Dieser hat aber nie gleichen Flächenraum mit der Ellipse, sondern beyder Flächen verhalten sich, wie die große und kleine Axe. Die Geschwindigkeit zwischen D und E ist zwischen der größten und kleinsten elliptischen Geschwindigkeit in P und A in der That eine mittlere, und zwar die geometrische, Proportionalgröße.
Centralkräfte.
Zus. zu Th. I. S. 487--502.
Noch immer bin ich durch die hier angestellten Betrachtungen (S. 487--495.) überzeugt, daß für die sogenannte Centrifugalkraft, Schwungkraft, Z<*>hkraft, der Name einer Kraft nicht ganz schicklich sey, und daß man dem, was mit diesen Namen bezeichnet wird, und was eigentlich eine zum Behuf der Rechnung eingeführte mathematische Vorstellung ist, weit angemessener den Namen des Schwunges um diesen oder jenen Punkt beylegen würde. Es ist im Grunde Bewegung selbst, die von der Fortdauer vorheriger Bewegung zufolge der Crägheit herrührt, und von der man sich nur zu Erleichterung der Berechnungen die Vorstellung macht, als ob sie durch eine besondere Kraft erzeugt werde, dergleichen aber in der Natur selbst nicht vorhanden ist.
Man fühlt das Imaginäre in diesem Begriffe von Schwungkraft sehr leicht, wenn man die beyden Umstände erwägt: 1) daß diese Kraft allemal nach der Normallinie oder senkrecht auf die Richtung der Bahn wirken soll, 2) daß ihre Größe bald so, bald anders ausfällt, je nachdem man sie auf diesen oder jenen Punkt der Normallinie bezieht. Eine Kraft im eigentlichen Sinne des Worts (eine Ursache, die Bewegung erzeugt, wo vorher keine war) würde nicht eben allemal nach der Normallinie wirken, und müßte doch in jedem Falle ihre bestimmte Größe haben, in welcher die zufällige Beziehung auf diesen oder jenen Punkt nichts ändern könnte.
Die wahre Beschaffenheit der Sache ist diese. Bey der Centralbewegung| wird in jedem Punkte der Bahn die schon vorhandene Bewegung des Körpers durch die Cen-
Dieſer hat aber nie gleichen Flaͤchenraum mit der Ellipſe, ſondern beyder Flaͤchen verhalten ſich, wie die große und kleine Axe. Die Geſchwindigkeit zwiſchen D und E iſt zwiſchen der groͤßten und kleinſten elliptiſchen Geſchwindigkeit in P und A in der That eine mittlere, und zwar die geometriſche, Proportionalgroͤße.
Centralkraͤfte.
Zuſ. zu Th. I. S. 487—502.
Noch immer bin ich durch die hier angeſtellten Betrachtungen (S. 487—495.) uͤberzeugt, daß fuͤr die ſogenannte Centrifugalkraft, Schwungkraft, Z<*>hkraft, der Name einer Kraft nicht ganz ſchicklich ſey, und daß man dem, was mit dieſen Namen bezeichnet wird, und was eigentlich eine zum Behuf der Rechnung eingefuͤhrte mathematiſche Vorſtellung iſt, weit angemeſſener den Namen des Schwunges um dieſen oder jenen Punkt beylegen wuͤrde. Es iſt im Grunde Bewegung ſelbſt, die von der Fortdauer vorheriger Bewegung zufolge der Craͤgheit herruͤhrt, und von der man ſich nur zu Erleichterung der Berechnungen die Vorſtellung macht, als ob ſie durch eine beſondere Kraft erzeugt werde, dergleichen aber in der Natur ſelbſt nicht vorhanden iſt.
Man fuͤhlt das Imaginaͤre in dieſem Begriffe von Schwungkraft ſehr leicht, wenn man die beyden Umſtaͤnde erwaͤgt: 1) daß dieſe Kraft allemal nach der Normallinie oder ſenkrecht auf die Richtung der Bahn wirken ſoll, 2) daß ihre Groͤße bald ſo, bald anders ausfaͤllt, je nachdem man ſie auf dieſen oder jenen Punkt der Normallinie bezieht. Eine Kraft im eigentlichen Sinne des Worts (eine Urſache, die Bewegung erzeugt, wo vorher keine war) wuͤrde nicht eben allemal nach der Normallinie wirken, und muͤßte doch in jedem Falle ihre beſtimmte Groͤße haben, in welcher die zufaͤllige Beziehung auf dieſen oder jenen Punkt nichts aͤndern koͤnnte.
Die wahre Beſchaffenheit der Sache iſt dieſe. Bey der Centralbewegung| wird in jedem Punkte der Bahn die ſchon vorhandene Bewegung des Koͤrpers durch die Cen-
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Dieſer hat aber nie gleichen Flaͤchenraum mit der Ellipſe, ſondern beyder Flaͤchen verhalten ſich, wie die große und kleine Axe. Die Geſchwindigkeit zwiſchen D und E iſt zwiſchen der groͤßten und kleinſten elliptiſchen Geſchwindigkeit in P und A in der That eine mittlere, und zwar die geometriſche, Proportionalgroͤße.
Centralkraͤfte.
Zuſ. zu Th. I. S. 487—502.
Noch immer bin ich durch die hier angeſtellten Betrachtungen (S. 487—495.) uͤberzeugt, daß fuͤr die ſogenannte Centrifugalkraft, Schwungkraft, Z<*>hkraft, der Name einer Kraft nicht ganz ſchicklich ſey, und daß man dem, was mit dieſen Namen bezeichnet wird, und was eigentlich eine zum Behuf der Rechnung eingefuͤhrte mathematiſche Vorſtellung iſt, weit angemeſſener den Namen des Schwunges um dieſen oder jenen Punkt beylegen wuͤrde. Es iſt im Grunde Bewegung ſelbſt, die von der Fortdauer vorheriger Bewegung zufolge der Craͤgheit herruͤhrt, und von der man ſich nur zu Erleichterung der Berechnungen die Vorſtellung macht, als ob ſie durch eine beſondere Kraft erzeugt werde, dergleichen aber in der Natur ſelbſt nicht vorhanden iſt.
Man fuͤhlt das Imaginaͤre in dieſem Begriffe von Schwungkraft ſehr leicht, wenn man die beyden Umſtaͤnde erwaͤgt: 1) daß dieſe Kraft allemal nach der Normallinie oder ſenkrecht auf die Richtung der Bahn wirken ſoll, 2) daß ihre Groͤße bald ſo, bald anders ausfaͤllt, je nachdem man ſie auf dieſen oder jenen Punkt der Normallinie bezieht. Eine Kraft im eigentlichen Sinne des Worts (eine Urſache, die Bewegung erzeugt, wo vorher keine war) wuͤrde nicht eben allemal nach der Normallinie wirken, und muͤßte doch in jedem Falle ihre beſtimmte Groͤße haben, in welcher die zufaͤllige Beziehung auf dieſen oder jenen Punkt nichts aͤndern koͤnnte.
Die wahre Beſchaffenheit der Sache iſt dieſe. Bey der Centralbewegung| wird in jedem Punkte der Bahn die ſchon vorhandene Bewegung des Koͤrpers durch die Cen-
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Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 5. Leipzig, 1799, S. 193. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch05_1799/205>, abgerufen am 27.11.2024.
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