faserigte Anhänge, vier an der Ober- und zwey an der Unterlippe, wovon die beyden äußersten oder vom Munde entferntesten an der Unterlippe, die längsten sind. Die Farbe des Fisches ist grau; gegen den Schwanz zu hat er einige schwarze Flecken. Sein elektrisches Organ scheint auch gegen den Schwanz zu zu liegen, wo die Haut dicker, als an dem übrigen Körper, ist. Man kan hier unter der Haut eine weiße faserigte Substanz, welche vermuthlich das elektrische Werkzeug ist, unterscheiden. Man sagt, daß der Zitterwels die Eigenschaft habe, gleich dem Zitteraale einen Schlag oder betäubenden Stoß zu geben, und daß dieser Schlag durch Körper, welche die Elektricität leiten, fortgepflanzt werde; es sind aber hievon keine weitern Umstände mit einiger Gewißheit bekannt.
Zu S. 884. Schon jetzt ist ein fünfter elektrischer Fisch, Trichiurus indicus, Anguilla indica, bekannt geworden, der in den indischen Meeren lebt, und von dem in der Gmelinischen Ausgabe von Linne's Natursystem (To. I. P. III. p. 1142.<*> einige Schriftsteller angeführt werden.
Den Gedanken des D. Ingenhouß, die am Schlusse dieses Artikels vorgetragen werden, kömmt eine Muthmassung des Hrn. Prof. Klügel (Encyklopädie, neue Ausg. Th. I. S. 482.) sehr nahe. "Die thierischen Kräfte," sagt dieser einsichtsvolle Naturforscher, "sind von einer ganz an"dern Beschaffenheit, als die mechanischen, deren Wir"kungsart wir deutlich aus einander setzen können. Viele "sehen die Nerven als höchst feine mit einer äußerst zarten "und beweglichen Flüßigkeit gefüllte Röhrchen an, eine "Vorstellung, die zuviel Willkührliches hat. Eher könnte "man die Nerven nach der Art der elektrischen Leiter, der "Metalle und ähnlicher Körper, auch als Leiter für eine thie"rischelektrische Materie ansehen, die von dem Gehirne zu "den Muskeln geführt wird, und wegen der entgegengesetz"ten Beschaffenheit der Muskeln mit einer Erschütterung in "diese übergeht. Die Nervenfasern, die den Reiz in einem "Gliede nach dem Gehirn fortpflanzen, könnten von einer "andern Beschaffenheit seyn, als diejenigen, welche zur "Bewegung der Gliedmaßen und anderer Theile des Kör"pers
faſerigte Anhaͤnge, vier an der Ober- und zwey an der Unterlippe, wovon die beyden aͤußerſten oder vom Munde entfernteſten an der Unterlippe, die laͤngſten ſind. Die Farbe des Fiſches iſt grau; gegen den Schwanz zu hat er einige ſchwarze Flecken. Sein elektriſches Organ ſcheint auch gegen den Schwanz zu zu liegen, wo die Haut dicker, als an dem uͤbrigen Koͤrper, iſt. Man kan hier unter der Haut eine weiße faſerigte Subſtanz, welche vermuthlich das elektriſche Werkzeug iſt, unterſcheiden. Man ſagt, daß der Zitterwels die Eigenſchaft habe, gleich dem Zitteraale einen Schlag oder betaͤubenden Stoß zu geben, und daß dieſer Schlag durch Koͤrper, welche die Elektricitaͤt leiten, fortgepflanzt werde; es ſind aber hievon keine weitern Umſtaͤnde mit einiger Gewißheit bekannt.
Zu S. 884. Schon jetzt iſt ein fuͤnfter elektriſcher Fiſch, Trichiurus indicus, Anguilla indica, bekannt geworden, der in den indiſchen Meeren lebt, und von dem in der Gmeliniſchen Ausgabe von Linne's Naturſyſtem (To. I. P. III. p. 1142.<*> einige Schriftſteller angefuͤhrt werden.
