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Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 5. Leipzig, 1799.

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herzurühren. Sonst leitete man sie vom plötzlichen Gefrieren ab, wobey die Theile nicht Zeit hätten, sich regelmäßig zu ordnen (s. Gren Grundriß der Naturl. §. 1168).

Halbsäuren

s. den Zusatz des Art. Säuren.

Halonen, s. Höfe um Sonne und Mond

Th. II. S. 606--611.

Hammerschlag

s. den Zusatz des Artikels Eisen, oben S. 239.

Hebebaum, s. Hebel

Th. II. S. 574.

Heblade, s. Hebel

ebend. S. 575.

Hefen, s. Wein

Th. IV. S. 673.

Helligkeit, s. Licht

Th. II. S. 885.

Helligkeit

bey Fernröhren, s. Fernrohr, Th. II. S. 192.

Himmel.

Zusatz zu Th. II. S. 593.

Auch Hr. von Saussure (Journal de physique. Mars. 1791) leitet die blaue Farbe des Himmels von den reflectirten Stralen her. In sofern die Luft durchsichtig ist, färbt sie nach ihm die Gegenstände nicht; denn die Schneeberge, von der Sonne erleuchtet, sehen nicht blau, sondern rosenfarb oder weißlich aus, wenn man sie gleich durch eine Masse Luft von 20--30 Meilen hindurch betrachtet. Dieses ist die Farbe der Dünste, durch welche die Sonnenstralen auf sie fallen. Ließe die Luft der blauen Stralen mehr, als andere, durch, so müßten die Gletscher in solchen Distanzen stets blau erscheinen. Aber Berge von dunkler, besonders grüner, Farbe senden überhaupt nicht viel Licht ins Auge, zumal wenn sie wenig erhellt sind; in diesem Falle werden die blauen Stralen, welche die vorliegende Luft reflectirt, von keinem Ueberschusse anders gefärbter Stralen überwogen, und jene Berge, durch diese Luft angesehen, erscheinen blau, desto dunkler, je weiter sie sind. Dieses kan zur Erklärung dessen dienen, was im Wörterbuche hierüber angeführt ist.

Wäre die Luft vollkommen durchsichtig, ohne Farbe und ganz frey von undurchsichtigen gefärbten Dünsten, so müßte der Himmel durchaus schwarz erscheinen. Je reiner


herzuruͤhren. Sonſt leitete man ſie vom ploͤtzlichen Gefrieren ab, wobey die Theile nicht Zeit haͤtten, ſich regelmaͤßig zu ordnen (ſ. Gren Grundriß der Naturl. §. 1168).

Halbſaͤuren

ſ. den Zuſatz des Art. Saͤuren.

Halonen, ſ. Hoͤfe um Sonne und Mond

Th. II. S. 606—611.

Hammerſchlag

ſ. den Zuſatz des Artikels Eiſen, oben S. 239.

Hebebaum, ſ. Hebel

Th. II. S. 574.

Heblade, ſ. Hebel

ebend. S. 575.

Hefen, ſ. Wein

Th. IV. S. 673.

Helligkeit, ſ. Licht

Th. II. S. 885.

Helligkeit

bey Fernroͤhren, ſ. Fernrohr, Th. II. S. 192.

Himmel.

Zuſatz zu Th. II. S. 593.

Auch Hr. von Sauſſure (Journal de phyſique. Mars. 1791) leitet die blaue Farbe des Himmels von den reflectirten Stralen her. In ſofern die Luft durchſichtig iſt, faͤrbt ſie nach ihm die Gegenſtaͤnde nicht; denn die Schneeberge, von der Sonne erleuchtet, ſehen nicht blau, ſondern roſenfarb oder weißlich aus, wenn man ſie gleich durch eine Maſſe Luft von 20—30 Meilen hindurch betrachtet. Dieſes iſt die Farbe der Duͤnſte, durch welche die Sonnenſtralen auf ſie fallen. Ließe die Luft der blauen Stralen mehr, als andere, durch, ſo muͤßten die Gletſcher in ſolchen Diſtanzen ſtets blau erſcheinen. Aber Berge von dunkler, beſonders gruͤner, Farbe ſenden uͤberhaupt nicht viel Licht ins Auge, zumal wenn ſie wenig erhellt ſind; in dieſem Falle werden die blauen Stralen, welche die vorliegende Luft reflectirt, von keinem Ueberſchuſſe anders gefaͤrbter Stralen uͤberwogen, und jene Berge, durch dieſe Luft angeſehen, erſcheinen blau, deſto dunkler, je weiter ſie ſind. Dieſes kan zur Erklaͤrung deſſen dienen, was im Woͤrterbuche hieruͤber angefuͤhrt iſt.

Waͤre die Luft vollkommen durchſichtig, ohne Farbe und ganz frey von undurchſichtigen gefaͤrbten Duͤnſten, ſo muͤßte der Himmel durchaus ſchwarz erſcheinen. Je reiner

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[490/0502] herzuruͤhren. Sonſt leitete man ſie vom ploͤtzlichen Gefrieren ab, wobey die Theile nicht Zeit haͤtten, ſich regelmaͤßig zu ordnen (ſ. Gren Grundriß der Naturl. §. 1168). Halbſaͤuren ſ. den Zuſatz des Art. Saͤuren. Halonen, ſ. Hoͤfe um Sonne und Mond Th. II. S. 606—611. Hammerſchlag ſ. den Zuſatz des Artikels Eiſen, oben S. 239. Hebebaum, ſ. Hebel Th. II. S. 574. Heblade, ſ. Hebel ebend. S. 575. Hefen, ſ. Wein Th. IV. S. 673. Helligkeit, ſ. Licht Th. II. S. 885. Helligkeit bey Fernroͤhren, ſ. Fernrohr, Th. II. S. 192. Himmel. Zuſatz zu Th. II. S. 593. Auch Hr. von Sauſſure (Journal de phyſique. Mars. 1791) leitet die blaue Farbe des Himmels von den reflectirten Stralen her. In ſofern die Luft durchſichtig iſt, faͤrbt ſie nach ihm die Gegenſtaͤnde nicht; denn die Schneeberge, von der Sonne erleuchtet, ſehen nicht blau, ſondern roſenfarb oder weißlich aus, wenn man ſie gleich durch eine Maſſe Luft von 20—30 Meilen hindurch betrachtet. Dieſes iſt die Farbe der Duͤnſte, durch welche die Sonnenſtralen auf ſie fallen. Ließe die Luft der blauen Stralen mehr, als andere, durch, ſo muͤßten die Gletſcher in ſolchen Diſtanzen ſtets blau erſcheinen. Aber Berge von dunkler, beſonders gruͤner, Farbe ſenden uͤberhaupt nicht viel Licht ins Auge, zumal wenn ſie wenig erhellt ſind; in dieſem Falle werden die blauen Stralen, welche die vorliegende Luft reflectirt, von keinem Ueberſchuſſe anders gefaͤrbter Stralen uͤberwogen, und jene Berge, durch dieſe Luft angeſehen, erſcheinen blau, deſto dunkler, je weiter ſie ſind. Dieſes kan zur Erklaͤrung deſſen dienen, was im Woͤrterbuche hieruͤber angefuͤhrt iſt. Waͤre die Luft vollkommen durchſichtig, ohne Farbe und ganz frey von undurchſichtigen gefaͤrbten Duͤnſten, ſo muͤßte der Himmel durchaus ſchwarz erſcheinen. Je reiner

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Zitationshilfe: Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 5. Leipzig, 1799, S. 490. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch05_1799/502>, abgerufen am 22.11.2024.