Um davon Gebrauch zu machen, stellt man es zwischen den Himmel und das Auge, und sucht die Nüance, deren Ton dem der Farbe des Himmels gleich ist. Dies muß an einem freyen Orte geschehen, wo die Farben durch ein starkes Taglicht erhellet werden. Am Fenster oder sonst im Innern des Hauses würden die Farben verdunkelter scheinen, als im sreyen Felde. Indessen muß man doch auch nicht an den Sonnenstralen beobachten, da man nicht immer Sonne hat, dagegen immer sich so stellen kan, daß die Farben erleuchtet und im Schatten sind. Endlich muß man auf die Stellung der Sonne Rücksicht nehmen, indem der Himmel gerade unter der Sonne dunstiger und sein Blau minder dunkel erscheint, als auf der entgegengesetzten Seite.
Es fällt in die Augen, wieviel Unbestimmtheit noch in der Einrichtung dieser Geräthschaft zurückbleibt. Schwerlich läßt sich behaupten, daß das Vermögen der Augen, kleine Gegenstände in der Entfernung wahrzunehmen, mit dem Vermögen, schwach nüancirte Farben zu unterscheiden, ganz auf einerley Gründen beruhe und einerley Verhältnissen folge; und kaum dürften zween von einander entfernte Beobachter nach so schwankenden Vorschriften zwo gleiche Farbenscalen vorzurichten im Stande seyn. Viel Genauigkeit darf man also von diesem Werkzeuge nicht erwarten. Einige damit angestellte Beobachtungen findet man in dem Zusatze des Art. Himmel (oben S. 491--493.).
Beschreibung eines Kyanometers, oder eines Apparats zur Messung der Intensität der blauen Farbe des Himmels, von Hrn. v. Saussure, aus d. Journal de physique. Mars. 1791. p. 199. übers. in Grens Journal d. Phys. B. VI. S. 93. u. f.
L
Länge, geographische der Orte.
Zusatz zu diesem Art. Th. II. S. 836--845.
Zu S. 839. 840. Man bedient sich jetzt der S. 843. erwähnten Taschenchronometer auch auf dem Lande zu Bestimmung der geographischen Länge, nach eben der Methode, welche dort für die Meereslänge vorgeschrieben ist.
Um davon Gebrauch zu machen, ſtellt man es zwiſchen den Himmel und das Auge, und ſucht die Nuͤance, deren Ton dem der Farbe des Himmels gleich iſt. Dies muß an einem freyen Orte geſchehen, wo die Farben durch ein ſtarkes Taglicht erhellet werden. Am Fenſter oder ſonſt im Innern des Hauſes wuͤrden die Farben verdunkelter ſcheinen, als im ſreyen Felde. Indeſſen muß man doch auch nicht an den Sonnenſtralen beobachten, da man nicht immer Sonne hat, dagegen immer ſich ſo ſtellen kan, daß die Farben erleuchtet und im Schatten ſind. Endlich muß man auf die Stellung der Sonne Ruͤckſicht nehmen, indem der Himmel gerade unter der Sonne dunſtiger und ſein Blau minder dunkel erſcheint, als auf der entgegengeſetzten Seite.
Es faͤllt in die Augen, wieviel Unbeſtimmtheit noch in der Einrichtung dieſer Geraͤthſchaft zuruͤckbleibt. Schwerlich laͤßt ſich behaupten, daß das Vermoͤgen der Augen, kleine Gegenſtaͤnde in der Entfernung wahrzunehmen, mit dem Vermoͤgen, ſchwach nuͤancirte Farben zu unterſcheiden, ganz auf einerley Gruͤnden beruhe und einerley Verhaͤltniſſen folge; und kaum duͤrften zween von einander entfernte Beobachter nach ſo ſchwankenden Vorſchriften zwo gleiche Farbenſcalen vorzurichten im Stande ſeyn. Viel Genauigkeit darf man alſo von dieſem Werkzeuge nicht erwarten. Einige damit angeſtellte Beobachtungen findet man in dem Zuſatze des Art. Himmel (oben S. 491—493.).
Beſchreibung eines Kyanometers, oder eines Apparats zur Meſſung der Intenſitaͤt der blauen Farbe des Himmels, von Hrn. v. Sauſſure, aus d. Journal de phyſique. Mars. 1791. p. 199. uͤberſ. in Grens Journal d. Phyſ. B. VI. S. 93. u. f.
L
Laͤnge, geographiſche der Orte.
Zuſatz zu dieſem Art. Th. II. S. 836—845.
Zu S. 839. 840. Man bedient ſich jetzt der S. 843. erwaͤhnten Taſchenchronometer auch auf dem Lande zu Beſtimmung der geographiſchen Laͤnge, nach eben der Methode, welche dort fuͤr die Meereslaͤnge vorgeſchrieben iſt.
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Um davon Gebrauch zu machen, ſtellt man es zwiſchen den Himmel und das Auge, und ſucht die Nuͤance, deren Ton dem der Farbe des Himmels gleich iſt. Dies muß an einem freyen Orte geſchehen, wo die Farben durch ein ſtarkes Taglicht erhellet werden. Am Fenſter oder ſonſt im Innern des Hauſes wuͤrden die Farben verdunkelter ſcheinen, als im ſreyen Felde. Indeſſen muß man doch auch nicht an den Sonnenſtralen beobachten, da man nicht immer Sonne hat, dagegen immer ſich ſo ſtellen kan, daß die Farben erleuchtet und im Schatten ſind. Endlich muß man auf die Stellung der Sonne Ruͤckſicht nehmen, indem der Himmel gerade unter der Sonne dunſtiger und ſein Blau minder dunkel erſcheint, als auf der entgegengeſetzten Seite.
Es faͤllt in die Augen, wieviel Unbeſtimmtheit noch in der Einrichtung dieſer Geraͤthſchaft zuruͤckbleibt. Schwerlich laͤßt ſich behaupten, daß das Vermoͤgen der Augen, kleine Gegenſtaͤnde in der Entfernung wahrzunehmen, mit dem Vermoͤgen, ſchwach nuͤancirte Farben zu unterſcheiden, ganz auf einerley Gruͤnden beruhe und einerley Verhaͤltniſſen folge; und kaum duͤrften zween von einander entfernte Beobachter nach ſo ſchwankenden Vorſchriften zwo gleiche Farbenſcalen vorzurichten im Stande ſeyn. Viel Genauigkeit darf man alſo von dieſem Werkzeuge nicht erwarten. Einige damit angeſtellte Beobachtungen findet man in dem Zuſatze des Art. Himmel (oben S. 491—493.).
Beſchreibung eines Kyanometers, oder eines Apparats zur Meſſung der Intenſitaͤt der blauen Farbe des Himmels, von Hrn. v. Sauſſure, aus d. Journal de phyſique. Mars. 1791. p. 199. uͤberſ. in Grens Journal d. Phyſ. B. VI. S. 93. u. f.
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Laͤnge, geographiſche der Orte.
Zuſatz zu dieſem Art. Th. II. S. 836—845.
Zu S. 839. 840. Man bedient ſich jetzt der S. 843. erwaͤhnten Taſchenchronometer auch auf dem Lande zu Beſtimmung der geographiſchen Laͤnge, nach eben der Methode, welche dort fuͤr die Meereslaͤnge vorgeſchrieben iſt.
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Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 5. Leipzig, 1799, S. 541. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch05_1799/553>, abgerufen am 23.07.2024.
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