mit Kork- oder Holundermarkkügelchen bloße Strohhalme ohne Kugeln zu gebrauchen. Diese werden in leicht beweglichen Ringen nahe neben einander in vierseitigen gläsernen Flaschen aufgehängt, deren Seitenflächen mit Papierstreifchen versehen werden, worauf sich Scalen befinden, die Divergenz zu messen. Diese Hälmchen, höchstens 1/4 Lin. dick, stoßen sich wegen ihrer größern Oberfläche weit stärker ab, als dünne Metalldräthe mit Kügelchen. Daß sie an den Spitzen ausströmen möchten, ist nicht zu fürchten, so lange man das Werkzeug nur zu schwachen Graden der Elektricität gebraucht.
Man kann solche Flaschenelektrometer mit Halmen auch unter sich und mit Quadrantenelektrometern, welche zu stärkern Graden gebraucht werden, vergleichbar machen. Wenn die Längen der Halme gleich sind, so ändern kleine Unterschiede im Volumen und Gewicht nicht viel in der Divergenz: daher muß man gleiche Längen und einerley Maaß für die Grade der Scale nehmen. Hr. Volta nimmt die Länge 2 pariser Zoll, und 1/2 Linie für den Grad der Scale. Kürzere Halme geben kleinere Anzahlen von Graden an. Man kann mit diesem Flaschenelektrometer auch einen Condensator verbinden, dessen Metallplatte am schicklichsten auf dem Elektrometer selbst angebracht wird. Diese Vorrichtung ist zu Untersuchung der Luftelektricität, ingieichen der künstlichen, durch Ausdünstung, Verbrennung u. s. w. erregten, vollkommen hinreichend. Eine allzugroße Empfindlichkeit, wie beym Elektrometer von Haar, welches Herr Tralles (Beytrag zur Lehre der Elektricität. Bern, 1786. 8.) vorschlägt, oder beym Bennetschen, ist allemal der Comparabilität hinderlich.
Stärkere Grade der Elektricität zu messen, findet Herr Volta das Henleysche Quadrantenelektrometer am brauchbarsten, weil es wenigstens von 10--40° Comparabilität und Gleichheit der Grade verstatte. Den Gang desselben außerhalb dieser Grenzen verspricht er in einem besondern Werke über die Elektrometrie abzuhandeln. Um einen gewissen Grad dieses Werkzeugs als Fundamentalgrad festzu. setzen, schlägt er vor, die Kraft, womit eine Scheibe von
mit Kork- oder Holundermarkkuͤgelchen bloße Strohhalme ohne Kugeln zu gebrauchen. Dieſe werden in leicht beweglichen Ringen nahe neben einander in vierſeitigen glaͤſernen Flaſchen aufgehaͤngt, deren Seitenflaͤchen mit Papierſtreifchen verſehen werden, worauf ſich Scalen befinden, die Divergenz zu meſſen. Dieſe Haͤlmchen, hoͤchſtens 1/4 Lin. dick, ſtoßen ſich wegen ihrer groͤßern Oberflaͤche weit ſtaͤrker ab, als duͤnne Metalldraͤthe mit Kuͤgelchen. Daß ſie an den Spitzen ausſtroͤmen moͤchten, iſt nicht zu fuͤrchten, ſo lange man das Werkzeug nur zu ſchwachen Graden der Elektricitaͤt gebraucht.
Man kann ſolche Flaſchenelektrometer mit Halmen auch unter ſich und mit Quadrantenelektrometern, welche zu ſtaͤrkern Graden gebraucht werden, vergleichbar machen. Wenn die Laͤngen der Halme gleich ſind, ſo aͤndern kleine Unterſchiede im Volumen und Gewicht nicht viel in der Divergenz: daher muß man gleiche Laͤngen und einerley Maaß fuͤr die Grade der Scale nehmen. Hr. Volta nimmt die Laͤnge 2 pariſer Zoll, und 1/2 Linie fuͤr den Grad der Scale. Kuͤrzere Halme geben kleinere Anzahlen von Graden an. Man kann mit dieſem Flaſchenelektrometer auch einen Condenſator verbinden, deſſen Metallplatte am ſchicklichſten auf dem Elektrometer ſelbſt angebracht wird. Dieſe Vorrichtung iſt zu Unterſuchung der Luftelektricitaͤt, ingieichen der kuͤnſtlichen, durch Ausduͤnſtung, Verbrennung u. ſ. w. erregten, vollkommen hinreichend. Eine allzugroße Empfindlichkeit, wie beym Elektrometer von Haar, welches Herr Tralles (Beytrag zur Lehre der Elektricitaͤt. Bern, 1786. 8.) vorſchlaͤgt, oder beym Bennetſchen, iſt allemal der Comparabilitaͤt hinderlich.
