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Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 5. Leipzig, 1799.

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Ganz neue von Hrn. Lentin in Göttingen angestellte Versuche (Ueber das Verhalten der Metalle, wenn sie in dephlogistisirter Luft der Wirkung des Feuers ausgesetzt werden, von A. G. L. Lentin. Gött, 1795 8.) scheinen anzugeben, daß die dephlogistisirte Luft das Flüßigwerden der Körper durch die Hitze verhindere oder erschwere, und daß vielleicht außer dem Wärmestoffe zu Bewirtung des Schmelzens noch ein dritter Stoff nöthig sey, s. unten den Zusatz des Art. Schmelzen.

Fluß.

Zus. zu Th. II. S. 324.

Die unter dem Namen der Flüsse bekannten Beymischungen, welche die Schmelzung der Erze befördern, heissen auch Schmelzungsmittel, Zuschläge.

Baume's schneller Fluß ist ein angezündetes Gemenge aus 3 Theilen gereinigtem trocknem Salpeter, 2 Theilen Schwefelblumen und 2 Theilen feinen Sägspänen, mittelst dessen man eine kleine Silbermünze in einer Nußschale schmelzen kan.

Flüsse

heißen auch bisweilen die künstlichen Edelgesteine, oder farbigen Gläser, welche durch Beymischung metallischer Kalke und Gläser zu den gewöhnlichen erdichten und salzigen Glasmassen bereitet werden.

Gren Grundriß der Naturl. 1793. §. 708.

Flußspathsäure.

Zus. zu Th. II. S. 325. 326.

In der neuern Nomenclatur erhält die Säure die Namen Acide sluorique, Acidum fluoricum, Spathsäure (Girtanner). Ihre Verbindungen mit den Laugensalzen und Erden heißen Fluates, z. B. der Flußspathsalmiak, Fluate d' Ammoniaque, spathgesäuertes Ammoniak, der reducirte Flußspath selbst Fluate de chaux, spathgesäuerter Kalk. Der letztere wird wegen seiner Unauflöslichkeit im Wasser mit Recht zu den Erd- oder Steinarten gezählt.

Man erhält diese Säure, indem man über Flußspath, in einer bleyernen Retorte, Vitriolsäure gießt, und dann die


Ganz neue von Hrn. Lentin in Goͤttingen angeſtellte Verſuche (Ueber das Verhalten der Metalle, wenn ſie in dephlogiſtiſirter Luft der Wirkung des Feuers ausgeſetzt werden, von A. G. L. Lentin. Goͤtt, 1795 8.) ſcheinen anzugeben, daß die dephlogiſtiſirte Luft das Fluͤßigwerden der Koͤrper durch die Hitze verhindere oder erſchwere, und daß vielleicht außer dem Waͤrmeſtoffe zu Bewirtung des Schmelzens noch ein dritter Stoff noͤthig ſey, ſ. unten den Zuſatz des Art. Schmelzen.

Fluß.

Zuſ. zu Th. II. S. 324.

Die unter dem Namen der Fluͤſſe bekannten Beymiſchungen, welche die Schmelzung der Erze befoͤrdern, heiſſen auch Schmelzungsmittel, Zuſchlaͤge.

Baume's ſchneller Fluß iſt ein angezuͤndetes Gemenge aus 3 Theilen gereinigtem trocknem Salpeter, 2 Theilen Schwefelblumen und 2 Theilen feinen Saͤgſpaͤnen, mittelſt deſſen man eine kleine Silbermuͤnze in einer Nußſchale ſchmelzen kan.

Fluͤſſe

heißen auch bisweilen die kuͤnſtlichen Edelgeſteine, oder farbigen Glaͤſer, welche durch Beymiſchung metalliſcher Kalke und Glaͤſer zu den gewoͤhnlichen erdichten und ſalzigen Glasmaſſen bereitet werden.

Gren Grundriß der Naturl. 1793. §. 708.

Flußſpathſaͤure.

Zuſ. zu Th. II. S. 325. 326.

In der neuern Nomenclatur erhaͤlt die Saͤure die Namen Acide ſluorique, Acidum fluoricum, Spathſaͤure (Girtanner). Ihre Verbindungen mit den Laugenſalzen und Erden heißen Fluates, z. B. der Flußſpathſalmiak, Fluate d' Ammoniaque, ſpathgeſaͤuertes Ammoniak, der reducirte Flußſpath ſelbſt Fluate de chaux, ſpathgeſaͤuerter Kalk. Der letztere wird wegen ſeiner Unaufloͤslichkeit im Waſſer mit Recht zu den Erd- oder Steinarten gezaͤhlt.

Man erhaͤlt dieſe Saͤure, indem man uͤber Flußſpath, in einer bleyernen Retorte, Vitriolſaͤure gießt, und dann die

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[414/0426] Ganz neue von Hrn. Lentin in Goͤttingen angeſtellte Verſuche (Ueber das Verhalten der Metalle, wenn ſie in dephlogiſtiſirter Luft der Wirkung des Feuers ausgeſetzt werden, von A. G. L. Lentin. Goͤtt, 1795 8.) ſcheinen anzugeben, daß die dephlogiſtiſirte Luft das Fluͤßigwerden der Koͤrper durch die Hitze verhindere oder erſchwere, und daß vielleicht außer dem Waͤrmeſtoffe zu Bewirtung des Schmelzens noch ein dritter Stoff noͤthig ſey, ſ. unten den Zuſatz des Art. Schmelzen. Fluß. Zuſ. zu Th. II. S. 324. Die unter dem Namen der Fluͤſſe bekannten Beymiſchungen, welche die Schmelzung der Erze befoͤrdern, heiſſen auch Schmelzungsmittel, Zuſchlaͤge. Baume's ſchneller Fluß iſt ein angezuͤndetes Gemenge aus 3 Theilen gereinigtem trocknem Salpeter, 2 Theilen Schwefelblumen und 2 Theilen feinen Saͤgſpaͤnen, mittelſt deſſen man eine kleine Silbermuͤnze in einer Nußſchale ſchmelzen kan. Fluͤſſe heißen auch bisweilen die kuͤnſtlichen Edelgeſteine, oder farbigen Glaͤſer, welche durch Beymiſchung metalliſcher Kalke und Glaͤſer zu den gewoͤhnlichen erdichten und ſalzigen Glasmaſſen bereitet werden. Gren Grundriß der Naturl. 1793. §. 708. Flußſpathſaͤure. Zuſ. zu Th. II. S. 325. 326. In der neuern Nomenclatur erhaͤlt die Saͤure die Namen Acide ſluorique, Acidum fluoricum, Spathſaͤure (Girtanner). Ihre Verbindungen mit den Laugenſalzen und Erden heißen Fluates, z. B. der Flußſpathſalmiak, Fluate d' Ammoniaque, ſpathgeſaͤuertes Ammoniak, der reducirte Flußſpath ſelbſt Fluate de chaux, ſpathgeſaͤuerter Kalk. Der letztere wird wegen ſeiner Unaufloͤslichkeit im Waſſer mit Recht zu den Erd- oder Steinarten gezaͤhlt. Man erhaͤlt dieſe Saͤure, indem man uͤber Flußſpath, in einer bleyernen Retorte, Vitriolſaͤure gießt, und dann die

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Zitationshilfe: Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 5. Leipzig, 1799, S. 414. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch05_1799/426>, abgerufen am 22.11.2024.