Den Gedanken des D. Ingenhouß, die am Schluſſe dieſes Artikels vorgetragen werden, koͤmmt eine Muthmaſſung des Hrn. Prof. Kluͤgel (Encyklopaͤdie, neue Ausg. Th. I. S. 482.) ſehr nahe. ”Die thieriſchen Kraͤfte,“ ſagt dieſer einſichtsvolle Naturforſcher, ”ſind von einer ganz an”dern Beſchaffenheit, als die mechaniſchen, deren Wir”kungsart wir deutlich aus einander ſetzen koͤnnen. Viele ”ſehen die Nerven als hoͤchſt feine mit einer aͤußerſt zarten ”und beweglichen Fluͤßigkeit gefuͤllte Roͤhrchen an, eine ”Vorſtellung, die zuviel Willkuͤhrliches hat. Eher koͤnnte ”man die Nerven nach der Art der elektriſchen Leiter, der ”Metalle und aͤhnlicher Koͤrper, auch als Leiter fuͤr eine thie”riſchelektriſche Materie anſehen, die von dem Gehirne zu ”den Muſkeln gefuͤhrt wird, und wegen der entgegengeſetz”ten Beſchaffenheit der Muſkeln mit einer Erſchuͤtterung in ”dieſe uͤbergeht. Die Nervenfaſern, die den Reiz in einem ”Gliede nach dem Gehirn fortpflanzen, koͤnnten von einer ”andern Beſchaffenheit ſeyn, als diejenigen, welche zur ”Bewegung der Gliedmaßen und anderer Theile des Koͤr”pers
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faſerigte Anhaͤnge, vier an der Ober- und zwey an der Unterlippe, wovon die beyden aͤußerſten oder vom Munde entfernteſten an der Unterlippe, die laͤngſten ſind. Die Farbe des Fiſches iſt grau; gegen den Schwanz zu hat er einige ſchwarze Flecken. Sein elektriſches Organ ſcheint auch gegen den Schwanz zu zu liegen, wo die Haut dicker, als an dem uͤbrigen Koͤrper, iſt. Man kan hier unter der Haut eine weiße faſerigte Subſtanz, welche vermuthlich das elektriſche Werkzeug iſt, unterſcheiden. Man ſagt, daß der Zitterwels die Eigenſchaft habe, gleich dem Zitteraale einen Schlag oder betaͤubenden Stoß zu geben, und daß dieſer Schlag durch Koͤrper, welche die Elektricitaͤt leiten, fortgepflanzt werde; es ſind aber hievon keine weitern Umſtaͤnde mit einiger Gewißheit bekannt.
Zu S. 884. Schon jetzt iſt ein fuͤnfter elektriſcher Fiſch, Trichiurus indicus, Anguilla indica, bekannt geworden, der in den indiſchen Meeren lebt, und von dem in der Gmeliniſchen Ausgabe von Linne's Naturſyſtem (To. I. P. III. p. 1142.<*> einige Schriftſteller angefuͤhrt werden.
Den Gedanken des D. Ingenhouß, die am Schluſſe dieſes Artikels vorgetragen werden, koͤmmt eine Muthmaſſung des Hrn. Prof. Kluͤgel (Encyklopaͤdie, neue Ausg. Th. I. S. 482.) ſehr nahe. ”Die thieriſchen Kraͤfte,“ ſagt dieſer einſichtsvolle Naturforſcher, ”ſind von einer ganz an”dern Beſchaffenheit, als die mechaniſchen, deren Wir”kungsart wir deutlich aus einander ſetzen koͤnnen. Viele ”ſehen die Nerven als hoͤchſt feine mit einer aͤußerſt zarten ”und beweglichen Fluͤßigkeit gefuͤllte Roͤhrchen an, eine ”Vorſtellung, die zuviel Willkuͤhrliches hat. Eher koͤnnte ”man die Nerven nach der Art der elektriſchen Leiter, der ”Metalle und aͤhnlicher Koͤrper, auch als Leiter fuͤr eine thie”riſchelektriſche Materie anſehen, die von dem Gehirne zu ”den Muſkeln gefuͤhrt wird, und wegen der entgegengeſetz”ten Beſchaffenheit der Muſkeln mit einer Erſchuͤtterung in ”dieſe uͤbergeht. Die Nervenfaſern, die den Reiz in einem ”Gliede nach dem Gehirn fortpflanzen, koͤnnten von einer ”andern Beſchaffenheit ſeyn, als diejenigen, welche zur ”Bewegung der Gliedmaßen und anderer Theile des Koͤr”pers
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Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 5. Leipzig, 1799, S. 1032. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch05_1799/1044>, abgerufen am 22.11.2024.
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