Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 5. Leipzig, 1799.
Die Hauptsache besteht in der Art, wie die Bodenventile geöfnet werden. Dazu ist unter jedem Stiefel eine messingene Büchse, wie tumo, Taf. XXIX. Fig. 20. luftdicht befestiget. Darinn befindet sich ein kleiner gabelförmiger Hebel, der in das Stängelchen am Kegel des Ventils bey u eingreift. Dieser Hebel steckt in einem Wellbaume te, der durch eine mit Leder ausgekleidete kleinere Büchse geht. An diesen Wellbaum ist bey e wieder ein Hebel ei eingesteckt, und bey i mit einem andern Hebel iQ verbunden, der in seinem Ruhepunkte S mit einem Stifte an das Bret der Maschine befestiget ist. Von dem Ende Q geht ein metallenes Stängelchen durch den hölzernen Pfeiler der Maschine, das unten bey Q mit iQ durch ein Gewerbe verbunden ist. Oben greift dieses Stängelchen wieder in einen Hebel, der auch in der Mitte einen Stift hat, und von zween Stahlfedern aufund niedergedrückt wird; sein anderes Ende paßt in eine in die gezahnte Stange gefeilte Vertiefung. Wird nun die bezahnte Stange mit dem Stempel in die Höhe gewunden. so muß der letztgedachte Hebel mit seinem Ende aus dieser Vertiefung heraus; die Stange glitscht an ihm hinauf, drückt also sein anderes Ende und damit das durch den Pfeiler gehende Stängelchen hinunter, dieses wirkt vermittelst des Hebels Qi durch die Lederbüchse te auf den gabelförmigen Hebel du, und hebt das Ventil bc in die Höhe. In dem andern Stiefel geschieht gerade das Gegentheil, und so öfnen und schließen sich die Ventile wechselsweise durch äußere Gewalt. Damit das Leder in der Büchse te feucht bleibe, hat Herr R. oben an dem Theile, der aus der größern Büchse hervorgeht, ein kleines Loch bohren lassen, wodurch man zuweilen einen Tropfen Oel hineinfallen läßt. Herr R. ließ diese Luftpumpe durch den Uhrmacher, Hrn. Calame, verfertigen, der sich erbietet, sie in der Höhe von 1 Fuß und 2 pariser Zoll Weite für 15 französische Louisd'or
Die Hauptſache beſteht in der Art, wie die Bodenventile geoͤfnet werden. Dazu iſt unter jedem Stiefel eine meſſingene Buͤchſe, wie tumo, Taf. XXIX. Fig. 20. luftdicht befeſtiget. Darinn befindet ſich ein kleiner gabelfoͤrmiger Hebel, der in das Staͤngelchen am Kegel des Ventils bey u eingreift. Dieſer Hebel ſteckt in einem Wellbaume te, der durch eine mit Leder ausgekleidete kleinere Buͤchſe geht. An dieſen Wellbaum iſt bey e wieder ein Hebel ei eingeſteckt, und bey i mit einem andern Hebel iQ verbunden, der in ſeinem Ruhepunkte S mit einem Stifte an das Bret der Maſchine befeſtiget iſt. Von dem Ende Q geht ein metallenes Staͤngelchen durch den hoͤlzernen Pfeiler der Maſchine, das unten bey Q mit iQ durch ein Gewerbe verbunden iſt. Oben greift dieſes Staͤngelchen wieder in einen Hebel, der auch in der Mitte einen Stift hat, und von zween Stahlfedern aufund niedergedruͤckt wird; ſein anderes Ende paßt in eine in die gezahnte Stange gefeilte Vertiefung. Wird nun die bezahnte Stange mit dem Stempel in die Hoͤhe gewunden. ſo muß der letztgedachte Hebel mit ſeinem Ende aus dieſer Vertiefung heraus; die Stange glitſcht an ihm hinauf, druͤckt alſo ſein anderes Ende und damit das durch den Pfeiler gehende Staͤngelchen hinunter, dieſes wirkt vermittelſt des Hebels Qi durch die Lederbuͤchſe te auf den gabelfoͤrmigen Hebel du, und hebt das Ventil bc in die Hoͤhe. In dem andern Stiefel geſchieht gerade das Gegentheil, und ſo oͤfnen und ſchließen ſich die Ventile wechſelsweiſe durch aͤußere Gewalt. Damit das Leder in der Buͤchſe te feucht bleibe, hat Herr R. oben an dem Theile, der aus der groͤßern Buͤchſe hervorgeht, ein kleines Loch bohren laſſen, wodurch man zuweilen einen Tropfen Oel hineinfallen laͤßt. Herr R. ließ dieſe Luftpumpe durch den Uhrmacher, Hrn. Calame, verfertigen, der ſich erbietet, ſie in der Hoͤhe von 1 Fuß und 2 pariſer Zoll Weite fuͤr 15 franzoͤſiſche Louisd'or <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0607" xml:id="P.5.595" n="595"/><lb/> es betrage nicht ſo viel, als bey C. das Reiben der Kolbenſtange in den Lederbuͤchſen, das Hinunterſtoßen ſey deſto leichter, und wenn die Pumpe doppelt ſey, ſo erſetze ein Stempel dem andern dieſen Aufwand an Kraft.</p> <p>Die Hauptſache beſteht in der Art, wie die Bodenventile geoͤfnet werden. Dazu iſt unter jedem Stiefel eine meſſingene Buͤchſe, wie <hi rendition="#aq">tumo,</hi> Taf. <hi rendition="#aq">XXIX.