Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 5. Leipzig, 1799.

Bild:
<< vorherige Seite


zur theoret. u. prakt. Elektricitätslehre (2tes Stück. Stuttgart, 1793. 8.). Man sollte die Glasdicke der Ladungsflaschen nach der Stärke der Maschinen einrichten. Starke Maschinen laden dicke Gläser auf einen sehr hohen Grad, den die dünnen gar nicht aushalten. Durch schwache Maschinen hingegen kan man in dicke Gläser gar keine Ladung bringen, daher man irrig geglaubt hat, daß sich dickes Glas überhaupt nicht laden lasse.

Göttingisches Taschenbuch zum Nutzen und Vergnügen für 1795. S. 183 f.

Fliehkraft, s. Schwungkraft

Th. II. S. 946--956.

Flötz, s. Gang

Th. II. S. 345.

Flötzgebirge, s. Berge

Th. II. S. 307.

Flüßigkeit.

Zus. zu Th. II. S. 324.

Dieser Zustand der Körper wird durch Feuer (den Wärmestoff) bewirkt. Der Wärmestoff, der auf die Hervorbringung desselben verwendet worden ist, verliert die Merkmale, durch die er sich sonst im freyen Zustande zu erkennen gab, und heißt daher gebunden, latent, unmerkbar, s. Wärme (Th. IV. S. 558 u. f. auch die Zusätze zu dem Art. Wärme).

Mehr oder weniger innige Verbindung mit dem Wärmestoffe bewirkt verschiedene Grade des flüßigen Zustandes. Daher unterscheidet man tropfbare Flüßigkeit (tropfbare Form) von elastischer Flüßigkeit (Dampfform) und von permanent-elastischer Flüßigkeit (Luftform). Sehr wahrscheinlich kan jeder Körper durch gehörige Verbindung mit dem Wärmestoffe alle diese Zustände oder Formen annehmen.

Auch die Körper selbst, die unter diesen Formen erscheinen, heißen Flüßigkeiten (Fluida, Fluides), s. den Art. Expansible Flüßigkeiten (oben S. 377.)

Nach Hrn. de Luc hat das Feuer, oder der Wärmestoff selbst, seine Flüßigkeit vom Lichte, und hiernach wäre also das Licht als die Ursache aller Flüßigkeit anzusehen.


zur theoret. u. prakt. Elektricitaͤtslehre (2tes Stuͤck. Stuttgart, 1793. 8.). Man ſollte die Glasdicke der Ladungsflaſchen nach der Staͤrke der Maſchinen einrichten. Starke Maſchinen laden dicke Glaͤſer auf einen ſehr hohen Grad, den die duͤnnen gar nicht aushalten. Durch ſchwache Maſchinen hingegen kan man in dicke Glaͤſer gar keine Ladung bringen, daher man irrig geglaubt hat, daß ſich dickes Glas uͤberhaupt nicht laden laſſe.

Goͤttingiſches Taſchenbuch zum Nutzen und Vergnuͤgen fuͤr 1795. S. 183 f.

Fliehkraft, ſ. Schwungkraft

Th. II. S. 946—956.

Floͤtz, ſ. Gang

Th. II. S. 345.

Floͤtzgebirge, ſ. Berge

Th. II. S. 307.

Fluͤßigkeit.

Zuſ. zu Th. II. S. 324.

Dieſer Zuſtand der Koͤrper wird durch Feuer (den Waͤrmeſtoff) bewirkt. Der Waͤrmeſtoff, der auf die Hervorbringung deſſelben verwendet worden iſt, verliert die Merkmale, durch die er ſich ſonſt im freyen Zuſtande zu erkennen gab, und heißt daher gebunden, latent, unmerkbar, ſ. Waͤrme (Th. IV. S. 558 u. f. auch die Zuſaͤtze zu dem Art. Waͤrme).

Mehr oder weniger innige Verbindung mit dem Waͤrmeſtoffe bewirkt verſchiedene Grade des fluͤßigen Zuſtandes. Daher unterſcheidet man tropfbare Fluͤßigkeit (tropfbare Form) von elaſtiſcher Fluͤßigkeit (Dampfform) und von permanent-elaſtiſcher Fluͤßigkeit (Luftform). Sehr wahrſcheinlich kan jeder Koͤrper durch gehoͤrige Verbindung mit dem Waͤrmeſtoffe alle dieſe Zuſtaͤnde oder Formen annehmen.

