Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 5. Leipzig, 1799.
Um es nachher wieder tragbar zu machen, verschließt man zuerst das Loch in dem Behälter mit dem Stückchen Messing, welches fest gegen denselben geschraubt werden muß, und kehrt alsdann das Barometer um. Nun findet man zu äußerst an dem untern Theile des Behälters eine Schraubenmutter, welche jetzt nach dem Ende zu muß geschraubt werden. Durch diese Umdrehung wird die Feder vermittelst eines daran befindlichen Stifts zusammengezogen, und die Umdrehung muß so lange fortgesetzt werden, bis das Ende dieses Stifts mit dem Ende eines Drathes, der hiezu das Merkmal abgiebt, gleich zu stehen kömmt. Ist dieses geschehen. so dreht man die vorhin erwähnten gekränzelten Kanten so lange zurück, bis sie stark widerstehen. Dadurch wird das Ende der Barometerröhre verschlossen. Endlich wird die Schraubenmutter wieder zurückgedreht, bis sie gegen die Fläche der Kanten anstößt; dadurch wird die Feder wieder losgelassen, und wirkt nun gehörig auf die in der Röhre eingeschlossene Quecksilbersäule, so daß das Instrument in diesem Zustande tragbar ist. Noch eine andere Einrichtung des Reisebarometers wird von Gilbert Austin (Description of a portable barometer, read Dec. 4. 1790. in den Transactions of the Royal Irish Academy. Vol. IV. Dublin. 4.) angegeben. Die Barometerröhre steht in einer Büchse, woraus überflüßiges Quecksilber in einen Sack laufen kan. Um das Werkzeug tragbar zu machen, wird die Röhre umgekehrt, und das Quecksilber aus dem Sacke in die Büchse getrieben, um damit diese sowohl, als die Röhre, vollkommen anzufüllen. Zu S. 271. 272. Von Changeur Barometern mit Anhängseln (appendices), welche in eine Höhe oder Tiefe geschickt, den dortigen Barometerstand mit sich zurückbringen, habe ich hier gesagt, daß sie Heberbarometer seyen. Dies sind sie auch wirklich der Gestalt nach; aber in der
Um es nachher wieder tragbar zu machen, verſchließt man zuerſt das Loch in dem Behaͤlter mit dem Stuͤckchen Meſſing, welches feſt gegen denſelben geſchraubt werden muß, und kehrt alsdann das Barometer um. Nun findet man zu aͤußerſt an dem untern Theile des Behaͤlters eine Schraubenmutter, welche jetzt nach dem Ende zu muß geſchraubt werden. Durch dieſe Umdrehung wird die Feder vermittelſt eines daran befindlichen Stifts zuſammengezogen, und die Umdrehung muß ſo lange fortgeſetzt werden, bis das Ende dieſes Stifts mit dem Ende eines Drathes, der hiezu das Merkmal abgiebt, gleich zu ſtehen koͤmmt. Iſt dieſes geſchehen. ſo dreht man die vorhin erwaͤhnten gekraͤnzelten Kanten ſo lange zuruͤck, bis ſie ſtark widerſtehen. Dadurch wird das Ende der Barometerroͤhre verſchloſſen. Endlich wird die Schraubenmutter wieder zuruͤckgedreht, bis ſie gegen die Flaͤche der Kanten anſtoͤßt; dadurch wird die Feder wieder losgelaſſen, und wirkt nun gehoͤrig auf die in der Roͤhre eingeſchloſſene Queckſilberſaͤule, ſo daß das Inſtrument in dieſem Zuſtande tragbar iſt. Noch eine andere Einrichtung des Reiſebarometers wird von Gilbert Auſtin (Deſcription of a portable barometer, read Dec. 4. 1790. in den Transactions of the Royal Iriſh Academy. Vol. IV. Dublin. 4.) angegeben. Die Barometerroͤhre ſteht in einer Buͤchſe, woraus uͤberfluͤßiges Queckſilber in einen Sack laufen kan. Um das Werkzeug tragbar zu machen, wird die Roͤhre umgekehrt, und das Queckſilber aus dem Sacke in die Buͤchſe getrieben, um damit dieſe ſowohl, als die Roͤhre, vollkommen anzufuͤllen. Zu S. 271. 272. Von Changeur Barometern mit Anhaͤngſeln (appendices), welche in eine Hoͤhe oder Tiefe geſchickt, den dortigen Barometerſtand mit ſich zuruͤckbringen, habe ich hier geſagt, daß ſie Heberbarometer ſeyen. Dies ſind ſie auch wirklich der Geſtalt nach; aber in der <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0138" xml:id="P.5.126" n="126"/><lb/> gleich zu ſtehen koͤmmt. Dieſes Staͤbchen iſt in Verbidung mit dem elfenbeinernen Schwimmer auf der Queckſilberflaͤche, und zeigt in der angegebenen Stellung an, daß dieſe Flaͤche den gehoͤrigen Stand habe, und das Inſtrument zur Beobachtung geſchickt ſey.