das andere pp aber in einem Kreisbogen um m aufgerichtet, und niedergelegt werden kan. Das bewegliche Rohr ist so lang, daß sein oberes Ende bey senkrechter Stellung in die Horizontallinie kömmt, welche den Hahn cb nach der Richtung seiner Axe durchschneidet. An das Rohr pp ist oben ein kugelförmiges Gefäß befestiget, dessen Inhalt größer seyn muß, als der des Gefäßes CC, und das man wegen des Gewichts des darinn enthaltenen Quecksilbers nicht, wie CC, von Glas, sondern am besten von Eisen, machen würde. Die Einrichtung des Gewindes bey m ist den Fügungen der Gelenke an den Röhren der Feuerspritzen ähnlich; man findet davon im Grenischen Journale a. a. O. eine umständliche Beschreibung.
Mit dieser Maschine wird nun das Auspumpen auf folgende Art bewerkstilliget. Wenn die Glocke auf den Teller gesetzt, und der Hahn cb so gestellt ist, daß das Gefäß CC mit der äußern Luft in Verbindung steht, so wird das bewegliche Rohr senkrecht gestellt, und durch das darauf befindliche Gefäß mit Quecksilber gefüllt, so daß dieses endlich bis ganz ans Ende des Rohrs reicht. Das Quecksilber tritt also im andern Rohre eben so hoch, erfüllt das Gefäß CC, und reicht bis in den Canal des Hahns. Die Luft, welche dadurch aus den Röhren und dem Gefäße CC vertrieben wird, geht durch den Hahn ins Freye aus. Hat nun das Quecksilber die Höhe des Hahns erreicht, so drehet man letztern, um die Verbindung mit der äußern Luft abzuschneiden, und die mit der Glocke zu eröfnen. Hierauf neigt man das bewegliche Rohr, und bringt es nach und nach durch den ganzen Bogen in die horizontale Lage. Die Maschine verwandelt sich nun in eine Art von Winkelbarometer, und das Quecksilber kan nicht mehr in der senkrechten Höhe des Hahns über den Niveau des nunmehr unten liegenden Gefäßes erhalten werden, weil diese Höhe größer, als 28 Zoll, ist. Es fällt also herab, tritt aus dem Gefäße CC heraus, und würde 28 Zoll hoch über dem Niveau des andern Gefäßes stehen bleiben, wenn sich über ihm eine torricellische Leere befände. So aber folgt die Luft aus der Glocke nach, und drückt durch die ihr noch übrigbleibende Federkraft das Quecksilber tiefer herab.
das andere pp aber in einem Kreisbogen um m aufgerichtet, und niedergelegt werden kan. Das bewegliche Rohr iſt ſo lang, daß ſein oberes Ende bey ſenkrechter Stellung in die Horizontallinie koͤmmt, welche den Hahn cb nach der Richtung ſeiner Axe durchſchneidet. An das Rohr pp iſt oben ein kugelfoͤrmiges Gefaͤß befeſtiget, deſſen Inhalt groͤßer ſeyn muß, als der des Gefaͤßes CC, und das man wegen des Gewichts des darinn enthaltenen Queckſilbers nicht, wie CC, von Glas, ſondern am beſten von Eiſen, machen wuͤrde. Die Einrichtung des Gewindes bey m iſt den Fuͤgungen der Gelenke an den Roͤhren der Feuerſpritzen aͤhnlich; man findet davon im Greniſchen Journale a. a. O. eine umſtaͤndliche Beſchreibung.
