Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 5. Leipzig, 1799.Um Wasser in das Gazometer zu gießen, kan auf den Hahn f ein Trichter aufgeschraubt werden, wovon man den Durchschnitt durch die Linien uu vorgestellt sieht. Nachdem das Gazometer gefüllt ist, dient dieser Trichter auch, um den Heber bc auf den Hahn f bringen zu können, ohne daß die äußere Luft eindringe. Zu dem Ende gießt man Wasser in den Trichter, nachdem man den Hahn f geschlossen hat. Wenn nun nachher der Cylinder gg mit Wasser gefüllt ist, das sich dann auch in der Röhre de in dieselbe Höhe stellt, so zieht man das Wasser durch Saugen an dem Ende b in den Heber bc, bis es bey b ausfließt. Man verschließt nun diese Oefnung mit dem Finger, und bringt sie auf den Hahn, bis sie sich unter der Wasserfläche im Trichter uu befindet. Um nun das Gazometer mit einer Luftart zu füllen, welches bey Lavoisier Traction heißt, öfnet man den Hahn h, und läßt das Wasser aus dem Cylinder gg auslaufen, bis es in ihm niedriger, als in der Glocke, steht. Wenn man alsdann auf den Hahn l ein biegsames Rohr anbringt, das mit einer mit der bereiteten Luft angefüllten und auf dem pnevmatischen Apparat stehenden Glocke verbunden ist, und hierauf den Hahn l öfnet, so saugt der Heber das Wasser aus dem Gazometer in den Cylinder gg hinüber, und die Luft tritt durch das biegsame Rohr an dessen Stelle. Man setzt dieses Füllen fort, indem man den Hahn h offen läßt, damit das Wasser, welches durch den Heber in den Cylinder tritt, ablausen könne, und das Wasser im Cylinder immer einige Zolle tiefer bleibe, als im Gazometer. Zugleich aber muß die Glocke, aus welcher die Füllung geschieht, auf die gewöhnliche Art mit der nöthigen Luftart versehen werden. Wenn das Füllen bald geendiget ist, so schließt man den Hahn h, und öfnet dagegen den untern Hahn n, dessen Oefnung sich mit dem Anfange der Scale des Gazometers in einer Horizontallinie befindet. Nun tritt folglich das Wasser genau bis an diese Linie, und das Gazometer ist bis an die Null der Scale mit der verlangten Luftart gefüllt. Ehe man aber den Hahn l wieder schließt, muß man dafür sorgen, daß das Wasser in der Glocke, aus der die Füllung geschieht, nicht höher stehe, als das in der Wanne, welches sie umgiebt, Um Waſſer in das Gazometer zu gießen, kan auf den Hahn f ein Trichter aufgeſchraubt werden, wovon man den Durchſchnitt durch die Linien uu vorgeſtellt ſieht. Nachdem das Gazometer gefuͤllt iſt, dient dieſer Trichter auch, um den Heber bc auf den Hahn f bringen zu koͤnnen, ohne daß die aͤußere Luft eindringe. Zu dem Ende gießt man Waſſer in den Trichter, nachdem man den Hahn f geſchloſſen hat. Wenn nun nachher der Cylinder gg mit Waſſer gefuͤllt iſt, das ſich dann auch in der Roͤhre de in dieſelbe Hoͤhe ſtellt, ſo zieht man das Waſſer durch Saugen an dem Ende b in den Heber bc, bis es bey b ausfließt. Man verſchließt nun dieſe Oefnung mit dem Finger, und bringt ſie auf den Hahn, bis ſie ſich unter der Waſſerflaͤche im Trichter uu befindet. Um nun das Gazometer mit einer Luftart zu fuͤllen, welches bey Lavoiſier Traction heißt, oͤfnet man den Hahn h, und laͤßt das Waſſer aus dem Cylinder gg auslaufen, bis es in ihm niedriger, als in der Glocke, ſteht. Wenn man alsdann auf den Hahn l ein biegſames Rohr anbringt, das mit einer mit der bereiteten Luft angefuͤllten