</hi> Fig. 20. luftdicht befeſtiget. Darinn befindet ſich ein kleiner gabelfoͤrmiger Hebel, der in das Staͤngelchen am Kegel des Ventils bey <hi rendition="#aq">u</hi> eingreift. Dieſer Hebel ſteckt in einem Wellbaume <hi rendition="#aq">te,</hi> der durch eine mit Leder ausgekleidete kleinere Buͤchſe geht. An dieſen Wellbaum iſt bey <hi rendition="#aq">e</hi> wieder ein Hebel <hi rendition="#aq">ei</hi> eingeſteckt, und bey <hi rendition="#aq">i</hi> mit einem andern Hebel <hi rendition="#aq">iQ</hi> verbunden, der in ſeinem Ruhepunkte <hi rendition="#aq">S</hi> mit einem Stifte an das Bret der Maſchine befeſtiget iſt. Von dem Ende <hi rendition="#aq">Q</hi> geht ein metallenes Staͤngelchen durch den hoͤlzernen Pfeiler der Maſchine, das unten bey <hi rendition="#aq">Q</hi> mit <hi rendition="#aq">iQ</hi> durch ein Gewerbe verbunden iſt. Oben greift dieſes Staͤngelchen wieder in einen Hebel, der auch in der Mitte einen Stift hat, und von zween Stahlfedern aufund niedergedruͤckt wird; ſein anderes Ende paßt in eine in die gezahnte Stange gefeilte Vertiefung.</p> <p>Wird nun die bezahnte Stange mit dem Stempel in die Hoͤhe gewunden. ſo muß der letztgedachte Hebel mit ſeinem Ende aus dieſer Vertiefung heraus; die Stange glitſcht an ihm hinauf, druͤckt alſo ſein anderes Ende und damit das durch den Pfeiler gehende Staͤngelchen hinunter, dieſes wirkt vermittelſt des Hebels <hi rendition="#aq">Qi</hi> durch die Lederbuͤchſe <hi rendition="#aq">te</hi> auf den gabelfoͤrmigen Hebel <hi rendition="#aq">du,</hi> und hebt das Ventil <hi rendition="#aq">bc</hi> in die Hoͤhe. In dem andern Stiefel geſchieht gerade das Gegentheil, und ſo oͤfnen und ſchließen ſich die Ventile wechſelsweiſe durch aͤußere Gewalt. Damit das Leder in der Buͤchſe <hi rendition="#aq">te</hi> feucht bleibe, hat Herr R. oben an dem Theile, der aus der groͤßern Buͤchſe hervorgeht, ein kleines Loch bohren laſſen, wodurch man zuweilen einen Tropfen Oel hineinfallen laͤßt.</p> <p>Herr R. ließ dieſe Luftpumpe durch den Uhrmacher, Hrn. <hi rendition="#b">Calame,</hi> verfertigen, der ſich erbietet, ſie in der Hoͤhe von 1 Fuß und 2 pariſer Zoll Weite fuͤr 15 franzoͤſiſche Louisd'or<lb/></p> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [595/0607]
es betrage nicht ſo viel, als bey C. das Reiben der Kolbenſtange in den Lederbuͤchſen, das Hinunterſtoßen ſey deſto leichter, und wenn die Pumpe doppelt ſey, ſo erſetze ein Stempel dem andern dieſen Aufwand an Kraft.
Die Hauptſache beſteht in der Art, wie die Bodenventile geoͤfnet werden. Dazu iſt unter jedem Stiefel eine meſſingene Buͤchſe, wie tumo, Taf. XXIX. Fig. 20. luftdicht befeſtiget. Darinn befindet ſich ein kleiner gabelfoͤrmiger Hebel, der in das Staͤngelchen am Kegel des Ventils bey u eingreift. Dieſer Hebel ſteckt in einem Wellbaume te, der durch eine mit Leder ausgekleidete kleinere Buͤchſe geht. An dieſen Wellbaum iſt bey e wieder ein Hebel ei eingeſteckt, und bey i mit einem andern Hebel iQ verbunden, der in ſeinem Ruhepunkte S mit einem Stifte an das Bret der Maſchine befeſtiget iſt. Von dem Ende Q geht ein metallenes Staͤngelchen durch den hoͤlzernen Pfeiler der Maſchine, das unten bey Q mit iQ durch ein Gewerbe verbunden iſt. Oben greift dieſes Staͤngelchen wieder in einen Hebel, der auch in der Mitte einen Stift hat, und von zween Stahlfedern aufund niedergedruͤckt wird; ſein anderes Ende paßt in eine in die gezahnte Stange gefeilte Vertiefung.
Wird nun die bezahnte Stange mit dem Stempel in die Hoͤhe gewunden. ſo muß der letztgedachte Hebel mit ſeinem Ende aus dieſer Vertiefung heraus; die Stange glitſcht an ihm hinauf, druͤckt alſo ſein anderes Ende und damit das durch den Pfeiler gehende Staͤngelchen hinunter, dieſes wirkt vermittelſt des Hebels Qi durch die Lederbuͤchſe te auf den gabelfoͤrmigen Hebel du, und hebt das Ventil bc in die Hoͤhe. In dem andern Stiefel geſchieht gerade das Gegentheil, und ſo oͤfnen und ſchließen ſich die Ventile wechſelsweiſe durch aͤußere Gewalt. Damit das Leder in der Buͤchſe te feucht bleibe, hat Herr R. oben an dem Theile, der aus der groͤßern Buͤchſe hervorgeht, ein kleines Loch bohren laſſen, wodurch man zuweilen einen Tropfen Oel hineinfallen laͤßt.
Herr R. ließ dieſe Luftpumpe durch den Uhrmacher, Hrn. Calame, verfertigen, der ſich erbietet, ſie in der Hoͤhe von 1 Fuß und 2 pariſer Zoll Weite fuͤr 15 franzoͤſiſche Louisd'or
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