Zoll Weite und ohngefähr 2 Zoll Länge hat. Der Rand der Oefnung ist abgeschliffen, um den Hals des Ballons mit etwas Wachs oder Talg auf einen kleinen Teller stellen zu können, ohne daß die Luft in den Ballon trete. Dieser Teller hat einen Zapfen mit einem Hahne, durch welchen man den Ballon auf die Luftpumpe schraubt, ausleeret, und hernach mit Lebensluft füllt. Hierauf wird der Teller abgenommen, und der Ballon so schnell, als möglich, auf den kupfernen Ring gestellt, der von drey Füßen auf dem in der Figur vorgestellten Gueridon getragen wird. Vorher ist auf dieses Tischchen eine gläserne Schale mit Quecksilber gestellt worden, worein der Hals des Ballons eingetaucht ist, wenn er auf dem Ringe ruhet. Dadurch ist die Lebensluft in dem Ballon völlig gesperrt; und da die Oefnung desselben nur 1 1/4 Zoll im Durchmesser hat, so kan auch die Veränderung der Luft in dem Augenblicke, in dem der Ballon offen ist, wenn man ihn an seinen Ort stellt, nicht merklich seyn.
Die gekrümmten Glasröhren der beyden Gazometer öfnen sich in den Ballon mit den vertikalstehenden Enden ss, die einander berühren. Da ihre Durchmesser nur 3/8 Zoll betragen, so gehen sie auch sehr leicht in den Hals des Ballons. Man bringt diese Röhren vorher auf die Gazometer, ehe man den Ballon an seinen Platz stellt. Sie sind in gekrümmte kupferne Röhren t eingeküttet, die auf die Hähne l geschraubt werden.
Die Oefnung desjenigen Endes der Glasröhre, durch welches das brennbare Gas in den Ballon tritt, läßt kaum einen Eisendrath von (1/50) Zoll im Durchmesser ein. Man läßt einen kleinen Strom von brennbarem Gas vermittelst eines Drucks von 2 Zoll Wasserhöhe heraustreten, und zündet ihn in dem Augenblicke, da der Ballon auf das Quecksilber gestellt wird, durch eine Kerze an.
Durch die Wärme der Flamme wird die im Ballon enthaltene Lebensluft ausgedehnt, und diese Ausdehnung compensirt die Verzehrung der Luft im Anfange des Versuchs, so daß sich das Luftvolumen im Ballon nicht eher merklich vermindert, als bis das Verbrennen einige Minuten gedauert hat. Daher wird auch der Hahn des Gazometers,
Zoll Weite und ohngefaͤhr 2 Zoll Laͤnge hat. Der Rand der Oefnung iſt abgeſchliffen, um den Hals des Ballons mit etwas Wachs oder Talg auf einen kleinen Teller ſtellen zu koͤnnen, ohne daß die Luft in den Ballon trete. Dieſer Teller hat einen Zapfen mit einem Hahne, durch welchen man den Ballon auf die Luftpumpe ſchraubt, ausleeret, und hernach mit Lebensluft fuͤllt. Hierauf wird der Teller abgenommen, und der Ballon ſo ſchnell, als moͤglich, auf den kupfernen Ring geſtellt, der von drey Fuͤßen auf dem in der Figur vorgeſtellten Gueridon getragen wird. Vorher iſt auf dieſes Tiſchchen eine glaͤſerne Schale mit Queckſilber geſtellt worden, worein der Hals des Ballons eingetaucht iſt, wenn er auf dem Ringe ruhet. Dadurch iſt die Lebensluft in dem Ballon voͤllig geſperrt; und da die Oefnung deſſelben nur 1 1/4 Zoll im Durchmeſſer hat, ſo kan auch die Veraͤnderung der Luft in dem Augenblicke, in dem der Ballon offen iſt, wenn man ihn an ſeinen Ort ſtellt, nicht merklich ſeyn.
Die gekruͤmmten Glasroͤhren der beyden Gazometer oͤfnen ſich in den Ballon mit den vertikalſtehenden Enden ss, die einander beruͤhren. Da ihre Durchmeſſer nur 3/8 Zoll betragen, ſo gehen ſie auch ſehr leicht in den Hals des Ballons. Man bringt dieſe Roͤhren vorher auf die Gazometer, ehe man den Ballon an ſeinen Platz ſtellt. Sie ſind in gekruͤmmte kupferne Roͤhren t eingekuͤttet, die auf die Haͤhne l geſchraubt werden.
Die Oefnung desjenigen Endes der Glasroͤhre, durch welches das brennbare Gas in den Ballon tritt, laͤßt kaum einen Eiſendrath von (1/50) Zoll im Durchmeſſer ein. Man laͤßt einen kleinen Strom von brennbarem Gas vermittelſt eines Drucks von 2 Zoll Waſſerhoͤhe heraustreten, und zuͤndet ihn in dem Augenblicke, da der Ballon auf das Queckſilber geſtellt wird, durch eine Kerze an.