und auf dem pnevmatiſchen Apparat ſtehenden Glocke verbunden iſt, und hierauf den Hahn l oͤfnet, ſo ſaugt der Heber das Waſſer aus dem Gazometer in den Cylinder gg hinuͤber, und die Luft tritt durch das biegſame Rohr an deſſen Stelle. Man ſetzt dieſes Fuͤllen fort, indem man den Hahn h offen laͤßt, damit das Waſſer, welches durch den Heber in den Cylinder tritt, ablauſen koͤnne, und das Waſſer im Cylinder immer einige Zolle tiefer bleibe, als im Gazometer. Zugleich aber muß die Glocke, aus welcher die Fuͤllung geſchieht, auf die gewoͤhnliche Art mit der noͤthigen Luftart verſehen werden. Wenn das Fuͤllen bald geendiget iſt, ſo ſchließt man den Hahn h, und oͤfnet dagegen den untern Hahn n, deſſen Oefnung ſich mit dem Anfange der Scale des Gazometers in einer Horizontallinie befindet. Nun tritt folglich das Waſſer genau bis an dieſe Linie, und das Gazometer iſt bis an die Null der Scale mit der verlangten Luftart gefuͤllt. Ehe man aber den Hahn l wieder ſchließt, muß man dafuͤr ſorgen, daß das Waſſer in der Glocke, aus der die Fuͤllung geſchieht, nicht hoͤher ſtehe, als das in der Wanne, welches ſie umgiebt, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="2"> <p> <pb facs="#f0481" xml:id="P.5.469" n="469"/><lb/> </p> <p>Um Waſſer in das Gazometer zu gießen, kan auf den Hahn <hi rendition="#aq">f</hi> ein Trichter aufgeſchraubt werden, wovon man den Durchſchnitt durch die Linien <hi rendition="#aq">uu</hi> vorgeſtellt ſieht. Nachdem das Gazometer gefuͤllt iſt, dient dieſer Trichter auch, um den Heber <hi rendition="#aq">bc</hi> auf den Hahn <hi rendition="#aq">f</hi> bringen zu koͤnnen, ohne daß die aͤußere Luft eindringe. Zu dem Ende gießt man Waſſer in den Trichter, nachdem man den Hahn <hi rendition="#aq">f</hi> geſchloſſen hat. 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Um nun das Gazometer mit einer Luftart zu fuͤllen, welches bey Lavoiſier Traction heißt, oͤfnet man den Hahn h, und laͤßt das Waſſer aus dem Cylinder gg auslaufen, bis es in ihm niedriger, als in der Glocke, ſteht. Wenn man alsdann auf den Hahn l ein biegſames Rohr anbringt, das mit einer mit der bereiteten Luft angefuͤllten und auf dem pnevmatiſchen Apparat ſtehenden Glocke verbunden iſt, und hierauf den Hahn l oͤfnet, ſo ſaugt der Heber das Waſſer aus dem Gazometer in den Cylinder gg hinuͤber, und die Luft tritt durch das biegſame Rohr an deſſen Stelle. Man ſetzt dieſes Fuͤllen fort, indem man den Hahn h offen laͤßt, damit das Waſſer, welches durch den Heber in den Cylinder tritt, ablauſen koͤnne, und das Waſſer im Cylinder immer einige Zolle tiefer bleibe, als im Gazometer. Zugleich aber muß die Glocke, aus welcher die Fuͤllung geſchieht, auf die gewoͤhnliche Art mit der noͤthigen Luftart verſehen werden. Wenn das Fuͤllen bald geendiget iſt, ſo ſchließt man den Hahn h, und oͤfnet dagegen den untern Hahn n, deſſen Oefnung ſich mit dem Anfange der Scale des Gazometers in einer Horizontallinie befindet. Nun tritt folglich das Waſſer genau bis an dieſe Linie, und das Gazometer iſt bis an die Null der Scale mit der verlangten Luftart gefuͤllt. Ehe man aber den Hahn l wieder ſchließt, muß man dafuͤr ſorgen, daß das Waſſer in der Glocke, aus der die Fuͤllung geſchieht, nicht hoͤher ſtehe, als das in der Wanne, welches ſie umgiebt,
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