liegen. Die Höhe der Dole, auf welche sich Hr. de Luc zu Bestätigung seiner Regel beruft, hat Shuckburgh um 80 Schuh zu klein gefunden, und bey den Beobachtungen auf dem Harz ist die mittlere Wärme sehr willkührlich angenommen; das wahre Mittel würde die Tiefe der Gruben viel zu klein gegeben haben.
Nach diesem aus Shuckburgh's und Roy's Methoden gezognen Mittel wäre also Trembleys Formel folgende
Er berechnet nun nach derselben noch einige Beobachtungen der Herren de Saussure, Pictet und le Monnier, schließt aber mit der Bemerkung, noch sey es zu früh, Scalen und Tabellen zu Erleichterung der Berechnung zu verfertigen, auch sey diese im Grunde schon so einfach und leicht, daß es nicht der Mühe lohne, sie noch mehr abzukürzen. Vorjetzt sey es besser, jede Beobachtung auf den Grad der Wärme, der ihr zugehöre, zu beziehen, und wenn man auf diese Art eine vollständige Sammlung werde erhalten haben, so dürfe sich vielleicht dann erst eine möglichst richtige Regel angeben lassen.
Zu S. 636. Neuerlich hat Hr. Professor Gerstner in Prag (Beobachtungen über den Gebrauch des Barometers bey Höhenmessungen, in den Beob. auf Reisen nach dem Riesengebirge, herausg. v. Iiraseck, Haenke, Gruber und Gerstner. Dresden, 1791. 4.) auf Verbesserung der barometrischen Höhenmessungen Bemühungen verwendet, welche hier nicht übergangen werden dürfen. Er fand bey einer genauern Prüfung der Messungen des Hrn. de Luc, daß der Grad der Wärme, für welchen der Unterschied der Logarithmen der Barometerhöhen, als ganze Zahl gelesen, die Höhe unmittelbar in Tausendtheilen der Toise giebt, oder für welchen in pariser Toisen
ist, nicht durchgängig auf + 16 3/4 des Quecksilberthermometers von 80 Graden gesetzt werden könne, sondern bey größern Höhen kleiner, als nahe an der Erdfläche angenommen
liegen. Die Hoͤhe der Dole, auf welche ſich Hr. de Luc zu Beſtaͤtigung ſeiner Regel beruft, hat Shuckburgh um 80 Schuh zu klein gefunden, und bey den Beobachtungen auf dem Harz iſt die mittlere Waͤrme ſehr willkuͤhrlich angenommen; das wahre Mittel wuͤrde die Tiefe der Gruben viel zu klein gegeben haben.
Nach dieſem aus Shuckburgh's und Roy's Methoden gezognen Mittel waͤre alſo Trembleys Formel folgende
Er berechnet nun nach derſelben noch einige Beobachtungen der Herren de Sauſſure, Pictet und le Monnier, ſchließt aber mit der Bemerkung, noch ſey es zu fruͤh, Scalen und Tabellen zu Erleichterung der Berechnung zu verfertigen, auch ſey dieſe im Grunde ſchon ſo einfach und leicht, daß es nicht der Muͤhe lohne, ſie noch mehr abzukuͤrzen. Vorjetzt ſey es beſſer, jede Beobachtung auf den Grad der Waͤrme, der ihr zugehoͤre, zu beziehen, und wenn man auf dieſe Art eine vollſtaͤndige Sammlung werde erhalten haben, ſo duͤrfe ſich vielleicht dann erſt eine moͤglichſt richtige Regel angeben laſſen.
Zu S. 636. Neuerlich hat Hr. Profeſſor Gerſtner in Prag (Beobachtungen uͤber den Gebrauch des Barometers bey Hoͤhenmeſſungen, in den Beob. auf Reiſen nach dem Rieſengebirge, herausg. v. Iiraſeck, Haenke, Gruber und Gerſtner. Dresden, 1791. 4.) auf Verbeſſerung der barometriſchen Hoͤhenmeſſungen Bemuͤhungen verwendet, welche hier nicht uͤbergangen werden duͤrfen. Er fand bey einer genauern Pruͤfung der Meſſungen des Hrn. de Luc, daß der Grad der Waͤrme, fuͤr welchen der Unterſchied der Logarithmen der Barometerhoͤhen, als ganze Zahl geleſen, die Hoͤhe unmittelbar in Tauſendtheilen der Toiſe giebt, oder fuͤr welchen in pariſer Toiſen
iſt, nicht durchgaͤngig auf + 16 3/4 des Queckſilberthermometers von 80 Graden geſetzt werden koͤnne, ſondern bey groͤßern Hoͤhen kleiner, als nahe an der Erdflaͤche angenommen
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liegen. Die Hoͤhe der Dole, auf welche ſich Hr. de Luc zu Beſtaͤtigung ſeiner Regel beruft, hat Shuckburgh um 80 Schuh zu klein gefunden, und bey den Beobachtungen auf dem Harz iſt die mittlere Waͤrme ſehr willkuͤhrlich angenommen; das wahre Mittel wuͤrde die Tiefe der Gruben viel zu klein gegeben haben.
Nach dieſem aus Shuckburgh's und Roy's Methoden gezognen Mittel waͤre alſo Trembleys Formel folgende
Er berechnet nun nach derſelben noch einige Beobachtungen der Herren de Sauſſure, Pictet und le Monnier, ſchließt aber mit der Bemerkung, noch ſey es zu fruͤh, Scalen und Tabellen zu Erleichterung der Berechnung zu verfertigen, auch ſey dieſe im Grunde ſchon ſo einfach und leicht, daß es nicht der Muͤhe lohne, ſie noch mehr abzukuͤrzen. Vorjetzt ſey es beſſer, jede Beobachtung auf den Grad der Waͤrme, der ihr zugehoͤre, zu beziehen, und wenn man auf dieſe Art eine vollſtaͤndige Sammlung werde erhalten haben, ſo duͤrfe ſich vielleicht dann erſt eine moͤglichſt richtige Regel angeben laſſen.
Zu S. 636. Neuerlich hat Hr. Profeſſor Gerſtner in Prag (Beobachtungen uͤber den Gebrauch des Barometers bey Hoͤhenmeſſungen, in den Beob. auf Reiſen nach dem Rieſengebirge, herausg. v. Iiraſeck, Haenke, Gruber und Gerſtner. Dresden, 1791. 4.) auf Verbeſſerung der barometriſchen Hoͤhenmeſſungen Bemuͤhungen verwendet, welche hier nicht uͤbergangen werden duͤrfen. Er fand bey einer genauern Pruͤfung der Meſſungen des Hrn. de Luc, daß der Grad der Waͤrme, fuͤr welchen der Unterſchied der Logarithmen der Barometerhoͤhen, als ganze Zahl geleſen, die Hoͤhe unmittelbar in Tauſendtheilen der Toiſe giebt, oder fuͤr welchen in pariſer Toiſen iſt, nicht durchgaͤngig auf + 16 3/4 des Queckſilberthermometers von 80 Graden geſetzt werden koͤnne, ſondern bey groͤßern Hoͤhen kleiner, als nahe an der Erdflaͤche angenommen
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Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 5. Leipzig, 1799, S. 498. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch05_1799/510>, abgerufen am 24.11.2024.
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