</p> <p>Um es nachher wieder tragbar zu machen, verſchließt man zuerſt das Loch in dem Behaͤlter mit dem Stuͤckchen Meſſing, welches feſt gegen denſelben geſchraubt werden muß, und kehrt alsdann das Barometer um. Nun findet man zu aͤußerſt an dem untern Theile des Behaͤlters eine Schraubenmutter, welche jetzt nach dem Ende zu muß geſchraubt werden. Durch dieſe Umdrehung wird die Feder vermittelſt eines daran befindlichen Stifts zuſammengezogen, und die Umdrehung muß ſo lange fortgeſetzt werden, bis das Ende dieſes Stifts mit dem Ende eines Drathes, der hiezu das Merkmal abgiebt, gleich zu ſtehen koͤmmt. Iſt dieſes geſchehen. ſo dreht man die vorhin erwaͤhnten gekraͤnzelten Kanten ſo lange zuruͤck, bis ſie ſtark widerſtehen. Dadurch wird das Ende der Barometerroͤhre verſchloſſen. Endlich wird die Schraubenmutter wieder zuruͤckgedreht, bis ſie gegen die Flaͤche der Kanten anſtoͤßt; dadurch wird die Feder wieder losgelaſſen, und wirkt nun gehoͤrig auf die in der Roͤhre eingeſchloſſene Queckſilberſaͤule, ſo daß das Inſtrument in dieſem Zuſtande tragbar iſt.</p> <p>Noch eine andere Einrichtung des Reiſebarometers wird von <hi rendition="#b">Gilbert Auſtin</hi> <hi rendition="#aq">(Deſcription of a portable barometer, read Dec. 4. 1790.</hi> in den <hi rendition="#aq">Transactions of the Royal Iriſh Academy. Vol. IV. Dublin. 4.)</hi> angegeben. Die Barometerroͤhre ſteht in einer Buͤchſe, woraus uͤberfluͤßiges Queckſilber in einen Sack laufen kan. Um das Werkzeug tragbar zu machen, wird die Roͤhre umgekehrt, und das Queckſilber aus dem Sacke in die Buͤchſe getrieben, um damit dieſe ſowohl, als die Roͤhre, vollkommen anzufuͤllen.</p> <p><hi rendition="#b">Zu S.</hi> 271. 272. Von <hi rendition="#b">Changeur</hi> Barometern mit Anhaͤngſeln <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">(appendices),</hi></hi> welche in eine Hoͤhe oder Tiefe geſchickt, den dortigen Barometerſtand mit ſich zuruͤckbringen, habe ich hier geſagt, daß ſie Heberbarometer ſeyen. Dies ſind ſie auch wirklich der Geſtalt nach; aber in der<lb/></p> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [126/0138]
gleich zu ſtehen koͤmmt. Dieſes Staͤbchen iſt in Verbidung mit dem elfenbeinernen Schwimmer auf der Queckſilberflaͤche, und zeigt in der angegebenen Stellung an, daß dieſe Flaͤche den gehoͤrigen Stand habe, und das Inſtrument zur Beobachtung geſchickt ſey.
Um es nachher wieder tragbar zu machen, verſchließt man zuerſt das Loch in dem Behaͤlter mit dem Stuͤckchen Meſſing, welches feſt gegen denſelben geſchraubt werden muß, und kehrt alsdann das Barometer um. Nun findet man zu aͤußerſt an dem untern Theile des Behaͤlters eine Schraubenmutter, welche jetzt nach dem Ende zu muß geſchraubt werden. Durch dieſe Umdrehung wird die Feder vermittelſt eines daran befindlichen Stifts zuſammengezogen, und die Umdrehung muß ſo lange fortgeſetzt werden, bis das Ende dieſes Stifts mit dem Ende eines Drathes, der hiezu das Merkmal abgiebt, gleich zu ſtehen koͤmmt. Iſt dieſes geſchehen. ſo dreht man die vorhin erwaͤhnten gekraͤnzelten Kanten ſo lange zuruͤck, bis ſie ſtark widerſtehen. Dadurch wird das Ende der Barometerroͤhre verſchloſſen. Endlich wird die Schraubenmutter wieder zuruͤckgedreht, bis ſie gegen die Flaͤche der Kanten anſtoͤßt; dadurch wird die Feder wieder losgelaſſen, und wirkt nun gehoͤrig auf die in der Roͤhre eingeſchloſſene Queckſilberſaͤule, ſo daß das Inſtrument in dieſem Zuſtande tragbar iſt.
Noch eine andere Einrichtung des Reiſebarometers wird von Gilbert Auſtin (Deſcription of a portable barometer, read Dec. 4. 1790. in den Transactions of the Royal Iriſh Academy. Vol. IV. Dublin. 4.) angegeben. Die Barometerroͤhre ſteht in einer Buͤchſe, woraus uͤberfluͤßiges Queckſilber in einen Sack laufen kan. Um das Werkzeug tragbar zu machen, wird die Roͤhre umgekehrt, und das Queckſilber aus dem Sacke in die Buͤchſe getrieben, um damit dieſe ſowohl, als die Roͤhre, vollkommen anzufuͤllen.
Zu S. 271. 272. Von Changeur Barometern mit Anhaͤngſeln (appendices), welche in eine Hoͤhe oder Tiefe geſchickt, den dortigen Barometerſtand mit ſich zuruͤckbringen, habe ich hier geſagt, daß ſie Heberbarometer ſeyen. Dies ſind ſie auch wirklich der Geſtalt nach; aber in der
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Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
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