/2 Zoll Durchmesser, wie Taf. XXVIII. Fig. 4., mit einem engen sehr glatt abgeschliffenen Halse von 0,3 Zoll Durchmesser, wird mit einem sehr empfindlichen Thermometer versehen, dessen kleine Kugel so eben durch den Hals der Flasche gebracht werden kan. Die Röhre dieses Thermometers ist auf einer Seite platt geschliffen, um die Grade darauf verzeichnen zu können. Diese Grade so groß, als möglich, zu haben, werden ihrer auf die ganze Röhre nur 10 -- 12 gebracht, so daß sie etwa von 53--63 Grad nach Fahrenheit gehet. Auf den Hals der Flasche wird ein rundes, auf der einen Seite sehr eben geschliffnes und gut polirtes Glasscheibchen gelegt, in der Mitte mit einem Loche versehen, in welches das Ende der Thermometerröhre gedrang eingerieben ist, so daß die Kugel des Thermometers beynahe den Boden der Flasche erreicht. Die Flasche nebst dem Thermometer wird auf einer feinen Wage erst leer gewogen, und hierauf mit destillirtem Wasser oder einem andern Liquor bis oben ans Glasscheibchen gefüllt und abermals gewogen, da denn der Unterschied beyder Gewichte das Gewicht des eingefüllten Wassers oder Liquors bey der vom Thermometer angezeigten Temperatur giebt. Eine ähnliche Einrichtung von Herrn Schmeißer wird aus den philosophischen Transactionen von 1793 im Gothaischen Magazin für das Neuste aus der Physik rc. (IX. B.
Homberg hat auch Gefaͤße, darinn man Liquoren unter einem beſtimmten Volumen auf der Wage abwaͤgen kan, den Namen der Araͤometer beygelegt (ſ. den Art. S. 127.). Solcher Gefaͤße haben ſich neuere Phyſiker oͤfter bedient, und ſie der noͤthigen Genauigkeit halber mit Thermometern verbunden. Ramsden (An account of experiments to determine the ſpecific gravities of fluids etc. by I. Ramsden. London, 1792. 4maj.) beſchreibt ein ſolches Gefaͤß, deſſen er ſich ſchon ſeit 1776 bey ſeinem Hydrometer bedient hat. Eine Flaſche von 2 — 2 1/2 Zoll Durchmeſſer, wie Taf. XXVIII. Fig. 4., mit einem engen ſehr glatt abgeſchliffenen Halſe von 0,3 Zoll Durchmeſſer, wird mit einem ſehr empfindlichen Thermometer verſehen, deſſen kleine Kugel ſo eben durch den Hals der Flaſche gebracht werden kan. Die Roͤhre dieſes Thermometers iſt auf einer Seite platt geſchliffen, um die Grade darauf verzeichnen zu koͤnnen. Dieſe Grade ſo groß, als moͤglich, zu haben, werden ihrer auf die ganze Roͤhre nur 10 — 12 gebracht, ſo daß ſie etwa von 53—63 Grad nach Fahrenheit gehet. Auf den Hals der Flaſche wird ein rundes, auf der einen Seite ſehr eben geſchliffnes und gut polirtes Glasſcheibchen gelegt, in der Mitte mit einem Loche verſehen, in welches das Ende der Thermometerroͤhre gedrang eingerieben iſt, ſo daß die Kugel des Thermometers beynahe den Boden der Flaſche erreicht. Die Flaſche nebſt dem Thermometer wird auf einer feinen Wage erſt leer gewogen, und hierauf mit deſtillirtem Waſſer oder einem andern Liquor bis oben ans Glasſcheibchen gefuͤllt und abermals gewogen, da denn der Unterſchied beyder Gewichte das Gewicht des eingefuͤllten Waſſers oder Liquors bey der vom Thermometer angezeigten Temperatur giebt. Eine aͤhnliche Einrichtung von Herrn Schmeißer wird aus den philoſophiſchen Transactionen von 1793 im Gothaiſchen Magazin fuͤr das Neuſte aus der Phyſik rc. (IX. B. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0068" xml:id="P.5.56" n="56"/><lb/> Claſſe verbunden ſind, ſo wird man keinen Augenblick anſtehen, dieſer ſo einfachen und ſichern fahrenheitiſchen Einrichtung, nachdem ſie durch Hrn. <hi rendition="#b">Schmidts</hi> Bemuͤhungen auch den hoͤchſten Grad der Bequemlichkeit erhalten hat, vor allen uͤbrigen den Vorzug zu geben.</p> <p><hi rendition="#b">Homberg</hi> hat auch Gefaͤße, darinn man Liquoren unter einem beſtimmten Volumen auf der Wage abwaͤgen kan, den Namen der <hi rendition="#b">Araͤometer</hi> beygelegt (ſ. den Art. S. 127.). Solcher Gefaͤße haben ſich neuere Phyſiker oͤfter bedient, und ſie der noͤthigen Genauigkeit halber mit Thermometern verbunden. <hi rendition="#b">Ramsden</hi> <hi rendition="#aq">(An account of experiments to determine the ſpecific gravities of fluids etc. by <hi rendition="#i">I. Ramsden.