atmosphärischen Luft, oder den in ihr befindlichen Gehalt an Lebensluft, durch das stärkere oder schwächere Verbrennen des Weingeists innerhalb einer gegebnen Zeit zu bestimmen. Um die Quantität des verbrennenden Weingeists zu erfahren, bedient er sich einer empfindlichen Wage mit einem Gradbogen, auf der er das Gefäß mit dem Weingeiste vor dem Anfange des Versuchs ins Gleichgewicht bringt. Herr Ackermann selbst hat keine Versuche hierüber bekannt gemacht; allein Hr. D. Scherer (Bemerkungen über die Prüfung der Luftgüte, mittelst des brennenden Weingeistes in der Sammlung physikalischer Aufsätze von einer Gesellschaft böhmischer Naturforscher, herausg. von D. Joh. Mayer. Zweyter Band, Dresden, 1792. gr. 8. Num. 16.) bringt deren einige bey, welche unter ganz gleichen Umständen merklich verschieden ausgefallen sind. Hr. Scherer schließt hieraus, daß, wenn auch von Seiten der Wage keine Unrichtigkeiten zu besorgen wären, doch noch immer in Absicht des Weingeists, des veränderlichen Drucks und der Temperatur der Atmosphäre, auch ihrer trocknen oder feuchten Beschaffenheit, so viele Schwierigkeiten mit dieser Methode verbunden seyen, daß man sich nicht sehr auf sie werde verlassen können.
Die Verbrennung des Phosphorus und Pyrophorus ist von mehrern Physikern, und besonders von de Morveau, Lavoisier, Fourcroy, Vauquelin u. a. benützt worden, um dadurch das Verhältniß zwischen der Lebensluft und der Stickluft in der Atmosphäre zu bestimmen. Seguin(Annales de Chimie par MM. Guyton, Lavoisier, Monge etc. To. IX. a Paris, 1791. 8. p. 293 sqq.) hat in Verbindung mit Lavoisier hierauf ein Eudiometer von folgender Einrichtung gegründet. Eine Röhre von Krystallglas, die etwa 1 Zoll im Durchmesser und 7--8 Zoll Höhe hat, und an ihrem obern Ende geschlossen ist, wird mit Quecksilber gefüllt, und in ein Gefäß mit Quecksilber gestellt. Man läßt durch dasselbe ein kleines Stück Phosphor hinauftreten, das wegen seines geringern eigenthümlichen Gewichts aufsteigt; dieses schmelzt man durch Hülfe einer glühenden Kohle, welche von außen an die Röhre gebracht wird, aber
atmoſphaͤriſchen Luft, oder den in ihr befindlichen Gehalt an Lebensluft, durch das ſtaͤrkere oder ſchwaͤchere Verbrennen des Weingeiſts innerhalb einer gegebnen Zeit zu beſtimmen. Um die Quantitaͤt des verbrennenden Weingeiſts zu erfahren, bedient er ſich einer empfindlichen Wage mit einem Gradbogen, auf der er das Gefaͤß mit dem Weingeiſte vor dem Anfange des Verſuchs ins Gleichgewicht bringt. Herr Ackermann ſelbſt hat keine Verſuche hieruͤber bekannt gemacht; allein Hr. D. Scherer (Bemerkungen uͤber die Pruͤfung der Luftguͤte, mittelſt des brennenden Weingeiſtes in der Sammlung phyſikaliſcher Aufſaͤtze von einer Geſellſchaft boͤhmiſcher Naturforſcher, herausg. von D. Joh. Mayer. Zweyter Band, Dresden, 1792. gr. 8. Num. 16.) bringt deren einige bey, welche unter ganz gleichen Umſtaͤnden merklich verſchieden ausgefallen ſind. Hr. Scherer ſchließt hieraus, daß, wenn auch von Seiten der Wage keine Unrichtigkeiten zu beſorgen waͤren, doch noch immer in Abſicht des Weingeiſts, des veraͤnderlichen Drucks und der Temperatur der Atmoſphaͤre, auch ihrer trocknen oder feuchten Beſchaffenheit, ſo viele Schwierigkeiten mit dieſer Methode verbunden ſeyen, daß man ſich nicht ſehr auf ſie werde verlaſſen koͤnnen.
