so hebt er es noch um 1 Fuß weiter in die Höhe, und da er sodann die Kugeln nicht mehr sehen kan, so berührt er mit der andern Hand den Haken, und setzt es, nachdem er aufgehört hat zu berühren, nahe an die Erde, um zu sehen, ob es sich elektrisirt hat; ist dies, so sagt er, die Elektricität sey bey 8 Fuß Höhe merklich geworden. Ist es aber nicht, so hebt er es so hoch, als er mit seinem Arme reichen kan, und wiederholt das vorige Verfahren. Wofern er nun Elektricität findet, sagt er, sie sey bey 9 Fuß Höhe merklich geworden; findet er keine, so hält er das Instrument für die jetzige Luftelektricität für unzureichend, und schickt alsdann seine Bleykugel in die Luft, um sie in den höhern Gegenden zu untersuchen.
Nach dieser Methode versichert er, Luftelektricität gefunden zu haben, wenn 100 Fuß hohe Leiter, dergleichen er einen über seinem Hause hatte, nicht das Mindeste davon zu erkennen gaben. Diesen Vorzug des Instruments schreibt er lediglich der vollkommnen Isolirung desselben zu, da die großen feststehenden Leiter an der feuchten Luft so ausströmend werden, als ob sie gar nicht mehr isolirt wären, ein so kleines Werkzeug hingegen immer in der Tasche getragen und trocken erhalten werden kan. Hiezu kömmt auch noch die Simplicität und der wohlfeile Preiß dieser kleinen Maschinen, deren eine ganz vollständig von Hrn. Paul in Genf verfertigt, mit Regenschirm, Metallspitze und Futteral nicht mehr, als einen Louisd'or, kostete.
Die portative Geräthschaft, welche Hr. Volta in seinen meteorologischen Briefen beschreibt, und mit den Beobachtungen mehrerer Monate begleitet, unterscheidet sich von dem Apparat des Hrn. de Saussure sehr wenig: nur gebraucht Hr. Volta anstatt der Saussurischen Glocke sein Flaschenelektrometer mit Strohhalmen, s. den Zusatz zu dem Art. Elektrometer (oben S. 337.). Er führt durch den Deckel der Flasche ebenfalls einen Metalldrath, dessen Spitze er aber mit der Flamme eines Lichts oder angezündeten Schwefelfadens bewasnet. Eine solche Flamme, deren Gebrauch schon von Bennet(Philos. Trans. Vol. LXXVII. P. II. p. 290. übers. in den Leipziger Samml. zur Physik
ſo hebt er es noch um 1 Fuß weiter in die Hoͤhe, und da er ſodann die Kugeln nicht mehr ſehen kan, ſo beruͤhrt er mit der andern Hand den Haken, und ſetzt es, nachdem er aufgehoͤrt hat zu beruͤhren, nahe an die Erde, um zu ſehen, ob es ſich elektriſirt hat; iſt dies, ſo ſagt er, die Elektricitaͤt ſey bey 8 Fuß Hoͤhe merklich geworden. Iſt es aber nicht, ſo hebt er es ſo hoch, als er mit ſeinem Arme reichen kan, und wiederholt das vorige Verfahren. Wofern er nun Elektricitaͤt findet, ſagt er, ſie ſey bey 9 Fuß Hoͤhe merklich geworden; findet er keine, ſo haͤlt er das Inſtrument fuͤr die jetzige Luftelektricitaͤt fuͤr unzureichend, und ſchickt alsdann ſeine Bleykugel in die Luft, um ſie in den hoͤhern Gegenden zu unterſuchen.
Nach dieſer Methode verſichert er, Luftelektricitaͤt gefunden zu haben, wenn 100 Fuß hohe Leiter, dergleichen er einen uͤber ſeinem Hauſe hatte, nicht das Mindeſte davon zu erkennen gaben. Dieſen Vorzug des Inſtruments ſchreibt er lediglich der vollkommnen Iſolirung deſſelben zu, da die großen feſtſtehenden Leiter an der feuchten Luft ſo ausſtroͤmend werden, als ob ſie gar nicht mehr iſolirt waͤren, ein ſo kleines Werkzeug hingegen immer in der Taſche getragen und trocken erhalten werden kan. Hiezu koͤmmt auch noch die Simplicitaͤt und der wohlfeile Preiß dieſer kleinen Maſchinen, deren eine ganz vollſtaͤndig von Hrn. Paul in Genf verfertigt, mit Regenſchirm, Metallſpitze und Futteral nicht mehr, als einen Louisd'or, koſtete.