Mit dieſer Maſchine wird nun das Auspumpen auf folgende Art bewerkſtilliget. Wenn die Glocke auf den Teller geſetzt, und der Hahn cb ſo geſtellt iſt, daß das Gefaͤß CC mit der aͤußern Luft in Verbindung ſteht, ſo wird das bewegliche Rohr ſenkrecht geſtellt, und durch das darauf befindliche Gefaͤß mit Queckſilber gefuͤllt, ſo daß dieſes endlich bis ganz ans Ende des Rohrs reicht. Das Queckſilber tritt alſo im andern Rohre eben ſo hoch, erfuͤllt das Gefaͤß CC, und reicht bis in den Canal des Hahns. Die Luft, welche dadurch aus den Roͤhren und dem Gefaͤße CC vertrieben wird, geht durch den Hahn ins Freye aus. Hat nun das Queckſilber die Hoͤhe des Hahns erreicht, ſo drehet man letztern, um die Verbindung mit der aͤußern Luft abzuſchneiden, und die mit der Glocke zu eroͤfnen. Hierauf neigt man das bewegliche Rohr, und bringt es nach und nach durch den ganzen Bogen in die horizontale Lage. Die Maſchine verwandelt ſich nun in eine Art von Winkelbarometer, und das Queckſilber kan nicht mehr in der ſenkrechten Hoͤhe des Hahns uͤber den Niveau des nunmehr unten liegenden Gefaͤßes erhalten werden, weil dieſe Hoͤhe groͤßer, als 28 Zoll, iſt. Es faͤllt alſo herab, tritt aus dem Gefaͤße CC heraus, und wuͤrde 28 Zoll hoch uͤber dem Niveau des andern Gefaͤßes ſtehen bleiben, wenn ſich uͤber ihm eine torricelliſche Leere befaͤnde. So aber folgt die Luft aus der Glocke nach, und druͤckt durch die ihr noch uͤbrigbleibende Federkraft das Queckſilber tiefer herab.
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das andere pp aber in einem Kreisbogen um m aufgerichtet, und niedergelegt werden kan. Das bewegliche Rohr iſt ſo lang, daß ſein oberes Ende bey ſenkrechter Stellung in die Horizontallinie koͤmmt, welche den Hahn cb nach der Richtung ſeiner Axe durchſchneidet. An das Rohr pp iſt oben ein kugelfoͤrmiges Gefaͤß befeſtiget, deſſen Inhalt groͤßer ſeyn muß, als der des Gefaͤßes CC, und das man wegen des Gewichts des darinn enthaltenen Queckſilbers nicht, wie CC, von Glas, ſondern am beſten von Eiſen, machen wuͤrde. Die Einrichtung des Gewindes bey m iſt den Fuͤgungen der Gelenke an den Roͤhren der Feuerſpritzen aͤhnlich; man findet davon im Greniſchen Journale a. a. O. eine umſtaͤndliche Beſchreibung.
Mit dieſer Maſchine wird nun das Auspumpen auf folgende Art bewerkſtilliget. Wenn die Glocke auf den Teller geſetzt, und der Hahn cb ſo geſtellt iſt, daß das Gefaͤß CC mit der aͤußern Luft in Verbindung ſteht, ſo wird das bewegliche Rohr ſenkrecht geſtellt, und durch das darauf befindliche Gefaͤß mit Queckſilber gefuͤllt, ſo daß dieſes endlich bis ganz ans Ende des Rohrs reicht. Das Queckſilber tritt alſo im andern Rohre eben ſo hoch, erfuͤllt das Gefaͤß CC, und reicht bis in den Canal des Hahns. Die Luft, welche dadurch aus den Roͤhren und dem Gefaͤße CC vertrieben wird, geht durch den Hahn ins Freye aus. Hat nun das Queckſilber die Hoͤhe des Hahns erreicht, ſo drehet man letztern, um die Verbindung mit der aͤußern Luft abzuſchneiden, und die mit der Glocke zu eroͤfnen. Hierauf neigt man das bewegliche Rohr, und bringt es nach und nach durch den ganzen Bogen in die horizontale Lage. Die Maſchine verwandelt ſich nun in eine Art von Winkelbarometer, und das Queckſilber kan nicht mehr in der ſenkrechten Hoͤhe des Hahns uͤber den Niveau des nunmehr unten liegenden Gefaͤßes erhalten werden, weil dieſe Hoͤhe groͤßer, als 28 Zoll, iſt. Es faͤllt alſo herab, tritt aus dem Gefaͤße CC heraus, und wuͤrde 28 Zoll hoch uͤber dem Niveau des andern Gefaͤßes ſtehen bleiben, wenn ſich uͤber ihm eine torricelliſche Leere befaͤnde. So aber folgt die Luft aus der Glocke nach, und druͤckt durch die ihr noch uͤbrigbleibende Federkraft das Queckſilber tiefer herab.
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Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 5. Leipzig, 1799, S. 599. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch05_1799/611>, abgerufen am 22.11.2024.
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