Auch die Koͤrper ſelbſt, die unter dieſen Formen erſcheinen, heißen Fluͤßigkeiten (Fluida, Fluides), ſ. den Art. Expanſible Fluͤßigkeiten (oben S. 377.)

Nach Hrn. de Luc hat das Feuer, oder der Waͤrmeſtoff ſelbſt, ſeine Fluͤßigkeit vom Lichte, und hiernach waͤre alſo das Licht als die Urſache aller Fluͤßigkeit anzuſehen.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="2">
              <p><pb facs="#f0425" xml:id="P.5.413" n="413"/><lb/>
zur theoret. u. prakt. Elektricita&#x0364;tslehre (2tes Stu&#x0364;ck. Stuttgart, 1793. 8.). Man &#x017F;ollte die Glasdicke der Ladungsfla&#x017F;chen nach der Sta&#x0364;rke der Ma&#x017F;chinen einrichten. Starke Ma&#x017F;chinen laden dicke Gla&#x0364;&#x017F;er auf einen &#x017F;ehr hohen Grad, den die du&#x0364;nnen gar nicht aushalten. Durch &#x017F;chwache Ma&#x017F;chinen hingegen kan man in dicke Gla&#x0364;&#x017F;er gar keine Ladung bringen, daher man irrig geglaubt hat, daß &#x017F;ich dickes Glas u&#x0364;berhaupt nicht laden la&#x017F;&#x017F;e.</p>
              <p>Go&#x0364;ttingi&#x017F;ches Ta&#x017F;chenbuch zum Nutzen und Vergnu&#x0364;gen fu&#x0364;r 1795. S. 183 f.</p>
            </div>
            <div n="2">
              <head>Fliehkraft, &#x017F;. Schwungkraft</head><lb/>
              <p>Th. <hi rendition="#aq">II.</hi> S. 946&#x2014;956.</p>
            </div>
            <div n="2">
              <head>Flo&#x0364;tz, &#x017F;. Gang</head><lb/>
              <p>Th. <hi rendition="#aq">II.</hi> S. 345.</p>
            </div>
            <div n="2">
              <head>Flo&#x0364;tzgebirge, &#x017F;. Berge</head><lb/>
              <p>Th. <hi rendition="#aq">II.</hi> S. 307.</p>
            </div>
            <div n="2">
              <head>Flu&#x0364;ßigkeit.</head><lb/>
              <p> <hi rendition="#c">Zu&#x017F;. zu Th. <hi rendition="#aq">II.</hi> S. 324.</hi> </p>
              <p>Die&#x017F;er Zu&#x017F;tand der Ko&#x0364;rper wird durch Feuer (den Wa&#x0364;rme&#x017F;toff) bewirkt. Der Wa&#x0364;rme&#x017F;toff, der auf die Hervorbringung de&#x017F;&#x017F;elben verwendet worden i&#x017F;t, verliert die Merkmale, durch die er &#x017F;ich &#x017F;on&#x017F;t im <hi rendition="#b">freyen</hi> Zu&#x017F;tande zu erkennen gab, und heißt daher <hi rendition="#b">gebunden, latent, unmerkbar, &#x017F;. Wa&#x0364;rme</hi> (Th. <hi rendition="#aq">IV.</hi> S. 558 u. f. auch die Zu&#x017F;a&#x0364;tze zu dem Art. <hi rendition="#b">Wa&#x0364;rme</hi>).</p>
              <p>Mehr oder weniger innige Verbindung mit dem Wa&#x0364;rme&#x017F;toffe bewirkt ver&#x017F;chiedene Grade des flu&#x0364;ßigen Zu&#x017F;tandes. Daher unter&#x017F;cheidet man <hi rendition="#b">tropfbare Flu&#x0364;ßigkeit</hi> (tropfbare Form) von <hi rendition="#b">ela&#x017F;ti&#x017F;cher Flu&#x0364;ßigkeit</hi> (Dampfform) und von <hi rendition="#b">permanent-ela&#x017F;ti&#x017F;cher Flu&#x0364;ßigkeit</hi> (Luftform). Sehr wahr&#x017F;cheinlich kan jeder Ko&#x0364;rper durch geho&#x0364;rige Verbindung mit dem Wa&#x0364;rme&#x017F;toffe alle die&#x017F;e Zu&#x017F;ta&#x0364;nde oder Formen annehmen.</p>
              <p>Auch die Ko&#x0364;rper &#x017F;elb&#x017F;t, die unter die&#x017F;en Formen er&#x017F;cheinen, heißen <hi rendition="#b">Flu&#x0364;ßigkeiten</hi> <hi rendition="#aq">(Fluida, <hi rendition="#i">Fluides</hi>),</hi> &#x017F;. den Art. <hi rendition="#b">Expan&#x017F;ible Flu&#x0364;ßigkeiten</hi> (oben S. 377.)</p>