</hi> London, 1792. 4maj.)</hi> beſchreibt ein ſolches Gefaͤß, deſſen er ſich ſchon ſeit 1776 bey ſeinem Hydrometer bedient hat. Eine Flaſche von 2 — 2 1/2 Zoll Durchmeſſer, wie Taf. <hi rendition="#aq">XXVIII.</hi> Fig. 4., mit einem engen ſehr glatt abgeſchliffenen Halſe von 0,3 Zoll Durchmeſſer, wird mit einem ſehr empfindlichen Thermometer verſehen, deſſen kleine Kugel ſo eben durch den Hals der Flaſche gebracht werden kan. Die Roͤhre dieſes Thermometers iſt auf einer Seite platt geſchliffen, um die Grade darauf verzeichnen zu koͤnnen. Dieſe Grade ſo groß, als moͤglich, zu haben, werden ihrer auf die ganze Roͤhre nur 10 — 12 gebracht, ſo daß ſie etwa von 53—63 Grad nach Fahrenheit gehet. Auf den Hals der Flaſche wird ein rundes, auf der einen Seite ſehr eben geſchliffnes und gut polirtes Glasſcheibchen gelegt, in der Mitte mit einem Loche verſehen, in welches das Ende der Thermometerroͤhre gedrang eingerieben iſt, ſo daß die Kugel des Thermometers beynahe den Boden der Flaſche erreicht. Die Flaſche nebſt dem Thermometer wird auf einer feinen Wage erſt leer gewogen, und hierauf mit deſtillirtem Waſſer oder einem andern Liquor bis oben ans Glasſcheibchen gefuͤllt und abermals gewogen, da denn der Unterſchied beyder Gewichte das Gewicht des eingefuͤllten Waſſers oder Liquors bey der vom Thermometer angezeigten Temperatur giebt.</p> <p>Eine aͤhnliche Einrichtung von Herrn <hi rendition="#b">Schmeißer</hi> wird aus den philoſophiſchen Transactionen von 1793 im Gothaiſchen Magazin fuͤr das Neuſte aus der Phyſik rc. <hi rendition="#aq">(IX.</hi> B.<lb/></p> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [56/0068]
Claſſe verbunden ſind, ſo wird man keinen Augenblick anſtehen, dieſer ſo einfachen und ſichern fahrenheitiſchen Einrichtung, nachdem ſie durch Hrn. Schmidts Bemuͤhungen auch den hoͤchſten Grad der Bequemlichkeit erhalten hat, vor allen uͤbrigen den Vorzug zu geben.
Homberg hat auch Gefaͤße, darinn man Liquoren unter einem beſtimmten Volumen auf der Wage abwaͤgen kan, den Namen der Araͤometer beygelegt (ſ. den Art. S. 127.). Solcher Gefaͤße haben ſich neuere Phyſiker oͤfter bedient, und ſie der noͤthigen Genauigkeit halber mit Thermometern verbunden. Ramsden (An account of experiments to determine the ſpecific gravities of fluids etc. by I. Ramsden. London, 1792. 4maj.) beſchreibt ein ſolches Gefaͤß, deſſen er ſich ſchon ſeit 1776 bey ſeinem Hydrometer bedient hat. Eine Flaſche von 2 — 2 1/2 Zoll Durchmeſſer, wie Taf. XXVIII. Fig. 4., mit einem engen ſehr glatt abgeſchliffenen Halſe von 0,3 Zoll Durchmeſſer, wird mit einem ſehr empfindlichen Thermometer verſehen, deſſen kleine Kugel ſo eben durch den Hals der Flaſche gebracht werden kan. Die Roͤhre dieſes Thermometers iſt auf einer Seite platt geſchliffen, um die Grade darauf verzeichnen zu koͤnnen. Dieſe Grade ſo groß, als moͤglich, zu haben, werden ihrer auf die ganze Roͤhre nur 10 — 12 gebracht, ſo daß ſie etwa von 53—63 Grad nach Fahrenheit gehet. Auf den Hals der Flaſche wird ein rundes, auf der einen Seite ſehr eben geſchliffnes und gut polirtes Glasſcheibchen gelegt, in der Mitte mit einem Loche verſehen, in welches das Ende der Thermometerroͤhre gedrang eingerieben iſt, ſo daß die Kugel des Thermometers beynahe den Boden der Flaſche erreicht. Die Flaſche nebſt dem Thermometer wird auf einer feinen Wage erſt leer gewogen, und hierauf mit deſtillirtem Waſſer oder einem andern Liquor bis oben ans Glasſcheibchen gefuͤllt und abermals gewogen, da denn der Unterſchied beyder Gewichte das Gewicht des eingefuͤllten Waſſers oder Liquors bey der vom Thermometer angezeigten Temperatur giebt.
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