Die portative Geraͤthſchaft, welche Hr. Volta in ſeinen meteorologiſchen Briefen beſchreibt, und mit den Beobachtungen mehrerer Monate begleitet, unterſcheidet ſich von dem Apparat des Hrn. de Sauſſure ſehr wenig: nur gebraucht Hr. Volta anſtatt der Sauſſuriſchen Glocke ſein Flaſchenelektrometer mit Strohhalmen, ſ. den Zuſatz zu dem Art. Elektrometer (oben S. 337.). Er fuͤhrt durch den Deckel der Flaſche ebenfalls einen Metalldrath, deſſen Spitze er aber mit der Flamme eines Lichts oder angezuͤndeten Schwefelfadens bewaſnet. Eine ſolche Flamme, deren Gebrauch ſchon von Bennet(Philoſ. Trans. Vol. LXXVII. P. II. p. 290. uͤberſ. in den Leipziger Samml. zur Phyſik
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ſo hebt er es noch um 1 Fuß weiter in die Hoͤhe, und da er ſodann die Kugeln nicht mehr ſehen kan, ſo beruͤhrt er mit der andern Hand den Haken, und ſetzt es, nachdem er aufgehoͤrt hat zu beruͤhren, nahe an die Erde, um zu ſehen, ob es ſich elektriſirt hat; iſt dies, ſo ſagt er, die Elektricitaͤt ſey bey 8 Fuß Hoͤhe merklich geworden. Iſt es aber nicht, ſo hebt er es ſo hoch, als er mit ſeinem Arme reichen kan, und wiederholt das vorige Verfahren. Wofern er nun Elektricitaͤt findet, ſagt er, ſie ſey bey 9 Fuß Hoͤhe merklich geworden; findet er keine, ſo haͤlt er das Inſtrument fuͤr die jetzige Luftelektricitaͤt fuͤr unzureichend, und ſchickt alsdann ſeine Bleykugel in die Luft, um ſie in den hoͤhern Gegenden zu unterſuchen.
Nach dieſer Methode verſichert er, Luftelektricitaͤt gefunden zu haben, wenn 100 Fuß hohe Leiter, dergleichen er einen uͤber ſeinem Hauſe hatte, nicht das Mindeſte davon zu erkennen gaben. Dieſen Vorzug des Inſtruments ſchreibt er lediglich der vollkommnen Iſolirung deſſelben zu, da die großen feſtſtehenden Leiter an der feuchten Luft ſo ausſtroͤmend werden, als ob ſie gar nicht mehr iſolirt waͤren, ein ſo kleines Werkzeug hingegen immer in der Taſche getragen und trocken erhalten werden kan. Hiezu koͤmmt auch noch die Simplicitaͤt und der wohlfeile Preiß dieſer kleinen Maſchinen, deren eine ganz vollſtaͤndig von Hrn. Paul in Genf verfertigt, mit Regenſchirm, Metallſpitze und Futteral nicht mehr, als einen Louisd'or, koſtete.
Die portative Geraͤthſchaft, welche Hr. Volta in ſeinen meteorologiſchen Briefen beſchreibt, und mit den Beobachtungen mehrerer Monate begleitet, unterſcheidet ſich von dem Apparat des Hrn. de Sauſſure ſehr wenig: nur gebraucht Hr. Volta anſtatt der Sauſſuriſchen Glocke ſein Flaſchenelektrometer mit Strohhalmen, ſ. den Zuſatz zu dem Art. Elektrometer (oben S. 337.). Er fuͤhrt durch den Deckel der Flaſche ebenfalls einen Metalldrath, deſſen Spitze er aber mit der Flamme eines Lichts oder angezuͤndeten Schwefelfadens bewaſnet. Eine ſolche Flamme, deren Gebrauch ſchon von Bennet (Philoſ. Trans. Vol. LXXVII. P. II. p. 290. uͤberſ. in den Leipziger Samml. zur Phyſik
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Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 5. Leipzig, 1799, S. 582. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch05_1799/594>, abgerufen am 22.11.2024.
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