umfasset; um dieses wird ein eiserner Ring gelegt, der es fest an die Stange antreibt. Auf dem Forste des Dachs wird ein Bleystreifen 3 -- 6 Zoll breit angelegt, den man an den Giebelpfosten und Schorsteinen mit großen Nägeln befestiget, an den Forstziegeln aber an alle ihre Fügungen antreibt, und mit kleinen Nägeln seitwärts in den Kalk der Fugen befestiget. Die Stücken der Bleystreifen werden mit einem Falze an ihren Enden in einander gelegt. Solche Streifen werden auch über den Rand oder die Kappe der Schorsteine hin gelegt, und an den Seiten herunter mit dem Hauptstreifen verbunden. Die Strecke der Ableitung am Gebäude herunter wird ebenfalls von 3 -- 6 Zoll breiten Bley - oder Kupferstreifen auswendig herabgeführt, und, wenn eine Auffangungsstange da ist, mit der oben erwähnten Bleyplatte verbunden. Die Stücke derselben werden beym Bley mit einem einfachen Falze zusammengetrieben, beym Kupfer aber entweder durch einen einfachen Falz vernietet, oder mit einem doppelten Falze, wie Taf. XXVIII. Fig. 6., in einander gelegt und wohl zusammen getrieben, auch, wo es die darunter liegenden Theile zulassen, mit Nägeln angeheftet. Der Falz muß aber bey heruntergehenden Streifen so gelegt werden, daß der Rand des obern Stücks einwärts, des untern auswärts geschlagen sey. Wo die Strecke frey über ein Dach geht, und Bleystreifen oder einfaches Blech zu schwach wären, führt man den Streifen aus doppelt gelegtem Kupferblech. Wo die Stücke desselben zusammengefalzt und vernietet sind, wird ein dünner messingener Drath eingehackt, unter einem Dachziegel durchgesteckt, und inwendig um Nägel in den Latten gewickelt. Endlich wird diese Ableitung, wo möglich, bis in ein offnes Wasser, wäre es auch nur eine Gassenrinne, nicht aber in einen bedeckten Canal, oder tief in die Erde, geführt; ist aber dergleichen nicht in der Nähe, so läßt man die Leitung an der Oberfläche, doch so, daß sie die bloße Erde berührt, mit einem etwa einen Fuß weit abstehenden Winkel aufhören.
Diese allgemeinen Vorschriften sind von Herrn Reimarus noch mit besondern für Zeughäuser, oder andere viel Metall enthaltende Gebäude, Kirchen, Pulvermagazine,
umfaſſet; um dieſes wird ein eiſerner Ring gelegt, der es feſt an die Stange antreibt. Auf dem Forſte des Dachs wird ein Bleyſtreifen 3 — 6 Zoll breit angelegt, den man an den Giebelpfoſten und Schorſteinen mit großen Naͤgeln befeſtiget, an den Forſtziegeln aber an alle ihre Fuͤgungen antreibt, und mit kleinen Naͤgeln ſeitwaͤrts in den Kalk der Fugen befeſtiget. Die Stuͤcken der Bleyſtreifen werden mit einem Falze an ihren Enden in einander gelegt. Solche Streifen werden auch uͤber den Rand oder die Kappe der Schorſteine hin gelegt, und an den Seiten herunter mit dem Hauptſtreifen verbunden. Die Strecke der Ableitung am Gebaͤude herunter wird ebenfalls von 3 — 6 Zoll breiten Bley - oder Kupferſtreifen auswendig herabgefuͤhrt, und, wenn eine Auffangungsſtange da iſt, mit der oben erwaͤhnten Bleyplatte verbunden. Die Stuͤcke derſelben werden beym Bley mit einem einfachen Falze zuſammengetrieben, beym Kupfer aber entweder durch einen einfachen Falz vernietet, oder mit einem doppelten Falze, wie Taf. XXVIII. Fig. 6., in einander gelegt und wohl zuſammen getrieben, auch, wo es die darunter liegenden Theile zulaſſen, mit Naͤgeln angeheftet. Der Falz muß aber bey heruntergehenden Streifen ſo gelegt werden, daß der Rand des obern Stuͤcks einwaͤrts, des untern auswaͤrts geſchlagen ſey. Wo die Strecke frey uͤber ein Dach geht, und Bleyſtreifen oder einfaches Blech zu ſchwach waͤren, fuͤhrt man den Streifen aus doppelt gelegtem Kupferblech. Wo die Stuͤcke deſſelben zuſammengefalzt und vernietet ſind, wird ein duͤnner meſſingener Drath eingehackt, unter einem Dachziegel durchgeſteckt, und inwendig um Naͤgel in den Latten gewickelt. Endlich wird dieſe Ableitung, wo moͤglich, bis in ein offnes Waſſer, waͤre es auch nur eine Gaſſenrinne, nicht aber in einen bedeckten Canal, oder tief in die Erde, gefuͤhrt; iſt aber dergleichen nicht in der Naͤhe, ſo laͤßt man die Leitung an der Oberflaͤche, doch ſo, daß ſie die bloße Erde beruͤhrt, mit einem etwa einen Fuß weit abſtehenden Winkel aufhoͤren.
