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Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 5. Leipzig, 1799.

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Unter den gröbern atmosphärischen Flüßigkeiten giebt es noch eine Classe, bey welcher beyde Bestandtheile genauer verbunden sind, und sich nicht mehr durch bloßen Druck oder Streben nach Gleichgewicht, sondern nur durch Verwandtschaften oder chemische Mittel trennen lassen. Man nennt sie permanent-elastische oder luftförmige Flüßigkeiten, Luftgattungen, s. Gas (Th. II. S. 350 u. f.). Wahrscheinlich erhalten sie diese Permanenz in der Verbindung ihrer Bestandtheile durch Hinzukommen einer dritten Substanz, und es wird daraus begreiflich, wie sich die gröbern Dünste (Wasserdämpfe) in Luft verwandeln können.

Idees sur la meteorologie par J. A. de Luc. To. I. a Londres, 1786. 8.

F. A. C. Grens Grundriß der Naturlehre. Halle, 1793. 8. §. 332. u. f.

W. A. E. Lampadius Kurze Darstellung der vorzüglichsten Theorien des Feuers rc. Göttingen, 1793. 8. S. 51 u. f.

Expansivkraft

s. den gleich vorhergehenden Artikel.

F
Fällung, Fällungsmittel, s. Niederschlag

Th. III. S. 360.

Fall der Körper.

Zusatz zu Th. II. S. 118.

Der Raum g, durch den schwere Körper bey uns in der ersten Secunde fallen, ist aus Huygens Bestimmungen berechnet = 15,09568 pariser Fuß, s. Pendel, Th. III. S. 425. Huygens selbst (Horolog. Oscill. P. IV. prop. 15.) giebt ihn proxime pedum 15 et unciae unius (welches 15,08333 ... wäre).

In rheinländischem Maaße findet Herr Kästner aus Huygens Angabe der Pendellänge g = 15,6241048 Fuß; Huygens selbst (De vi centrifuga. Prop. 6.) sagt, die Rechnung lehre, daß der Fall in einer Secunde 15 Fuß 7 1/2 Zoll rheinl. Maaß (d. i. 15,625 Fuß) betrage.

Zu S. 124. 125. Da man bey Anwendungen der Mechanik oft nöthig hat, aus der Fallhöhe h die zugehörige Geschwindigkeit c, und umgekehrt h aus c zu finden, so sind


Unter den groͤbern atmoſphaͤriſchen Fluͤßigkeiten giebt es noch eine Claſſe, bey welcher beyde Beſtandtheile genauer verbunden ſind, und ſich nicht mehr durch bloßen Druck oder Streben nach Gleichgewicht, ſondern nur durch Verwandtſchaften oder chemiſche Mittel trennen laſſen. Man nennt ſie permanent-elaſtiſche oder luftfoͤrmige Fluͤßigkeiten, Luftgattungen, ſ. Gas (Th. II. S. 350 u. f.). Wahrſcheinlich erhalten ſie dieſe Permanenz in der Verbindung ihrer Beſtandtheile durch Hinzukommen einer dritten Subſtanz, und es wird daraus begreiflich, wie ſich die groͤbern Duͤnſte (Waſſerdaͤmpfe) in Luft verwandeln koͤnnen.

Idees ſur la meteorologie par J. A. de Luc. To. I. à Londres, 1786. 8.

F. A. C. Grens Grundriß der Naturlehre. Halle, 1793. 8. §. 332. u. f.

W. A. E. Lampadius Kurze Darſtellung der vorzuͤglichſten Theorien des Feuers rc. Goͤttingen, 1793. 8. S. 51 u. f.

Expanſivkraft

ſ. den gleich vorhergehenden Artikel.

F
Faͤllung, Faͤllungsmittel, ſ. Niederſchlag

Th. III. S. 360.

Fall der Koͤrper.

Zuſatz zu Th. II. S. 118.

Der Raum g, durch den ſchwere Koͤrper bey uns in der erſten Secunde fallen, iſt aus Huygens Beſtimmungen berechnet = 15,09568 pariſer Fuß, ſ. Pendel, Th. III. S. 425. Huygens ſelbſt (Horolog. Oſcill. P. IV. prop. 15.) giebt ihn proxime pedum 15 et unciae unius (welches 15,08333 ... waͤre).

In rheinlaͤndiſchem Maaße findet Herr Kaͤſtner aus Huygens Angabe der Pendellaͤnge g = 15,6241048 Fuß; Huygens ſelbſt (De vi centrifuga. Prop. 6.) ſagt, die Rechnung lehre, daß der Fall in einer Secunde 15 Fuß 7 1/2 Zoll rheinl. Maaß (d. i. 15,625 Fuß) betrage.

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[384/0396] Unter den groͤbern atmoſphaͤriſchen Fluͤßigkeiten giebt es noch eine Claſſe, bey welcher beyde Beſtandtheile genauer verbunden ſind, und ſich nicht mehr durch bloßen Druck oder Streben nach Gleichgewicht, ſondern nur durch Verwandtſchaften oder chemiſche Mittel trennen laſſen. Man nennt ſie permanent-elaſtiſche oder luftfoͤrmige Fluͤßigkeiten, Luftgattungen, ſ. Gas (Th. II. S. 350 u. f.). Wahrſcheinlich erhalten ſie dieſe Permanenz in der Verbindung ihrer Beſtandtheile durch Hinzukommen einer dritten Subſtanz, und es wird daraus begreiflich, wie ſich die groͤbern Duͤnſte (Waſſerdaͤmpfe) in Luft verwandeln koͤnnen. Idees ſur la meteorologie par J. A. de Luc. To. I. à Londres, 1786. 8. F. A. C. Grens Grundriß der Naturlehre. Halle, 1793. 8. §. 332. u. f. W. A. E. Lampadius Kurze Darſtellung der vorzuͤglichſten Theorien des Feuers rc. Goͤttingen, 1793. 8. S. 51 u. f. Expanſivkraft ſ. den gleich vorhergehenden Artikel. F Faͤllung, Faͤllungsmittel, ſ. Niederſchlag Th. III. S. 360. Fall der Koͤrper. Zuſatz zu Th. II. S. 118. Der Raum g, durch den ſchwere Koͤrper bey uns in der erſten Secunde fallen, iſt aus Huygens Beſtimmungen berechnet = 15,09568 pariſer Fuß, ſ. Pendel, Th. III. S. 425. Huygens ſelbſt (Horolog. Oſcill. P. IV. prop. 15.) giebt ihn proxime pedum 15 et unciae unius (welches 15,08333 ... waͤre). In rheinlaͤndiſchem Maaße findet Herr Kaͤſtner aus Huygens Angabe der Pendellaͤnge g = 15,6241048 Fuß; Huygens ſelbſt (De vi centrifuga. Prop. 6.) ſagt, die Rechnung lehre, daß der Fall in einer Secunde 15 Fuß 7 1/2 Zoll rheinl. Maaß (d. i. 15,625 Fuß) betrage. Zu S. 124. 125. Da man bey Anwendungen der Mechanik oft noͤthig hat, aus der Fallhoͤhe h die zugehoͤrige Geſchwindigkeit c, und umgekehrt h aus c zu finden, ſo ſind

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Zitationshilfe: Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 5. Leipzig, 1799, S. 384. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch05_1799/396>, abgerufen am 22.11.2024.