Die Verbrennung des Phosphorus und Pyrophorus iſt von mehrern Phyſikern, und beſonders von de Morveau, Lavoiſier, Fourcroy, Vauquelin u. a. benuͤtzt worden, um dadurch das Verhaͤltniß zwiſchen der Lebensluft und der Stickluft in der Atmoſphaͤre zu beſtimmen. Seguin(Annales de Chimie par MM. Guyton, Lavoiſier, Monge etc. To. IX. à Paris, 1791. 8. p. 293 ſqq.) hat in Verbindung mit Lavoiſier hierauf ein Eudiometer von folgender Einrichtung gegruͤndet. Eine Roͤhre von Kryſtallglas, die etwa 1 Zoll im Durchmeſſer und 7—8 Zoll Hoͤhe hat, und an ihrem obern Ende geſchloſſen iſt, wird mit Queckſilber gefuͤllt, und in ein Gefaͤß mit Queckſilber geſtellt. Man laͤßt durch daſſelbe ein kleines Stuͤck Phosphor hinauftreten, das wegen ſeines geringern eigenthuͤmlichen Gewichts aufſteigt; dieſes ſchmelzt man durch Huͤlfe einer gluͤhenden Kohle, welche von außen an die Roͤhre gebracht wird, aber
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atmoſphaͤriſchen Luft, oder den in ihr befindlichen Gehalt an Lebensluft, durch das ſtaͤrkere oder ſchwaͤchere Verbrennen des Weingeiſts innerhalb einer gegebnen Zeit zu beſtimmen. Um die Quantitaͤt des verbrennenden Weingeiſts zu erfahren, bedient er ſich einer empfindlichen Wage mit einem Gradbogen, auf der er das Gefaͤß mit dem Weingeiſte vor dem Anfange des Verſuchs ins Gleichgewicht bringt. Herr Ackermann ſelbſt hat keine Verſuche hieruͤber bekannt gemacht; allein Hr. D. Scherer (Bemerkungen uͤber die Pruͤfung der Luftguͤte, mittelſt des brennenden Weingeiſtes in der Sammlung phyſikaliſcher Aufſaͤtze von einer Geſellſchaft boͤhmiſcher Naturforſcher, herausg. von D. Joh. Mayer. Zweyter Band, Dresden, 1792. gr. 8. Num. 16.) bringt deren einige bey, welche unter ganz gleichen Umſtaͤnden merklich verſchieden ausgefallen ſind. Hr. Scherer ſchließt hieraus, daß, wenn auch von Seiten der Wage keine Unrichtigkeiten zu beſorgen waͤren, doch noch immer in Abſicht des Weingeiſts, des veraͤnderlichen Drucks und der Temperatur der Atmoſphaͤre, auch ihrer trocknen oder feuchten Beſchaffenheit, ſo viele Schwierigkeiten mit dieſer Methode verbunden ſeyen, daß man ſich nicht ſehr auf ſie werde verlaſſen koͤnnen.
Die Verbrennung des Phosphorus und Pyrophorus iſt von mehrern Phyſikern, und beſonders von de Morveau, Lavoiſier, Fourcroy, Vauquelin u. a. benuͤtzt worden, um dadurch das Verhaͤltniß zwiſchen der Lebensluft und der Stickluft in der Atmoſphaͤre zu beſtimmen. Seguin (Annales de Chimie par MM. Guyton, Lavoiſier, Monge etc. To. IX. à Paris, 1791. 8. p. 293 ſqq.) hat in Verbindung mit Lavoiſier hierauf ein Eudiometer von folgender Einrichtung gegruͤndet. Eine Roͤhre von Kryſtallglas, die etwa 1 Zoll im Durchmeſſer und 7—8 Zoll Hoͤhe hat, und an ihrem obern Ende geſchloſſen iſt, wird mit Queckſilber gefuͤllt, und in ein Gefaͤß mit Queckſilber geſtellt. Man laͤßt durch daſſelbe ein kleines Stuͤck Phosphor hinauftreten, das wegen ſeines geringern eigenthuͤmlichen Gewichts aufſteigt; dieſes ſchmelzt man durch Huͤlfe einer gluͤhenden Kohle, welche von außen an die Roͤhre gebracht wird, aber
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Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 5. Leipzig, 1799, S. 375. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch05_1799/387>, abgerufen am 22.11.2024.
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