Sonnenstein genannt, und sollte sich nach dessen Vorgeben in dem Sande von Armenien finden, wo er des Nachts undurchsichtig, am Tage aber durch die Wirkung der Sonnenstralen durchsichtig werden sollte. Hr. de Saussure kam bald auf die Vermuthung, daß dieser Stein nichts anders, als ein Hydrophan, seyn könne, aber mit einer Substanz, wie Wachs, getränkt, welche beym Schmelzen durchsichtig und beym Gestehen opak werde. Durch dieses Mittel muß sich der Hydrophan in einen Pyrophan verwandeln, oder durchsichtig werden, wenn man ihn erwärmet, aus eben der Ursache, warum er durchsichtig wird, wenn man ihn in Wasser legt.
Er ließ also einen Hydrophan in geschmolzenem Iungferwachse digeriren, bis er eine vollkommene Durchsichtigkeit angenommen hatte, nahm ihn dann heraus und erhielt dadurch einen Pyrophan, der dem des Mineralienhändlers vollkommen ähnlich war. Ein so präparirter Pyrophan erlangt in der Hitze eine weit größere Durchsichtigkeit, als ein Hydrophan derselben Art im Wasser, da die brechende Kraft des Wachses größer, als die des Wassers, ist. Wenn man das Wachs, worinn man ihn digeriren läßt, länger und stärker erhitzt, so nimmt der Stein beym Durchsichtigwerden die Granatfarbe an. Wenn man das Wachs ein wenig färbte, so könnte man ihn auch andere Farben annehmen lassen.
E
Ebene, horizontale s. Horizontal
Th. II. S. 651.
Ebne, schiefe, geneigte, s. Schiefe Ebene
Th. III. S. 833--840.
Edelerde.
Zus. zu Th. I. S. 666.
Schon Bergmann selbst hat die Vermuthung einer eignen Grunderde des Diamants wieder aufgegeben, und die angenommene Edelerde aus seinen spätern Verzeichnissen der Stoffe des Mineralreichs (Sciagraphia regni mineralis. Lips. et Dessav. 1782.) hinweggelassen.
Einschattichte
s. Heteroscii Th. II. S. 591.
Sonnenſtein genannt, und ſollte ſich nach deſſen Vorgeben in dem Sande von Armenien finden, wo er des Nachts undurchſichtig, am Tage aber durch die Wirkung der Sonnenſtralen durchſichtig werden ſollte. Hr. de Sauſſure kam bald auf die Vermuthung, daß dieſer Stein nichts anders, als ein Hydrophan, ſeyn koͤnne, aber mit einer Subſtanz, wie Wachs, getraͤnkt, welche beym Schmelzen durchſichtig und beym Geſtehen opak werde. Durch dieſes Mittel muß ſich der Hydrophan in einen Pyrophan verwandeln, oder durchſichtig werden, wenn man ihn erwaͤrmet, aus eben der Urſache, warum er durchſichtig wird, wenn man ihn in Waſſer legt.
Er ließ alſo einen Hydrophan in geſchmolzenem Iungferwachſe digeriren, bis er eine vollkommene Durchſichtigkeit angenommen hatte, nahm ihn dann heraus und erhielt dadurch einen Pyrophan, der dem des Mineralienhaͤndlers vollkommen aͤhnlich war. Ein ſo praͤparirter Pyrophan erlangt in der Hitze eine weit groͤßere Durchſichtigkeit, als ein Hydrophan derſelben Art im Waſſer, da die brechende Kraft des Wachſes groͤßer, als die des Waſſers, iſt. Wenn man das Wachs, worinn man ihn digeriren laͤßt, laͤnger und ſtaͤrker erhitzt, ſo nimmt der Stein beym Durchſichtigwerden die Granatfarbe an. Wenn man das Wachs ein wenig faͤrbte, ſo koͤnnte man ihn auch andere Farben annehmen laſſen.
E
Ebene, horizontale ſ. Horizontal
Th. II. S. 651.
Ebne, ſchiefe, geneigte, ſ. Schiefe Ebene
Th. III. S. 833—840.
Edelerde.
Zuſ. zu Th. I. S. 666.
Schon Bergmann ſelbſt hat die Vermuthung einer eignen Grunderde des Diamants wieder aufgegeben, und die angenommene Edelerde aus ſeinen ſpaͤtern Verzeichniſſen der Stoffe des Mineralreichs (Sciagraphia regni mineralis. Lipſ. et Deſſav. 1782.) hinweggelaſſen.
Einſchattichte
ſ. Heteroſcii Th. II. S. 591.
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Sonnenſtein genannt, und ſollte ſich nach deſſen Vorgeben in dem Sande von Armenien finden, wo er des Nachts undurchſichtig, am Tage aber durch die Wirkung der Sonnenſtralen durchſichtig werden ſollte. Hr. de Sauſſure kam bald auf die Vermuthung, daß dieſer Stein nichts anders, als ein Hydrophan, ſeyn koͤnne, aber mit einer Subſtanz, wie Wachs, getraͤnkt, welche beym Schmelzen durchſichtig und beym Geſtehen opak werde. Durch dieſes Mittel muß ſich der Hydrophan in einen Pyrophan verwandeln, oder durchſichtig werden, wenn man ihn erwaͤrmet, aus eben der Urſache, warum er durchſichtig wird, wenn man ihn in Waſſer legt.
Er ließ alſo einen Hydrophan in geſchmolzenem Iungferwachſe digeriren, bis er eine vollkommene Durchſichtigkeit angenommen hatte, nahm ihn dann heraus und erhielt dadurch einen Pyrophan, der dem des Mineralienhaͤndlers vollkommen aͤhnlich war. Ein ſo praͤparirter Pyrophan erlangt in der Hitze eine weit groͤßere Durchſichtigkeit, als ein Hydrophan derſelben Art im Waſſer, da die brechende Kraft des Wachſes groͤßer, als die des Waſſers, iſt. Wenn man das Wachs, worinn man ihn digeriren laͤßt, laͤnger und ſtaͤrker erhitzt, ſo nimmt der Stein beym Durchſichtigwerden die Granatfarbe an. Wenn man das Wachs ein wenig faͤrbte, ſo koͤnnte man ihn auch andere Farben annehmen laſſen.
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Ebene, horizontale ſ. Horizontal
Th. II. S. 651.
Ebne, ſchiefe, geneigte, ſ. Schiefe Ebene
Th. III. S. 833—840.
Edelerde.
Zuſ. zu Th. I. S. 666.
Schon Bergmann ſelbſt hat die Vermuthung einer eignen Grunderde des Diamants wieder aufgegeben, und die angenommene Edelerde aus ſeinen ſpaͤtern Verzeichniſſen der Stoffe des Mineralreichs (Sciagraphia regni mineralis. Lipſ. et Deſſav. 1782.) hinweggelaſſen.
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Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 5. Leipzig, 1799, S. 236. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch05_1799/248>, abgerufen am 21.11.2024.
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