Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 5. Leipzig, 1799.Nebel. Zus. zu Th. III. S. 326--329. Hier sind die Nebel nach dem Auflösungssystem erklärt. Herr Hube fügt noch hinzu, jeder Nebel setze eine Ausdünstung der zweyten Art voraus, daher seyen die Nebel in heißen Gegenden seltner, und werden gegen die Pole immer häufiger Es gehöre auch dazu, daß die Luft bis auf eine beträchtliche Höhe fast mit Dünsten gesättiget sey. Die Nebel bestehen aus Bläschen, die sich durch Elektricität zurückstoßen; diese sey auch die wahre Ursache, welche sie so lange über der Erde erhalte. Kurz vor dem Niederfallen verlieren die Nebel alle ihre Elektricität, welche gemeiniglich positiv, die der Wolken hingegen negativ ist. Nach Herrn de Luc entstehen die Nebel aus dem in der Luft befindlichen Wasserdampfe, dem sein fortleitendes Fluidum durch Erkältung oder Druck entzogen wird. Bey den niedrigen Nebeln reicht die Erkältung zu, die Phänomene zu erklären, daher die de Lucsche Theorie hier nicht so weit von dem Auflösungssystem abweicht. Nach Herrn Lampadius hat der Nebel jederzeit die positive Elektricität der Atmosphäre, welche ihn schwebend erhält. Seine Elektricität ist bald stärker, bald schwächer, übersteigt aber nie denjenigen Grad, wo das Elektrometer ohne Rauch 4--5 Linien Divergenz angiebt. Herr Gren (Grundriß der Naturl. §. 720. 1162) scheint nicht geneigt, die bläschenförmige Gestalt der Nebel anzuerkennen; er hält sie sür Wasser, das blos wegen seiner feinen Zertheilung durch Cohäsion in der Luft schwimmend erhalten wird. Nebelsterne. Zusatz zu Th III. S. 329--331. Herr Herschel hat sein in acht Classen abgetheiltes Verzeichniß von Nebelflecken und Sternhaufen (Catalogue of one thousand new Nebulae and Clusters of Stars. London, 1786. 4.) noch mit einem zweyten Tausend (Philos. Trans. 1789. Vol. LXXIX. P. I.) vermehrt, und dabey bemerkt, der größte Theil derselben sey rund, und ihr Glanz nehme Nebel. Zuſ. zu Th. III. S. 326—329. Hier ſind die Nebel nach dem Aufloͤſungsſyſtem erklaͤrt. Herr Hube fuͤgt noch hinzu, jeder Nebel ſetze eine Ausduͤnſtung der zweyten Art voraus, daher ſeyen die Nebel in heißen Gegenden ſeltner, und werden gegen die Pole immer haͤufiger Es gehoͤre auch dazu, daß die Luft bis auf eine betraͤchtliche Hoͤhe faſt mit Duͤnſten geſaͤttiget ſey. Die Nebel beſtehen aus Blaͤschen, die ſich durch Elektricitaͤt zuruͤckſtoßen; dieſe ſey auch die wahre Urſache, welche ſie ſo lange uͤber der Erde erhalte. Kurz vor dem Niederfallen verlieren die Nebel alle ihre Elektricitaͤt, welche gemeiniglich poſitiv, die der Wolken hingegen negativ iſt. Nach Herrn de Luc entſtehen die Nebel aus dem in der Luft befindlichen Waſſerdampfe, dem ſein fortleitendes Fluidum durch Erkaͤltung oder Druck entzogen wird. Bey den niedrigen Nebeln reicht die Erkaͤltung zu, die Phaͤnomene zu erklaͤren, daher die de Lucſche Theorie hier nicht ſo weit von dem Aufloͤſungsſyſtem abweicht. Nach Herrn Lampadius hat der Nebel jederzeit die poſitive Elektricitaͤt der Atmoſphaͤre, welche ihn ſchwebend erhaͤlt. Seine Elektricitaͤt iſt bald ſtaͤrker, bald ſchwaͤcher, uͤberſteigt aber nie denjenigen Grad, wo das Elektrometer ohne Rauch 4—5 Linien Divergenz angiebt. Herr Gren (Grundriß der Naturl. §. 720. 1162) ſcheint nicht geneigt, die blaͤschenfoͤrmige Geſtalt der Nebel anzuerkennen; er haͤlt ſie ſuͤr Waſſer, das blos wegen ſeiner feinen Zertheilung durch Cohaͤſion in der Luft ſchwimmend erhalten wird. Nebelſterne. Zuſatz zu Th III. S. 329—331. Herr Herſchel hat ſein in acht Claſſen abgetheiltes Verzeichniß von Nebelflecken und Sternhaufen (Catalogue of one thouſand new Nebulae and Cluſters of Stars. London, 1786. 4.) noch mit einem zweyten Tauſend (Philoſ. Trans. 1789. Vol. LXXIX. P. 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Nebel.
Zuſ. zu Th. III. S. 326—329.
Hier ſind die Nebel nach dem Aufloͤſungsſyſtem erklaͤrt. Herr Hube fuͤgt noch hinzu, jeder Nebel ſetze eine Ausduͤnſtung der zweyten Art voraus, daher ſeyen die Nebel in heißen Gegenden ſeltner, und werden gegen die Pole immer haͤufiger Es gehoͤre auch dazu, daß die Luft bis auf eine betraͤchtliche Hoͤhe faſt mit Duͤnſten geſaͤttiget ſey. Die Nebel beſtehen aus Blaͤschen, die ſich durch Elektricitaͤt zuruͤckſtoßen; dieſe ſey auch die wahre Urſache, welche ſie ſo lange uͤber der Erde erhalte. Kurz vor dem Niederfallen verlieren die Nebel alle ihre Elektricitaͤt, welche gemeiniglich poſitiv, die der Wolken hingegen negativ iſt.
Nach Herrn de Luc entſtehen die Nebel aus dem in der Luft befindlichen Waſſerdampfe, dem ſein fortleitendes Fluidum durch Erkaͤltung oder Druck entzogen wird. Bey den niedrigen Nebeln reicht die Erkaͤltung zu, die Phaͤnomene zu erklaͤren, daher die de Lucſche Theorie hier nicht ſo weit von dem Aufloͤſungsſyſtem abweicht. Nach Herrn Lampadius hat der Nebel jederzeit die poſitive Elektricitaͤt der Atmoſphaͤre, welche ihn ſchwebend erhaͤlt. Seine Elektricitaͤt iſt bald ſtaͤrker, bald ſchwaͤcher, uͤberſteigt aber nie denjenigen Grad, wo das Elektrometer ohne Rauch 4—5 Linien Divergenz angiebt. Herr Gren (Grundriß der Naturl. §. 720. 1162) ſcheint nicht geneigt, die blaͤschenfoͤrmige Geſtalt der Nebel anzuerkennen; er haͤlt ſie ſuͤr Waſſer, das blos wegen ſeiner feinen Zertheilung durch Cohaͤſion in der Luft ſchwimmend erhalten wird.
Nebelſterne.
Zuſatz zu Th III. S. 329—331.
Herr Herſchel hat ſein in acht Claſſen abgetheiltes Verzeichniß von Nebelflecken und Sternhaufen (Catalogue of one thouſand new Nebulae and Cluſters of Stars. London, 1786. 4.) noch mit einem zweyten Tauſend (Philoſ. Trans. 1789. Vol. LXXIX. P. I.) vermehrt, und dabey bemerkt, der groͤßte Theil derſelben ſey rund, und ihr Glanz nehme
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