              <p>Nach Hrn. <hi rendition="#b">de Luc</hi> hat das Feuer, oder der Wa&#x0364;rme&#x017F;toff &#x017F;elb&#x017F;t, &#x017F;eine Flu&#x0364;ßigkeit vom <hi rendition="#b">Lichte,</hi> und hiernach wa&#x0364;re al&#x017F;o das Licht als die Ur&#x017F;ache aller Flu&#x0364;ßigkeit anzu&#x017F;ehen.<lb/></p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[413/0425] zur theoret. u. prakt. Elektricitaͤtslehre (2tes Stuͤck. Stuttgart, 1793. 8.). Man ſollte die Glasdicke der Ladungsflaſchen nach der Staͤrke der Maſchinen einrichten. Starke Maſchinen laden dicke Glaͤſer auf einen ſehr hohen Grad, den die duͤnnen gar nicht aushalten. Durch ſchwache Maſchinen hingegen kan man in dicke Glaͤſer gar keine Ladung bringen, daher man irrig geglaubt hat, daß ſich dickes Glas uͤberhaupt nicht laden laſſe. Goͤttingiſches Taſchenbuch zum Nutzen und Vergnuͤgen fuͤr 1795. S. 183 f. Fliehkraft, ſ. Schwungkraft Th. II. S. 946—956. Floͤtz, ſ. Gang Th. II. S. 345. Floͤtzgebirge, ſ. Berge Th. II. S. 307. Fluͤßigkeit. Zuſ. zu Th. II. S. 324. Dieſer Zuſtand der Koͤrper wird durch Feuer (den Waͤrmeſtoff) bewirkt. Der Waͤrmeſtoff, der auf die Hervorbringung deſſelben verwendet worden iſt, verliert die Merkmale, durch die er ſich ſonſt im freyen Zuſtande zu erkennen gab, und heißt daher gebunden, latent, unmerkbar, ſ. Waͤrme (Th. IV. S. 558 u. f. auch die Zuſaͤtze zu dem Art. Waͤrme). Mehr oder weniger innige Verbindung mit dem Waͤrmeſtoffe bewirkt verſchiedene Grade des fluͤßigen Zuſtandes. Daher unterſcheidet man tropfbare Fluͤßigkeit (tropfbare Form) von elaſtiſcher Fluͤßigkeit (Dampfform) und von permanent-elaſtiſcher Fluͤßigkeit (Luftform). Sehr wahrſcheinlich kan jeder Koͤrper durch gehoͤrige Verbindung mit dem Waͤrmeſtoffe alle dieſe Zuſtaͤnde oder Formen annehmen. Auch die Koͤrper ſelbſt, die unter dieſen Formen erſcheinen, heißen Fluͤßigkeiten (Fluida, Fluides), ſ. den Art. Expanſible Fluͤßigkeiten (oben S. 377.) Nach Hrn. de Luc hat das Feuer, oder der Waͤrmeſtoff ſelbſt, ſeine Fluͤßigkeit vom Lichte, und hiernach waͤre alſo das Licht als die Urſache aller Fluͤßigkeit anzuſehen.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Bibliothek des Max-Planck-Instituts für Wissenschaftsgeschichte : Bereitstellung der Texttranskription. (2015-09-02T12:13:09Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition. (2015-09-02T12:13:09Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: keine Angabe; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): keine Angabe; i/j in Fraktur: wie Vorlage; I/J in Fraktur: wie Vorlage; Kolumnentitel: keine Angabe; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): wie Vorlage; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (&#xa75b;): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: wie Vorlage; Vokale mit übergest. e: wie Vorlage; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch05_1799
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch05_1799/425
Zitationshilfe: Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 5. Leipzig, 1799, S. 413. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch05_1799/425>, abgerufen am 22.11.2024.