Dieſe allgemeinen Vorſchriften ſind von Herrn Reimarus noch mit beſondern fuͤr Zeughaͤuſer, oder andere viel Metall enthaltende Gebaͤude, Kirchen, Pulvermagazine,
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umfaſſet; um dieſes wird ein eiſerner Ring gelegt, der es feſt an die Stange antreibt. Auf dem Forſte des Dachs wird ein Bleyſtreifen 3 — 6 Zoll breit angelegt, den man an den Giebelpfoſten und Schorſteinen mit großen Naͤgeln befeſtiget, an den Forſtziegeln aber an alle ihre Fuͤgungen antreibt, und mit kleinen Naͤgeln ſeitwaͤrts in den Kalk der Fugen befeſtiget. Die Stuͤcken der Bleyſtreifen werden mit einem Falze an ihren Enden in einander gelegt. Solche Streifen werden auch uͤber den Rand oder die Kappe der Schorſteine hin gelegt, und an den Seiten herunter mit dem Hauptſtreifen verbunden. Die Strecke der Ableitung am Gebaͤude herunter wird ebenfalls von 3 — 6 Zoll breiten Bley - oder Kupferſtreifen auswendig herabgefuͤhrt, und, wenn eine Auffangungsſtange da iſt, mit der oben erwaͤhnten Bleyplatte verbunden. Die Stuͤcke derſelben werden beym Bley mit einem einfachen Falze zuſammengetrieben, beym Kupfer aber entweder durch einen einfachen Falz vernietet, oder mit einem doppelten Falze, wie Taf. <hirendition="#aq">XXVIII.</hi> Fig. 6., in einander gelegt und wohl zuſammen getrieben, auch, wo es die darunter liegenden Theile zulaſſen, mit Naͤgeln angeheftet. Der Falz muß aber bey heruntergehenden Streifen ſo gelegt werden, daß der Rand des obern Stuͤcks einwaͤrts, des untern auswaͤrts geſchlagen ſey. Wo die Strecke frey uͤber ein Dach geht, und Bleyſtreifen oder einfaches Blech zu ſchwach waͤren, fuͤhrt man den Streifen aus doppelt gelegtem Kupferblech. Wo die Stuͤcke deſſelben zuſammengefalzt und vernietet ſind, wird ein duͤnner meſſingener Drath eingehackt, unter einem Dachziegel durchgeſteckt, und inwendig um Naͤgel in den Latten gewickelt. Endlich wird dieſe Ableitung, wo moͤglich, bis in ein offnes Waſſer, waͤre es auch nur eine Gaſſenrinne, nicht aber in einen bedeckten Canal, oder tief in die Erde, gefuͤhrt; iſt aber dergleichen nicht in der Naͤhe, ſo laͤßt man die Leitung an der Oberflaͤche, doch ſo, daß ſie die bloße Erde beruͤhrt, mit einem etwa einen Fuß weit abſtehenden Winkel aufhoͤren.</p><p>Dieſe allgemeinen Vorſchriften ſind von Herrn <hirendition="#b">Reimarus</hi> noch mit beſondern fuͤr Zeughaͤuſer, oder andere viel Metall enthaltende Gebaͤude, Kirchen, Pulvermagazine,<lb/></p></div></div></div></div></body></text></TEI>
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umfaſſet; um dieſes wird ein eiſerner Ring gelegt, der es feſt an die Stange antreibt. Auf dem Forſte des Dachs wird ein Bleyſtreifen 3 — 6 Zoll breit angelegt, den man an den Giebelpfoſten und Schorſteinen mit großen Naͤgeln befeſtiget, an den Forſtziegeln aber an alle ihre Fuͤgungen antreibt, und mit kleinen Naͤgeln ſeitwaͤrts in den Kalk der Fugen befeſtiget. Die Stuͤcken der Bleyſtreifen werden mit einem Falze an ihren Enden in einander gelegt. Solche Streifen werden auch uͤber den Rand oder die Kappe der Schorſteine hin gelegt, und an den Seiten herunter mit dem Hauptſtreifen verbunden. Die Strecke der Ableitung am Gebaͤude herunter wird ebenfalls von 3 — 6 Zoll breiten Bley - oder Kupferſtreifen auswendig herabgefuͤhrt, und, wenn eine Auffangungsſtange da iſt, mit der oben erwaͤhnten Bleyplatte verbunden. Die Stuͤcke derſelben werden beym Bley mit einem einfachen Falze zuſammengetrieben, beym Kupfer aber entweder durch einen einfachen Falz vernietet, oder mit einem doppelten Falze, wie Taf. XXVIII. Fig. 6., in einander gelegt und wohl zuſammen getrieben, auch, wo es die darunter liegenden Theile zulaſſen, mit Naͤgeln angeheftet. Der Falz muß aber bey heruntergehenden Streifen ſo gelegt werden, daß der Rand des obern Stuͤcks einwaͤrts, des untern auswaͤrts geſchlagen ſey. Wo die Strecke frey uͤber ein Dach geht, und Bleyſtreifen oder einfaches Blech zu ſchwach waͤren, fuͤhrt man den Streifen aus doppelt gelegtem Kupferblech. Wo die Stuͤcke deſſelben zuſammengefalzt und vernietet ſind, wird ein duͤnner meſſingener Drath eingehackt, unter einem Dachziegel durchgeſteckt, und inwendig um Naͤgel in den Latten gewickelt. Endlich wird dieſe Ableitung, wo moͤglich, bis in ein offnes Waſſer, waͤre es auch nur eine Gaſſenrinne, nicht aber in einen bedeckten Canal, oder tief in die Erde, gefuͤhrt; iſt aber dergleichen nicht in der Naͤhe, ſo laͤßt man die Leitung an der Oberflaͤche, doch ſo, daß ſie die bloße Erde beruͤhrt, mit einem etwa einen Fuß weit abſtehenden Winkel aufhoͤren.
Dieſe allgemeinen Vorſchriften ſind von Herrn Reimarus noch mit beſondern fuͤr Zeughaͤuſer, oder andere viel Metall enthaltende Gebaͤude, Kirchen, Pulvermagazine,
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Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 5. Leipzig, 1799, S. 179. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch05_1799/191>, abgerufen am 25.11.2024.
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