Durch die Waͤrme der Flamme wird die im Ballon enthaltene Lebensluft ausgedehnt, und dieſe Ausdehnung compenſirt die Verzehrung der Luft im Anfange des Verſuchs, ſo daß ſich das Luftvolumen im Ballon nicht eher merklich vermindert, als bis das Verbrennen einige Minuten gedauert hat. Daher wird auch der Hahn des Gazometers,
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Zoll Weite und ohngefaͤhr 2 Zoll Laͤnge hat. Der Rand der Oefnung iſt abgeſchliffen, um den Hals des Ballons mit etwas Wachs oder Talg auf einen kleinen Teller ſtellen zu koͤnnen, ohne daß die Luft in den Ballon trete. Dieſer Teller hat einen Zapfen mit einem Hahne, durch welchen man den Ballon auf die Luftpumpe ſchraubt, ausleeret, und hernach mit Lebensluft fuͤllt. Hierauf wird der Teller abgenommen, und der Ballon ſo ſchnell, als moͤglich, auf den kupfernen Ring geſtellt, der von drey Fuͤßen auf dem in der Figur vorgeſtellten Gueridon getragen wird. Vorher iſt auf dieſes Tiſchchen eine glaͤſerne Schale mit Queckſilber geſtellt worden, worein der Hals des Ballons eingetaucht iſt, wenn er auf dem Ringe ruhet. Dadurch iſt die Lebensluft in dem Ballon voͤllig geſperrt; und da die Oefnung deſſelben nur 1 1/4 Zoll im Durchmeſſer hat, ſo kan auch die Veraͤnderung der Luft in dem Augenblicke, in dem der Ballon offen iſt, wenn man ihn an ſeinen Ort ſtellt, nicht merklich ſeyn.</p><p>Die gekruͤmmten Glasroͤhren der beyden Gazometer oͤfnen ſich in den Ballon mit den vertikalſtehenden Enden <hirendition="#aq">ss,</hi> die einander beruͤhren. Da ihre Durchmeſſer nur 3/8 Zoll betragen, ſo gehen ſie auch ſehr leicht in den Hals des Ballons. Man bringt dieſe Roͤhren vorher auf die Gazometer, ehe man den Ballon an ſeinen Platz ſtellt. Sie ſind in gekruͤmmte kupferne Roͤhren <hirendition="#aq">t</hi> eingekuͤttet, die auf die Haͤhne <hirendition="#aq">l</hi> geſchraubt werden.</p><p>Die Oefnung desjenigen Endes der Glasroͤhre, durch welches das brennbare Gas in den Ballon tritt, laͤßt kaum einen Eiſendrath von (1/50) Zoll im Durchmeſſer ein. Man laͤßt einen kleinen Strom von brennbarem Gas vermittelſt eines Drucks von 2 Zoll Waſſerhoͤhe heraustreten, und zuͤndet ihn in dem Augenblicke, da der Ballon auf das Queckſilber geſtellt wird, durch eine Kerze an.</p><p>Durch die Waͤrme der Flamme wird die im Ballon enthaltene Lebensluft ausgedehnt, und dieſe Ausdehnung compenſirt die Verzehrung der Luft im Anfange des Verſuchs, ſo daß ſich das Luftvolumen im Ballon nicht eher merklich vermindert, als bis das Verbrennen einige Minuten gedauert hat. Daher wird auch der Hahn des Gazometers,<lb/></p></div></div></div></div></body></text></TEI>
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Zoll Weite und ohngefaͤhr 2 Zoll Laͤnge hat. Der Rand der Oefnung iſt abgeſchliffen, um den Hals des Ballons mit etwas Wachs oder Talg auf einen kleinen Teller ſtellen zu koͤnnen, ohne daß die Luft in den Ballon trete. Dieſer Teller hat einen Zapfen mit einem Hahne, durch welchen man den Ballon auf die Luftpumpe ſchraubt, ausleeret, und hernach mit Lebensluft fuͤllt. Hierauf wird der Teller abgenommen, und der Ballon ſo ſchnell, als moͤglich, auf den kupfernen Ring geſtellt, der von drey Fuͤßen auf dem in der Figur vorgeſtellten Gueridon getragen wird. Vorher iſt auf dieſes Tiſchchen eine glaͤſerne Schale mit Queckſilber geſtellt worden, worein der Hals des Ballons eingetaucht iſt, wenn er auf dem Ringe ruhet. Dadurch iſt die Lebensluft in dem Ballon voͤllig geſperrt; und da die Oefnung deſſelben nur 1 1/4 Zoll im Durchmeſſer hat, ſo kan auch die Veraͤnderung der Luft in dem Augenblicke, in dem der Ballon offen iſt, wenn man ihn an ſeinen Ort ſtellt, nicht merklich ſeyn.
Die gekruͤmmten Glasroͤhren der beyden Gazometer oͤfnen ſich in den Ballon mit den vertikalſtehenden Enden ss, die einander beruͤhren. Da ihre Durchmeſſer nur 3/8 Zoll betragen, ſo gehen ſie auch ſehr leicht in den Hals des Ballons. Man bringt dieſe Roͤhren vorher auf die Gazometer, ehe man den Ballon an ſeinen Platz ſtellt. Sie ſind in gekruͤmmte kupferne Roͤhren t eingekuͤttet, die auf die Haͤhne l geſchraubt werden.
Die Oefnung desjenigen Endes der Glasroͤhre, durch welches das brennbare Gas in den Ballon tritt, laͤßt kaum einen Eiſendrath von (1/50) Zoll im Durchmeſſer ein. Man laͤßt einen kleinen Strom von brennbarem Gas vermittelſt eines Drucks von 2 Zoll Waſſerhoͤhe heraustreten, und zuͤndet ihn in dem Augenblicke, da der Ballon auf das Queckſilber geſtellt wird, durch eine Kerze an.
Durch die Waͤrme der Flamme wird die im Ballon enthaltene Lebensluft ausgedehnt, und dieſe Ausdehnung compenſirt die Verzehrung der Luft im Anfange des Verſuchs, ſo daß ſich das Luftvolumen im Ballon nicht eher merklich vermindert, als bis das Verbrennen einige Minuten gedauert hat. Daher wird auch der Hahn des Gazometers,
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Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 5. Leipzig, 1799, S. 471. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch05_1799/483>, abgerufen am 25.11.2024.
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