Staͤrkere Grade der Elektricitaͤt zu meſſen, findet Herr Volta das Henleyſche Quadrantenelektrometer am brauchbarſten, weil es wenigſtens von 10—40° Comparabilitaͤt und Gleichheit der Grade verſtatte. Den Gang deſſelben außerhalb dieſer Grenzen verſpricht er in einem beſondern Werke uͤber die Elektrometrie abzuhandeln. Um einen gewiſſen Grad dieſes Werkzeugs als Fundamentalgrad feſtzu. ſetzen, ſchlaͤgt er vor, die Kraft, womit eine Scheibe von
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mit Kork- oder Holundermarkkuͤgelchen bloße Strohhalme ohne Kugeln zu gebrauchen. Dieſe werden in leicht beweglichen Ringen nahe neben einander in vierſeitigen glaͤſernen Flaſchen aufgehaͤngt, deren Seitenflaͤchen mit Papierſtreifchen verſehen werden, worauf ſich Scalen befinden, die Divergenz zu meſſen. Dieſe Haͤlmchen, hoͤchſtens 1/4 Lin. dick, ſtoßen ſich wegen ihrer groͤßern Oberflaͤche weit ſtaͤrker ab, als duͤnne Metalldraͤthe mit Kuͤgelchen. Daß ſie an den Spitzen ausſtroͤmen moͤchten, iſt nicht zu fuͤrchten, ſo lange man das Werkzeug nur zu ſchwachen Graden der Elektricitaͤt gebraucht.
Man kann ſolche Flaſchenelektrometer mit Halmen auch unter ſich und mit Quadrantenelektrometern, welche zu ſtaͤrkern Graden gebraucht werden, vergleichbar machen. Wenn die Laͤngen der Halme gleich ſind, ſo aͤndern kleine Unterſchiede im Volumen und Gewicht nicht viel in der Divergenz: daher muß man gleiche Laͤngen und einerley Maaß fuͤr die Grade der Scale nehmen. Hr. Volta nimmt die Laͤnge 2 pariſer Zoll, und 1/2 Linie fuͤr den Grad der Scale. Kuͤrzere Halme geben kleinere Anzahlen von Graden an. Man kann mit dieſem Flaſchenelektrometer auch einen Condenſator verbinden, deſſen Metallplatte am ſchicklichſten auf dem Elektrometer ſelbſt angebracht wird. Dieſe Vorrichtung iſt zu Unterſuchung der Luftelektricitaͤt, ingieichen der kuͤnſtlichen, durch Ausduͤnſtung, Verbrennung u. ſ. w. erregten, vollkommen hinreichend. Eine allzugroße Empfindlichkeit, wie beym Elektrometer von Haar, welches Herr Tralles (Beytrag zur Lehre der Elektricitaͤt. Bern, 1786. 8.) vorſchlaͤgt, oder beym Bennetſchen, iſt allemal der Comparabilitaͤt hinderlich.
Staͤrkere Grade der Elektricitaͤt zu meſſen, findet Herr Volta das Henleyſche Quadrantenelektrometer am brauchbarſten, weil es wenigſtens von 10—40° Comparabilitaͤt und Gleichheit der Grade verſtatte. Den Gang deſſelben außerhalb dieſer Grenzen verſpricht er in einem beſondern Werke uͤber die Elektrometrie abzuhandeln. Um einen gewiſſen Grad dieſes Werkzeugs als Fundamentalgrad feſtzu. ſetzen, ſchlaͤgt er vor, die Kraft, womit eine Scheibe von
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Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 5. Leipzig, 1799, S. 338. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch05_1799/350>, abgerufen am 22.11.2024.
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